In dieser Arbeit findet die Bearbeitung einer Fallstudie zur Selbstreflexion statt. Es wird eine frei ausgewählte und fiktive Krise im Lebensalltag der Verfasserin vorgestellt. Die Autorin der Fallstudie beschreibt ihre persönlichen, sozialen und institutionellen Ressourcen mit Zuhilfenahme des ECO-Mapping. Was bedeutet ECO-Mapping? Diese Frage lässt sich wie folgt beantworten: "… es ist eine Variante der Netzwerkkarte. Sie unterscheidet sich von ihr dadurch, dass mögliche soziale Kontakte auf einem Formular bereits vorbenannt sie". Das Ziel der Durchführung von ECO-Maps ist, Ressourcen des Menschen und seine Netzwerke aus der Umwelt aufzuzeigen und zu benennen. Hierfür wird eine 8-Felder-Karte zur Einteilung der jeweiligen persönlichen, sozialen und institutionellen Ressourcen verwendet. Im weiteren Schritt benannte bzw. zeigte die Autorin ihre Ressourcen mit der 8-Felder-Karte auf. Sie als Person steht im inneren des Kreises.
I. Inhaltsverzeichnis
II. Abkürzungsverzeichnis
III. Abbildungsverzeichnis
1. Einleitung
2. Fallstudie 1: Selbstreflexion zu sozialen (Unterstützungs-) Netzwerken
2.1. Fallvorstellung einer fiktiven Krise im Lebensalltag
2.2. Vorbereitung der Fallstudie - Methodenanwendung zur Ressourcenfindung
2.2.1. Ressourcenbeschreibung zur aktuellen Lebensbewältigung mit ECO-Mapping
2.2.2. Schatzkarte
2.2.3. Genogramm
2.3. Analyse und Interpretation der Fallstudie
2.4. Transfer der Fallstudie
3. Fazit
IV. Literaturverzeichnis
V. Anhänge
II. Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
III. Abbildungsverzeichnis
Abb. 1: ECO Mapping 8 - Felder - Karte
Abb. 2: ECO Mapping - Eigene Ressourcen dargestellt anhand der 8-Felder-Karte
Abb. 3: Eigenes Genogramm
1. Einleitung
Die Profession der Sozialen Arbeit ist in diversen Betätigungsfeldern tätig und füllt zudem vielfache Bereiche mit Aufgaben. Dadurch kommt es für die Person, die in dieser Profession arbeitet, zu vielfältigen Schwierigkeitssituationen und Herausforderungen. Schließlich beinhaltet die Soziale Arbeit einen gesellschaftlichen Auftrag. Spitzer bezeichnet diesen Vorgang als „Spagat“. D.h., dass dabei eine Vermittlung im Austausch zwischen dem Subjekt und der Umwelt (Gesellschaft), stattfindet. Der „Spagat“ erfordert zugleich Hilfen bzw. Kontrollen. Das Handlungsfeld spielt sich in den Rahmenbedingungen der jeweiligen Institution auf der bürokratischen und hierarchisch aufgebauten Ebene (die Strukturen der Organisation), ab. Die Profession ist auf die gesetzlichen Bestimmungen ausgerichtet. Daraus resultiert, dass die eigenen Vorstellungen bzw. Bedürfnisse der*des in der Sozialen Arbeit Tätigen oftmals nicht in ihrem vollständigen Umfang Anwendung finden (Spitzer, 2011, Internetquelle). Die Autorin der Fallstudie ist ausgebildete Erzieherin und absolvierte ein Fernstudium im Bachelor der Sozialen Arbeit. Seit 2008 sammelt sie Berufserfahrung in diversen Ganztagsschulen in RLP und NRW an Grundschulen und einer Förderschule. Über diese Zeitspanne hinweg werden die Veränderungen im päd. Alltag spürbar. Dabei steigt jährlich die Anzahl an Kindern, die in die Ganztagsschulen aufgenommen werden. Hinzu kommt der gesellschaftliche Anspruch seitens Elternschaft und Politik, eine qualifizierte Ausbildung bzw. Studium abzulegen. Erschwerend kommt die Corona-Pandemie dazu, die laut mehreren Studien negative Einflüsse auf die Bildung und Entwicklung der Kinder hat, z.B. erhöhte psychische Belastungen durch Distanzunterricht, weniger Unterricht in Lockdownzeiten, Bewegungsmangel etc. (Werner, 2021, Internetquelle). Aufgrund der diversen Veränderungen im sozialen bzw. päd. Handlungsfeld in den letzten Jahren und biografischer Verstrickungen der Autorin, suchte sie sich die Aufgabe der Fallstudie zur Selbstreflexion zu sozialen (Unterstützungs-) Netzwerken aus. Um diesen Herausforderungen im Arbeitsalltag gerecht zu werden, bedarf es eine achtsame Selbstfürsorge des Menschen im Umgang mit seinem Individuum, der in der Sozialen Arbeit tätig ist. Die Formen der Selbstfürsorge sind u.a. die achtsame Fremdhilfe und die achtsame Selbsthilfe. Falls der*die in der Profession Tätige negative Verwicklungen seiner eigenen Biografie mitbringt, muss er*sie sich ihnen gegenüber bewusst sein und ein entsprechend achtsamer Umgang ist gefordert (das bedeutet Selbstreflexion und Selbstschutz) (Wendt, 2017, S. 401404). Die tätigen Fachkräfte im Handlungsfeld der Sozialen Arbeit leisten einen Hilfe- und Unterstützungsprozess in problematischen Situationen, die oftmals auch biografisch einzuordnen sind. Die Biografiearbeit wird als eine Schlüsselkompetenz betrachtet und kann durch diverse Methoden bei einer aktiven Herangehensweise zur Bearbeitung eine sinnhafte Struktur im Leben des Menschen (Klient*in sowie auch der*die Tätige in der Sozialen Arbeit) ergeben (Hölzle/Jansen, 2011, S. 9, 2021). Im weiteren Verlauf der Fallstudie wird die Autorin die fiktive Fallvorstellung (2.1.), die Vorbereitung (2.2.) und ihre Ressourcen mit Zuhilfenahme des ECO-Mappings (2.2.1.), die Schatzkarte
Fallstudie 2: Selbstreflexionsaufgabe zu sozialen (Unterstützungs-) Netzwerken (2.2.2.), das Genogramm (2.2.3.), die Analyse und Interpretation der Fallstudie (2.3.), den Transfer (2.4.) und das Fazit (3.0.) entsprechend mit Ausblick bearbeiten und näher beschreiben.
