Die Auswirkungen der japanischen Kolonialherrschaft auf Korea als Wirtschaftsstandort


Thèse de Bachelor, 2006

30 Pages, Note: 2,3


Extrait


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung
1.1 Einführung
1.2 Methode

2. Geschichtlicher Überblick
2.1 Erste Phase der japanischen Herrschaft (1910-1919)
2.2 Zweite Phase der japanischen Herrschaft (1920-1930)
2.3 Dritte Phase der japanischen Herrschaft (1931-1945)

3. Analyse der Auswirkungen anhand von Wirtschaftsfaktoren
3.1 Humankapital bzw. Wissensressourcen
3.1.1 Auswirkungen auf das koreanische Bildungssystem
3.1.2 Auswirkungen auf das Arbeitskräftepotenzial
3.2 Materielle Ressourcen
3.3 Kapitalbildung
3.3.1 Koreanische Unternehmen bzw. chaebŏl
3.3.2 Investitionen
3.4 Infrastrukturen
3.4.1 Auswirkungen auf Eisenbahnnetze
3.4.2 Auswirkungen auf das Straßennetz und Häfen
3.4.3 Auswirkungen auf das Kommunikationsnetz

4. Auswirkungen auf die koreanische Wirtschaft nach der Kolonialzeit
4.1 Koreanische Wirtschaft nach dem 2. Weltkrieg
4.2 Koreanische Wirtschaft nach dem Korea-Krieg

5. Fazit

6. Literaturverzeichnis

1. Einleitung

1.1 Einführung

Die Arbeit „Die Auswirkungen der japanischen Kolonialherrschaft auf Korea als Wirtschaftsstandort“ behandelt eine Kolonialismusthese, die aus zwei Antithesen besteht: Zum einen gehen die neo-marxistischen und strukturalistischen Verfechter davon aus, dass der Kolonialismus der Grund für die Unterentwicklung der Kolonien sei, und zum anderen gibt es Opponenten wie Rostow (1960), die behaupten, dass der Kolonialismus einen entwicklungsfördernden Effekt besitzt.[1] Mit dieser Arbeit schließe ich mich der Meinung Rostows an und behaupte, dass Japan eine Basis für die positive wirtschaftliche Entwicklung in Korea geschaffen hat. Es gibt einige[2], die versuchen die Kolonialzeit als negativ darzustellen, indem sie behaupten, dass Korea gar keine Chance hatte sich selbständig zu entwickeln, da es sofort am Anfang ihrer eigenständigen Entwicklung von Japan annektiert wurde. Aber wie schon Eckert Carter schreibt: „Why bother?“.[3] Auch Herr Hemmer, der die Wirtschaftsprobleme von Entwicklungsländern analysiert hat, schreibt, dass bis heute ein Beweis dafür fehlt, dass ein Land beim Ausbleiben des Kolonialismus ein für die wirtschaftliche (aber auch gesellschaftliche und politische) Entwicklung günstigeres Klima hätte erreichen können, es sei denn, man definiert den Kolonialismus per se als Unterentwicklung.[4] Dass die japanische Kolonialzeit brutal und repressiv gegen Korea war, will ich hier nicht widerlegen. Ich will nur aufzeigen, dass trotz aller Ausbeutung und Suppression die Fremdherrschaft auch positive Auswirkungen hatte.

1.2 Methode

Zuerst wird ein kurzer geschichtlicher Überblick geliefert und dann werden die Auswirkungen der japanischen Kolonialherrschaft auf Korea als Wirtschaftsstandort anhand einer Theorie aus der Volkswirtschaftslehre analysiert, die besagt was ein Land bzw. seine Unternehmen erfolgreich macht. Dazu werden die Bestimmungs-faktoren des nationalen Wettbewerbsvorteils verwendet und diese auf die Kolonialzeit in Korea angewendet. Es sind Faktoren wie das Humankapital, materielle Ressourcen, Wissensressourcen[5], Kapital-bildung und zuletzt die Infrastruktur, die eine große Rolle beim Wettbewerbsvorteil der Unternehmen und somit auch eine große Rolle in der Wirtschaft eines Landes[6] spielen. Auch in der Entwicklungs-theorie werden einige dieser Faktoren als entscheidend für die wirtschaftliche Entwicklung von Entwicklungsländern eingestuft.[7] Es gibt natürlich noch mehr Faktoren, die für eine erfolgreiche Wirtschaft bedeutend sind, wie z.B. die Geldpolitik, die Struktur der Verwaltungen und die Wirtschaftspolitik des Staates. Aber Schwerpunkt dieser Arbeit sollen die vier vorher genannten Faktoren sein, denn diese sind auch die von Herrn Porter als am wichtigsten wahrgenommenen. Zur weiteren Vertiefung der Materie kann man im Anschluss die Buchhaltungen der damaligen Unternehmen einsehen und detaillierte Informationen zu den einzelnen Faktoren, wie z.B. Kapitalbildung, recherchieren.

