Nachhaltigkeitsausrichtung im professionellen Sport. Möglichkeiten und Grenzen


Seminararbeit, 2021

21 Seiten, Note: 2,3

Anonym


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

1 Einleitung

2 Begriffserklärung
2.1 Nachhaltigkeit
2.2 Profisport und Sportgroßveranstaltungen

3 Nachhaltigkeit bei Sportgroßveranstaltungen
3.1 Chancen und Risiken von Sportgroßveranstaltungen
3.2 Green Controlling

4 Nachhaltigkeit bei FIS Alpinen Ski Weltmeisterschaften
4.1 Ausgangslage
4.2 Ökologische Chancen und Risiken aus Sicht der Austragungsorte
4.3 Maßnahmen zur ökologischen Nachhaltigkeit von FIS Alpinen Ski Weltmeisterschaften

5 Fazit

Literaturverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abb. 1: Nachhaltigkeitsdimensionen

Abb. 2: Fünf-Stufen Modell des Green Controllings

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1 Einleitung

Sport nimmt in der heutigen Gesellschaft einen immer höher werdenden Stellenwert ein und ist für viele Menschen eine bedeutsame Freizeitbeschäf­tigung. Diese kann aktiv betrieben oder passiv als Zuschauer verfolgt wer­den. Die wachsende Sportbegeisterung der Bevölkerung führt zu einer Viel­zahl von Ausgaben für Sportbekleidung und Eintrittsgeldern bei Sportevents. Außerdem verändert sie durch die breite Angebotspalette in der Freizeitge­staltung das Konsumverhalten der Menschen.1 Neben der eigentlichen sportlichen Darbietung werden Zusatzleistungen gefordert, die eine Groß­veranstaltung zu einem Value-added-Produkt macht.2

Großereignisse können positive wirtschaftliche Effekte auf den Austragungs­ort ausüben. Gleichwohl bringen Mega-Events soziale, ökonomische und ökologische Gefahren mit sich. Faktoren, die zu Beginn als Chancen gese­hen werden, können sich schnell in Risiken umwandeln und negative Ein­flüsse auf die Umwelt und das soziale Umfeld der austragenden Region ha­ben. Eine Durchführung derartiger Projekte erfordert einen erheblichen Ver­brauch an Ressourcen, bringt Eingriffe in Naturschutzgebiete mit sich und führt zu einem Flächenbedarf für ungenutzte Sportanlagen und infrastruktu­relle Baumaßnahmen. Aus diesem Grund rückt das Thema Nachhaltigkeit bei der Planung von Sportgroßveranstaltungen immer mehr in den Fokus.3 Daraus leitet sich folgende Forschungsfrage ab: Welche Maßnahmen kön­nen bei Großveranstaltungen im Profisport getroffen werden, um dem Prob­lem der Nachhaltigkeit gerecht zu werden? Explizit soll die Forschungsfrage anhand detaillierter Maßnahmen am Beispiel von FIS Alpinen Ski Weltmeis­terschaften geklärt werden, welche die enormen ökologischen Risiken noch­mals präziser verdeutlichen. Die vorliegende Arbeit zielt darauf ab, beste­hende Literatur und Studien zu analysieren, um die effizientesten Ansätze für eine möglichst nachhaltige Alpine Ski Weltmeisterschaft zu ermitteln.

Zu Beginn der Arbeit werden die Begriffe Nachhaltigkeit, Profisport und Sportgroßveranstaltungen, welche für die vorliegende Ausarbeitung von be­sonderer Bedeutung sind, klar definiert und eingeordnet. Im darauffolgenden Kapitel wird das Thema Green Controlling dargelegt und genauestens be­schrieben. Außerdem sollen die Chancen von Mega-Events aufgezeigt und den daraus entstehenden Risiken gegenübergestellt werden. In Kapitel vier wird das Beispiel der FIS Alpinen Ski Weltmeisterschaften dargestellt. Hier
wird das Event vorgestellt und anhand des Beispiels Empfehlungen für nach­haltige Großsportveranstaltungen abgeleitet. Das letzte Kapitel gibt eine Zu­sammenfassung wieder, reflektiert nochmals die Ergebnisse der For­schungsfrage und bildet das Ende der vorliegenden Arbeit.