2. Fallstudie 1: Selbstreflexion zu sozialen (Unterstützungs-) Netzwerken
Hierbei findet die Bearbeitung der Fallstudie zur Selbstreflexion statt.
2.1. Fallvorstellung einer fiktiven Krise im Lebensalltag
Im Verlauf dieses Punktes stellt die Verfasserin eine frei ausgewählte und fiktive Krise in ihrem Lebensalltag vor. Die Autorin kommt nach einem stressigen Arbeitstag aus der OGS nach Hause und freut sich ihren Lebenspartner zu sehen. Wie gewöhnlich begrüßt er sie, wenn sie nach Hause kommt. Aber dieses Mal kommt niemand aus einem Raum und begrüßt sie. Die Autorin wird stutzig und sucht die Räume ab, sie findet ihn regungslos und liegend im Bad. Er hat eine Platzwunde am Kopf und liegt am Boden mit seinem Kopf in einer Blutlache. Sie klopft ihn mit derbem Druck ihrer Hände auf seine Wangen, er reagiert nicht. Sie kontrolliert den Puls, er lebt. Jedoch scheint er bewusstlos zu sein. Sie ruft sofort den Krankenwagen und Notarzt. Nach wenigen Minuten ist das Rettungsteam vor Ort und alles geht so schnell, dass sie ihn ins Krankenhaus bringen. Der Notarzt gibt eine kurze Rückmeldung zum Gesundheitszustand des Lebenspartners und meint, dieser sei mit dem Kopf auf den Badewannenrand gefallen und bewusstlos. Im Krankenhaus würden sie weitere Untersuchungen durchführen. Bei einer schweren Verletzung des Kopfes müsste er evtl. in ein Koma gelegt werden, um dem Körper Ruhe und Schutz zu geben. Er teilt ihr das zuständige Krankenhaus mit, wo Andreas hingebracht wird. Zudem dürfe sie später ins Krankenhaus kommen und Wechselwäsche mitbringen bzw. alle weiteren wichtigen Formalien klären. Nach dieser fiktiven Fallvorstellung folgt im weiteren Verlauf die Anwendung diverser Methoden zur Ressourcenfindung der Autorin.
2.2. Vorbereitung der Fallstudie - Methodenanwendung zur Ressourcenfindung
2.2.1. Ressourcenbeschreibung zur aktuellen Lebensbewältigung mit ECO-Mapping
Die Autorin der Fallstudie beschreibt ihre persönlichen, sozialen und institutionellen Ressourcen mit Zuhilfenahme des ECO-Mapping. Was bedeutet ECO-Mapping? Diese Frage lässt sich wie folgt beantworten: „. es ist eine Variante der Netzwerkkarte. Sie unterscheidet sich von ihr dadurch, dass mögliche soziale Kontakte auf einem Formular bereits vorbenannt sind.“ (Pantucek, 2011, Internetquelle). Das Ziel der Durchführung von ECO-Maps ist, Ressourcen des Menschen und seine Netzwerke aus der Umwelt aufzuzeigen und zu benennen (Rodekohr, o.J., Internetquelle). Hierfür wird eine 8-Felder-Karte zur Einteilung der jeweiligen persönlichen, sozialen und institutionellen Ressourcen verwendet (siehe Abb. 1, S. 13 ) (Früchtel/Budde/Cyprian, 2007, S. 93).Im weiteren Schritt benannte bzw. zeigte die Autorin ihre Ressourcen mit der 8-Felder-Karte in Abb. 2 auf S. 14 auf. Sie als Person steht im inneren des Kreises. Von dort ausgehend wurde der gesamte Kreis in weitere drei Teile unterteilt. In der Legende zu Abb. 2 auf S. 14 sind die farblichen Kreissegmente Fallstudie 2: Selbstreflexionsaufgabe zu sozialen (Unterstützungs-) Netzwerken erläutert. Im Feld Kollegen/Mitschüler gibt es folgende enge nahestehende Menschen des Kollegiums: Beata, Monika J., Monika K., Charlotte, Hossi, Phillippe, Svetlana und Barbara. Als nahestehende Menschen im Kollegium sind u.a. Christian, Denise, Claudia, Petra, Samira und Marina aufgezeigt. Im außenstehenden Bereich der Menschen des Kollegiums sind Betty, Katja, Jola, Margret, Gabi und die Lehrerschaft der Grundschule benannt. Im Feld der Nachbarn befinden sich folgende nahestehende Menschen: Frau K., Familie P., Nathalie, Maria und Nico. Im Feld der Freunde sind folgende enge nahestehenden Menschen aufgezeigt: Dani und Ina-Marie. Im Bereich der nahestehenden Menschen sind Sabrina, Jana, Phillippe, Hossi, Monika K. und Sonja. Das Feld Ver- ein/Club/Initiative zeigt im Bereich der nahestehenden Personen eine Partei und im Bereich der außenstehenden Menschen eine Freie Schule auf. Das Feld Sonstige beinhaltet als engen nahestehenden Bereich den Augenarzt, im nahestehenden Bereich den Orthopäden und im außenstehenden Bereich die IU, Chirurgen, Hautarzt, Frauenärztin, Krankenkasse und Hausarzt. Im Feld Profis befindet sich Herr M. als Psychologe der engen nahestehende Menschen, als nahestehende Menschen die Fachbereichsleitungen Frau B., Angela, Hiltrud und als außenstehende Menschen der Chef des Arbeitgebers Stefan. Das Feld Familie zeigt als enge nahestehende Menschen den Lebenspartner Andreas und die vier Wellensittiche auf, der nahestehende Bereich die „Schwiegermutter“ Katharina, ihr Mann Jürgen und ihr Exmann Willi mit Familie befinden sich im außenstehenden Bereich. Im letzten Feld Verwandtschaft sind als nahestehende Menschen der Vater und seine Lebensgefährtin und im außenstehenden Bereich die Mutter, Cousins und Onkels aufgezeigt. Als nächsten Punkt folgt eine Schatzkarte zu ihren im ECO-Mapping benannten Personen aus dem Umfeld.
