Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
1 Einleitung
2 Begriffserklärung
2.1 Nachhaltigkeit
2.2 Profisport und Sportgroßveranstaltungen
3 Nachhaltigkeit bei Sportgroßveranstaltungen
3.1 Chancen und Risiken von Sportgroßveranstaltungen
3.2 Green Controlling
4 Nachhaltigkeit bei FIS Alpinen Ski Weltmeisterschaften
4.1 Ausgangslage
4.2 Ökologische Chancen und Risiken aus Sicht der Austragungsorte
4.3 Maßnahmen zur ökologischen Nachhaltigkeit von FIS Alpinen Ski Weltmeisterschaften
5 Fazit
Literaturverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abb. 1: Nachhaltigkeitsdimensionen
Abb. 2: Fünf-Stufen Modell des Green Controllings
Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
1 Einleitung
Sport nimmt in der heutigen Gesellschaft einen immer höher werdenden Stellenwert ein und ist für viele Menschen eine bedeutsame Freizeitbeschäftigung. Diese kann aktiv betrieben oder passiv als Zuschauer verfolgt werden. Die wachsende Sportbegeisterung der Bevölkerung führt zu einer Vielzahl von Ausgaben für Sportbekleidung und Eintrittsgeldern bei Sportevents. Außerdem verändert sie durch die breite Angebotspalette in der Freizeitgestaltung das Konsumverhalten der Menschen.1 Neben der eigentlichen sportlichen Darbietung werden Zusatzleistungen gefordert, die eine Großveranstaltung zu einem Value-added-Produkt macht.2
Großereignisse können positive wirtschaftliche Effekte auf den Austragungsort ausüben. Gleichwohl bringen Mega-Events soziale, ökonomische und ökologische Gefahren mit sich. Faktoren, die zu Beginn als Chancen gesehen werden, können sich schnell in Risiken umwandeln und negative Einflüsse auf die Umwelt und das soziale Umfeld der austragenden Region haben. Eine Durchführung derartiger Projekte erfordert einen erheblichen Verbrauch an Ressourcen, bringt Eingriffe in Naturschutzgebiete mit sich und führt zu einem Flächenbedarf für ungenutzte Sportanlagen und infrastrukturelle Baumaßnahmen. Aus diesem Grund rückt das Thema Nachhaltigkeit bei der Planung von Sportgroßveranstaltungen immer mehr in den Fokus.3 Daraus leitet sich folgende Forschungsfrage ab: Welche Maßnahmen können bei Großveranstaltungen im Profisport getroffen werden, um dem Problem der Nachhaltigkeit gerecht zu werden? Explizit soll die Forschungsfrage anhand detaillierter Maßnahmen am Beispiel von FIS Alpinen Ski Weltmeisterschaften geklärt werden, welche die enormen ökologischen Risiken nochmals präziser verdeutlichen. Die vorliegende Arbeit zielt darauf ab, bestehende Literatur und Studien zu analysieren, um die effizientesten Ansätze für eine möglichst nachhaltige Alpine Ski Weltmeisterschaft zu ermitteln.
Zu Beginn der Arbeit werden die Begriffe Nachhaltigkeit, Profisport und Sportgroßveranstaltungen, welche für die vorliegende Ausarbeitung von besonderer Bedeutung sind, klar definiert und eingeordnet. Im darauffolgenden Kapitel wird das Thema Green Controlling dargelegt und genauestens beschrieben. Außerdem sollen die Chancen von Mega-Events aufgezeigt und den daraus entstehenden Risiken gegenübergestellt werden. In Kapitel vier wird das Beispiel der FIS Alpinen Ski Weltmeisterschaften dargestellt. Hier
wird das Event vorgestellt und anhand des Beispiels Empfehlungen für nachhaltige Großsportveranstaltungen abgeleitet. Das letzte Kapitel gibt eine Zusammenfassung wieder, reflektiert nochmals die Ergebnisse der Forschungsfrage und bildet das Ende der vorliegenden Arbeit.
