Sprache war seit jeher konkreter Ausdruck und Spiegelbild ihrer Zeit. Wie Zeiten und Völker sich verändern, so verändern sich auch ihre Sprachen. Somit gibt es Sprachwandel in allen Sprachen, zu allen Zeiten und in allen Bereichen - von der Phonologie bis hin zur Lexikologie und Wortbildung. Der siebzehnte hieß vor zwölfhundert Jahren noch sibuntozehanto. Und das heute bei den Jugendlichen so beliebte Wörtchen geil gab es bereits im Mittelhochdeutschen; aber damals bedeutete es soviel wie "fröhlich". Der Wandel innerhalb der Wortbildung so unter anderem bei verbalen Kompositionen ist Gegenstand dieser Arbeit.
In dieser Seminararbeit werde ich versuchen auf die Komposition als Mittel der Wortbildung, Entstehung und Zweck der Bildung der verbalen Zusammensetzungen einzugehen und sie anhand von Beispielen zu erläutern.
Die Komposition als Zusammenfügung von Wörtern zu einer komplexen Worteinheit, zu einem Kompositum, lässt sich je nach zugrunde liegendem Wort in nominale und verbale Komposition unterteilen. Der Wandel der verbalen Komposita von Althochdeutsch in Neuhochdeutsch systematisch zu beschreiben, ist in dem hier gesteckten Rahmen nicht möglich. Es können lediglich einige Aspekte dieser Bereiche anhand ausgewählter Beispiele verdeutlicht werden. So werde ich mich im folgenden auf einen der wichtigsten Etappen der Bildung vom ahd. über mhd. zu nhd. und Wandel der verbalen Komposita konzentrieren, zum anderen einzelne Wörter hinsichtlich ihres Bedeutungswandels erläutern.
Als Basis für diese Seminararbeit liegen hauptsächlich die wissenschaftlichen Arbeiten von Henzen (1965), Gerdes (1972) und Splett (2000) zu Grunde.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Komposition - ein Mittel der Wortbildung
- 2.1 Entstehung und Zweck der Bildung der Komposita
- 2.2 Zusammengesetzte Verben
- 3. Verbalkomposition im Althochdeutschen
- 3.1 Nominale Präfixbildungen
- 3.2 Verbale Präfixbildungen
- 3.2.1 Feste Präfixbildungen
- 3.2.2 Unfeste Präfixbildungen
- 4. Mittelhochdeutsche Verbalkomposition
- 5. Phase des Übergangs – Frühneuhochdeutsch
- 6. Veränderungen bei Verbkomposita im Neuhochdeutschen
- 7. Schlussfolgerung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit befasst sich mit der Verbalkomposition als einem wichtigen Mittel der Wortbildung im Deutschen. Sie untersucht die Entstehung und den Zweck der Bildung verbaler Zusammensetzungen und verfolgt deren Wandel von Althochdeutsch bis Neuhochdeutsch. Dabei werden sowohl die systematischen Veränderungen als auch die Bedeutungsentwicklung einzelner Wörter anhand von Beispielen erläutert.
- Die Komposition als Mittel der Wortbildung und ihre Entwicklung im Laufe der Sprachgeschichte
- Die Entstehung und der Zweck der Bildung verbaler Zusammensetzungen
- Die Veränderungen der Verbalkomposition vom Althochdeutschen über das Mittelhochdeutsche bis zum Neuhochdeutschen
- Die Bedeutungswandel einzelner verbaler Komposita
- Die Rolle der Analogiebildung bei der Entwicklung der Verbalkomposition
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in das Thema der Sprachentwicklung ein und stellt die Bedeutung des Sprachwandels für die Wortbildung, insbesondere für die Verbalkomposition, heraus. Kapitel zwei beleuchtet die Komposition als Mittel der Wortbildung und analysiert die Entstehung und den Zweck der Bildung von Komposita, insbesondere verbaler Zusammensetzungen. Kapitel drei befasst sich mit der Verbalkomposition im Althochdeutschen und analysiert die Rolle von nominalen und verbalen Präfixbildungen, wobei die Unterscheidung zwischen festen und unfesten Präfixbildungen im Mittelpunkt steht. Kapitel vier untersucht die Verbalkomposition im Mittelhochdeutschen, während Kapitel fünf die Übergangsphase zum Frühneuhochdeutschen beleuchtet. Kapitel sechs schließlich analysiert die Veränderungen der Verbalkomposition im Neuhochdeutschen und zeigt die Entwicklung der Komposita in diesem Zeitraum auf.
Schlüsselwörter
Verbalkomposition, Wortbildung, Sprachwandel, Althochdeutsch, Mittelhochdeutsch, Frühneuhochdeutsch, Neuhochdeutsch, Kompositum, Präfixbildung, Bedeutungswandel, Analogiebildung.
- Quote paper
- Nataliya Shchukina (Author), 2006, Der Wandel innerhalb der Wortbildung: Verbalkomposition, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/118025