In der Arbeit mit dem Thema „Eine Diktatur zur Rettung der Republik“ soll die
Erlangung der Diktatur Sullas und seine Neuordnung des Römischen Staates
dargestellt werden. Dabei wird vor allem die Besonderheit der Ernennung Sullas zum
Diktator zu untersuchen sein. Hätte eigentlich der Senat den Notstand feststellen
müssen, um die Veranlassung zur Wahl eines Diktators zu geben, nutzte Sulla die
Wirren des Bürgerkrieges und den Umstand, dass die beiden Konsuln für das Jahr
82. v. Chr. tot waren, um sich durch einen von ihm vorgeschlagenen Interrex zum
Diktator ernennen zu lassen. Diese Tatsache und die Machtfülle die diese Diktatur
beinhaltete, machten Sullas Herschafft außergewöhnlich. Zudem wurde seine
Amtszeit nur durch Sulla selbst begrenzt. Seine Macht sollte er dazu nutzen, den
Staat nach seinen Vorstellungen neu zu ordnen, eine Verfassungsreform
durchzuführen und eine funktionsfähige Senatsherrschaft wiederherzustellen. Um
dieses sicherzustellen musste Sulla erst einmal seine politischen Gegner beseitigen.
Im Zuge der von ihm befohlenen Proskription fanden viele Gegner den Tod, wurden
enteignet und entrechtet. Seinen Getreuen ließ er die beschlagnahmten Ländereien
und Besitzungen zu kommen und sicherte sich so ein Klientel, vor allem die
Cornelier, die seine Herschafft zu seinen Lebzeiten und, so wünschte er es sich,
über seinen Tod hinaus sichern sollten. Die Neuordnung des Staates beinhaltete die
Entmachtung des Volkstribunats, eine Ämteraufstockung und strickte Reihenfolge
der Besetzung der Ämter sowie die Verdopplung der Senatsmitglieder. Obwohl er
Diktator war, war es Sulla wichtig seine Gesetze durch das Volk bestätigen zu lassen
und sie nicht einfach durchzusetzen. Dieses und das Abhalten von Konsulatswahlen
zeigen den Willen Sullas den res publica zu erhalten. Mit diesen Maßnahmen und
der Reform der Priesterkollegien wollte Sulla sicherstellen, dass in Zukunft nur
Bürger in wichtige Ämter gelangten, die seinen Verfassungsreformkurs unterstützten.
Zur Neuordnung des Staates gehörte für Sulla genauso die Erweiterung des
Strafrechts. Die Notwendigkeit der Schaffung von neuen ständigen Gerichten zeigt
den Verfall der Sitten und des Rechtes im römischen Staat. Diese Problematik betraf
den politischen Verfall genauso wie den Zivilrechtlichen.
[...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Thema, Fragestellung und Eingrenzung
- Quellenlage und Forschungsstand
- Der Beginn der Diktatur
- Die Proskription
- Die Neuordnung des Staates
- Magistraturen
- Senat, Konsulat und Priester
- Die Strafrechtspflege
- Provinzen und Veteranen
- Abdanken
- Schluss: Zusammenfassende Betrachtung der Arbeit „Eine Diktatur zur Rettung der Republik“
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Erlangung der Diktatur Sullas und seiner Neuordnung des Römischen Staates. Sie analysiert die Besonderheit der Ernennung Sullas zum Diktator und seine Machtfülle während seiner Amtszeit. Die Arbeit untersucht, wie Sulla seine Macht nutzte, um den Staat nach seinen Vorstellungen neu zu ordnen, eine Verfassungsreform durchzuführen und eine funktionsfähige Senatsherrschaft wiederherzustellen.
- Die Erlangung der Diktatur Sullas im Kontext des Bürgerkrieges
- Die Machtfülle und außergewöhnliche Amtszeit der Diktatur Sullas
- Die Proskription als Mittel zur Beseitigung politischer Gegner
- Die Neuordnung des Staates durch Verfassungsreform und Machtverschiebung
- Die Sicherung der Macht durch die Versorgung von Veteranen und die Verteilung von Ländereien
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt das Thema, die Fragestellung und die Eingrenzung der Arbeit vor. Sie beleuchtet die Quellenlage und den Forschungsstand zum Thema der Diktatur Sullas. Das Kapitel „Der Beginn der Diktatur“ beschreibt die politischen und rechtlichen Rahmenbedingungen, die zur Erlangung der Diktatur durch Sulla führten.
Das Kapitel „Die Proskription“ behandelt die Beseitigung der politischen Gegner Sullas durch Hinrichtungen, Enteignungen und Entrechtungen. Das Kapitel „Die Neuordnung des Staates“ analysiert die Maßnahmen Sullas zur Stärkung der Senatsherrschaft, die Entmachtung des Volkstribunats, die Reform der Ämter und die Erweiterung des Senats.
Das Kapitel „Abdanken“ beleuchtet den überraschenden Rücktritt Sullas von der Diktatur und seine anschließende Lebensweise. Der Schluss fasst die Ergebnisse der Arbeit zusammen und bietet eine abschließende Betrachtung der Diktatur Sullas und ihrer Auswirkungen auf den römischen Staat.
Schlüsselwörter
Die Arbeit behandelt Themen wie Diktatur, Bürgerkrieg, Staatsordnung, Verfassungsreform, Senatsherrschaft, Proskription, Rechtspflege, Provinzen, Veteranen und Machtstrukturen im römischen Staat. Sie untersucht die Rolle Sullas als Diktator und seine Einflussnahme auf die politische und gesellschaftliche Entwicklung Roms.
- Arbeit zitieren
- Karsten Mertens (Autor:in), 2008, „Eine Diktatur zur Rettung der Republik“ - Die Diktatur Sullas und seine Neuordnung des Römischen Staates, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/118333