Einleitung: der klassische Doppelgänger als Sonderform des ´Anderen´.
Begriffserweiterung.
Der Diskurs der geisteswissenschaftlichen Disziplinen lebt nicht primär davon, dass er exakte Fakten liefert, sondern vielmehr vom Austausch der Ergebnisse verschiedener Sichtweisen. Als eine Art Handlungsträger dieser wissenschaftlichen Diskussion ist der Forschende hier in größerem Maße als etwa jener der Physik
abhängig von den Begriffen, die er gebraucht und von der Art des Sprechens, die so entsteht. Während jener vorwiegend auf die Informationen angewiesen ist, die sich in Form exakter Werte aus bestimmten Experimenten ergeben, geht es hier mehr um die Kommunikation, aus welcher die Brennpunkte entstehen, welche die
Aufmerksamkeit der forschenden Gemeinde auf sich zieht. Auf diese Weise entstehen neue Probleme, ergeben sich Lösungen und neue Sichtweisen. Schließlich kommt es somit dazu, dass hier die Terminologie ständig im Wandel begriffen ist. Es gilt also von Zeit zu Zeit, die Begriffe zu überdenken, die benutzt werden.
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Inhaltsverzeichnis
- Einleitung: der klassische Doppelgänger als Sonderform des 'Anderen'.
Begriffserweiterung. - Beschreibung des modernen Doppelgängers an Hand wichtiger Stationen.
- Vorspiel des modernen 'Doppelgängers': Goethe und das Andere.
- Erste Manifestation des klassischen Doppelgängers..
- Abstraktion des sog. Doppelgängers.
- Generalisierte Formen des sog. Doppelgängers. Dekonstruierte Metaphysik.
- Schluss.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem Begriff des 'Doppelgängers' in der Literatur und strebt eine Erweiterung seiner Definition an. Sie argumentiert, dass der klassische Doppelgänger lediglich eine Sonderform des 'Anderen' darstellt und seine Genese durch eine sukzessive Abstraktion gekennzeichnet ist. Die Arbeit verfolgt das Ziel, verschiedene Typen des 'Anderen' darzustellen und somit den Themenkomplex des Doppelgängers zu erweitern. Die Arbeit nimmt dabei Bezug auf wichtige Stationen in der Geschichte der Doppelgängerthematik: Romantik, Psychoanalyse und Film.
- Die Entwicklung des 'Doppelgängers' von seiner klassischen Form zur Abstraktion
- Das 'Andere' als allgemeinerer Begriff zur Beschreibung des Doppelgängermotivs
- Die Rolle der Romantik, der Psychoanalyse und des Films in der Geschichte des Doppelgängers
- Der 'Doppelgänger' als Indikator für die Bedingung und Konstitution des Subjekts
- Die Erweiterung des Diskussionsfelds zum 'Doppelgänger' durch die Betrachtung des Films
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung stellt die Zielsetzung der Arbeit dar, den Begriff des 'Doppelgängers' zu erweitern und den Terminus 'das Andere' einzuführen. Sie argumentiert, dass der klassische Doppelgänger lediglich eine Sonderform des 'Anderen' darstellt und seine Genese eine bestimmte Art der Entwicklung aufweist. Die Einleitung legt den Fokus auf die Bedeutung der Begrifflichkeit in der Geisteswissenschaft und betont die Notwendigkeit, Begriffe ständig zu überdenken.
- Das zweite Kapitel befasst sich mit der Beschreibung des modernen Doppelgängers an Hand wichtiger Stationen. Es wird argumentiert, dass das Phänomen des Doppelgängers in anderer Form bereits in der Geschichte der Menschheit existent war. Der Autor beleuchtet das 'Vorspiel des modernen 'Doppelgängers'' an Beispielen aus der klassischen Literatur, insbesondere bei Goethe, und zeigt die Ambivalenz der menschlichen Seele auf, die mit Vernunft nicht vollständig erfassbar ist.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert auf die Begriffe 'Doppelgänger', 'das Andere', 'Romantik', 'Psychoanalyse', 'Film' und 'Subjekt'. Sie befasst sich mit der Entwicklung des Doppelgängermotivs und der Frage nach seiner Bedeutung für die Konstitution des Subjekts. Die Arbeit analysiert die Genese des Doppelgängers, die durch eine sukzessive Abstraktion gekennzeichnet ist, und legt den Fokus auf die Erweiterung des Diskussionsfelds zum 'Doppelgänger' durch die Betrachtung des Films.
- Citation du texte
- Christian Herzig (Auteur), 2001, Variationen des Doppelgängers oder das Andere, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1177