“Es war einmal vor langer Zeit in einer weit, weit entfernten Galaxis....” – Dieser Satz leitet in den „Krieg der Sterne“ ein, ein Weltraumepos aus der Feder des amerikanischen Filmemachers George Lucas. Die Veröffentlichung des ersten StarWars-Films hat eine Entwicklung eingeleitet, die ihresgleichen sucht und als Renaissance des Genres1 bezeichnet wird: Zunächst als Low-Budget-Film mit geringen Aussichten auf finanziellen Erfolg eingestuft, spielte „Star Wars“2 schon am ersten Wochenende seine geringen Produktionskosten wieder ein.3 Während der Science- Fiction-Film der Siebziger Jahre hauptsächlich düstere und pessimistische Zukunftsvisionen zeigte4, bestach Star Wars durch eine auf den ersten Blick einfache Handlung und griff auf altbekannte Erzählstrukturen zurück5. Die Technik, die als Hauptgegenstand das Science-Fiction-Genre auszeichnet6, wird in der Star Wars-Welt weder thematisiert noch problematisiert. Der märchenhafte Charakter der Filme erwächst unter anderem daraus, dass die phantastischen Elemente7 des Films (Raumschiffe, Lichtschwerter, Ungeheuer, etc.) Voraussetzung und Medium der
Handlung sind.8 Sie gehören zur Welt des Geschehens, ohne vom Publikum oder den
Figuren hinterfragt zu werden und erschlossen StarWars auch für jüngeres Publikum. Darüber hinaus ist hinter der actionlastigen Handlung von StarWars eine zusätzliche Dimension verborgen, die mit unzähligen verschiedenartigen Anspielungen und der Benutzung von mythologischen, religiösen, filmhistorischen und andersartigen Motiven die Filme zu einer intertextuellen Fundgrube macht, deren Wahrnehmung für das Verständnis der Filme jedoch nicht unbedingt notwendig ist, sondern ihnen verschiedene Verständnisebenen verleiht.9 Die tendenziell positive Darstellung fremder Welten und Aliens machte StarWars zu einem kinderkompatiblen Film10, entsprechend kinderorientiert entwickelte sich mit der Merchandising-Industrie hinter StarWars auch ein neues Wirtschaftskonzept, mit dem bis heute enorme Umsätze mit dem Vertrieb von
StarWars-Produkten11 erzielt werden und dem StarWars zumindest teilweise seinen
Status eines „cultural event“ verdankt.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Episode I
- 2.1 Der Musterschüler: Obi Wan Kenobi und Qui Gon Jin
- 2.2 Der Auserwählte: Anakin Skywalker und Qui Gon Jin
- 2.3 Die dunkle Seite: Darth Sidious und Darth Maul
- 3. Episode II
- 3.1 Anakins Lehrjahre: Obi Wan Kenobi und Anakin Skywalker
- 3.2 Konkurrenz: Senator Palpatine und Anakin
- 3.3 Großvater und Enkel: Count Dooku und Obi Wan Kenobi
- 3.4 Die dunkle Seite: Darth Sidious und Count Dooku
- 3.5 Replikat: Django Fett und Boba Fett
- 4. Episode III
- 4.1 Trennung: Obi Wan und Anakin
- 4.2 Die Versuchung der dunklen Seite: Anakin und Palpatine/Darth Sidious
- 4.3 Zwischenüberlegung: Anakins Herkunft
- 5. Ergebnissicherung Episode I – III
- 5.1 Lehrer und Schüler in den Episoden I - III
- 5.2 Väter und Söhne in den Episoden I - III
- 6. Episode IV - VI
- 6.1 Obi Wan Kenobi & Yoda - Luke Skywalker
- 6.2 Der Imperator & Darth Vader - Luke Skywalker
- 7. Ergebnissicherung Episode IV - VI
- 8. Vergleich der beiden Trilogien
- 9. Strukturhomologien
- 9.1 Schopenhauers Preisschrift über die Grundlage der Moral
- 9.2 Luhmanns Systemtheorie
- 9.3 Konzeption des Jenseits in Episode VI
- 9.4 Erziehungsmethoden der Jedi: Logos und Mythos
- 9.5 Platons „Gorgias“ und „Phaidros“
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Vater-Sohn-Beziehungen (sowohl biologisch als auch metaphorisch) in den Star Wars Filmen und deren Bedeutung für die Konzeption von Familie und Gesellschaft innerhalb des filmischen Universums. Der Fokus liegt auf der Analyse der Erziehungsmethoden, deren Auswirkungen und dem Prozess der Emanzipation der Söhne von ihren väterlichen Figuren. Die Arbeit vergleicht dabei die Lehrer-Schüler- und Vater-Sohn-Beziehungen und deren Darstellung in den verschiedenen Episoden.
