Die Arbeit „Die Auswirkungen der japanischen Kolonialherrschaft auf Korea als Wirtschaftsstandort“ behandelt eine Kolonialismusthese, die aus zwei Antithesen besteht: Zum einen gehen die neo-marxistischen und strukturalistischen Verfechter davon aus, dass der Kolonialismus der Grund für die Unterentwicklung der Kolonien sei, und zum anderen gibt es Opponenten wie Rostow (1960), die behaupten, dass der Kolonialismus einen entwicklungsfördernden Effekt besitzt. Mit dieser Arbeit schließe ich mich der Meinung Rostows an und behaupte, dass Japan eine Basis für die positive wirtschaftliche Entwicklung in Korea geschaffen hat. Es gibt einige , die versuchen die Kolonialzeit als negativ darzustellen, indem sie behaupten, dass Korea gar keine Chance hatte sich selbständig zu entwickeln, da es sofort am Anfang ihrer eigenständigen Entwicklung von Japan annektiert wurde. Aber wie schon Eckert Carter schreibt: „Why bother?“. Auch Herr Hemmer, der die Wirtschaftsprobleme von Entwicklungsländern analysiert hat, schreibt, dass bis heute ein Beweis dafür fehlt, dass ein Land beim Ausbleiben des Kolonialismus ein für die wirtschaftliche (aber auch gesellschaftliche und politische) Entwicklung günstigeres Klima hätte erreichen können, es sei denn, man definiert den Kolonialismus per se als Unterentwicklung. Dass die japanische Kolonialzeit brutal und repressiv gegen Korea war, will ich hier nicht widerlegen. Ich will nur aufzeigen, dass trotz aller Ausbeutung und Suppression die Fremdherrschaft auch positive Auswirkungen hatte.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung.
- 1.1 Einführung...
- 1.2 Methode
- 2. Geschichtlicher Überblick.........
- 2.1 Erste Phase der japanischen Herrschaft (1910-1919)...
- 2.2 Zweite Phase der japanischen Herrschaft (1920-1930)
- 2.3 Dritte Phase der japanischen Herrschaft (1931-1945)...
- 3. Analyse der Auswirkungen anhand von Wirtschaftsfaktoren........
- 3.1 Humankapital bzw. Wissensressourcen.....
- 3.1.1 Auswirkungen auf das koreanische Bildungssystem...
- 3.1.2 Auswirkungen auf das Arbeitskräftepotenzial...
- 3.2 Materielle Ressourcen…………………………………….
- 3.3 Kapitalbildung...
- 3.3.1 Koreanische Unternehmen bzw. chaebol.
- 3.3.2 Investitionen
- 3.4 Infrastrukturen
- 3.4.1 Auswirkungen auf Eisenbahnnetze.
- 3.4.2 Auswirkungen auf das Straßennetz und Häfen
- 3.4.3 Auswirkungen auf das Kommunikationsnetz.
- 4. Auswirkungen auf die koreanische Wirtschaft nach der Kolonialzeit........
- 4.1 Koreanische Wirtschaft nach dem 2. Weltkrieg.
- 4.2 Koreanische Wirtschaft nach dem Korea-Krieg....
- 5. Fazit.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Auswirkungen der japanischen Kolonialherrschaft auf die wirtschaftliche Entwicklung Koreas. Im Gegensatz zu marxistischen und strukturalistischen Theorien, die den Kolonialismus als Ursache für Unterentwicklung ansehen, argumentiert die Arbeit, dass Japan eine Grundlage für die positive wirtschaftliche Entwicklung Koreas geschaffen hat. Die Arbeit analysiert die Auswirkungen der japanischen Herrschaft anhand von Wirtschaftsfaktoren wie Humankapital, materiellen Ressourcen, Kapitalbildung und Infrastruktur.
- Die Rolle des Kolonialismus bei der Förderung der wirtschaftlichen Entwicklung.
- Die Auswirkungen der japanischen Politik auf das koreanische Bildungssystem und Arbeitskräftepotenzial.
- Die Entwicklung von Infrastruktur und Kapitalbildung in Korea während der Kolonialzeit.
- Die langfristigen Auswirkungen der japanischen Kolonialherrschaft auf die koreanische Wirtschaft.
- Die Bedeutung von Wirtschaftsfaktoren für den nationalen Wettbewerbsvorteil.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik ein und erläutert die Forschungsfrage sowie die angewandte Methodik. Kapitel 2 liefert einen historischen Überblick über die japanische Kolonialherrschaft in Korea, die in drei Phasen unterteilt wird. Die erste Phase (1910-1919) ist geprägt von politischer und kultureller Unterdrückung. Kapitel 3 analysiert die Auswirkungen der Kolonialherrschaft auf die koreanische Wirtschaft anhand von Wirtschaftsfaktoren wie Humankapital, materiellen Ressourcen, Kapitalbildung und Infrastruktur. Kapitel 4 beleuchtet die Entwicklung der koreanischen Wirtschaft nach dem Zweiten Weltkrieg und dem Koreakrieg.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Auswirkungen der japanischen Kolonialherrschaft auf Korea als Wirtschaftsstandort. Zentrale Themen sind der nationale Wettbewerbsvorteil, Humankapital, materielle Ressourcen, Kapitalbildung, Infrastruktur, Bildungssystem, Arbeitskräftepotenzial, koreanische Unternehmen, Investitionen, Eisenbahnnetze, Straßennetz, Häfen, Kommunikationsnetz, wirtschaftliche Entwicklung und die Entwicklungstheorie.
- Arbeit zitieren
- He-Kyung Rasche (Autor:in), 2006, Die Auswirkungen der japanischen Kolonialherrschaft auf Korea als Wirtschaftsstandort, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/118444