GS1 DataBar (RSS). Mögliche Ausbreitung und Anwendung eines neuen Strichcodesymbols in Warenwirtschaftssystemen

Eine Delphi-Studie


Diplomarbeit, 2007

144 Seiten, Note: 1


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung
1.1 Ausgangspunkt der Überlegungen
1.2 Problemstellung
1.3 Zielsetzung und Forschungsfragen
1.4 Methodik
1.5 Aufbau der Arbeit

2 Globale Nummerierungs- und Codierstandards von GS
2.1 Grundlegende Information zu Standards
2.1.1 Begriffsbestimmung Standard
2.1.2 Anforderungen an Standards
2.2 Das internationale GS1 System
2.2.1 Die Trägerorganisation
2.2.2 Kernaufgaben der GS1 Organisation
2.3 GTIN – Global Trade Item Number
2.3.1 Die GTIN-Nummerierungsstruktur
2.3.2 Die GTIN im elektronischen Datenaustausch
2.3.3 Die GTIN in elektronischen Datenpools
2.4 Nationale GS1 Nummerierungssysteme
2.5 AI-Datenstandard
2.6 Bekannte GS1 Barcodesymbole
2.6.1 EAN/UPC Strichcodesymbol
2.6.2 GS1-128 Strichcodesymbol
2.7 RFID im Vergleich zu heutigen Strichcodesymbolen
2.8 Fazit

3 GS1 DataBar Strichcodesymbole (RSS – Reduced Space Symbology)
3.1 Entstehung der GS1 DataBar Strichcodes
3.2 Arten der GS1 DataBar Symbole
3.2.1 GS1 DataBar-
3.2.2 GS1 DataBar Limited
3.2.3 GS1 DataBar Expanded
3.3 Symbolaufbau und Technik der GS1 DataBar Symbole
3.3.1 GS1 DataBar-14 Symbolaufbau
3.3.2 GS1 DataBar-14 Stacked Omnidirectional Symbol
3.3.3 GS1 DataBar Expanded Symbolaufbau
3.3.4 GS1 DataBar Expanded Stacked Symbol
3.4 GS1 Strichcodesymbole für den POS
3.5 Nutzenpotentiale der GS1 DataBar Strichcodes
3.5.1 US-Studie zum Einsatz des GS1 DataBar Strichcode im Frischebereich
3.5.2 Vorteile im Überblick
3.6 Fazit

4 Integration des GS1 DataBar Strichcode in die IT
4.1 Begriffsbestimmung Informationstechnologie
4.2 Auswirkungen des GS1 DataBar auf die IT
4.3 Anforderungen an Scanner
4.3.1 Überlegungen in Bezug auf Scanner
4.3.2 GS1 Studie zur Lesbarkeit der GS1 DataBar Strichcodes
4.3.3 GS1 DataBar Scanner-Testkarten
4.4 Anforderungen an Warenwirtschaftssysteme
4.4.1 Begriffsbestimmung Warenwirtschaftssystem
4.4.2 Arten von Warenwirtschaftssystemen
4.4.3 Aufgaben und Einsatz von Warenwirtschaftssystemen
4.4.4 Überlegungen in Bezug auf Warenwirtschaftssysteme
4.5 Fazit

5 Modell für den Frischebereich (POS)
5.1 Theoretische Erkenntnisse zu den Forschungsfragen
5.2 Kernprozesse des Handels
5.2.1 Wichtige Geschäftsprozesse im Handel
5.2.2 Begriffsbestimmung Supply Chain Management
5.2.3 SCM – informationstechnische Verknüpfung
5.3 Besondere Merkmale des Frischebereichs
5.3.1 GS1-128 Strichcodes für die Frischelogistik
5.3.2 Missing Link bei Instore-Nummern für Gewichtsware (POS)
5.4 Frischemodell unter Berücksichtung des GS1 DataBar
5.4.1 GS1 DataBar Expanded Stacked für Gewichtsware am PO
5.4.2 GS1 DataBar für lose Frischeprodukte
5.5 Fazit