- Analyse der Vater-Sohn-Beziehungen in den Star Wars Filmen
- Vergleich von biologischen und metaphorischen Vater-Sohn-Beziehungen
- Untersuchung der Erziehungsmethoden und deren Auswirkungen
- Der Prozess der Emanzipation und Autonomie der Söhne
- Die Bedeutung der Beziehungen für die Konzeption von Familie und Gesellschaft in Star Wars
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema Star Wars ein, beschreibt den Erfolg der Filme und hebt deren intertextuelle Natur hervor. Sie betont den märchenhaften Charakter und die positive Darstellung fremder Welten, die zu seiner breiten Popularität beigetragen haben. Die Arbeit begründet ihr Erkenntnisinteresse mit der These, dass Star Wars nicht nur oberflächliches Unterhaltungskino ist, sondern auch tiefere Bedeutungen vermittelt, insbesondere in Bezug auf Vater-Sohn und Lehrer-Schüler Beziehungen und deren Einfluss auf die Darstellung von Familie und Gesellschaft.
2. Episode I: Dieses Kapitel analysiert die Beziehungen in Episode I, beginnend mit der Lehrer-Schüler-Beziehung zwischen Qui-Gon Jinn und Obi-Wan Kenobi. Ihre Reise nach Naboo und die Konfrontation mit der Handelsföderation bilden den Ausgangspunkt der Handlung. Die Einführung von Anakin Skywalker und seine Beziehung zu Qui-Gon Jinn wird ebenfalls untersucht, wobei der Fokus auf den Aspekten der Ausbildung und der ersten Anzeichen der dunklen Seite liegt. Die Begegnung mit Darth Maul und die dargestellte Konfrontation zwischen Gut und Böse rundet den Überblick über die Episode ab.
Schlüsselwörter
Star Wars, Vater-Sohn-Beziehung, Lehrer-Schüler-Beziehung, Familie, Gesellschaft, Erziehung, Emanzipation, Jedi, dunkle Seite, Mythos, Intertextualität, Filmgenres.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Analyse von Vater-Sohn-Beziehungen in Star Wars
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese wissenschaftliche Arbeit analysiert die Vater-Sohn-Beziehungen (biologisch und metaphorisch) in den Star Wars Filmen und deren Bedeutung für die Konzeption von Familie und Gesellschaft im filmischen Universum. Im Mittelpunkt stehen die Erziehungsmethoden, deren Auswirkungen und der Prozess der Emanzipation der Söhne von ihren väterlichen Figuren. Ein Vergleich der Lehrer-Schüler- und Vater-Sohn-Beziehungen in den verschiedenen Episoden wird durchgeführt.
Welche Episoden werden untersucht?
Die Arbeit untersucht alle sechs Episoden der Star Wars Saga (Episoden I-VI), wobei ein besonderer Fokus auf den Beziehungen in den einzelnen Episoden und deren Entwicklung über die Trilogien hinweg liegt. Die Analyse gliedert sich in die Betrachtung der Episoden I-III, dann IV-VI, und schliesst mit einem Vergleich beider Trilogien.
Welche Beziehungen stehen im Zentrum der Analyse?
Die zentralen Beziehungen sind die Vater-Sohn-Beziehungen, sowohl die biologischen als auch die metaphorischen (z.B. Lehrer-Schüler-Beziehungen). Die Arbeit untersucht, wie diese Beziehungen die Entwicklung der Charaktere prägen und die Darstellung von Familie und Gesellschaft in Star Wars beeinflussen.
Welche Themen werden neben den Vater-Sohn-Beziehungen behandelt?
Neben den Vater-Sohn-Beziehungen werden auch die Lehrer-Schüler-Beziehungen, die Erziehungsmethoden der Jedi, die Konzeption von Familie und Gesellschaft in Star Wars, die dunkle Seite der Macht und der Prozess der Emanzipation der Söhne analysiert. Die Arbeit untersucht auch Strukturhomologien zu philosophischen Werken (Schopenhauer, Luhmann, Platon).
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit ist in mehrere Kapitel gegliedert, die jeweils eine Episode oder einen thematischen Aspekt behandeln. Sie beginnt mit einer Einleitung, die das Thema einführt und die Zielsetzung beschreibt. Es folgen Kapitel, die die einzelnen Episoden analysieren. Kapitel zur Ergebnissicherung und ein Vergleich der Trilogien sowie ein Kapitel zu Strukturhomologien runden die Arbeit ab. Ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung und Themenschwerpunkte, Zusammenfassungen der Kapitel und Schlüsselwörter erleichtern den Überblick.
Welche philosophischen Ansätze werden herangezogen?
Die Arbeit bezieht sich auf philosophische Werke wie Schopenhauers Preisschrift über die Grundlage der Moral, Luhmanns Systemtheorie und Platons „Gorgias“ und „Phaidros“, um die Beziehungen und Strukturen in Star Wars zu analysieren und zu interpretieren.
Welche Schlussfolgerungen werden gezogen?
Die Arbeit zieht Schlussfolgerungen über die Bedeutung der Vater-Sohn- und Lehrer-Schüler-Beziehungen für die Charakterentwicklung und die Darstellung von Familie und Gesellschaft in Star Wars. Sie analysiert die Bedeutung der Erziehungsmethoden und den Prozess der Emanzipation der Protagonisten. Die Schlussfolgerungen werden sowohl episodenbezogen als auch im Vergleich der beiden Trilogien gezogen.
- Citar trabajo
- Asmus Green (Autor), 2008, Biologische und metaphorische Vater-Sohn-Beziehungen in "Star Wars" und ihre Bedeutung für die Konzeptionen von Familie und Gesellschaft, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/118474