Chinas Soft-Power-Strategie in Afrika. Theoretisches Fundament und kritische Würdigung


Hausarbeit, 2019

16 Seiten, Note: 1,0

Anonym


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

1 Einleitung

2 Theoretisches Fundament
2.1 Softpower
2.2 Public Diplomacy
2.3 Cultural Diplomacy

3 Strategische Maßnahmen in Afrika
3.1 Konfuzius-Institute
3.2 Studierendenaustausch
3.3 Medien

4 Kritische Würdigung

5 Fazit

Literaturverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Länder mit den meisten Kulturinstitutionen in Afrika

1 Einleitung

Die Globalpolitik der letzten Dekaden sieht sich vermehrt mit dem Phänomen der Soft Power konfrontiert, in dem die verbesserte Wahrnehmung eines Staates durch verschiedene Maßnahmen der Beeinflussung erreicht werden soll.

In der Volksrepublik China (VRC), der aufstrebenden kontrovers-diskutierten Wirtschaftsmacht, hegt man besonderes Interesse, die eigene internationale Darstellung mit Hilfe einer Soft-Power-Strategie positiv zu beeinflussen, um weitere globale Expansionen und nachhaltiges Wachstum zu sichern. Besonders energisch wird die Kampagne in Afrika verfolgt, einem Teil der Welt, dem China eine große Zukunft zutraut. Das Reich der Mitte hat sich in den letzten zwei Jahrzehnten zum stärksten Wirtschaftspartner Afrikas entwickelt, mit einem jährlichen Handelsvolumen von weit mehr als 200 Milliarden Dollar, was deutlich höher ist als der Handel Afrikas mit den Vereinigten Staaten oder ehemaligen Kolonialmächten (Spiegel, 2019). Daher ist es naheliegend, dass neben der wirtschaftlichen Verflechtung auch andere Instrumente von chinesischer Seite angewendet werden, um ein positives Bild Chinas auf dem afrikanischen Kontinent zu prägen.

Zu Beginn der Arbeit werden die Begriffe der Soft Power und Arten von Diplomatie beschrieben, um das inhaltliche Fundament der nachfolgenden Kapitel zu legen. Im dritten Teil werden Maßnahmen der chinesischen Regierung auf dem afrikanischen Kontinent aufgezeigt. In den letzten beiden Kapiteln erfolgt eine kritische Betrachtung der Limitationen dieser Arbeit sowie im Anschluss ein Gesamtfazit der Ergebnisse der vorausgegangenen Kapitel.

2 Theoretisches Fundament

Das folgende Kapitel soll in die grundlegenden Begrifflichkeiten und Bestandteile von Soft Power als Instrument der Kulturpolitik einführen sowie eine Abgrenzung zwischen ihnen vornehmen, um die Abhandlungen in den nachfolgenden Abschnitten dieser Arbeit besser greifbar zu machen.

2.1 Softpower

Der amerikanische Politikwissenschaftler Joseph S. Nye identifizierte in den 1990er Jahren, nach Beendigung des Kalten Kriegs, dass die globalen Machtverhältnisse einem Veränderungsprozess unterlagen. Der Einfluss der USA war zwar nach wie vor präsent, hatte jedoch insgesamt abgenommen. Im Zuge dieser Transformation basiert die Ausübung von Macht nicht mehr primär auf Ressourcen, vielmehr rückt die Beeinflussung der Politik und Kultur in den Fokus der Zielerreichung. In diesem Zusammenhang prägte Nye den Begriff der Soft Power (Nye, 1990). Laut der Bundeszentrale für politische Bildung lässt sich dies auch daran erkennen, dass einige internationale Unternehmen zunehmend Einfluss generieren, da ihr Umsatz das Bruttoinlandsprodukt einiger Staaten übersteigt. In diesem Prozess verändern sich Fragen der Sicherheit weg von militärischen hin zu ökonomischen und ökologischen Instrumenten (bpb, 2013).