2 Begriffserklärung

2.1 Nachhaltigkeit


Der Begriff Nachhaltigkeit hat in den letzten Jahren immer mehr an Bedeu­tung gewonnen und ist zu einem regelrechten Modewort in der heutigen Zeit geworden.4 Er umfasst die Zusammenführung ökologischer, ökonomischer und sozialer Aspekte in allen entscheidenden Funktionen. Die wohl bekann­teste und häufigste zitierte Definition des Begriffs Nachhaltigkeit stammt aus dem Brundtland-Bericht „Our Common Future“, veröffentlicht im Jahr 1987 durch die World Commission on Evironment and Development. Die auch als „Brundtland-Definition“ bekannte Begriffsabgrenzung beschreibt Nachhaltig­keit wie folgt:5,]...] meeting the needs of the present generation without com­promising the ability of future generations to meet their own needs.“6 Ziel des Berichtes war es, ein einheitliches Leitbild zu formulieren, welches auf alle Problemstellungen anwendbar sein sollte. Nachhaltigkeit wird in drei Dimen­sionen, Ökologie, Ökonomie und Soziales, unterteilt. Diese stehen in Wech­selbeziehungen beziehungsweise in Abhängigkeiten zueinander.7

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 1: Nachhaltigkeitsdimensionen8

Im Zentrum der ökonomischen Nachhaltigkeit steht die langfristige Siche­rung der Unternehmensexistenz. Die ökologische Dimension hingegen för­dert den Erhalt der Natur und Umwelt, sowie ihren Ressourcen. Die Nutzung nachwachsender Rohstoffe gewinnt dabei an Bedeutung und wird demzu­folge auch besonders gefördert. Die soziale Nachhaltigkeit konzentriert sich auf die Planung, Steuerung und Kontrolle des Humankapitals, als auch der unternehmerischen Verantwortung gegenüber den Mitarbeitern und Sta- keholdern.9 Nachhaltigkeit wird nur dann erreicht, wenn alle drei Dimensio­nen miteinander verbunden sind. Dies wird in Abbildung 1 durch die sich überschneidenden Kreise graphisch veranschaulicht. Sie zeigen, dass die Gesellschaft vollständig von der ökologischen Nachhaltigkeit abhängig ist, da soziale und wirtschaftliche Faktoren nutzlos sind, wenn keine natürlichen Ressourcen zur Verfügung stehen.10

2.2 Profisport und Sportgroßveranstaltungen

Unter professionellem Sport, kurz auch Profisport, fallen Sportler, welche mit ihrer Disziplin ihren Lebensunterhalt finanzieren können. Sie beziehen Ein­künfte in Form von festen Gehältern, Preisgeldern oder Werbeverträgen. Der Deutsche Olympische Sportbund hat dazu folgende Einstufung formuliert: „Nach DOSB-Verständnis fallen alle Kaderathleten sowie die 1. bis 3. Ligen in allen olympischen und nicht-olympischen Sportarten, die 4. Liga im Män­nerfußball sowie nationale und internationale Sportveranstaltungen, an de­nen professionelle Sportlerinnen und Sportler teilnehmen, in diesem Fall un­ter die Definition 'Profisport'.“11

Großveranstaltungen sind ein wesentlicher Teil des öffentlichen Lebens ge­worden, bringen Menschen aus allen Kontinenten zusammen und haben sich zu einer bedeutsamen Komponente der globalisierten Wirtschaft entwi- ckelt.12 Sie werden oft auch als Großereignisse oder Mega-Events betitelt.13 Folgende Definition von Weiß kann festgehalten werden: „Mega-Events sind einmalige oder wiederkehrende Ereignisse von zeitlich begrenzter Dauer, die auf Grund ihrer Einzigartigkeit eine global bedeutende mediale Aufmerk­samkeit erzeugen und eine hohe Anziehungskraft auf Besucher weltweit zei­gen. Die Vergabe folgt einem formalen Bewerbungsprozess.“14 Beispiele für Großveranstaltungen sind Weltausstellungen, die olympischen Spiele oder auch Weltmeisterschaften.15

Sportgroßveranstaltungen sind eine spezielle Form von Großveranstaltun­gen, deren Geschichte bis weit in die Antike zu den Olympischen Spielen zurückreicht. Abgeleitet aus der vorangegangenen Definition beschreiben Gans/Horn/Zemann eine Großveranstaltung dann als Sportgroßveranstal­tung, wenn es sich um ein geplantes, zeitlich begrenztes Ereignis han­delt, das einen Wettkampf in einer oder mehreren olympischen Sportarten zum Inhalt hat und dieser Wettkampf eine herausragende Bedeutung inner­halb der jeweiligen Sportart besitzt (zum Beispiel Deutsche Meisterschaften, Europa- oder Weltmeisterschaften).“16