6 Methode
6.1 Forschungsgegenstand
6.2 Prognoseverfahren
6.2.1 Quantitative und qualitative Prognoseverfahren
6.2.2 Zukunftsforschung mittels qualitativer Prognose
6.3 Theorie zur Delphi-Methode
6.3.1 Merkmale von Delphi-Befragungen
6.3.2 Ziele, Ausprägungen und Prinzipien der Delphi-Methode
6.3.3 Befragungsinstanz und Monitoring-Team
6.3.4 Auswahlplan der zu befragenden Experten
6.3.5 Anonymität der Einzelantworten
6.3.6 Mehrstufiges Befragungsverfahren
6.3.7 Feedback an die Teilnehmer
6.3.8 Computergestützte Delphi-Befragungen
6.3.9 Fragetypen und Frageformulierung
6.3.10 Fragebogengestaltung
6.3.11 Subjektive Kompetenzfrage
6.3.12 Fragebogen Pretest
6.3.13 Rücklaufkontrolle
6.3.14 Dokumentation der Ergebnisse
6.3.15 Vor- und Nachteile
6.4 Praktische Anwendung der GS1 DataBar Delphi-Studie
6.4.1 Zielsetzung der GS1 DataBar Delphi-Studie
6.4.2 Befragungsinstanz der GS1 DataBar Delphi-Studie
6.4.3 Organisation und Durchführung der GS1 DataBar Delphi-Studie 85
6.4.4 Identifikation des Prognoseproblems 86
6.4.5 Expertenauswahl für die GS1 DataBar Delphi-Studie 87
6.4.6 Anonymität der Einzelantworten der GS1 DataBar Delphi-Studie 88
6.4.7 Zweistufige GS1 DataBar Delphi-Studie 88
6.4.8 GS1 DataBar Delphi-Fragebogenentwicklung. 90
6.4.9 Pretest 91
6.4.10 GS1 DataBar Delphi-Fragebogen 91
6.4.11 GS1 DataBar Delphi-Fragenkatalog 92
6.4.12 Angewandte Methoden bei der Datenauswertung 95
6.5 Fazit

7 Ergebnisse zur GS1 DataBar (RSS) Delphi-Studie 98
7.1 Themenblock I: Entwicklung der Strichcodes
7.2 Themenblock II: Einsatz der Strichcodes
7.3 Themenblock III: Einschätzung zu den Nutzenpotentialen
7.4 Themenblock IV: Ist-Zustand und Zukunft
7.5 Themenblock V: Lesbarkeit der GS1 DataBar Symbole

8 GS1 DataBar Delphi-Prognose
8.1 Forschungsfrage
8.2 Forschungsfrage
8.3 Anwendbarkeit der Delphi-Methode auf die Forschungsfragen
8.4 Dokumentation der Ergebnisse

9 Management Summary
9.1 Handlungsempfehlung
9.2 Weiterführende Forschung

Abbildungsverzeichnis

Tabellenverzeichnis

Literaturverzeichnis

1 Einleitung

1.1 Ausgangspunkt der Überlegungen

Die Schaffung effizienter Prozesse ist eine wichtige Voraussetzung der Unternehmen, um Herausforderungen wie steigender Kostendruck, die Verkürzung des Produktlebenszyklus, internationale Konkurrenz, gesetzliche Regelungen und neue informationstechnische Entwicklungen bewältigen zu können.1 Ohne Unterstützung der IT lassen sich viele Geschäftsprozesse heute gar nicht mehr bzw. nicht so effizient abwickeln.