2.2.2. Schatzkarte
In Punkt 2.2.1. wurde die Methode des ECO-Mapping angewandt und im weiteren Verlauf stellt die Autorin ihre Schatzkarte vor. Dabei geht es um die Suche nach Schätzen, die jede Ressource (genannte Personen im ECO-Mapping) aus dem Umfeld der Autorin mitbringt. Diese Form der Schatzsuche wird als Ressourcenfinder bezeichnet. Schließlich sind diese Menschen aus dem ECOMapping Stärken im Hinblick zur Lösung eines Problems und können die Autorin in einer Krise mitunterstützen. Daraus ergeben sich neue Betrachtungsweisen und neue Wege, die zur Lösung hinführen und beitragen (Früchtel/Budde/Cyprian, 2007, S.96). Im nächsten Schritt wird die Autorin die genannten Menschen aus der 8-Felder-Karte des ECO-Mappings mit dem Ressourcenfinder genauer betrachten und anschließend hier dokumentieren. Dabei nimmt die Dokumentation eine wichtige Rolle ein. Die Wirklichkeit zeigt die Stärken der genannten Menschen aus der 8-Felder-Karte und „. wächst mit ihrer Verobjektivierung“ (Früchtel/Budde/Cyprian, 2007, S.97).
Wohnort: Hierbei sind die Nachbarn (Frau K., Nathalie, Familie P., Nico und Maria), Familie (Lebenspartner Andreas und die vier Wellensittiche) und das Feld Sonstige (Augenarzt, Chirurg, Hautarzt und Hausarzt) vorzufinden. Beruf/Studium: In diesem Fall sind die Kollegen (Svetlana, Beata, Monika J., Monika K., Philippe, Charlotte, Hossi, Barbara, Christian, Denise, Claudia, Petra, Samira, Marina, Betty, Katja, Jola, Margret, Lehrerschaft, Gabi), die Profis (Stefan, Fachbereichsleitungen Hiltrud, Angela, Frau B.) und das Feld Sonstiges (IU) einzubeziehen. Hobbys: Die Autorin führt mehrere Brieffreundschaften und dabei kann das Feld Freunde (Sabrina, Dani, Ina-Marie, Jana) in Betracht gezogen werden. Beziehungen zu wichtigen Personen oder Instanzen: Zu diesem Ressourcenfinder gehören: das Feld der Familie (Lebenspartner Andreas), Freunde (Hossi, Monika K., Philippe, Dani, Sonja), die Partei, Sonstige (Augenarzt, Zahnarzt, Orthopäde), Profis (Stefan, Herr M. als Psychologe, Fachbereichsleitungen Hiltrud und Gina), Kollegen (Beata, Monika J., Monika K., Philippe, Hossi, Svetlana, Charlotte, Marina, Katja) und die Nachbarn (Fr. K., Familie P., Nathalie). Bewältigte Krisen: In diesen Bereich fallen: die Familie (Lebenspartner Andreas, Wellensittiche), die Kollegen (Monika J., Beata, Monika K., Philippe, Hossi, Gabi, Marina, Samira), Nachbarn (Frau K., Familie P.), Verein/Club/Initiative (eine Partei), Sonstige (Hausarzt, Zahnarzt, IU) und die Profis (Stefan, Fachbereichsleitung Frau B., Hiltrud, Psychologe Herr M.). Berufliche oder private Erfolge: In diesem Bereich lassen sich folgende Felder vorfinden: die Familie (Lebenspartner Andreas, Wellensittiche), Kollegen (Marina, Monika J., Beata, Monika K., Hossi, Philippe, Svetlana, Claudia, Katja, Lehrerschaft), Nachbarn (Familie P., Frau K.), Freunde (Dani, Sabrina, Jana, Philippe, Hossi, Monika K., Sonja), Verein/Club/Initiative (eine Partei), Sonstige (Augenarzt, Zahnarzt, Orthopäde, IU), Profis (Psychologe Herr M., Fachbereichsleitungen Frau B., Angela, Hiltrud, Stefan) und die Verwandtschaft (Mutter, Vater). Besondere materielle Ausstattungen: Bei diesem Ressourcenfinder bringt der Lebenspartner Andreas mehrere materielle Ausstattungen mit ein: Eine 90 Quadratmeter Wohnung inmitten der Kleinstadt zwischen den Großstädten Köln und Bonn, Möbel, Wohnungsinventar, finanzielle Unterstützung gegenüber der Autorin (Neuanschaffungen, ermöglicht der Autorin einer Teilzeitarbeitsstelle nachzugehen und zusätzlich ein Masterstudium an der IU im Bereich Soziale Arbeit zu absolvieren, andere Fortbildungen, Autorin hat derzeit neue Ausstattung wie z.B. Laptop, Handy, Tablet etc.), Jobticket, Zubehör für Wellensittiche, Schmuck, Fachbücher und ein EMDR-Therapie Gerät. Fähigkeiten und Eigenschaften: Die Autorin hat folgende Fähigkeiten: Meditatives Zeichnen (Tanglezeichnen), Zeichnen allgemein (mit Aquarellstiften Blumen und russischorthodoxe Ikonen, mit Pastellkreide Landschaften und Pflanzen, mit Acryl Steine bemalen und Landschaften, Pflanzen), Lesen (Romane mit Handlungen an Nord- und Ostsee, Fachbücher, Fachzeitschriften), Handarbeiten (Nähen, Stricken, Häkeln, Schnitzen), Natur (Spaziergänge, Waldbaden, Pflanzen und Tiere erkunden/bestimmen, eigene Pflanzen in der Wohnung), Tiere (Haltung von Wellensittichen, Wildtiere in der Außenwelt), Fremdsprachen (Russisch, Französisch), Lernen (Fremdsprachen, Fernstudium, eigene Weiterbildung in Psychologie), Reisen (Tschechien, Russland, Nordsee), Tagesausflüge (Ahrtal, Köln, Düsseldorf, Mainz, am Rhein sein), Restaurantbesuche (spanisch, Kölner Brauhäuser, griechisch, Balkan, Thai, türkisch, indisch etc. ), lange Gespräche mit dem Lebenspartner und anderen Menschen führen, Gesellschaftsspiele spielen, Sport (Hometrainer, Nordic-Walking, ausgedehnte weite Spaziergänge), hilfsbereit, Frühaufsteherin und früh zu Bett gehen, Konflikte klären, offen, empathisch, zuverlässig, pünktlich, tierlieb, eigene Bedürfnisse
Fallstudie 2: Selbstreflexionsaufgabe zu sozialen (Unterstützungs-) Netzwerken wahrnehmen und ausleben, lachen, humorvoll und zielorientiert. Und zum Schluss nach der Bearbeitung der Schatzkarte folgt im nächsten Punkt das Genogramm zur Autorin.