3 Nachhaltigkeit bei Sportgroßveranstaltungen

3.1 Chancen und Risiken von Sportgroßveranstaltungen

Sportgroßveranstaltungen bekommen einen immer höher werdenden Stel­lenwert in der Gesellschaft. Trotzdem können sie nicht ohne Grenzen in gro­ßen Mengen stattfinden. Mega-Events verursachen für den Austragungsort große Investitionen, Kosten und Sicherheitsaufkommen, welche zumeist un­terschätzt werden. Zusätzlich haben die Regionen einen enormen Ressour­cenverzehr zu verzeichnen. Aus diesem Grund muss Verantwortung in Be­zug auf die ökonomische, ökologische und soziale Entwicklung durch den Veranstalter übernommen werden.17 Wichtig dabei ist nicht nur die Umwelt­belastungen mit Hilfe entsprechender Maßnahmen zu reduzieren, sondern auch das Nachhaltigkeitsbewusstsein in der Gesellschaft zu stärken. Der Umweltaspekt steht bei der Planung und Ausführung von Sportgroßveran­staltungen somit deutlich im Vordergrund. Zusätzlich müssen auch langfris­tige Umweltfolgen wie zerstörte Landschaften oder ungenutzte Sportstätten bedacht werden. Umweltbelastungen können nur vermieden und minimiert werden, wenn sich die ausgearbeiteten Umweltkonzepte von der Planung über die Umsetzung bis hin zu der Zeit nach der Veranstaltung beziehen.18 Die Austragungsorte sehen die Durchführung eines Mega-Events in vielerlei Hinsicht als Chance für die Region sowie deren Wirtschaft.19 Dabei stehen Themen wie Imagegewinn, Steigerung des Bekanntheitsgrads und die Ver­besserung der touristischen Infrastruktur im Vordergrund. Die Steigerung des Tourismusaufkommens kann eine Destination vorantreiben und langfris­tig zu erhöhten Absätzen, vor allem im Bereich der Gastronomie und des Hotelgewerbes, neuen Arbeitsplätzen und einer Einkommenssteigerung füh- ren.20 Alle diese ökonomischen Chancen können zu neuen Handelsbezie­hungen und einer Steigerung der Lebensqualität führen. Dem gegenüber

[...]


1 Vgl. Ahlert/An der Heiden/Repenning (2018), S. 4.

2 Vgl. Freyer/Groß (2002), S. 155.

3 Vgl. Roth et al. (2019), S. 3.

4 Vgl. Grunwald/Kopfmüller (2012), S. 11.

5 Vgl. Weber et al. (2012), S. 14.

6 Blowfield (2013), S. 5.

7 Vgl. Carnau (2011), S. 20f.

8 Brüggemann/Brüssel/Härthe (2018), S. 13.

9 Vgl. Holzbaur (2016), S. 11f.

10 Vgl. Weber et al. (2012), S. 17f.

11 O.V. (2020)

12 Vgl. Weiß (2008), S. 1.

13 Vgl. Freyer/Groß (2002), S.2.

14 Weiß (2008), S. 40.

15 Vgl. Dornscheidt/Groth/Reinhard (2017), S. 968.

16 Gans/Horn/Zemann (2003), S. 21.

17 Vgl. Roth et al. (2010), S. 3.

18 Vgl. Schmied (2010), S. 10.

19 Vgl. Schmied/Friedl (2007), S.31.

20 Vgl. Schulke (2010), S. 30f.

Ende der Leseprobe aus 21 Seiten

Details

Titel
Nachhaltigkeitsausrichtung im professionellen Sport. Möglichkeiten und Grenzen
Hochschule
FernUniversität Hagen
Note
2,3
Jahr
2021
Seiten
21
Katalognummer
V1183343
ISBN (eBook)
9783346611956
ISBN (Buch)
9783346611963
Sprache
Deutsch
Schlagworte
nachhaltigkeitsausrichtung, sport, möglichkeiten, grenzen
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Anonym, 2021, Nachhaltigkeitsausrichtung im professionellen Sport. Möglichkeiten und Grenzen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1183343

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