Eine Rendite auf angelegtes Kapital zu erwirtschaften wird in der heutigen Zeit immer schwieriger. Bei Minuszinsen und der in Deutschland herrschenden Angst vor der Investition in Assetklassen, zum Beispiel Aktien, erscheinen Immobilien gegenwärtig attraktiver denn je. Der Run der letzten beiden Dekaden zeigt daher deutlich hohe Wertsteigerungen bei Wohnimmobilien.
„Denn Eines ist sicher: die Rente.“ Das Credo des Bundesministers für Arbeit und Sozialordnung Dr. phil. Norbert Blüm (CDU-Politiker), das er 1986 im Wahlkampf plakatieren ließ, erscheint heute nicht mehr zeitgemäß. Der Wahlspruch provozierte großen Unmut innerhalb der Wählerschaft, weil die umlagebasierte Rentenversicherung bereits in den 1980er Jahren als desolat bezeichnet wurde. Schon in jener Legislaturperiode bestand das Problem, dass die Beitragszahler ihre Rente nicht aus ihrem eigenen Kapitalbestand aufbauten, sondern lediglich einen Anspruch auf die spätere staatliche Rente hatten.
Die Bezüge der aktuellen Rentenempfängerinnen und Rentenempfänger werden von den jetzigen Einzahlern finanziert. Dies wird als Generationenvertrag bezeichnet, den offiziell niemand unterschrieben hat. Dennoch gilt, dass die Jüngeren ihre Beiträge in die Rentenversicherung einzahlen, wovon die Renten der heutigen Bezieher ausgezahlt werden.
Besonders der demografische Wandel und die absehbaren Folgen machen den Ausspruch von Blüm obsolet und folgenschwer, denn dieser Wandel bedroht durch den Geburtenrückgang in Deutschland die Altersvorsorge. Bereits 1965 war abzusehen, dass die Babyboomer-Generation Geburtenrückgänge in Kauf nehmen musste.
Die Vorsorgesysteme stehen daher vor einem Kollaps und stellen das bisherige Konzept von Ausbildung, Arbeitsleben und Ruhestand infrage. Seit Jahren steigt das Risiko der Altersarmut stetig an. Daraus ergibt sich die Frage, ob nicht das Rentenalter angehoben werden sollte. Zudem rücken staatlich geförderte Produkte wie Riester- und Betriebsrenten in den Vordergrund, die die Versorgungslücke im Rentenalter jedoch nicht auffangen können.
Ebenso rücken Alternativen immer weiter in den Fokus des Endverbrauchers. Private Auswahlmöglichkeiten treten zusätzlich in den Vordergrund. Dies können entweder
Hinsichtlich der Niedrigzinsen wird der Immobilienerwerb in der heutigen Zeit jedoch disputabel betrachtet. Diese wissenschaftliche Bachelorarbeit prüft im Kern, ob eine Immobilie in Deutschland eine lohnenswerte Altersvorsorge darstellt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Problemstellung
- Zielsetzung und Forschungsfrage der Arbeit
- Vorgehensweise
- Bevölkerungsentwicklung in Deutschland
- Begriffserklärung – Demografischer Wandel
- Status Quo - Deutsche Bevölkerungsstruktur
- Trend und Entwicklung der Zuwanderung
- Demografische Modelle
- Kritik an der Bevölkerungsvorhersage
- Altersvorsorge in Deutschland
- Deutsches Rentensystem
- Gesetzliche Rentenversicherung
- Beamtenversorgung
- Betriebliche Altersvorsorge
- Direktversicherung
- Pensionskasse
- Pensionsfonds
- Unterstützungskasse
- Direktzusage
- Private Altersvorsorge
- Riester-Rente
- Bankprodukte
- Altersvorsorgelücke
- Kausalwirkung von Demografie und Rentensystem
- Immobilien zur Altersvorsorge
- Kapitalanlage: Immobilien
- Wohnraum als Grundbedürfnis
- Basics: Immobilienkennzahlen
- Quadratmeterpreis
- Kaufpreisfaktor
- Eigenkapitalrendite
