Die folgende Hausarbeit befasst sich inhaltlich mit dem Hauptthema „Kolonialreich und
Kolonialstaat – Globalisierung durch Imperialismus?!“, wobei hier im speziellen die deutsche Rolle
auf diesem Betätigungsfeld näher beleuchtet und geklärt werden soll, warum hierbei zumeist von
einem „Sonderfall“ die Rede ist. Die gesamte Untersuchung soll sich dabei auf die Grundannahme
stützen, ob das deutsche Kaiserreich, unabhängig eigener starker kolonialer und imperialer
Treibkräfte, letztendlich durch den Globalisierungsdruck den die Zeit mit sich brachte und auch die
Stellung innerhalb der europäischen Pentarchie aber auch immer mehr hinsichtlich des
weltumspannenden Prestiges zu imperialen Landnahme gezwungen wurde. Hierbei sollen die
starken Auswirkungen der so genannten ersten Globalisierungsphase hervorgehoben werden, die
selbst ein lange Zeit dem aktiven Kolonialismus abgeneigt gegenüberstehendes Land zum Agitator
werden ließen und hinsichtlich der Betrachtung der Auswirkungen vielleicht aufgezeigt werden, ob
es für die betroffenen Regionen nicht vorteilhafter gewesen wäre, wenn dieser Globalisierungsdrang
nicht so heftig gewesen wäre und abgesehen von wirtschaftlichen und politischen Belangen nicht
dieses Ausmaß an Prestige mit sich gebracht hätte.
Dazu werde ich zunächst einen kurzen Abriss der schon benannten ersten Globalisierungsphase
geben, in dem die wichtigsten Termini geklärt werden sollen, worauf sich dann eine
Charakterisierung der stärksten imperialen Phase ab ca. 1880 anschließt. Im Weiteren werde ich
dann zur speziell deutschen Betrachtung übergehen, indem ich mit den Anfängen des Kolonialismus
im Allgemeinen beginne, einen historischen Rückblick auf die kolonialen „Abenteuer“ vor dem 19.
Jahrhundert gebe, dann die Beweggründe und die innen- und außenpolitischen Voraussetzungen für
das 19. Jahrhundert beschreibe und dann zum aktiven und teils auch aggressiv auftretenden
Kolonialismus in besagtem Zeitraum übergehe und den Wandel von der kolonialen Ära unter
Bismarck und nach Bismarck darstelle. Danach soll eine Beschreibung der Kolonialargumentation
zeigen, was entgegen anfänglicher Ablehnung doch zum Kolonialerwerb führte, wie sich die
Argumentation letztlich in Organisationen manifestierte und wortmächtig wurde und dann sollen die
einzelnen Gebiete kurz genannt werden, um am Ende eine Bilanz der zwar recht kurzen aber in der
deutschen Historie und im gesamten Rahmen der Globalisierung nicht unbedeutenden Phase zu
ziehen und auf nachhaltige Auswirkungen zu blicken und diese hinsichtlich ihrer Integrations- und
auch Modernisierungsfunktion innerhalb der postkolonialen Welt zu beschreiben.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Abriss der Ersten Globalisierungsphase mit spezieller Betrachtung hinsichtlich des Kolonialismus
- Die deutsche Position im Spiegel der Globalisierung vor der eigenen Landnahme
- Allgemeine Beweggründe für eine imperiale Landnahme
- Der Deutsche Kolonialismus
- Die Anfänge der Kolonialagitation
- Die Organisation der Forderungen
- Die Argumente der deutschen Kolonialdiskussion
- Die tastende Expansion
- Der Wandel nach der Ära Bismarck
- Die Bilanz der Epoche und ihre Auswirkungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit untersucht die Rolle des Deutschen Kaiserreichs im Kontext der ersten Globalisierungsphase und beleuchtet die Frage, inwiefern der deutsche Kolonialismus als Folge des globalen Imperialismus betrachtet werden kann. Dabei soll die These untersucht werden, ob das Deutsche Kaiserreich durch den globalen Druck und die Bestrebungen innerhalb der europäischen Pentarchie zur imperialen Landnahme gezwungen wurde, um seine Position und sein Prestige auf der Weltbühne zu sichern.
- Die erste Globalisierungsphase und ihre Auswirkungen auf die Weltpolitik
- Die Rolle des Imperialismus und der Weltreichslehre in der ersten Globalisierungsphase
- Die deutschen Beweggründe für den Kolonialismus
- Die innen- und außenpolitischen Voraussetzungen für den deutschen Kolonialismus
- Die Folgen des deutschen Kolonialismus für die betroffenen Regionen und die globale Entwicklung
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel gibt einen kurzen Abriss der ersten Globalisierungsphase und erläutert die wichtigsten Termini, die für das Verständnis des Kolonialismus relevant sind. Das zweite Kapitel beleuchtet die deutsche Position im Weltgefüge vor der eigenen Landnahme und zeigt die internationale Gesinnung hinsichtlich der Globalisierung durch Imperialismus auf. Das dritte Kapitel analysiert die allgemeinen Beweggründe für eine imperiale Landnahme und beleuchtet die Rolle von Sendungsbewusstsein und wirtschaftlichen Interessen. Das vierte Kapitel befasst sich mit dem Deutschen Kolonialismus und untersucht die Anfänge der Kolonialagitation, die Organisation der Forderungen, die Argumente der deutschen Kolonialdiskussion, die tastende Expansion und den Wandel nach der Ära Bismarck. Abschließend wird im fünften Kapitel eine Bilanz der Epoche gezogen und die Auswirkungen des deutschen Kolonialismus auf die betroffenen Regionen und die globale Entwicklung beschrieben.
Schlüsselwörter
Globalisierung, Imperialismus, Kolonialismus, Deutsches Kaiserreich, Weltreichslehre, Sendungsbewusstsein, wirtschaftliche Interessen, politische Macht, Prestige, europäische Pentarchie, Integration, Modernisierung, postkoloniale Welt
- Citar trabajo
- Stefan Wagner (Autor), 2008, Kolonialreich und Kolonialstaat, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/118430