Dies hat zur Folge, dass die Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) auch weiterhin eine hohe und sogar steigende Bedeutung für Wirtschaft und Verwaltung haben wird.2

Die weltweite Standardisierungsorganisation GS1 leistet mit ihren weltweit über 100 nationalen Vertretungen einen essentiellen Beitrag dazu, indem sie den Anwendern der GS1 Standards seit rund drei Jahrzehnten Identifikations- und Codiersysteme für Artikel, Adressen usw. zur Verfügung stellt.3 Die Identifikation von Artikeln und die automatische Erfassung der Daten z.B. über Barcodes nimmt dabei einen Stellenwert ein, der sich in den letzten 30 Jahren als das Mittel zur Kostenreduzierung in der logistischen Kette erwiesen hat.4

Um der wachsenden Problematik und den gestiegenen Anforderungen der Anwender gerecht zu werden, wurden die GS1 DataBar Strichcodes (vormals RSS) entwickelt. Die GS1 DataBar Strichcodes sollen die bekannten EAN/UPC Strichcodes ergänzen und für Anwendungsgebiete zur Verfügung stehen, die auf Grund ihrer Besonderheit bis heute oft nur mit internen, proprietären Artikelnummernsystemen abgebildet werden:5

- Mengenvariable Produkte (meist gewichtsabhängige Einheiten), die auf Grund ihrer Besonderheit bis heute nicht mit der GTIN (Global Trade Item Number) gekennzeichnet werden können
- Lose Produkte wie z.B. vom Produzenten gekennzeichnete lose Obst- oder Gemüseprodukte (z.B. ein Apfel)

sowie Kleinstprodukte und Gutscheine/Coupons, die bis heute nicht mit der eindeutigen GTIN von GS1 gekennzeichnet werden können.

Bei den GS1 DataBar Strichcodes handelt es sich um eine informationstechnische Entwicklung, die nun offiziell von der weltweiten Standardisierungsorganisation GS1 mit 01.01.2010 zum offenen, globalen Standard für die Artikelidentifikation freigegeben wurde.6

1.2 Problemstellung

Mit Einführung der GS1 DataBar Strichcodes bietet sich nun die Möglichkeit, Produkte, die bis heute nicht zufrieden stellend gekennzeichnet werden konnten, mittels GTIN zu identifizieren. Damit wird auch eine eindeutige, länderübergreifende Kennzeichnung von variabler Gewichtsware für den Point of Sale möglich.

Die den EAN/UPC Strichcodes zugrunde liegenden GS1 Identifikationsnummern GTIN-8, GTIN-12 und GTIN-13 sind heute fixer Bestandteil von Warenwirtschaftssystemen im Handel. Sie liefern die nötige Information für Bestellungen, Abverkaufsanalysen, Warenabwicklungen, Abrechnungssysteme, Rechnungsabwicklung, Inventuren bis hin zu Warenkorbanalysen und vielem mehr. Die Scanning- und Kassensysteme des Handels wurden darauf ausgelegt, anhand der EAN/UPC Symbole logistische bzw. informationstechnische Prozesse auszulösen.

Die neuen GS1 DataBar Strichcodes leisten mehr, haben aber höhere Ansprüche an die technische Infrastruktur. Für österreichische Handelsunternehmen bedeutet dies, dass Scanner und Warenwirtschaftssysteme im Detail analysiert und der jeweilige Handlungsbedarf festgestellt werden muss.7

Am 27. Februar 2007 hat GS1 bekannt gegeben, dass die „Reduced Space Symbology (RSS)“ in GS1 DataBar umbenannt wurde. Grund dafür waren die möglichen Verwechslungen mit dem aus dem Web bekannten „RSS – Really Simple Syndication“.8 Aus dieser Gegebenheit heraus werden die in der vorliegenden Forschungsarbeit verwendeten Begriffe „RSS“ und „GS1 DataBar“ synonym verwendet. Es werden darunter die GS1 DataBar Symbole verstanden.

1.3 Zielsetzung und Forschungsfragen

Die Implementierung der neuen, leistungsfähigeren GS1 DataBar Strichcodes stellt österreichische Handels- und Industriebetriebe vor eine große Herausforderung.

Mit der vorliegenden Forschungsarbeit untersucht die Autorin Girz die Verhaltensweisen und Einstellungen ausgewählter Experten des Lebensmittelhandels, der Frischeindustrie (bzw. des Frischehandels), der Wissenschaft sowie eines erfahrenen Strichcodeexperten (Solutionprovider9) gegenüber den neuen GS1 DataBar Strichcodes.