2.2.3. Genogramm
Genogramme gehören zum Lösungsansatz von Problemlagen im Leben dazu und stellen dabei die Vergangenheit bzw. die Gegenwart in den Mittelpunkt. (Wendt, 2017, S. 140-141). Sie haben folgende Funktion: „. die Abstammungsverhältnisse über vier Generationen (von den Großeltern bis zu den Enkeln, einschließlich Partner) übersichtlich darzustellen und komplexe familiäre Zusammenhänge in der Mehr-Generationen-Perspektive (in der Form eines um zusätzliche Informationen ergänzten Familienstammbaums) transparenter zu machen“ (Wendt, 2017, S 140-141). In Abb. 3 auf S. 15 wurde von der Autorin ein Genogramm in Form eines Familienstammbaumes erstellt und im weiteren Verlauf wird es näher erläutert. Die Autorin ist 36 Jahre alt. Seit drei Jahren wohnt sie mit ihrem Lebenspartner in einer Kleinstadt nahe Köln (Wohnung von 90 Quadratmetern) mit vier Wellensittichen. Sie arbeitet seit 2015 in Teilzeitform als päd. Fachkraft in der OGS an der Grundschule nahe Bonn und befindet sich derzeit im Fernstudium Master zur Sozialen Arbeit. Auf ihrer Arbeitsstelle fühlt sie sich wohl und hat mehrere Kollegen*innen, mit denen sie nähere soziale Beziehungen im Alltag pflegt. Ihr enger und nahestehender Mensch ist ihr Lebenspartner Andreas. Mit ihm pflegt sie seit 5 Jahren eine harmonische und ausgewogene Partnerschaft. Vor drei Jahren begann sie eine Psychotherapie beim Psychologen Herrn M. in Form von Gruppen- bzw. Einzeltherapie. Die derzeitige Langzeittherapie läuft innerhalb der Gruppentherapie zu Beginn des kommenden Jahres aus. Der Grund für eine begonnene Psychotherapie liegt (durch Psychologen diagnostiziert) am mütterlich ausgeführten emotionalen Missbrauch in der Kindheit, Jugend und Erwachsenenzeit der Autorin. Die Verfasserin wurde in der ehemaligen DDR geboren und ist ohne Geschwister bei einem verheirateten Paar aufgewachsen. Im Jahr 1997 zog die Familie in das Bundesland von RLP. Immer wieder gab es diverse Konflikte in der Ehe der Eltern. Die Tochter ist ohne Freundschaften und nur an die Mutter gewöhnt, aufgewachsen. Im Jahr 2015 plante die Verfasserin einen heimlichen Auszug mit der damaligen kranken Mutter. Der Vater ging zur Arbeit und abends fand er ein leeres Haus ohne Ehefrau und Tochter vor. In dieser Zeit waren sie in eine Wohnung in eine kleine Kreisstadt umgezogen. Die Ehescheidung wurde veranlasst und der Kontakt zum Vater brach ab. Nach weiteren drei vergangenen Jahren wurde die Mutter zum damaligen Zeitpunkt mit 58 Jahren nach einer Operation bettlägerig und somit pflegebedürftig. In dieser Zeit führte die Autorin eine bereits zweijährige Beziehung zu ihrem heutigen Lebenspartner. Die Krankenhaus- und Rehabilitationsklinikaufenthalte dauerten für die Mutter fast ein ganzes Jahr. In dieser Zeit machte die Mutter ihrer Tochter Vorwürfe in Bezug auf mangelnde Fürsorge, kontrollierte ihr Leben durch ständige Anrufe aus den Kliniken und war oftmals mit medizinischen Entscheidungen unzufrieden. In dieser Zeit verlor die Autorin aufgrund der psychischen Belastung fast ihre Arbeit und beschloss dort aus der Wohnung auszuziehen. Zu dem Zeitpunkt brach die Verfasserin den Kontakt zur Mutter ab, teilte dies bzw. den Auszug der Klinik mit und zog zu ihrem heutigen Lebenspartner. Der Kontakt zum Vater findet sporadisch per Telefon oder Messenger statt. Ansonsten besteht aufgrund des Kontaktabbruches zum Vater keinerlei Kontakt zu Onkels, Cousins und Cousinen. Andreas, ihr Lebenspartner, hat keine Geschwister und kein Kontakt zum Vater Willi und seiner neuen Familie. Der Kontakt ist seit ca. vier Jahren abgebrochen (Vater wohnt im Ruhrgebiet). Seine Mutter Katharina und ihr neuer Ehemann Jürgen leben auf einer Insel in der Nordsee. Seit ein paar Monaten hat der Kontakt zwischen Andreas und der Autorin zu Katharina aufgrund einer Meinungsverschiedenheit in Bezug auf die Corona-Pandemie abgenommen. Sonst besteht ein geschwächter Kontakt zwischen Andreas und seinen Onkels (Brüder der Mutter). Im weiteren Verlauf der Genogrammarbeit wird der Fokus auf Beziehungen, Herkunft, Krankheiten, Finanzen und die Liebe der Herkunftsfamilie der Autorin gelegt. Diese näheren Betrachtungen der genannten Aspekte können ebenfalls als Ressource genutzt werden (Wendt, 2017, S. 142-143). Dieser Betrachtungsprozess schafft folgende Möglichkeiten: diese bewusst anzuerkennen, sie als Ressource zu nutzen oder sich von ihnen zu distanzieren und neue Entscheidungen zu treffen“ (Wendt, 2017, S. 142). Nach der Erstellung des Genogramms sind der Autorin bedeutsame biografische Auffälligkeiten ihrer Urgroßeltern mütterlicherseits in Betracht gekommen. Die Urgroßmutter ist im zweiten Weltkrieg in einem Güterzug mit ihren drei Kindern von Danzig oder Königsberg in die