Dieses provozierende Zitat soll als Titel dieser Hausarbeit fungieren, da es erstaunlich gut zum außenpolitischen Handeln der USA gegenüber anderen Nationen, vor allem aber auch gegenüber den internationalen Organisationen und Institutionen passt und bereits jetzt zeigt, welches Paradigma verfolgt wird und worauf diese Arbeit hinaus will.
In der Betrachtung dieser Handlungsweise und des oftmals rücksichtslosen weltpolitischen Auftretens spielt vor allem auch der Neorealismus als wichtigste Spielart realistischer Theorien eine bedeutende Rolle, da dieser seit seinem Durchbruch Ende der 1970er und am Anfang der 1980er Jahre, bis heute die Internationalen Beziehungen bestimmt und seine strukturelle
Betrachtungsweise des Weltsystems die Plausibelste darstellte. Neorealistisch betrachtet ist ein bipolares Weltsystem, also eines mit 2 Supermächten, das stabilste, da die Machtverhältnisse sehr übersichtlich gestaltet seien und letzten Endes sich alles hin zu einem Machtgleichgewicht
bewegen würde. Welche Bedeutung diese Sichtweise im Rückblick auf die vergangenen 15 bis 20 Jahre hat und als wie wahr sie sich doch erwies, zeigt sich, wenn sie, aus welchen Gründen auch immer, keine Anwendung mehr findet und sich das System grundlegend ändert. Dies aufzuzeigen wird hier mein Ziel sein, speziell natürlich mit der Betrachtung, ob und wenn ja, auf
welche Art und Weise, vom nun einzig weiterhin bestehenden Welthegemon internationales Recht, Abkommen und vor allem internationale Organisationen umgangen, übergangen und in letzter Konsequenz vielleicht gänzlich in die Unbedeutsamkeit gestürzt werden.
In der bipolaren Auseinandersetzung nach dem Zweiten Weltkrieg findet das neorealistische Theoriegebilde seine empirische Bestätigung, und die USA waren auf ihre Bündnispartner angewiesen und es kam zu sehr vielen, zumeist von den USA selbst forcierten, Gründungen internationaler Organisationen, welche bis heute Bestand haben. Die sich entwickelnde Allianz wurde durch ihre äußere Bedrohung zusammengehalten, erlitt jedoch nach 1989 einen schweren
Schlag, als nämlich das bipolare System, durch das Ausscheiden der Sowjetunion, zu einem unipolaren System wurde. Da anarchische Systeme, gemäß dem Neorealismus, zum Ausgleich von Machtdifferenzialen drängen, sei dieser Status jedoch nicht lange zu halten. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der UN-Sicherheitsrat und seine Kompetenzen
- Der Internationale Strafgerichtshof (IStGH) und seine Kompetenzen
- Die Hinfälligkeit beider Organisationen im Spiegel des amerikanischen Unilateralismus und der Unipolarität
- Internationaler Strafgerichtshof (IstGH)
- UN - Sicherheitsrat mit Blick auf den Irak-Krieg
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die Rolle der USA im internationalen System und deren Einfluss auf internationale Organisationen und Institutionen, insbesondere den UN-Sicherheitsrat und den Internationalen Strafgerichtshof. Der Fokus liegt auf der Frage, wie die USA durch ihre dominierende Position internationales Recht und internationale Organisationen umgehen und in der Konsequenz deren Bedeutung für die Weltpolitik in Frage stellen. Die Arbeit beleuchtet die Auswirkungen des amerikanischen Unilateralismus und der Unipolarität auf die Funktionsfähigkeit des internationalen Rechtssystems.
- Der Einfluss des Neorealismus auf die internationale Politik
- Die Bedeutung des UN-Sicherheitsrates und seine Kompetenzen
- Die Rolle des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH)
- Die Auswirkungen des amerikanischen Unilateralismus auf das internationale Recht
- Die Frage nach der Legitimität von Kriegseinsätzen im Kontext des Völkerrechts
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt das Thema der Arbeit vor und skizziert die Problematik des amerikanischen Unilateralismus im Kontext des internationalen Rechtssystems. Sie führt den Neorealismus als theoretischen Rahmen ein und erläutert seine Bedeutung für die Analyse der internationalen Politik.
Das zweite Kapitel befasst sich mit dem UN-Sicherheitsrat und seinen Kompetenzen. Es beschreibt die Struktur des Rates, die Rolle der ständigen und nichtständigen Mitglieder sowie das Vetorecht der ständigen Mitglieder.
Das dritte Kapitel widmet sich dem Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) und seinen Kompetenzen. Es erläutert die Aufgaben des Gerichtshofs und die Herausforderungen, denen er sich gegenübersieht.
Das vierte Kapitel analysiert die Hinfälligkeit des UN-Sicherheitsrates und des IStGH im Spiegel des amerikanischen Unilateralismus und der Unipolarität. Es stellt die Frage, inwiefern die USA durch ihre dominierende Position internationale Organisationen und Institutionen umgehen und deren Bedeutung für die Weltpolitik in Frage stellen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themen internationales Recht, internationales Rechtssystem, UN-Sicherheitsrat, Internationaler Strafgerichtshof (IStGH), amerikanischer Unilateralismus, Unipolarität, Neorealismus, Kriegseinsätze, Völkerrecht, Legitimität, Machtpolitik.
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- Stefan Wagner (Author), 2008, "Entweder ihr seid auf unserer Seite oder ihr seid Kriegsverbrecher", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/118433