Zur Bedeutung von Musik in der pränatalen bis frühkindlichen Entwicklung


Term Paper, 2021

16 Pages, Grade: 1,7


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Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Pränatale Entwicklung und die ersten Lebensjahre
2.1. Die Reifung eines ungeborenen Menschen – vom Embryo zum Kleinkind.
2.2. Gehirnentwicklung und Gehirnreifung

3. Musik
3.1. Musik
3.2. Rhythmus
3.3. Melodie
3.4. Harmonie

4. Musik und die Entwicklung des Kindes
4.1. Musik während der Heranreifung des Kindes
4.1.1. Rhythmus und Entwicklung
4.1.2. Melodie und Entwicklung
4.1.3. Harmonie und Entwicklung
4.2. Beeinflussung der Entwicklung durch Musik
4.3. Musik und Gefühle als Emotionen

5. Exkurs: Musiktherapie zur Unterstützung und Förderung Frühgeborener

6. Schlussbetrachtung

7. Literaturverzeichnis

1. Einleitung

Die vorliegende Hausarbeit beschäftigt sich mit dem Thema, welche Auswirkungen und Folgen Musik auf ein ungeborenes Kind haben kann und wie sich diese auf die erste Lebensphase auswirken. Dabei soll besonders die vorgeburtliche Mutter-Kind-Beziehung eine Rolle spielen, sowie das Erleben von Musik seitens der schwangeren Frau.

Nicht nur die intellektuelle/ kognitive Entwicklung soll im Vorliegenden berücksichtigt werden, sondern vielmehr auch emotionale Aspekte mit einfließen. Die auditive Wahrnehmung ist eine der ersten Sinneswahrnehmungen, mit der ein Fötus Kontakt zur Außenwelt aufnehmen kann und entsprechend werden über den Hörsinn grundlegende Erfahrungen wie Liebe, Geborgenheit, Mutter-Kind-Beziehung und Kommunikation vermittelt.

Zu Beginn der Arbeit wird die Entwicklung des Menschen kurz erörtert, wobei der Fokus besonders auf der Entwicklung des Gehörs liegen soll. Auch Reifungsprozesse und Entwicklungen des Gehirns werden aufgezeigt.

Im Folgenden soll der Fokus auf die Musik gelegt werden, wobei diese zunächst konkretisiert wird. Darauf aufbauend wird Bezug auf die Entwicklung des Kindes genommen, um zu veranschaulichen, welche Bedeutung Musik in der vorgeburtlichen und neonatalen Phase haben kann.

Ein weiterer wichtiger Aspekt liegt in der emotionalen Bedeutung von Musik für den Embryo sowie für die Mutter im Hinblick auf die Bedürfnisse und Empfindungen ihres noch ungeborenen Kindes.

Abschließend soll ein Exkurs zur Musiktherapie darstellen, welche Bedeutung Musik zur Unterstützung und Förderung frühgeborener Kinder haben kann.

2. Pränatale Entwicklung und die ersten Lebensjahre

Die Entstehung eines neuen Menschen geht einher mit vielen vorgeburtlichen Entwicklungen und Prozessen. In diesem Teil der Hausarbeit soll der Fokus auf die Entwicklung des Gehörs und die Verarbeitung von auditiven Reizen gelegt werden, beginnend mit dem ungeborenen Kind im Mutterleib hin zum Kleinkind im Vorschulalter.

2.1. Die Reifung eines ungeborenen Menschen – vom Embryo zum Kleinkind.

Mit Beginn einer Schwangerschaft entwickelt sich innerhalb von 40 Wochen ein neuer Mensch. In den ersten vier Schwangerschaftswochen bildet sich u.a. das Fruchtwasser und umgibt den Embryo vollständig (vgl. BMSGPK 2021), um diesem „Raum zum ungehinderten Wachstum zu bieten“ (Artal-Mittelmark 2019) und ihn „vor Verletzungen [, wie z.B. auch Lärm, d. Verf.] zu schützen“ (ebd.). Weiter formen sich die ersten Organe, sowie Kopf, Rumpf und Gliedmaßen. Das Herz beginnt zu schlagen und der Embryo bildet sein eigenes Kreislaufsystem aus. Mit ca. zehn Wochen bilden sich die Sinnesorgane und die Gesichtszüge, wie z.B. die Ohren, nehmen Gestalt an. Ab der elften Schwangerschaftswoche entwickelt sich das Nervensystem des ungeborenen Kindes sehr schnell weiter. Täglich werden neue Nervenstränge und Verknüpfungen gebildet. Von der 17. bis 20. Schwangerschaftswoche ist das Innenohr so weit entwickelt, dass es akustische Reize wahrnehmen kann. Dies sind zunächst hauptsächlich körpereigene Geräusche der Mutter. Ab der 21. Schwangerschaftswoche regiert der Fötus i.d.R. auf Geräusche von außerhalb, die jedoch durch das Fruchtwasser gedämpft werden. Ab diesem Zeitraum wächst auch das Gehirn besonders schnell und das Nervensystem sowie die Reflexe entwickeln sich immer weiter. Von der 25. bis 28. Schwangerschaftswoche kann das ungeborene Kind durch Bewegungen oder laute Geräusche geweckt werden (vgl. BMSGPK 2021). Tatsächlich hören kann der Fötus ab der 26. Schwangerschaftswoche (vgl. Textor 2019). „Ab der 35. Woche nimmt der Fötus die Stimme und Sprache seiner Eltern wahr“ (ebd.). In den letzten Schwangerschaftswochen macht das Gehirn weitere wichtige Entwicklungsschritte und die Sinne sind weitgehend ausgereift, so dass das Kind ab der 37. Schwangerschaftswoche nicht mehr als Frühgeburt gilt und ohne ein erhöhtes Risiko geboren werden kann (vgl. BMSGPK 2021). Somit wird deutlich, dass das ungeborene Kind bereits im Mutterleib Informationen aufnehmen kann, wie z.B. den Herzschlag der Mutter oder auch die Wahrnehmung der Stimme dieser, woraufhin das Kind geprägt wird (vgl. Monks 2019).

