Der Historiker und Migrationsexperte Klaus J. Bade spricht im Zusammenhang mit der gegenwärtigen deutschen Migrationspolitik von einem „verstärkt in den deutschen Köpfen verbreiteten negativen Migrationsbegriff, der Zuwanderung als Bedrohung von außen und als Ursache sozialer Probleme im Innern begreift“ . Diese negative Konnotierung rühre unter anderem von spektakulärer Berichterstattung, stimmungsgeladener Politikgestaltung und unausgewogener Wissenschaftlichkeit her. Im Hinblick auf fortwährende Brennpunkte am Arbeitsmarkt und in der Sozialpolitik können historische Perspektiven und Standpunkte aktuelle Debatten über Migration und Politik ungemein bereichern; ja sie sind sogar notwendig, um uns Vergangenheitsdeutung und Gegenwartsverständnis in ihrer Wechselseitigkeit bewusst zu machen, damit wir Erwartungen an die Zukunft stellen dürfen. Doch können historische Entwicklungslinien von Überfremdungsängsten und Migrationspolitik innerhalb der aktuellen Debatte überhaupt angedeutet werden? Auf den folgenden Seiten soll für die Zeit zwischen 1871 und 1933 transnationale Arbeitsmigration und Politik untersucht und als Brückenkopf zum Verständnis gegenwärtiger Migrationspolitik kommentiert werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Vom Auswanderungs- zum „Arbeitseinfuhrland“
- Wanderungsbewegungen nach dem Ersten Weltkrieg..
- Arbeitsmarktpolitik und Migration in der Weimarer Republik......
- Abschließende Gedanken
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit der Arbeitsmigration und Politik im Deutschland der Jahre 1871 bis 1933. Sie analysiert die Entwicklungen von der Zeit des Kaiserreichs bis zur Weimarer Republik und untersucht, wie die politische Landschaft von den sich wandelnden Migrationsströmen beeinflusst wurde.
- Die Transformation Deutschlands vom Auswanderungs- zum „Arbeitseinfuhrland“
- Die Auswirkungen des Ersten Weltkriegs auf die Migrationsmuster
- Die Rolle der Arbeitsmarktpolitik in der Weimarer Republik
- Die politischen und sozialen Herausforderungen, die durch die Arbeitsmigration entstanden
- Die Kontinuitäten und Diskontinuitäten in der Migrationsgeschichte Deutschlands
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt die Relevanz des Themas „Migration“ in der heutigen Gesellschaft dar und beleuchtet die kontroversen Debatten, die sich um dieses Thema drehen. Sie führt den Leser in die Thematik der Zuwanderung und Abwanderung ein und beleuchtet die demographischen Entwicklungen in Deutschland. Außerdem wird der „negative Migrationsbegriff“ in der deutschen Gesellschaft diskutiert und die Bedeutung historischer Perspektiven für das Verständnis der gegenwärtigen Migrationsdebatte hervorgehoben.
Vom Auswanderungs- zum „Arbeitseinfuhrland“
Dieses Kapitel betrachtet die Entwicklung von der Zeit des Auswanderns nach Amerika bis hin zur Zeit der Arbeitsmigration im Kaiserreich. Es beleuchtet die Ursachen für die veränderten Migrationsmuster und die politischen Rahmenbedingungen, die diese Entwicklungen prägten. Außerdem wird die Bedeutung der „langen 19. Jahrhunderts“ für die Entwicklung von Migration und Politik in Deutschland hervorgehoben.
Wanderungsbewegungen nach dem Ersten Weltkrieg..
Dieses Kapitel analysiert die Auswirkungen des Ersten Weltkriegs auf die Migrationsmuster in Deutschland. Es untersucht die Herausforderungen, die durch den Krieg entstanden, und die neuen Rahmenbedingungen, die die Arbeitsmigration in der Weimarer Republik prägten. Außerdem werden die Kontinuitäten und Diskontinuitäten in der Migrationsgeschichte Deutschlands in diesem Kapitel beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themen Arbeitsmigration, Politik, Weimarer Republik, Kaiserreich, Demographie, Auswanderung, Einwanderung, Arbeitsmarktpolitik, Kontinuität, Diskontinuität, Migration, Geschichte, Sozialpolitik, und nationale Identität. Die Arbeit untersucht die Wechselwirkungen zwischen diesen Themen und ihren Einfluss auf die deutsche Gesellschaft in der Zeit zwischen 1871 und 1933.
- Arbeit zitieren
- Tobias Deppler (Autor:in), 2008, Arbeitsmigration und Politik von 1871-1933, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/118022