- Bruttoanfangsrendite
- Nettoanfangsrendite
- Leverage-Effekt-Szenarien
- Motivation für Immobilieninvestments
- Demografische Entwicklung auf dem Immobilienmarkt
- Demografie und Immobilienpreise in Europa
- Corona-Krise und Zunahme der Immobilienpreise
- Bedarf von Wohnimmobilien im Altersruhestand
- Vergleich Kaufen vs. Mieten
- Steuerliche Betrachtung
- Steuerliche Abgaben beim Kauf
- Steuerliche Abgaben bei Nutzung
- Steuerliche Abgaben beim Verkauf
- Praxisbeispiel: Kaufen
- Praxisbeispiel: Mieten
- Auswertung
- Experten
- Definition
- Expertenmeinungen
- Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Bachelorarbeit untersucht die Eignung von Immobilien zur Altersvorsorge in Deutschland vor dem Hintergrund des demografischen Wandels. Sie analysiert die Auswirkungen des demografischen Wandels auf das Rentensystem und den Immobilienmarkt und beleuchtet die Vor- und Nachteile von Immobilien als Altersvorsorgeoption. Die Arbeit zielt darauf ab, zu bewerten, ob Immobilien trotz der demografischen Entwicklung weiterhin eine attraktive Kapitalanlage für die Altersvorsorge darstellen.
- Demografischer Wandel und seine Auswirkungen auf das Rentensystem
- Immobilien als Kapitalanlage und ihre Renditepotenziale
- Vergleich von Immobilieninvestments mit anderen Altersvorsorgeformen
- Steuerung und steuerliche Aspekte von Immobilieninvestments
- Bewertung der Eignung von Immobilien zur Altersvorsorge in Deutschland
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Altersvorsorge im Kontext des demografischen Wandels ein und stellt die Problematik der Altersarmut sowie die Rolle von Immobilien als möglicher Altersvorsorgeoption heraus.
Kapitel 2 beleuchtet die Bevölkerungsentwicklung in Deutschland und den demografischen Wandel mit seinen Auswirkungen auf das Rentensystem. Es werden verschiedene Modelle der Bevölkerungsvorhersage vorgestellt und kritisch betrachtet.
Kapitel 3 analysiert verschiedene Formen der Altersvorsorge in Deutschland, inklusive der gesetzlichen Rentenversicherung, der betrieblichen Altersvorsorge und der privaten Altersvorsorge. Die Altersvorsorgelücke und die kausale Verbindung zwischen Demografie und Rentensystem werden ebenfalls behandelt.
Kapitel 4 widmet sich dem Thema Immobilien als Altersvorsorgeoption. Es untersucht die Bedeutung von Wohnraum als Grundbedürfnis und erläutert wichtige Immobilienkennzahlen. Die Motivation für Immobilieninvestments und die demografische Entwicklung auf dem Immobilienmarkt werden analysiert.
Kapitel 5 vergleicht die Möglichkeiten "Kaufen" und "Mieten" anhand von Praxisbeispielen und beleuchtet die steuerlichen Aspekte beider Optionen. Die Auswertung des Kapitels bietet eine erste Einschätzung der Eignung von Immobilien als Altersvorsorge.
Kapitel 6 befasst sich mit Expertenmeinungen zum Thema Immobilien als Altersvorsorgeoption. Es werden verschiedene Standpunkte von Experten aus dem Immobilienbereich und der Altersvorsorgebranche vorgestellt.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter der Arbeit sind: Altersvorsorge, Demografischer Wandel, Immobilien, Kapitalanlage, Rentensystem, Wohnraum, Rendite, Steuerliche Aspekte, Expertenmeinungen.
- Quote paper
- Anonym (Author), 2021, Die Eignung von Immobilien zur Altersvorsorge in Deutschland trotz demografischen Wandels, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1185554