Die Aktualität der Themenstellung setzt die Zusammenführung der Erfahrungen aus der Praxis voraus, die von der Autorin durch die Integration bei GS1 und der Teilnahme an GS1- und ECR-Arbeitsgruppen erreicht wird, sowie der wissenschaftlichen Aufbereitung der Thematik, die mittels umfassender Literaturrecherche abgedeckt wird.

Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, dem Leser einen Überblick über die informationstechnischen Möglichkeiten der GS1 DataBar Strichcodes zu geben. Die Erkenntnisse aus der qualitativen GS1 DataBar Delphi-Studie (vgl. Kap. 1.4 sowie Kap. 8) sollen dem Leser eine Informationsgrundlage für künftige Entscheidungen geben.

Aus den Zielsetzungen ergeben sich folgende Fragestellungen:

F1: Welche Nutzenpotentiale kann der GS1 DataBar Strichcode im Frischebereich idealerweise leisten?

H1: Die Ausbreitung und Anwendung der GS1 DataBar Strichcodes in österreichischen Warenwirtschaftssystemen für gewichtsvariable Produkte führt zu betriebsübergreifender Warenidentifikation.

H2: Die Ausbreitung und Anwendung der GS1 DataBar Strichcodes in österreichischen Warenwirtschaftssystemen für gewichtsvariable Produkte führt zu einheitlichen Strichcodelösungen.

H3: Die Ausbreitung und Anwendung der GS1 DataBar Strichcodes in österreichischen Warenwirtschaftssystemen für gewichtsvariable Produkte führt zu genormten Datensätzen. H4: Die Ausbreitung und Anwendung der GS1 DataBar Strichcodes in österreichischen Warenwirtschaftssystemen für gewichtsvariable Produkte führt zu länderübergreifender Warenidentifikation.

F2: Welche Anforderungen werden an Warenwirtschaftssysteme gestellt, damit sie ein GS1 DataBar Strichcodesymbol verarbeiten können?

H5: Warenwirtschaftssysteme müssen die Anforderung erfüllen, die 14-stellige GTIN verarbeiten zu können.

H6: Scanningsysteme müssen den GS1 DataBar Strichcode erfassen (lesen) und das GS1 AI-Datenkonzept verarbeiten können.

1.4 Methodik

Die empirische Untersuchung widmet sich dem Verhalten ausgewählter Experten gegenüber den GS1 DataBar Strichcodesymbolen und den daraus ableitbaren Folgerungen über dessen Ausbreitung und Anwendung in Österreich.

Fachleute über ihre Erfahrungen, Einsichten und Meinungen berichten zu lassen, ist ein altes und probates Vorgehen, um sich aus mehreren kompetenten Quellen zu informieren, so z.B. auch über deren einschlägige Zukunftsvorstellungen.10

Es wurde eine Methode gesucht, die sich für die Zukunftsforschung eignet: die Delphi- Befragung. Dabei handelt es sich um ein mehrstufiges Befragungsverfahren mit Rückkoppelung, das bereits im Jahr 1986 vom Autor Schiebel11 zur Untersuchung des EAN-Strichcodes zum Einsatz kam und „… der seit Mitte der 90er Jahren erhöhte Aufmerksamkeit gewidmet wird.“12

Indem bereits heute Bereiche der Zukunft gedanklich vorweggenommen werden, wird Zeit gewonnen, evidente Fehlentwicklungen zu bremsen oder dringend benötigte Innovationen anzustoßen und rascher voranzutreiben. Delphi-Studien liefern also kein feststehendes Bild von der Zukunft, sondern bieten eine Informationsgrundlage für künftige Entscheidungen.

Bei der Auswahl der Teilnehmer dieser empirischen Studie lag der Focus auf Experten, die neben deren Funktion im Unternehmen auch eine besondere fachliche Qualifikation im Bereich der GS1 Standards vorweisen konnten. Auf die Besonderheiten der Delphi- Methode wird in Kapitel 6 ausführlich eingegangen.