2 Begriffserklärung
2.1 Nachhaltigkeit
Der Begriff Nachhaltigkeit hat in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen und ist zu einem regelrechten Modewort in der heutigen Zeit geworden.4 Er umfasst die Zusammenführung ökologischer, ökonomischer und sozialer Aspekte in allen entscheidenden Funktionen. Die wohl bekannteste und häufigste zitierte Definition des Begriffs Nachhaltigkeit stammt aus dem Brundtland-Bericht „Our Common Future“, veröffentlicht im Jahr 1987 durch die World Commission on Evironment and Development. Die auch als „Brundtland-Definition“ bekannte Begriffsabgrenzung beschreibt Nachhaltigkeit wie folgt:5,]...] meeting the needs of the present generation without compromising the ability of future generations to meet their own needs.“6 Ziel des Berichtes war es, ein einheitliches Leitbild zu formulieren, welches auf alle Problemstellungen anwendbar sein sollte. Nachhaltigkeit wird in drei Dimensionen, Ökologie, Ökonomie und Soziales, unterteilt. Diese stehen in Wechselbeziehungen beziehungsweise in Abhängigkeiten zueinander.7
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 1: Nachhaltigkeitsdimensionen8
Im Zentrum der ökonomischen Nachhaltigkeit steht die langfristige Sicherung der Unternehmensexistenz. Die ökologische Dimension hingegen fördert den Erhalt der Natur und Umwelt, sowie ihren Ressourcen. Die Nutzung nachwachsender Rohstoffe gewinnt dabei an Bedeutung und wird demzufolge auch besonders gefördert. Die soziale Nachhaltigkeit konzentriert sich auf die Planung, Steuerung und Kontrolle des Humankapitals, als auch der unternehmerischen Verantwortung gegenüber den Mitarbeitern und Sta- keholdern.9 Nachhaltigkeit wird nur dann erreicht, wenn alle drei Dimensionen miteinander verbunden sind. Dies wird in Abbildung 1 durch die sich überschneidenden Kreise graphisch veranschaulicht. Sie zeigen, dass die Gesellschaft vollständig von der ökologischen Nachhaltigkeit abhängig ist, da soziale und wirtschaftliche Faktoren nutzlos sind, wenn keine natürlichen Ressourcen zur Verfügung stehen.10
2.2 Profisport und Sportgroßveranstaltungen
Unter professionellem Sport, kurz auch Profisport, fallen Sportler, welche mit ihrer Disziplin ihren Lebensunterhalt finanzieren können. Sie beziehen Einkünfte in Form von festen Gehältern, Preisgeldern oder Werbeverträgen. Der Deutsche Olympische Sportbund hat dazu folgende Einstufung formuliert: „Nach DOSB-Verständnis fallen alle Kaderathleten sowie die 1. bis 3. Ligen in allen olympischen und nicht-olympischen Sportarten, die 4. Liga im Männerfußball sowie nationale und internationale Sportveranstaltungen, an denen professionelle Sportlerinnen und Sportler teilnehmen, in diesem Fall unter die Definition 'Profisport'.“11
Großveranstaltungen sind ein wesentlicher Teil des öffentlichen Lebens geworden, bringen Menschen aus allen Kontinenten zusammen und haben sich zu einer bedeutsamen Komponente der globalisierten Wirtschaft entwi- ckelt.12 Sie werden oft auch als Großereignisse oder Mega-Events betitelt.13 Folgende Definition von Weiß kann festgehalten werden: „Mega-Events sind einmalige oder wiederkehrende Ereignisse von zeitlich begrenzter Dauer, die auf Grund ihrer Einzigartigkeit eine global bedeutende mediale Aufmerksamkeit erzeugen und eine hohe Anziehungskraft auf Besucher weltweit zeigen. Die Vergabe folgt einem formalen Bewerbungsprozess.“14 Beispiele für Großveranstaltungen sind Weltausstellungen, die olympischen Spiele oder auch Weltmeisterschaften.15