Der traditionelle Machtbegriff definiert sich durch den Einsatz militärischer Mittel, um Herrschaft auszuüben. Der Ausdruck dieser Stärke spiegelt sich in der Einflussnahme in Bezug auf politische Stabilität, ökonomische Größen, die Bevölkerung, Territorien sowie natürliche Ressourcen wider. Diese Bereiche der Macht lassen sich der sogenannten Hard Power zuordnen. Hard Power ist demnach die Durchsetzung eines Willens durch harte Maßnahmen. Oder auch die Zielverfolgung der Machtausübung mit Zuckerbrot und Peitsche. Zuckerbrot, da Anreize oder Zahlungen zur Beeinflussungen eingesetzt werden. Peitsche, da das Erreichen mit Drohungen und Zwang verfolgt wird (Nye, 2012). Neben der Hard Power etabliert sich zunehmend eine Art der Macht, die auf die Beeinflussung eines Staates durch gezielten Einsatz der Anziehung abzielt Diesen indirekten Weg zur Erreichung der Ziele oder auch „das zweite Gesicht der Macht“ beschreibt Nye als Soft Power (Nye, 2014). Kern dieses Machtbegriffs ist die Einflussnahme mit dem Ziel, dass der Wille zu einer bestimmten Handlung aus eigenem Antrieb entsteht. Diese Beeinflussung geschieht in drei Bereichen. Im Bereich der Kultur gilt es, die Attraktivität dieser für andere Staaten aufzuzeigen. Das Element der politischen Werte beruht darauf, das Leben dieser Werte im In- und Ausland zu vertreten. Der dritte Bereich bezieht sich auf die Außenpolitik, deren moralisches und legitimes Vorgehen hervorgehoben werden soll (Nye, 2014).

2.2 Public Diplomacy

Ein wichtiges Werkzeug zur Etablierung und Umsetzung von Soft Power ist die Public Diplomacy. Der Begriff setzt sich zusammen aus Public, also öffentlich bzw. an ein öffentliches Publikum gerichtet, sowie Diplomacy, was staatliches Engagement und Austausch zwischen mehreren Nationen symbolisiert. Es handelt sich dabei also um öffentlichkeitswirksame Arbeit zwischen verschiedenen Staaten oder zwischen dem maßnahmentreffenden Land und der Bevölkerung eines anderen Staates (Hartig, 2012). Im Zuge der Globalisierung sind neben staatlichen Organen auch vermehrt private Institutionen in diese Abläufe und Vorgehensweisen involviert (Hartig, 2017).

Das Kernziel dieses Instruments ist die Einflussnahme auf einen anderen Staat durch Beeinflussung der ausländischen Bevölkerung bzw. öffentlichen Meinung des Landes. Dabei reihen sich weitere Ziele ein. Etwa ökonomische Interessen, die Ausweitung von Bündnissen sowie Beziehungsnetzwerken als auch das Entstehen von Vertrauen und die Konfliktprävention. Auch die Verbreitung von Werten, etwa Demokratie oder Menschenrechte, und die Steigerung der positiven Wahrnehmung im Ausland können Motivatoren einer Soft-Power-Strategie darstellen (Hartig, 2012). Der Staat, welcher Public Diplomacy ausübt, adressiert dabei üblicherweise einflussnehmende Personen wie Journalisten, Autoren und Lehrer oder auch zukünftige Eliten und Studenten eines Landes, welche schlussendlich das positive Bild des Staates wirksam in die Öffentlichkeit tragen und dort verankern. Diese dienen als Multiplikatoren, wodurch die Maßnahmen einem breiten Publikum zugänglich werden (Hartig, 2017).

Nach Falk Hartig steht Public Diplomacy in der Wahrnehmung oft in engem Zusammenhang mit dem Begriff der Propaganda, welcher allgemein negativ konnotiert ist. Daher sei es wichtig, im Zuge der getroffenen Maßnahmen ein ehrliches und realistisches Bild des Staates und seiner Aktivitäten abzubilden, damit das Ziel der Reputationssteigerung nicht verfehlt oder gar ins Gegenteil umgekehrt wird (Hartig, 2016). Dieser Aspekt ist besonders in Bezug auf die VRC- Strategie relevant und wird im Kapitel 3 erneut aufgegriffen.

[...]

Ende der Leseprobe aus 16 Seiten

Details

Titel
Chinas Soft-Power-Strategie in Afrika. Theoretisches Fundament und kritische Würdigung
Hochschule
Tongji University
Note
1,0
Jahr
2019
Seiten
16
Katalognummer
V1182183
ISBN (eBook)
9783346604064
ISBN (Buch)
9783346604071
Sprache
Deutsch
Schlagworte
chinas, soft-power-strategie, afrika, theoretisches, fundament, würdigung
Arbeit zitieren
Anonym, 2019, Chinas Soft-Power-Strategie in Afrika. Theoretisches Fundament und kritische Würdigung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1182183

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