„Niemand kann den Wandel managen. Wir können ihm nur einen Schritt voraus sein.“ 13

1.5 Aufbau der Arbeit

In Kapitel 1 wird nach der Erklärung der Ausgangsüberlegungen das Forschungsproblem identifiziert, welches die Basis für die Forschungsfragen (Hypothesen) darstellt. Zielsetzung und Motive zur Auswahl der Delphi-Methodik werden präsentiert.

Kapitel 2 widmet sich den Nummerierungs- und Codierstandards von GS1. Den Schwerpunkt des Kapitels bilden die GTIN, der AI-Datenstandard sowie die EAN/UPC- und GS1-128 Strichcodes. In Hinblick des GS1 DataBar werden auch „Interne Nummernsysteme“ betrachtet. Kapitel 3 beschäftigt sich mit dem GS1 DataBar Strichcode. Es werden Entstehung, Arten und technische Merkmale betrachtet und die Nutzenpotentiale herausgearbeitet.

Kapitel 4 behandelt die technischen Anforderungen der GS1 DataBar Strichcodes an die IT (Scanner und Warenwirtschaftssysteme) des Handels. Es wird deutlich, dass die Implementierung der GS1 DataBar Strichcodes eine neue Herausforderung darstellt. Im Focus des Kapitel 5 liegt die Integration des GS1 DataBar in das Frischesortiment. Es werden die theoretischen Erkenntnisse der vorliegenden Arbeit in einem von der Autorin Girz ausgearbeitetem Frischemodell präsentiert.

Kapitel 6 beschreibt die theoretischen, wissenschaftlichen Ansätze zur Zukunftsprognose. Die für die Zukunftsforschung bewährte Delphi-Methode wird als die, zur Erforschung der neuen informationstechnischen Entwicklung GS1 DataBar passende Methode bestätigt. Es folgt die praktische Anwendung der GS1 DataBar Delphi-Studie. In Kapitel 7 werden die Ergebnisse der Studie zusammengeführt.

In Kapitel 8 wird die GS1 DataBar Delphi-Prognose präsentiert. Die Forschungsfragen werden dem praktischen Teil der Arbeit gegenübergestellt. Das Kapitel schließt mit der Dokumentation der Erkenntnisse. In Kapitel 9 werden nach dem Management Summary eine Handlungsempfehlung sowie eine Anregung für weiterführende Forschung zum Thema GS1 DataBar gegeben.

Aufbau der vorliegenden Arbeit

Nachstehende Abbildung 1 zeigt einen Überblick der in der vorliegenden Forschungsarbeit präsentierten Kapitel.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1: Aufbau der vorliegenden Arbeit

Quelle: eigene Darstellung

2 Globale Nummerierungs- und Codierstandards von GS1

Das vorliegende Kapitel betrachtet die heutigen Nummerierungs- und Codiersysteme von GS1. Die Schwerpunkte bilden die GTIN und der AI-Datenstandard, die für den Leser die erforderliche Grundlage zum GS1 DataBar Strichcode (vgl. Kap. 3) bilden. Das Wesen von „nationalen GS1 Nummerierungssystemen“ wird beleuchtet, da es die Basis für das in Kapitel 5 präsentierte Modell darstellt.

In diesem Kapitel werden folgende Themen behandelt:

- Grundlegende Information zu Standards (vgl. Kap. 2.1)
- Das internationale GS1 System (vgl. Kap.2.2)
- GTIN – Global Trade Item Number (vgl. Kap.2.3)
- Nationale GS1 Nummerierungssysteme (vgl. Kap.2.4)
- AI-Datenstandard (vgl. Kap. 2.5)
- Bekannte GS1 Barcodesymbole (vgl. Kap. 2.6)
- RFID im Vergleich zu heutigen Strichcodesymbolen (vgl. Kap. 2.7)

