In dieser Arbeit wird das Urkundenwesen der Kaiserin Kunigunde I. bearbeitet. Es wird den
Fragen nachgegangen, warum eine Frau Urkunden ausstellen konnte. Welcher Art waren
diese Urkunden und hatten sie einen Einfluss auf die Regierung des Landes? Besaß
Kunigunde sogar eine eigene Kanzlei und ein eigenes Siegel? Um die Fragen beantworten zu
können, werden die Herrschaftsaufgaben der Kaiserin beleuchtet. Sowohl ihre Herkunft und
ihr Leben an der Seite von Heinrich II., als auch der historische Kontext dieser Zeit sollen
helfen eine Antwort auf die gestellten Fragen zu finden. Eine nähere Betrachtung der
Urkunden Kunigundes sowie ein Urkundenvergleich sollen ein weiterer Schritt für die
Beantwortung sein.
Um die Fragen beantworten zu können war es unabdinglich die Quellen- und Literaturlage zu
sichten. Für diese Arbeit war es unabdinglich die Urkunden zu lesen und zu übersetzen. Die
Urkunden finden sich in der Monumenta Germaniae Historica.1 Die Literaturlage zu diesem
Thema ist weit gefächert. Zum Einarbeiten in dieses komplexe Thema wurden vor allem
allgemeine Darstellungen über Kunigunde gesichtet. Vor allem das Buch von Ingrid
Baumgärtner, Kunigunde- eine Kaiserin an der Jahrtausendwende2, gab die ersten
aufschlussreichen Einblicke und verwies in den Fußnoten auf weiterführende Literatur. Für
die intensive Beschäftigung mit dem Thema dienten vor allem Teildarstellungen wie das von
Stefanie Dick (u.a) herausgegebene Buch: „Kunigunde – consors regni.3
Bei der Sichtung der Literatur war auffallend, dass die Autoren sich viel mit der Biographie
und der Intervention Kunigundes in den Urkunden Heinrich II. beschäftigen. Besonders lokale
Bezüge, v.a. für Bamberg, Kaufungen (Kassel) und Paderborn, kann man festmachen. Leider
gibt es, in der mir zur Verfügung stehenden Literatur, keine intensive Beschäftigung mit den
Urkunden, die Kunigunde ausgestellt hat. Dennoch lassen sich die lokalen Aspekte erklären,
denn Kunigunde hatte eine besondere Beziehung zu Bamberg, dort gründete sie das Bistum
Bamberg. Auch in Kaufungen (Kassel) war sie tätig. Dort gründete sie das Kloster
Kaufungen.
[...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1. Herkunft und Abstammung Kunigundes
- 2. Historisches Umfeld
- 3. Consors Regni und die Fürsprache in den Urkunden Heinrichs II.
- 4. Die Verfügungen Kunigundes nach dem Tode Heinrichs
- 4.1 Inhalt und Aufbau
- 4.2 Vergleich
- 5. Das Umfeld der Verfügungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Urkundenwesen der Kaiserin Kunigunde I. Sie untersucht, warum eine Frau Urkunden ausstellen konnte, welche Art diese Urkunden hatten und ob sie einen Einfluss auf die Regierung des Landes hatten. Darüber hinaus wird die Frage geklärt, ob Kunigunde eine eigene Kanzlei und ein eigenes Siegel besaß. Um diese Fragen zu beantworten, werden die Herrschaftsaufgaben der Kaiserin beleuchtet, einschließlich ihrer Herkunft, ihres Lebens an der Seite von Heinrich II. und des historischen Kontextes dieser Zeit.
- Die Rolle der Kaiserin im mittelalterlichen Urkundenwesen
- Die Inhalte und Form der von Kunigunde ausgestellten Urkunden
- Der Einfluss von Kunigundes Urkunden auf die Regierung
- Die Frage nach einer eigenen Kanzlei und einem eigenen Siegel für Kunigunde
- Die Bedeutung des historischen Kontextes für die Rolle von Kunigunde
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt das Thema der Arbeit und die Forschungsfragen vor. Sie erläutert die Quellenlage und die Relevanz des Themas.
Kapitel 1 beleuchtet die Herkunft und Abstammung von Kaiserin Kunigunde und ihre Bedeutung für ihre Rolle als Kaiserin.
Kapitel 2 beschreibt das historische Umfeld, in dem Kunigunde lebte und wirkte. Es werden die wichtigsten politischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen dargestellt.
Kapitel 3 untersucht die Rolle von Kunigunde als „Consors Regni“ und analysiert ihre Fürsprache in den Urkunden Heinrichs II.
Kapitel 4 befasst sich mit den Verfügungen Kunigundes nach dem Tode Heinrichs II. Es werden Inhalt und Aufbau der Urkunden sowie ein Vergleich mit anderen Urkunden analysiert.
Kapitel 5 untersucht das Umfeld der Verfügungen Kunigundes und setzt sie in den Kontext ihrer Lebenswirklichkeiten.
Schlüsselwörter
Kaiserin Kunigunde I., Urkundenwesen, „Consors Regni“, Herrschaftsaufgaben, historische Frauenforschung, ottonische Herrscherinnen, genealogische Tafel, Luxemburg, Bamberg, Kaufungen, Paderborn, historische Quellen, Monumenta Germaniae Historica.
- Quote paper
- Katharina Schmolke (Author), 2007, Das Urkundenwesen der Kaiserin Kunigunde I., Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/118582