Aufbauend auf die Sitzung vom 12.12.2006 im Seminar „Soziologie der Emotionen“ sollen in dieser Arbeit die Fünf Dimensionen romantischer Liebe nach einer These von S. COSTA diskutiert und in modifizierter Weise im Rahmen von Wirtschaft beleuchtet werden. Um dies zu ermöglichen, muss zuvor sowohl das benutzte Vokabular angepasst werden, als auch die inhaltliche Bedeutung vorsichtig und hinsichtlich wirtschaftlicher Zielsetzungen adaptiert werden. Dieses wird sehr sorgfältig und so minimalistisch wie möglich geschehen, da die Rahmen gebende Struktur nicht angegriffen werden soll.
Vorrausgehen wird eine Begriffsklärung, die Emotionen als Ergebnis kognitiver Prozesse beschreibt, sowie eine generelle Darstellung, nicht nur des Interesses der Wirtschaft an Emotionen, sondern auch des gezielten Einsatzes dieser Emotionen in der Wirtschaft als Kaufkraft.
Unter Punkt 4. wird die Validität der These diskutiert. Hier soll evaluiert werden, ob das Modell der Fünf Dimensionen romantischer Liebe komplett oder auch nur in Teilen auf die Emotionsarbeit in der Wirtschaft übertragen werden kann.
Als Basis für die hier aufgestellte These dient die Aussage COSTAs, „Liebe [sei] eine Form, Gefühle auszudrücken, die wir kulturell geprägt haben. Sie lässt sich in fünf Dimensionen aufgliedern“ Projiziert auf wirtschaftliche Interessen, soll die These für diese Arbeit lauten:
Emotionen sind kulturell geprägt.
Sie folgen, auch in einem vorgebenden und kontrollierenden Rahmen
wie der Wirtschaft, natürlichen Regeln.
Sie lassen sich in fünf Dimensionen aufgliedern.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung und Definition der aufgestellten These
- 2. Definition von Emotionen
- 3. Emotionsarbeit im Dienstleistungssektor
- 3.1 Das Interesse der Wirtschaft an menschlichen Emotionen
- 3.2 Die Dimensionen der romantischen Liebe und eventuelle Parallelen zu Emotionen in der Wirtschaft
- 4. Evaluation der aufgestellten These
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Übertragbarkeit des Modells der fünf Dimensionen romantischer Liebe auf die Emotionsarbeit im Dienstleistungssektor. Sie analysiert, inwiefern kulturell geprägte Emotionen, die natürlichen Regeln folgen, auch in wirtschaftlichen Kontexten nach diesem Modell strukturiert werden können.
- Definition und Erfassung von Emotionen als kognitive Prozesse
- Die Rolle von Emotionen in der Wirtschaft und deren gezielter Einsatz
- Emotionsarbeit im Dienstleistungssektor und die Studie von Hochschild
- Übertragbarkeit des Modells der fünf Dimensionen romantischer Liebe auf wirtschaftliche Zusammenhänge
- Analyse der Validität der These der kulturellen Prägung und Strukturierung von Emotionen
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung und Definition der aufgestellten These: Diese Einleitung beschreibt den Ausgangspunkt der Arbeit, der in einer Seminarsitzung über Soziologie der Emotionen liegt. Die Arbeit beabsichtigt, die fünf Dimensionen romantischer Liebe nach Costa auf die Wirtschaft zu übertragen. Es wird betont, dass die Übertragung vorsichtig und minimalistisch erfolgen soll, um die zugrundeliegende Struktur nicht zu verfälschen. Die Arbeit beginnt mit einer Begriffsklärung von Emotionen und einer Darstellung des Interesses der Wirtschaft an Emotionen als Kaufkraft. Schließlich wird die These formuliert, dass Emotionen kulturell geprägt sind, natürlichen Regeln folgen und sich in fünf Dimensionen gliedern lassen, und deren Validität soll im Kapitel 4 evaluiert werden.
2. Definition von Emotionen: Dieses Kapitel befasst sich mit der komplexen und schwer zu erfassenden Natur von Emotionen. Es wird betont, dass Emotionen subjektive Erlebnisse sind, die aus kognitiven Bewertungen und Transaktionsprozessen resultieren (Lazarus). Evolutionär-biologische Ansätze werden ebenfalls beleuchtet, die Emotionen als Warnsignale interpretieren. Der Fokus liegt auf der Entstehung von Emotionen in sozialer Interaktion und deren Einfluss auf soziale Zusammenhänge (Gerhards), wobei positive Emotionen Verbundenheit und negative Emotionen Distanz erzeugen. Die Bedeutung von Emotionen als strukturierende Elemente, insbesondere im wirtschaftlichen Kontext, wird hervorgehoben; sie werden als austauschbare Ressourcen betrachtet, die die Motivationsbasis für soziales Handeln bilden und die Positionen von Personen im sozialen Raum festlegen.