Nähe von Chemnitz geflüchtet. Der Urgroßvater ist im Krieg gefallen und die Urgroßmutter verlor auf der Flucht das Ungeborene. Aus Erzählungen der Großmutter der Autorin mussten sie ihren damaligen Großvater irgendwo im Straßengraben zurücklassen, weil er für die Flucht zu schwach war. In dieser Situation erlebte die Großmutter bereits den Verlust der Heimat, des Vaters, des Großvaters, des ungeborenen Kindes und einer stabilen Kindheit bzw. Jugendzeit. Die Großmutter lernte später in der DDR einen Polizisten kennen, der bei der Stasi sich befand. Sie bekamen laut Aussagen ein ungewolltes Kind, die Mutter der Autorin. Diese Tochter verbrachte ihre Kindheit nicht bei ihren Eltern, sondern auch bei den Großeltern. Dort lebte das Kind gebunden an die Großmutter in einer unstabilen Ehe zu ihrem Großvater, der nach Aussagen andere Liebschaften verehrte. Im Alter von 14 Jahren des Mädchens litt die Urgroßmutter an Alzheimer/Demenz und kümmerte sich in ihrer Freizeit neben der Schule und dem Radsport um sie. Der Großvater kam aufgrund seiner Liebschaften selten nach Hause. Dadurch erlitt sie eine Vernachlässigung in diversen Bereichen. Nach der Psychotherapie der Autorin beim Psychologen Herrn M. stellte sich heraus, dass das Muster der Mutter der Autorin sich auf die Erziehung ihrer Tochter übertrug. Die Autorin erlebte eine ähnliche Kindheit wie ihre Mutter. Dabei war sie gebunden an die Mutter und durfte keine sozialen Kontakte in der Nachbarschaft, zu anderen Kindern bzw. zu eigenen Familienmitgliedern pflegen. Im weiteren Lebensverlauf der Autorin drehte sich das Mutter-Kind Verhältnis in umgekehrte Rollen. Dabei entwickelte sich eine Symbiose, die Tochter wurde zur Mutter und die Mutter wurde zum Kind. Die Mutter gab oftmals mehrere Verantwortungsbereiche im Laufe der Zeit an ihre Tochter ab, ging oftmals in kranken Zuständen nicht mehr zum Arzt und löste die Probleme mit vermehrter Nahrungszufuhr, Rauchen, eigens verordneter Schmerzmitteltherapie als Unterstützung. Diese Lebensführung führte zu einer Bettlägerigkeit bzw. Pflegebedürftigkeit während diverser Klinikaufenthalte und nach mehreren Operationen. Aufgrund Fallstudie 2: Selbstreflexionsaufgabe zu sozialen (Unterstützungs-) Netzwerken dieser Erfahrungen der Autorin stellt sie die Hypothese auf (der Begriff der Hypothese wird wie folgt definiert: als „Annahme unter ausdrücklichem Ausschluss von Richtigkeit oder Unrichtigkeit...“ (Roedel, 2006, S. 11), dass sie sich in einer gleichen Situation (fiktive Fallvorstellung in Punkt 2.1.) in die Zeit der kranken Mutter zurückerinnert fühlt und diesen Moment mit ihrem Lebenspartner bzw. eines ihr anvertrauten Kindes in der OGS erneut emotional erleben könnte. Die Autorin ist Einzelkind und durfte aufgrund der Mutter keine sozialen Kontakte zu anderen Kindern oder Verwandten pflegen. Für sie waren die Spielkameraden in erster Linie u.a. zugleich ihre Bezugspersonen. D.h., sie fühlt sich in einer ähnlichen Situation, wie sie in Punkt 2.1. beschrieben ist, einsam und hilflos. Und für sie bricht ihr Fundament des Lebens weg. In ihrer eigenen Kindheit war sie oftmals einsam, hatte keine Möglichkeit in Kontakt mit Gleichaltrigen für einen gemeinsamen Lebensaustausch zu treten. Entsprechend konnte sie dadurch keine Erfahrungen sammeln. Zudem wurde die Autorin bereits früh in ihrer Kindheit zu einer Erwachsenen erzogen und ihr kindlich gezeigtes Verhalten wurde durch die Mutter kontrolliert und zugleich unterbunden. Dabei entstand die Parentifizierung, damit ist die „Verelterlichung des Kindes gemeint. In dieser Hinsicht wird das Kind als Erwachsene von den Eltern aus betrachtet und es entwickelt sich ein neuer Prozess innerhalb der Familie. Dies hat Auswirkungen auf das Familienleben innerhalb der Dreiecksbeziehung (Mutter, Vater, Einzelkind). Entweder wird das Kind mit einem Elternteil als Bündnis gesehen oder beide Elternteile ringen um die Aufmerksamkeit des Kindes. Beim letzteren möchten sie es jeweils auf ihre eigene Seite ziehen (Roedel, 2006, S. 16-17). Durch die Parentifizierung in der Kindheit und die erlebte Einsamkeit springt ein Modus bei der Autorin an, der alles dafür machen muss, dass es Andreas wieder gut geht. Dadurch nimmt sie keinerlei Hilfe bzw. Unterstützung von anderen Menschen in Anspruch. Schließlich wollte die Autorin in ihrer Kindheit den Eltern nicht zur Last fallen und versuchte mit Angst ihre Probleme im möglichen Rahmen selbst zu lösen. Hinzu kommt die existenzielle Angst in diesem Fall, worüber die Autorin sich Gedanken macht. Es könnte der Fall eintreten, dass Andreas niemals aus dem Koma erwacht oder evtl. sterben könnte. Die Autorin arbeitet in Teilzeitform, absolviert ein Fernstudium und müsste in einem Todesfall