2.1 Grundlegende Information zu Standards

2.1.1 Begriffsbestimmung Standard

Häufig werden die Begriffe „Normung bzw. Norm“ synonym zu den Begriffen „Standardisierung, Standard, Richtlinie oder Empfehlung“ verwendet. Im englischen Sprachgebrauch gibt es nur den Ausdruck Standard, der sowohl den allgemeinen Fall Standard als auch den speziellen Fall Norm beinhaltet.14

2.1.2 Anforderungen an Standards

Die Entwicklung von anerkannten Standards wird in der Regel innerhalb nationaler oder regionaler Organisationen durch Gremien oder Arbeitsgruppen vorangetrieben. Diese untersuchen verschiedene bestehende Methoden und Verfahren sowie technologische Entwicklungen. Auf Basis dieser werden Arbeitspapiere zur Begutachtung bei einer geeigneten Institution eingereicht, worauf nach positiver Beurteilung die Zulassung als Standard erfolgt.15

Solche Standardisierungsaktivitäten erstrecken sich über eine Vielzahl unterschiedlicher Gebiete, was durch einen Blick auf die Arbeiten von Standardisierungsorganisationen wie ISO (International Organization for Standardization), ANSI (American National Institute Standards) oder DIN (Deutsches Institut für Normung) deutlich wird.16 Das ANSI ist dabei anerkannter Koordinator für nationale und internationale Standards.17

Generell bestehen drei wichtige Anforderungen an einen Standard, ohne die eine effiziente Zusammenarbeit nicht möglich ist:18

- Offenheit: Ein Standard muss von allen Marktteilnehmern einsetzbar sein, was nur durch offene Schnittstellen zwischen den Systemen der Partner möglich ist.
- Akzeptanz: Bei den Anwendern muss Vertrauen geschaffen werden, um eine hohe Marktdurchdringung zu erreichen und die „kritische Masse“ zu überwinden.
- Verbreitung: Die Verbreitung eines Standards schafft Investitionssicherheit für die Anwender.

Vorteile der Standardisierung sind Einsparungen von Informationskosten sowie die Erhöhung des Informationswertes. Buxbaum19 stellt den Nutzen von Standards aber auch hohe Standardisierungskosten, die bei der Implementierung, Anschaffung und der Zeit des Erlernens in Form von Opportunitätskosten entstehen können, gegenüber.

Grundsätzlich unterscheidet man zwischen Technologie-, Daten- (Nummerierungs-) und Anwendungsstandards.

Die Wesensmerkmale werden in Tabelle 1 wie folgt zusammengefasst:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tabelle 1: Arten von Standards

Quelle: in Anlehnung an Kummer (2005), S 29f

Die weltweite Standardisierungsorganisation GS1 nimmt als Bereitsteller von weltweit eindeutigen Technologie-, Daten- und Anwendungsstandards vor allem in der Konsumgüterindustrie und dem Handel einen wichtigen Stellenwert ein.

In der Folge werden die in Österreich bekannten und bewährten Technologie- (Barcode), Daten- (Nummerierungssysteme) und Anwendungsstandards (z.B. GS1-128 Strichcodestandard, vgl. dazu Abschnitt 2.6.2) als wichtige Bestandteile des GS1 Systems betrachtet.

2.2 Das internationale GS1 System

2.2.1 Die Trägerorganisation

Der Ursprung des GS1 Systems geht auf das Jahr 1974 zurück, als sich Händler und Hersteller aus zwölf europäischen Ländern zusammengefunden haben, um einen Barcode- Standard zu verabschieden, der mit dem amerikanischen UPC Standard kompatibel ist. Dieses System wurde EAN (Europäische Artikelnummerierung) genannt. 20

Im Zuge der voranschreitenden Globalisierung haben die EAN Organisationen beschlossen, unter einem einheitlichen Namen aufzutreten. GS1 steht nunmehr als Begriff für „Globale Standards“. Der Name GS1 findet deshalb auch Einzug in die Namensgebung der Standards. Das EAN.UCC System wurde in GS1 System umbenannt. Als Überbegriff der Standards von GS1 wird der Begriff „GS1 System“ verwendet.21