3. Emotionsarbeit im Dienstleistungssektor: Dieses Kapitel behandelt den Begriff der Emotionsarbeit im Dienstleistungssektor, wobei die Studie von Hochschild über Stewardessen als ein zentraler Bezugspunkt dient. Hochschilds Arbeit untersucht, wie Angestellte ihre Gefühle und Gefühlsausdrücke zum Wohle des Unternehmens einsetzen (hier: Fluggesellschaften), um die Kundenzufriedenheit zu steigern. Die Arbeit kündigt an, die Ergebnisse und die Kritikpunkte an Hochschilds Studie im weiteren Verlauf zu diskutieren, da sie für die Argumentation der Arbeit relevant sind. Der Schwerpunkt liegt auf der Untersuchung der gezielten Steuerung von Emotionen zum Zwecke der Umsatzsteigerung.
Schlüsselwörter
Emotionen, Emotionsarbeit, Dienstleistungssektor, Wirtschaft, romantische Liebe, kognitive Emotionstheorien, soziale Interaktion, kulturelle Prägung, fünf Dimensionen, Hochschild, Lazarus, Gerhards, Kaufkraft, Ressourcenallokation.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Arbeit: Übertragbarkeit des Modells der fünf Dimensionen romantischer Liebe auf die Emotionsarbeit im Dienstleistungssektor
Was ist das Thema der Arbeit?
Die Arbeit untersucht, ob das Modell der fünf Dimensionen romantischer Liebe auf die Emotionsarbeit im Dienstleistungssektor übertragbar ist. Sie analysiert, inwieweit kulturell geprägte Emotionen, die natürlichen Regeln folgen, auch in wirtschaftlichen Kontexten nach diesem Modell strukturiert werden können.
Welche Ziele verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, die Übertragbarkeit des Modells der fünf Dimensionen romantischer Liebe auf wirtschaftliche Zusammenhänge zu prüfen. Sie definiert und erfasst Emotionen als kognitive Prozesse, untersucht die Rolle von Emotionen in der Wirtschaft und deren gezielten Einsatz, beleuchtet die Emotionsarbeit im Dienstleistungssektor (unter Bezugnahme auf Hochschild) und analysiert die Validität der These der kulturellen Prägung und Strukturierung von Emotionen.
Welche Kapitel beinhaltet die Arbeit und worum geht es in ihnen?
Kapitel 1 (Einleitung): Stellt die These vor, dass Emotionen kulturell geprägt sind und sich in fünf Dimensionen gliedern lassen. Definiert Emotionen und beschreibt das wirtschaftliche Interesse an Emotionen als Kaufkraft. Kapitel 2 (Definition von Emotionen): Untersucht die komplexe Natur von Emotionen, beleuchtet kognitive und evolutionär-biologische Ansätze und betont die Rolle von Emotionen in sozialer Interaktion. Kapitel 3 (Emotionsarbeit im Dienstleistungssektor): Behandelt die Emotionsarbeit anhand der Studie von Hochschild über Stewardessen und deren gezielte Steuerung von Emotionen zur Umsatzsteigerung. Kapitel 4 (Evaluation): Evaluiert die Validität der aufgestellten These.
Welche Schlüsselbegriffe sind relevant?
Emotionen, Emotionsarbeit, Dienstleistungssektor, Wirtschaft, romantische Liebe, kognitive Emotionstheorien, soziale Interaktion, kulturelle Prägung, fünf Dimensionen, Hochschild, Lazarus, Gerhards, Kaufkraft, Ressourcenallokation.
Welche Theorien und Studien werden verwendet?
Die Arbeit stützt sich auf Theorien von Lazarus (kognitive Bewertung von Emotionen), Gerhards (Emotionen in sozialer Interaktion) und beruft sich insbesondere auf die Studie von Hochschild zur Emotionsarbeit im Dienstleistungssektor.
Wie wird die These der Arbeit überprüft?
Die Validität der These, dass Emotionen kulturell geprägt sind, natürlichen Regeln folgen und sich in fünf Dimensionen gliedern lassen, wird in Kapitel 4 evaluiert. Die genaue Methodik der Evaluation wird in der Arbeit detailliert beschrieben.
Welche Bedeutung hat Hochschilds Studie für die Arbeit?
Hochschilds Studie über Emotionsarbeit bei Stewardessen dient als zentraler Bezugspunkt für die Untersuchung der gezielten Steuerung von Emotionen im Dienstleistungssektor zur Steigerung der Kundenzufriedenheit und des Umsatzes.
Wie wird der Begriff „Emotionen“ in der Arbeit definiert?
Emotionen werden als subjektive Erlebnisse definiert, die aus kognitiven Bewertungen und Transaktionsprozessen resultieren (Lazarus). Evolutionär-biologische Ansätze werden ebenfalls berücksichtigt, die Emotionen als Warnsignale interpretieren. Der Fokus liegt auf der Entstehung von Emotionen in sozialer Interaktion und deren Einfluss auf soziale Zusammenhänge.
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- Simone Staake (Author), 2007, Die Fünf Dimensionen romantischer Liebe projiziert auf die Emotionsarbeit im Dienstleistungssektor, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/117802