ihres Lebenspartners Miete und Nebenkosten für die Wohnung allein tragen. Diese existenzielle Angst entspringt aus der Kindheit der Autorin durch Geheimnisse und Tabus der Herkunftsfamilie. Jede Familie hat ihre eigenen Geheimnisse bzw. Tabus. In erster Linie ist es nichts Negatives, jedoch kommt es darauf an, wie die Familie mit Geheimnissen und tabuisierten Themen umgeht. Sie können diverse Emotionen innerhalb der Familie auslösen. Besonders negative Folgen weißen sie auf, wenn sie Schuld und Scham hervorbringen (Roedel, 2006, S. 31-32). In der Kindheit der Autorin führte der oftmals auftretende Konflikt über Finanzen zwischen ihren Eltern zu einem andauernden Streit bis in ihr Erwachsenalter. Der Vater arbeitete als Maurer und verdiente durch harte Arbeitsalltage seinen Lohn für die Familie. Die Mutter sah sich in ihrer Rolle als Hausfrau und Mutter wieder. Diese Situation entbrannte oftmals und Vorwürfe bestimmten den Familienalltag. Diese Konflikte, gegenseitigen Vorwürfe und verbalen Androhungen des Vaters gegenüber der Mutter („Ich entziehe dir den Zugang zu unserem gemeinsamen Bankkonto. Dann gehst du arbeiten und gehst für die Familie einkaufen!“) führten zur existenziellen Angst der Verfasserin. Dadurch verspürte die Autorin als kleines Mädchen eine stark ausgeprägte Angst, dass sie nichts mehr zu Essen bekommt. Diese Verlusterfahrungen der eigenen Kindheit wirken sich im Erwachsenalter erst deutlich aus. Im darauffolgenden Punkt finden die Analyse und die Interpretation der Fallstudie zur Autorin ihre Anwendung.
2.3. Analyse und Interpretation der Fallstudie
Nach der Anwendung diverser Methoden, um Ressourcen der Autorin zu finden und zu beschreiben, folgt im weiteren Verlauf eine Analyse zu den Netzwerkbezügen für die Bewältigung der Lebenskrise (die in Punkt 2.1. vorgestellt wurde). Bei der Vorbereitung zur Analyse der Fallstudie ist die Autorin von außen (Umwelt: ECO-Mapping, Schatzkarte) nach innen (zur Autorin selbst: Genogrammarbeit) vorgegangen und geht innerhalb der Analyse umgekehrt vor. Im Punkt der Genogrammarbeit sind Details zur Biografie der Autorin aufgefallen, die sie näher betrachtet und interpretiert hat. Wie bereits in der Einleitung erläutert, zählt die Biografiearbeit zu einer Schlüsselkompetenz in der Sozialen Arbeit und wie Jansen beschreibt: dass es ein zutiefst menschliches Bedürfnis ist, dem Leben einen sinnhaften Bezug (einen Bedeutungsfaden zu geben, sich selbst dabei als lebendiger Gestalter der eigenen Lebensgeschichte zu erleben.“ (Hölzle/Jansen, 2011, S. 21). Im weiteren Verlauf werden verschiedene Möglichkeiten in der sozialen Netzwerkarbeit als Unterstützung genannt, analysiert und diskutiert. Die Soziale Netzwerkarbeit lässt sich als Handlungsmodell in der Sozialpädagogik wiederfinden und lässt sich wie folgt erläutern: „. das Gewebe sozialer Verbindungslinien zwischen Personen (.), wobei die Personen die Kreuzungspunkte dieser Verbindungen bilden“ (Galuske, 2013, S. 330-331). Zur Analyse der Fallstudie verwendet die Autorin drei Bereiche der Netzwerke. Wie bereits in Punkt 2.2.3. näher erläutert, fühlt sich die Autorin nach dem Unfall des Lebenspartners (siehe in Punkt 2.1.) emotional zurückerinnert in die Zeit der kranken Mutter, einsam, ihre beiden Modi („Ich muss alles tun, dass es Andreas wieder gut geht!“; „Ich darf keine Hilfe von Anderen annehmen und muss das Problem allein lösen. Schließlich möchte ich niemanden zur Last fallen!“) springen an und die existenzielle Angst bricht über sie herein. Das primäre/makrosoziale Netzwerk: Das engste Netzwerk ist an erster Stelle die eigene Familie. Als enge nahestehende Personen hat die Autorin im ECO-Mapping im Bereich der Familie ihren Lebenspartner und die vier Wellensittiche angegeben. Jedoch befindet sich Andreas nach dem Unfall bereits im Krankenhaus. Als nahestehende Familie befindet sich seine Mutter, Katharina, im Feld. Die Autorin kann sie in erster Linie anrufen und sie bezüglich des Unfalls informieren. Katharina wohnt jedoch mit ihrem Mann Jürgen ca. 700 km von der Kleinstadt der Autorin entfernt. Im verwandtschaftlichen Bereich befindet sich der Vater mit seiner Lebensgefährtin im nahestehenden Umfeld. Die Autorin informiert ihn nicht direkt nach Katharina, dafür ist der Kontakt zu ihm in letzter Zeit abgeschwächt. Die Mutter, Cousins, und Onkels werden überhaupt nicht in Betracht gezogen. Schließlich besteht keinerlei Kontakt zu ihnen. Im Feld der Nachbarschaft bekommt Familie P. es direkt mit, wenn der Krankenwagen kommt. Sie wohnen im Erdgeschoss des Hauses und sind bereits über 60 Jahre alt. Zudem besitzen sie eine Firma im Handwerksbereich und ihr Sohn hat sein Büro im Keller des Wohnhauses. Die