Mit der Geburt endet die Entwicklung bzw. der Reifungsprozess jedoch nicht. Das menschliche Ohr ist zwar vollständig entwickelt, aber die Hörfähigkeit des Kindes entwickelt sich durch die ständige akustische Anregung der Umwelt zunächst immer weiter (vgl. dbl 2021). Generell lernt der Mensch stetig ein Leben lang weiter. Lernen ist ein selbstverantwortlicher Prozess und wie der Mensch letztlich lernt, wurde in verschiedenen Blickwinkeln betrachtet (vgl. Mauch 2008). Laut Hirnforschung lernen Menschen, „in dem sie lebenslang aus Beobachtungen Regeln und Muster ableiten. Dementsprechend werden Nervenzellen immer aufs Neue verknüpft. […] Beim Lernen spielen Gefühle eine große Rolle“ (ebd.).

Aus der Psychologie resultiert, dass „Menschen beim Lernen ein Bild von Ihrem Umfeld (konstruieren). Dabei bauen sie auf vorhandenem Wissen auf, das stark individuell und vom Umfeld geprägt ist. Daher entstehen auch beim gleichen Lernstoff immer unterschiedliche Lernergebnisse. Daraus folgt, dass der Lerner für sein Lernen nur selbst verantwortlich sein kann.“ (ebd.)

Und die Pädagogik beschreibt, dass „Ältere grundsätzlich besser (lernen), wenn das neue Wissen in direktem Zusammenhang mit bereits erworbenen [sic!] Wissen steht und Wissen als Ganzes vermittelt wird“ (ebd.). Weiter wird benannt, dass „bei Menschen so ab Mitte 20 Sinnesleistungen und Abstraktionsleistungen (nachlassen). Dafür nehmen Erfahrung, Zuverlässigkeit und Verantwortungsbewusstsein zu“ (ebd.).

Aus welchem Blickwinkel auch immer Lernen und somit auch Entwicklungs- und Reifungsprozesse betrachtet werden, es wird deutlich, dass diese ein Leben lang anhalten und mit vielen bio-psycho-sozialen Verhältnissen in Zusammenhang stehen.

2.2. Gehirnentwicklung und Gehirnreifung

Die Veranlagung des Gehirns sowie des zentralen Nervensystems (ZNS) beginnen ab der dritten Schwangerschaftswoche bis hin zur achten Woche (vgl. Monks 2019). Im Anschluss reift das Gehirn, indem es „Unmengen von Nervenzellen durch Zellteilung“ (ebd.) bildet. Diese Reifung endet nicht mit der Geburt, sondern vollzieht sich noch darüber hinaus und ist abhängig „von der natürlichen, sozialen und kulturellen Umwelt, wie sie zunächst über die Sinne wahrgenommen und einige Zeit später motorisch erkundet wird“ (Textor 2019). Bereits vor der Geburt nimmt das ungeborene Kind zahlreiche Informationen auf und verarbeitet diese, wie z.B. die Stimme der Mutter.

[...]

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Details

Title
Zur Bedeutung von Musik in der pränatalen bis frühkindlichen Entwicklung
College
University of Applied Sciences North Rhine-Westphalia Köln
Grade
1,7
Author
Year
2021
Pages
16
Catalog Number
V1182099
ISBN (eBook)
9783346603500
ISBN (Book)
9783346603517
Language
German
Keywords
bedeutung, musik, entwicklung
Quote paper
Anja Diefenbach (Author), 2021, Zur Bedeutung von Musik in der pränatalen bis frühkindlichen Entwicklung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1182099

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