2. Geschichtlicher Überblick

Die japanische Kolonialzeit umfasst einen Zeitraum von 1910-1945, aber schon weit vor der offiziellen Annexion griff die japanische Regierung in koreanische Angelegenheiten ein.[8] Wie z.B. 1876 mit dem aufgezwungenen Vertrag von Kanghwa, der die Öffnung einiger koreanischer Häfen[9] für den japanischen Handel beinhaltete und damit die kommerzielle Isolation Koreas beendete.[10] Der wichtigste Schritt zur Annexion fand 1905 statt, als Korea zum japanischen Protektorat erklärt wurde und die japanische Regierung die koreanischen Außenbeziehungen durch Itō Hirobumi verwaltete.[11] Der damalige König Kojong fungierte seitdem nur noch als Marionette und jeder Widerstand war zwecklos. Am 22. August 1910 wurde der Annexionsvertrag unterschrieben, aber erst eine Woche später wurde Korea als offizielle Kolonie Japans deklariert.[12]

Die Kolonialzeit in Korea kann man laut Lee Ki-baik und Carter Eckert in drei Phasen unterteilen:[13]

2.1 Erste Phase der japanischen Herrschaft (1910-1919)

Die Jahre 1910-1919 sind als die erste und als die dunkelste Phase des japanischen Kolonialismus bekannt. Jegliches politische und kulturelle Leben in Korea wurde von einem straffen Militärregime[14] mit Gewalt unterdrückt[15]. Die koreanische Presse wurde sehr stark zensiert und jeder Widerstand seitens der koreanischen Bevölkerung wurde militärisch unterdrückt. Wirtschaftlich gesehen diente diese Phase nur der Vorbereitung einer effektiven Kontrolle über die koreanische Wirtschaft[16] und für Japan war Korea nur Reis- und Sojabohnenlieferant.[17]

[...]


[1] Vgl. Hemmer (2002): S. 297.

[2] Z.B. Lee Jeong-kyu (2000): S. 154.

[3] Carter (1991): S. 5.

[4] Vgl. Hemmer ( 2002): S. 298.

[5] Diesen Faktor kombiniere ich in dieser Arbeit mit dem des Humankapitals, da sie sehr eng miteinander verbunden sind.

[6] Vgl. Porter (1993), S. 98.

[7] Vgl. Hemmer, Hans-Rimbert (2002), S. 159 - 163.

[8] Vgl. Dudden (2005): S. 9.

[9] Z.B. Pusan in 1876, Wŏnsan 1880 und Inch’ŏn 1883. Vgl. Carter (1991): S. 9.

[10] Vgl. Carter (1991): S. 9.

[11] Vgl. Eggert/Plassen (2005): S. 124.

[12] Vgl. Lee/Carter (1990): S. 241.

[13] Lee/Carter (1990): S. 254-326.

[14] Der japanische Ausdruck dafür lautet Budan Seiji. Siehe Eggert/Plassen (2005): S. 137.

[15] Vgl. Lee/Carter (1990): S. 260.

[16] Vgl. Suh Sang-chul (1978): S. 8.

[17] Vgl. McNamara (1990): S. 36.

Fin de l'extrait de 30 pages

Résumé des informations

Titre
Die Auswirkungen der japanischen Kolonialherrschaft auf Korea als Wirtschaftsstandort
Université
Ruhr-University of Bochum
Note
2,3
Auteur
Année
2006
Pages
30
N° de catalogue
V118444
ISBN (ebook)
9783640212316
ISBN (Livre)
9783640212392
Taille d'un fichier
589 KB
Langue
allemand
Mots clés
Auswirkungen, Kolonialherrschaft, Korea, Wirtschaftsstandort
Citation du texte
He-Kyung Rasche (Auteur), 2006, Die Auswirkungen der japanischen Kolonialherrschaft auf Korea als Wirtschaftsstandort, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/118444

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