Fallstudie 2: Selbstreflexionsaufgabe zu sozialen (Unterstützungs-) Netzwerken andere Nachbarschaft nimmt diesen Unfall nur wahr, wenn sie in diesem Moment zu Hause ist. Trotzdem kann sich die Autorin in einem solchen schwierigen Fall an Frau K., Nathalie und an Maria und Nico wenden. Zuletzt befinden sich die Freunde im mikrosozialen Netzwerk. Dani und Ina-Marie stehen zwar im engen nahestehenden Personenumfeld der Autorin, jedoch sind dies Brieffreundinnen und wohnen zu weit weg. In erster Linie wendet sich die Autorin an Svetlana, eine nahestehende Kollegin und Freundin. An zweiter Stelle stehen Philippe und Hossi, sie sind u.a. auch nahestehende Kollegen*innen der Autorin. Das sekundäre/makrosoziale Netzwerk: Dieses Netzwerk beinhaltet Institutionen, die im Laufe des Lebens der Person sich als Stütze herausgebildet haben. Damit sind z.B. der Arbeitsplatz, Freizeiteinrichtungen und Bildungseinrichtungen gemeint. In diesem Fall nutzt die Autorin die Kontaktsuche zu nahestehenden Kollegen*innen, die im mikrosozialen Netzwerk benannt wurden. Die Autorin kommuniziert in der Regel mit Charlotte, Hossi, Philippe und Svetlana. Vor allem meldet sich die Verfasserin bei Beata und Monika J. für den nachfolgenden Tag des Unfalls krank (falls der Unfall nicht an einem Freitag passiert ist). In dieser Situation sieht sich die Autorin nicht in der Lage, die Verantwortung für die zu betreuenden Kinder zu übernehmen. Zudem sucht sich die Autorin Rückhalt bei der Mitgliederschaft in einer Partei. Das tertiäre/mesosoziale Netzwerk: In diesem Netzwerk befinden sich alle Kontakte zwischen der Autorin und dem öffentlichen Bereich, z.B. Ärzte, Profis etc. In diesem Fall sind die Ärzte aus dem Bereich Sonstige und die Profis Herr M. als Psychologe, Fachbereichsleitungen Frau B., Angela, Hiltrud und Stefan gemeint. Am Folgetag des Unfalls von Andreas nimmt die Verfasserin einen Hausarztbesuch wahr, evtl. lässt sie sich eine Krankschreibung aufgrund psychischer Belastung erteilen. Zudem ruft sie Herrn M. als ihren Psychologen an und bittet ihn um einen Termin für eine Einzeltherapiestunde (Galuske, 2013, S. 331-332). Im nächsten Punkt wird der Transfer der Fallstudie erläutert, somit wird die Lösung zum Umgang bzw. der Bewältigung der Lebenskrise dargestellt.
2.4. Transfer der Fallstudie
Aus den genannten Netzwerken in Punkt 2.3. lässt sich ableiten, dass die Autorin einen anderen Weg innerhalb ihres Netzwerkes nutzt und im weiteren Verlauf darstellt. Die Mutter, Cousins und Onkels zieht sie auf keinen Fall mit in ihr Netzwerk ein. Schließlich besteht keinerlei Kontakt und die Autorin wird auch keinen zu ihnen aufnehmen. Zusammengefasst kann gesagt werden, die Autorin ruft im ersten Schritt Andreas Mutter, Katharina, an und spricht mit ihr über den Unfall bzw. die derzeitige Situation. Während des Telefonates teilt Katharina der Verfasserin mit, dass sie mit ihrem Mann Jürgen am nächsten Tag zur Autorin fährt und ihren Sohn im Krankenhaus besuchen möchte. Im weiteren Verlauf nach dem Unfall geht die Autorin zur Nachbarin Frau K. oder zu Familie P., um dort mit ihnen über den Unfall zu sprechen und sich auszuweinen. Im Anschluss informiert sie Beata und Monika J., dass sie am nächsten Tag aufgrund der psychischen Belastung nicht zur Arbeit kommt und in diesem Fall zum Hausarzt geht. Am Abend schreibt die Autorin eine Nachricht an ihre engen nahestehenden Kollegen*innen (Svetlana, Philippe, Hossi) und ihrem Vater. Zudem setzt sie sich mit ihrer Brieffreundin Dani in Verbindung und redet über ihre psychische Belastung. Abends Fallstudie 2: Selbstreflexionsaufgabe zu sozialen (Unterstützungs-) Netzwerken beim Einschlafen, macht die Verfasserin eine ruhige Mediation und nimmt Kontakt zu ihrem Inneren auf. In diesem Moment spricht die Verfasserin mit ihrem inneren Kind und beruhigt es. Diese Methode erlernte sie durch Herrn M. (Psychologe). Dabei stellt sie sich ein Bild vor, wo sie als kleines Mädchen auf der Blumenwiese im Sonnenschein tanzt. Diese Vorstellung gibt ihr Ruhe, Kraft und es wirkt heilsam. Zur Unterstützung kann sie ihr EMDR-Gerät mit diversen Vibrationsstärken taktil und auditiv nutzen. Am darauffolgenden Tag informiert die Autorin Herrn M. als Psychologen, um sich bei ihm einen dringlichen Termin für eine Einzeltherapiestunde geben zu lassen. Zudem geht sie zu ihrem Hausarzt und lässt sich aufgrund der psychischen Belastung krankschreiben. Im Laufe des nächsten Tages nach dem Unfall sucht die Autorin das Krankenhaus auf und besucht ihren Lebenspartner Andreas. Hierfür regt sie u.a. ein Gespräch mit den Ärzten an, sucht zudem den Sozialdienst des Krankenhauses auf und bespricht alles Weitere. Katharina kommt im Laufe des Tages mit ihrem Mann und übernachtet bei der