Adolf Reichwein - Ein Lebensbild

Die Volkshochschule Jena - Der Hungermarsch durch Lappland


Seminararbeit, 2008

16 Seiten


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Einleitung

1 Adolf Reichweins Sozialisation und Lebensgeschichte
1.1 Elternhaus und Schulzeit
1.2 Studium in Frankfurt am Main und Marburg
1.3 Adolf Reichweins Reisen
1.4 Adolf Reichwein von 1928 bis 1944

2 Adolf Reichweins Bildungsverständnis in Verbindung mit der Volkshochschule in Jena
2.1 Adolf Reichweins Bildungsverständnis
2.2 Adolf Reichweins Zeit an der Volkshochschule Jena

3 Der Hungermarsch durch Lappland
3.1 Die Vorbereitung der Reise nach Skandinavien
3.2 „Der Marsch“
3.3 Adolf Reichweins pädagogische Zielsetzungen

4 Fazit

Literaturverzeichnis

LITERATUR

INTERNET

Einleitung

In der nun folgenden Hausarbeit, die ein Bestandteil des Seminars „Neue Richtung“ des Master Studiums Erwachsenenpädagogik/LLL ist, möchte ich mich mit dem pädagogischen Schaffen von Adolf Reichwein beschäftigen. Da Reichwein eine Vielzahl von pädagogischen Aktivitäten unternommen hat, werde ich mich in dieser Arbeit auf drei Schwerpunkte beziehen. Dabei soll es um ein Lebensbild von Adolf Reichwein gehen, um sein Wirken an der Volkshochschule Jena und um eine seiner vielen Reisen, den „Hungermarsch durch Lappland“.

In dem ersten Abschnitt dieser Hausarbeit geht es um die Kindheit, das Elternhaus und die Sozialisation von Reichwein. Des Weiteren soll Reichweins Studienzeit in Frankfurt am Main und Marburg, seine Reisen und sein letzter großer Lebensabschnitt von 1928 bis 1944 beleuchtet werden. Der zweite große Abschnitt soll sich mit dem Bildungsverständnis Reichweins beschäftigen. Dabei ist auch ein fächerübergreifender Zusammenhang der Erwachsenenpädagogik zu erkennen, hier zu der Vorlesung von Prof. Dr. Benner – Einführung in die Pädagogik. Weiterhin soll es in diesem Abschnitt um Reichweins Zeit an der Volkshochschule Jena gehen. In dem letzten Kapitel möchte ich eine Reise von Adolf Reichwein näher beschreiben und schildern. Die Reise mit seinen Schülern aus der VHS Jena gehört zu einer der bekanntesten Reisen Reichweins. Zum Schluss soll ein kurzes Fazit über die Arbeit des Protagonisten Reichweins gezogen werden. Als Junge vom Lande, aus einer Lehrerfamilie stammend, gibt es viele spannende Punkte in seinem Leben, die es wert sind, beschrieben zu werden. Dazu tragen nicht zuletzt sein fächerübergreifendes Studium und deren nachfolgende Arbeit bei. Leider kann in dieser Arbeit auf seine ehrenamtliche Tätigkeit bei den Wandervögeln oder seine tiefen Schicksalsschläge in seinem privaten Leben nur kurz eingegangen werden.

1 Adolf Reichweins Sozialisation und Lebensgeschichte

In diesem ersten Kapitel dieser Arbeit möchte ich die Biographie Adolf Reichweins vorstellen und in einen Zusammenhang mit der damaligen Zeit bringen.

1.1 Elternhaus und Schulzeit

Adolf Reichwein wird am 03. Oktober 1898 in Bad Ems (Hessen) geboren. Er ist das dritte Kind der Lehrerfamilie von Karl Gottfried und Anna Maria Reichwein. Neben seinen beiden jüngeren Geschwistern, Klara und Richard, wächst er im hessischen Ober-Rosbach bei Friedberg auf (vgl. freenet-homepage.de/reichweinverein/Vita.html). Hier versucht der sozialdemokratische Volkshochschullehrer Karl Gottfried Reichwein, seine reformpädagogische Arbeit in Ruhe umzusetzen. Nebenbei dient er ehrenamtlich als Organist in der Kirche des Ortes.

Adolf Reichwein ist Schüler seines Vaters und wird daher sehr früh mit fortschrittlicher Schularbeit vertraut gemacht. Zu diesem Zeitpunkt erhält Reichwein die ersten aktiven Prägungen der schulischen Arbeit seines Vaters und muss diesen, sogar nach dem Einzug zum Kriegsdienst, in der Schule vertreten. Bereits 1906 hat Reichwein den ersten Kontakt zu der Jugendbewegung der Wandervögel. Diese Bewegung wollte dem damals herrschenden autoritären Druck der Gesellschaft durch eine Flucht in die Natur entgehen. Dort wollten sie ihr Leben nach eigenen Überzeugungen gestalten. 1911 wird Reichwein offizielles Mitglied und bereits 1916 Führer der Ortsgruppe der Wandervögel.