Sportgroßveranstaltungen sind eine spezielle Form von Großveranstaltungen, deren Geschichte bis weit in die Antike zu den Olympischen Spielen zurückreicht. Abgeleitet aus der vorangegangenen Definition beschreiben Gans/Horn/Zemann eine Großveranstaltung dann als Sportgroßveranstaltung, wenn es sich um ein geplantes, zeitlich begrenztes Ereignis handelt, das einen Wettkampf in einer oder mehreren olympischen Sportarten zum Inhalt hat und dieser Wettkampf eine herausragende Bedeutung innerhalb der jeweiligen Sportart besitzt (zum Beispiel Deutsche Meisterschaften, Europa- oder Weltmeisterschaften).“16
3 Nachhaltigkeit bei Sportgroßveranstaltungen
3.1 Chancen und Risiken von Sportgroßveranstaltungen
Sportgroßveranstaltungen bekommen einen immer höher werdenden Stellenwert in der Gesellschaft. Trotzdem können sie nicht ohne Grenzen in großen Mengen stattfinden. Mega-Events verursachen für den Austragungsort große Investitionen, Kosten und Sicherheitsaufkommen, welche zumeist unterschätzt werden. Zusätzlich haben die Regionen einen enormen Ressourcenverzehr zu verzeichnen. Aus diesem Grund muss Verantwortung in Bezug auf die ökonomische, ökologische und soziale Entwicklung durch den Veranstalter übernommen werden.17 Wichtig dabei ist nicht nur die Umweltbelastungen mit Hilfe entsprechender Maßnahmen zu reduzieren, sondern auch das Nachhaltigkeitsbewusstsein in der Gesellschaft zu stärken. Der Umweltaspekt steht bei der Planung und Ausführung von Sportgroßveranstaltungen somit deutlich im Vordergrund. Zusätzlich müssen auch langfristige Umweltfolgen wie zerstörte Landschaften oder ungenutzte Sportstätten bedacht werden. Umweltbelastungen können nur vermieden und minimiert werden, wenn sich die ausgearbeiteten Umweltkonzepte von der Planung über die Umsetzung bis hin zu der Zeit nach der Veranstaltung beziehen.18 Die Austragungsorte sehen die Durchführung eines Mega-Events in vielerlei Hinsicht als Chance für die Region sowie deren Wirtschaft.19 Dabei stehen Themen wie Imagegewinn, Steigerung des Bekanntheitsgrads und die Verbesserung der touristischen Infrastruktur im Vordergrund. Die Steigerung des Tourismusaufkommens kann eine Destination vorantreiben und langfristig zu erhöhten Absätzen, vor allem im Bereich der Gastronomie und des Hotelgewerbes, neuen Arbeitsplätzen und einer Einkommenssteigerung füh- ren.20 Alle diese ökonomischen Chancen können zu neuen Handelsbeziehungen und einer Steigerung der Lebensqualität führen. Dem gegenüber
[...]
1 Vgl. Ahlert/An der Heiden/Repenning (2018), S. 4.
2 Vgl. Freyer/Groß (2002), S. 155.
3 Vgl. Roth et al. (2019), S. 3.
4 Vgl. Grunwald/Kopfmüller (2012), S. 11.
5 Vgl. Weber et al. (2012), S. 14.
6 Blowfield (2013), S. 5.
7 Vgl. Carnau (2011), S. 20f.
8 Brüggemann/Brüssel/Härthe (2018), S. 13.
9 Vgl. Holzbaur (2016), S. 11f.
10 Vgl. Weber et al. (2012), S. 17f.
11 O.V. (2020)
12 Vgl. Weiß (2008), S. 1.
13 Vgl. Freyer/Groß (2002), S.2.
14 Weiß (2008), S. 40.
15 Vgl. Dornscheidt/Groth/Reinhard (2017), S. 968.
16 Gans/Horn/Zemann (2003), S. 21.
17 Vgl. Roth et al. (2010), S. 3.
18 Vgl. Schmied (2010), S. 10.
19 Vgl. Schmied/Friedl (2007), S.31.
20 Vgl. Schulke (2010), S. 30f.
- Arbeit zitieren
- Anonym, 2021, Nachhaltigkeitsausrichtung im professionellen Sport. Möglichkeiten und Grenzen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1183343
Kostenlos Autor werden
Kommentare