Warum verwenden wir „sau“ und „voll“ eigentlich in unserem täglichen Sprachgebrauch und sind diese Ausdrücke nicht eher der Umgangssprache zuzuordnen? Im Duden stehen sie neben anderen Gradpartikeln wie „sehr“ oder „überaus“. Dennoch drücken sie rein vom subjektiven Empfinden etwas anderes aus. Doch was macht diese Gradpartikel so besonders und sind „sau“ und „voll“ zwei Paradebeispiele für die spezielle Klasse, die sie repräsentieren, die der expressiven Intensiverer? Es ist annehmbar, dass die Gradpartikel „sau“ und „voll“ ursprünglich aus dem Sprachraum der Jugendsprache stammen, wenn man dies annimmt, muss man allerdings auch zwangsläufig aufgrund der Kurzweiligkeit der Aktualität von Begriffen der Jugendsprache darüber nachdenken, ob sie nicht schon wieder abgelöst und ersetzt wurden. Vielleicht lassen ja gerade einige dieser neuen expressiven Intensiverer neue Verwendungsmöglichkeiten zu? Diese Fragen will ich in Form dieser Arbeit überprüfen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einführung
- 2. Was macht „sau“ und „voll“ besonders, wie hebt sich ein expressiver Intensivierer von einem regulären Gradausdruck ab?
- 3. Was für Wörter gibt es neben „sau“ und „voll“, die in der gleichen Art und Weise als expressive Intensivierer verwendet werden?
- 4. Weichen die gefundenen Wörter in ihrer Realisierung von „sau“ und „voll“ ab?
- 5. Welche der Wörter sind eigentlich expressive Intensivierer?
- 6. Fazit
- 7. Exkurs, wie entwickeln sich Els?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Verwendung der Wörter „sau“ und „voll“ als expressive Intensivierer im Deutschen. Ziel ist es zu klären, ob diese beiden Wörter repräsentativ für die gesamte Klasse expressiver Intensivierer sind oder nur als idealisierte Einzelbeispiele gelten können. Die Arbeit analysiert die sprachlichen Eigenschaften dieser Intensivierer und vergleicht sie mit anderen ähnlichen Wörtern.
- Untersuchung der sprachlichen Eigenschaften von „sau“ und „voll“
- Vergleich mit anderen expressiven Intensivierern
- Analyse der syntaktischen und semantischen Unterschiede zu regulären Gradausdrücken
- Bewertung der Repräsentativität von „sau“ und „voll“ für die Klasse expressiver Intensivierer
- Beobachtung der Entwicklungstendenzen expressiver Intensivierer im zeitlichen Verlauf
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einführung: Die Einleitung stellt die Forschungsfrage nach der Repräsentativität von „sau“ und „voll“ als expressive Intensivierer in den Mittelpunkt. Sie verortet die beiden Wörter im Kontext des alltäglichen Sprachgebrauchs und des Duden, wobei der subjektive Unterschied zu regulären Gradausdrücken wie „sehr“ oder „überaus“ hervorgehoben wird. Die Arbeit beabsichtigt, die Herkunft dieser Wörter zu untersuchen und ihre aktuelle Verwendung im Vergleich zu potentiellen Nachfolgern zu analysieren. Die Fragestellung nach der Entwicklung und dem Wandel im Gebrauch von expressiven Intensivierern wird als zentraler Forschungsgegenstand eingeführt.
2. Was macht „sau“ und „voll“ besonders, wie hebt sich ein expressiver Intensivierer von einem regulären Gradausdruck ab?: Dieses Kapitel definiert „sau“ und „voll“ als Gradpartikel mit besonderen Eigenschaften, die sie von regulären Gradausdrücken unterscheiden. Es wird auf die semantischen und syntaktischen Unterschiede eingegangen, wobei die expressive Sprechereinstellung und die Möglichkeit der externen Positionierung der Determiniererphrase (DP) als entscheidende Merkmale hervorgehoben werden. Der Vergleich mit dem Gradpartikel „sehr“ verdeutlicht die syntaktischen Besonderheiten expressiver Intensivierer und ihre flexible Verwendung in verschiedenen syntaktischen Kontexten. Die Kapitel beleuchtet die unterschiedlichen Interpretationen bei interner und externer DP-Realsierung.