Autorin. Gegenseitig unterstützen sie sich und nehmen weitere Besuche im Krankenhaus vor und werden den Sozialdienst in Anspruch nehmen bzw. führen Gespräche mit den zu behandelnden Ärzten. Lücken bestehen im Bereich der Freundschaften, die die Autorin in ihrem engeren Netzwerk nicht nutzen kann. Aufgrund der Angepasstheit an die Mutter in ihrer Kindheit, konnte sie bisher wenige Freundschaften aufbauen. Hinzu kamen Situationen, dass sich die Autorin entsprechende Kontakte für mögliche Freundschaften suchte, wo jedoch das gleiche Verhaltensmuster, wie das der Mutter (andere Menschen an sich binden und sie ausnutzen) von ihnen gezeigt wurde. Durch die Psychotherapie lernte sie, diese Menschen mit speziellen Verhaltensmustern zu erkennen und ggf. sie wiederum ihren eigenen Weg gehen zu lassen. Teils fühlte sie sich von ihnen ausgenutzt. Entsprechend besteht somit der Bedarf, sich in der Nähe ihres Wohnortes nähere Kontaktmöglichkeiten zu suchen und aufzubauen. Diese Möglichkeit besteht innerhalb einer Partei, in der sich die Autorin befindet. Dadurch würde sie sich in Zukunft nicht mehr so einsam in einer solchen Situation fühlen. Hinzu kommt, dass die Autorin Unterstützung durch die Mutter von Andreas und ihrem Mann erhält. Dadurch lernt die Verfasserin Hilfe anzunehmen und fühlt sich vermehrt unterstützt. Dies sorgt für weniger Einsamkeit und geteilte Sorgen. Dadurch entspannt sich die Psyche und Kräfte werden geschont. Aufgrund ihrer existenziellen Angst bezüglich eines möglichen Todesfalls von Andreas, vertraut sie sich Familie P. an und bespricht mit ihnen die Situation. Familie P. ist der derzeitige Vermieter der Wohnung bzw. wohnt selbst mit im Haus. Vor allem muss sie nicht direkt das Masterstudium an der IU abbrechen. In diesem Fall hat sie die Möglichkeit ein Urlaubssemester zu beantragen. Sie kann entsprechend Kontakt mit der IU aufnehmen und sich beraten lassen. Beim Arbeitgeber kann sie sich zusätzlich informieren, ob sie einen anderen Job innerhalb des Trägers mit Mehrstunden bekommen könnte. Die Autorin hat in Punkt 2.2.2. ihre Fähigkeiten und Eigenschaften erläutert. Daraus geht hervor und letztendlich kann gesagt werden, dass sie zum Entspannen das meditative Zeichnen anwendet, ihre Wellensittiche beobachtet und sich an ihnen erfreut bzw. sich um sie sorgt, Spaziergänge in die Natur unternimmt, Sport treibt, Romane liest etc. Diese Fähigkeiten sorgen für einen psychischen Ausgleich in einer solchen Lebenskrise. Im nächsten Punkt wird das Fazit der Fallstudie folgen.
Die Autorin bringt diverse biografische Verstrickungen aus ihrer Kindheit und Jugend bis hinein ins Erwachsenalter mit. Seit 2008 ist sie als päd. Fachkraft an diversen Grundschulen und an einer Förderschule tätig. Wie bereits in der Einleitung beschrieben, wird das päd. Handlungsfeld anspruchsvoller in Bezug auf die Klientel, der Ausbildung bzw. des Studiums seitens Gesellschaft, gefordert durch Politik und Elternschaft. Diese Situation kann im Fall der eigenen biografischen Verstrickung zu Schwierigkeiten im Arbeitsalltag führen. Wie eingangs beschrieben, findet die Selbstreflexion entsprechend hierbei eine bedeutsame Anwendung. Zu Beginn wurde die fiktive und selbstausgewählte Lebenskrise der Autorin vorgestellt. Daraufhin fand die Vorbereitung zur Bearbeitung dieser Fallstudie durch die Ressourcenbeschreibung mit Zuhilfenahme des ECO-Mappings, die Schatzkarte und zuletzt das Genogramm ihre Anwendung. Im Anschluss wurden die Schlussfolgerungen aus der Vorbereitung analysiert bzw. interpretiert und zuletzt fand die Umsetzung/der Transfer der Fallstudie zur Autorin sein Betätigungsfeld in den Netzwerkbezügen.
Zum Schluss kann gesagt werden, dass die Autorin durch die Anwesenheit der Mutter von Andreas und ihrem Mann Hilfe und Unterstützung annimmt. Dadurch ist sie nicht mehr einsam und ihre Modi werden dadurch abgeschwächt. Die auftretende existenzielle Angst kann sie durch ein Gespräch mit den Vermietern in einem möglichen Todesfall von Andreas und mit Aufstockung an Arbeitssunden verringern. In Bezug auf das Masterstudium nimmt die Autorin zur IU Kontakt auf und beantragt ein Urlaubssemester. Sie weist zudem vermehrte Fähigkeiten auf, die sie im Bereich der Entspannung (Natur, Wellensittiche, Methodenanwendung mit dem inneren Kind, Zeichnen, Sport etc.) anwendet. Dadurch verringert sich die psychische Belastung der Situation nach dem Unfall vom Lebenspartner. Ein Bedarf besteht im Bereich der Freundschaften. Dazu können vermehrte Kontaktsuche bzw. -aufnahme in ihrem nahen Umfeld des Wohnortes in einer Partei oder durch Suche im Internet an möglichen und passenden Personen zu einem Freundschaftsaufbau beitragen.
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