„Der erste Weltkrieg bereitete Adolf Reichweins unbeschwerter Jugend in der Wetterau ein jähes Ende.“ (Koppmann, 1998, S. 30) 1914 meldet Reichwein und sein Vater sich freiwillig zum Kriegsdienst, er wird aber erst 2 Jahre später eingezogen. Bei den an der Front eingesetzten Kameraden bestehen keine Unterschiede der sozialen Herkunft mehr. Hier haben sich die Werte vollkommen verändert und ein ganz neuer Zusammenschluss der Kameraden ist nötig, um die Strapazen in den Schützengräben zu ertragen. Reichwein freundet sich trotzdem überwiegend mit Kameraden aus seiner bürgerlichen Schicht an (vgl. Koppmann, 1998, S. 33). Der erste Weltkrieg soll für Adolf Reichwein ein traumatisches Erlebnis bleiben und stellt ihm die Lebensfrage – „Wie können Kriege vermieden, wie die Klassenunterschiede aufgehoben werden?“ (Koppmann, 1998, S. 34)

1.2 Studium in Frankfurt am Main und Marburg

Reichwein beginnt noch vom Lazarett aus, 1918, sein Studium an der Universität in Frankfurt am Main in den Fächern Geschichte, Kunstgeschichte, Germanistik, Philosophie und Nationalökonomie. Er erkennt bereits sehr früh, dass in einem Deutschland nach dem Krieg viele soziale Reformen notwendig sein werden und richtet daher seine Ziele auf die Arbeit in der Erwachsenenbildung. In den Ferien arbeitet er als Grubenarbeiter im Ober-Rosbacher Bergwerk (vgl. freenet-homepage.de/reichweinverein/Vita.html). In der ganzen Zeit pflegt er weiterhin Kontakt zu den Wandervögeln. „In Frankfurt schließt er sich den Sachsenhausener Alt-Wandervögeln an. Dort lernt er Eva Hillmann kennen, die er am 14. August 1920 in Frankfurt am Main heiratet.“ (Koppmann, 1998, S. 36) Reichwein zieht mit seiner Frau nach Marburg und studiert weiter an der Philipps-Universität. Dieses beendete er 1923 mit der Promotion „China und Europa im 19. Jahrhundert“ (vgl. Amlung, 2003, S. 18)

1.3 Adolf Reichweins Reisen

Durch die Zeit bei den Wandervögeln lernt Reichwein schon viele Teile des Landes kennen. 1925 reist er zum Entspannen für zwei Monate nach Italien und besucht dabei Städte wie Mailand, Rom, Neapel und Florenz (vgl. Koppmann, 1998, S. 38). Adolf Reichweins über ein Jahr dauernde Weltreise nach Amerika und Asien hatte den Tod seines Sohnes zum Anstoß, der mit knapp drei Jahren beim Spielen in einer Regentonne ertrinkt. Was auch zur Folge hat, das Reichweins Ehe zerbricht. Im November 1927 lassen sich Adolf Reichwein und seine Frau Eva scheiden (vgl. Koppmann, 1998, S. 38). Auf seinen vielen Reisen nimmt Reichwein die wirtschaftlichen und sozialen Verhältnisse der Länder interessiert wahr. Diese Eindrücke verarbeitet er später auch in seiner Arbeit als Bildungspolitiker. „Ganz wie in der Wandervogelzeit verzichtete er bei diesem Abenteuer auf Luxus. Er reiste, ausgerüstet mit einem Fotoapparat der Jenaer Firma Carl Zeiss, mit dem ersten fließbandproduzierten Auto der Welt, dem Ford-Modell T, im Volksmund „Tin Lizzy“ genannt.“ (Koppmann, 1998, S. 40) Das Interesse an wirtschaftlich bedeutsamen Orten ist bei Reichwein sehr groß und fasziniert ihn, daher wertet er seine Reiseeindrücke in verschiedenen Publikationen aus.

[...]

Ende der Leseprobe aus 16 Seiten

Details

Titel
Adolf Reichwein - Ein Lebensbild
Untertitel
Die Volkshochschule Jena - Der Hungermarsch durch Lappland
Hochschule
Humboldt-Universität zu Berlin  (Institut für Erziehungswissenschaften)
Veranstaltung
HU-Berlin
Autor
Jahr
2008
Seiten
16
Katalognummer
V117867
ISBN (eBook)
9783640209941
ISBN (Buch)
9783640209750
Dateigröße
470 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Adolf, Reichwein, Lebensbild, HU-Berlin, Erwachsenenbildung, Lebenslanges Lernen, Erziehung, Jugendliche, VHS, Volkshochschule
Arbeit zitieren
Daniel Werner (Autor:in), 2008, Adolf Reichwein - Ein Lebensbild, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/117867

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