3. Was für Wörter gibt es neben „sau“ und „voll“, die in der gleichen Art und Weise als expressive Intensivierer verwendet werden?: Dieses Kapitel untersucht, inwieweit „sau“ und „voll“ tatsächlich repräsentativ für die Klasse der expressiven Intensivierer sind. Es nutzt das COSMAS II-Korpus, um die aktuelle Verwendung dieser Wörter zu analysieren und potentielle Alternativen zu identifizieren. Die Analyse der Daten zeigt eine Entwicklung der Wortverwendung über die Zeit und differenziert zwischen den relevanten und irrelevanten Treffern.
Schlüsselwörter
Expressive Intensivierer, Gradpartikel, „sau“, „voll“, Jugendsprache, Semantik, Syntax, COSMAS II, Korpuslinguistik, Gradausdruck, Wortbildung, Entwicklungstendenzen, Quantitative Wertung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Arbeit: Expressive Intensivierer "sau" und "voll"
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die Verwendung der Wörter „sau“ und „voll“ als expressive Intensivierer im Deutschen. Sie analysiert, ob diese Wörter repräsentativ für die gesamte Klasse expressiver Intensivierer sind oder nur als Einzelbeispiele gelten können. Die Arbeit vergleicht diese Wörter mit anderen ähnlichen Wörtern und analysiert deren syntaktische und semantische Eigenschaften.
Welche Ziele werden in dieser Arbeit verfolgt?
Die Hauptziele sind die Untersuchung der sprachlichen Eigenschaften von „sau“ und „voll“, der Vergleich mit anderen expressiven Intensivierern, die Analyse der Unterschiede zu regulären Gradausdrücken und die Bewertung der Repräsentativität von „sau“ und „voll“. Zusätzlich wird die Entwicklung expressiver Intensivierer im Zeitverlauf beobachtet.
Wie werden "sau" und "voll" im Vergleich zu regulären Gradausdrücken definiert?
Die Arbeit definiert „sau“ und „voll“ als Gradpartikel mit besonderen Eigenschaften, die sie von regulären Gradausdrücken wie „sehr“ oder „überaus“ unterscheiden. Diese Unterschiede liegen in der expressiven Sprechereinstellung und der Möglichkeit der externen Positionierung der Determiniererphrase (DP).
Welche Methoden werden verwendet?
Die Arbeit nutzt das COSMAS II-Korpus, um die aktuelle Verwendung von „sau“ und „voll“ zu analysieren und potentielle Alternativen zu identifizieren. Die Analyse umfasst die Untersuchung der semantischen und syntaktischen Eigenschaften der Wörter und die Bewertung der quantitativen Verwendung im Korpus.
Welche Ergebnisse werden präsentiert?
Die Ergebnisse zeigen eine Entwicklung der Wortverwendung über die Zeit und differenzieren zwischen relevanten und irrelevanten Treffern im Korpus. Die Arbeit liefert Erkenntnisse zur Repräsentativität von „sau“ und „voll“ als Beispiele für expressive Intensivierer und beleuchtet Unterschiede in der Verwendung und Interpretation abhängig von der syntaktischen Position.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Expressive Intensivierer, Gradpartikel, „sau“, „voll“, Jugendsprache, Semantik, Syntax, COSMAS II, Korpuslinguistik, Gradausdruck, Wortbildung, Entwicklungstendenzen, Quantitative Wertung.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit beinhaltet Kapitel zur Einführung, zur Unterscheidung expressiver Intensivierer von regulären Gradausdrücken, zur Identifizierung ähnlicher Wörter, zum Vergleich der gefundenen Wörter mit "sau" und "voll", zur Klassifizierung der gefundenen Wörter als expressive Intensivierer und ein Fazit. Zusätzlich enthält sie einen Exkurs zur Entwicklung von expressiven Intensivierern.
Für welche Zielgruppe ist diese Arbeit gedacht?
Diese Arbeit ist für Leser gedacht, die sich für Linguistik, insbesondere für die deutsche Syntax und Semantik, interessieren. Sie richtet sich an Wissenschaftler und Studierende, die sich mit expressiven Intensivierern und Korpuslinguistik beschäftigen.
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- Anonym (Author), 2021, Entwicklungstendenzen der deutschen Gegenwartssprache, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1176582