Die internationale GS1 Organisation hat heute in über 100 Ländern der Erde nationale GS1 Organisationen, die insgesamt über 1.000.000 Anwender in mehr als 140 Ländern weltweit betreuen. Länder, die keine eigene GS1 Organisation haben, werden von GS1 in Brüssel betreut. Die nationale Vertretung für Österreich ist die GS1 Austria GmbH.22

2.2.2 Kernaufgaben der GS1 Organisation

Das Ziel von GS1 ist die Vereinfachung des globalen Geschäftsverkehrs durch die Verbindung von Informationsfluss und physischen Warenfluss. Mit der Implementierung der globalen GS1 Standards soll die Organisation zur Verbesserung der Supply- und Demand Chain (Liefer- und Nachfragekette) beitragen.23

Die historischen Kernthemen der GS1 Organisation sind die Bereitstellung von Nummernsystemen und Dienstleistungen,24 sie gehen heute aber weit darüber hinaus: 25

- Barcodes: Nummerierungs- (Identifikations-) und Codiersysteme
- E-Commerce: Elektronischer Datenaustausch mittels EANCOM Standards
- Global Data Synchronisation Network: Globale Stammdatendienste
- EPCglobal (Electronic Product Code)
- Learn: Seminare & Schulungen zu den GS1 Standards usw. …

Bei Identifikationssystemen handelt es sich um Auto-ID Technologien (definierte Datenträger), die der Identifikation an jedem Punkt der Versorgungskette dienen. Dies sind z.B. die GS1 Identifikations- und Nummerierungssysteme auf Strichcode- bzw. Radiofrequenzbasis.26

Abbildung 2 soll die wichtigsten Bausteine des GS1 Systems veranschaulichen.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 2: Komponenten des GS1 Systems

Quelle: Adaptiert in Anlehnung an GS1 Australien (2006), S 4

Die eingekreisten Begriffe aus Abbildung 2 bilden aus Sicht der Autorin die wichtigste Grundlage für die Verwendung der GS1 DataBar Strichcodesymbole (vgl. Kapitel 3). Es wird deshalb in der Folge näher darauf eingegangen.

2.3 GTIN – Global Trade Item Number

Die Grundlage für eine effiziente unternehmensübergreifende Zusammenarbeit zwischen Handel, Industrie, Logistik- und IT-Dienstleistern etc. bilden vor allem die einheitlichen Nummerierungssysteme von GS1. Die GTIN bildet damit die Datenbasis für GS1 Barcodes, aber auch das eindeutige Beschreiben von RFID-Transpondern im EPC-Standard und macht multilaterale EDI-Anwendungen erst möglich.

Sie bildet damit den Ausgangspunkt für warenwirtschaftliche Überlegungen und Anstrengungen zum innerbetrieblichen und zwischenbetrieblichen Austausch von Informationen. An dieser Stelle wird darauf hingewiesen, dass die Länge der Basisnummer von Land zu Land variieren kann.27 Tabelle 2 zeigt den Aufbau der GTIN:28

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tabelle 2: Aufbau der GTIN

Quelle: in Anlehnung an GS1 Austria (2006), Kap. 2, S 4f

- GS1 Company Prefix (Basisnummer): Dieser Teil der Nummer wird von der lokalen GS1 Mitgliedsorganisation vergeben und bezeichnet das Anwenderunternehmen. Es hat keine fix definierte Länge.
- Item Reference (Artikelbezug): Dieser Teil der Nummer wird von dem Anwenderunternehmen definiert und bezeichnet einen bestimmten Artikel.
- Check digit (Prüfziffer): Durch die abschließende Prüfziffer der Nummer wird die korrekte Auslesung des Barcodes sichergestellt.

2.3.1 Die GTIN-Nummerierungsstruktur

Die GTIN kennzeichnet alle hierarchischen Einheiten eines Artikels, die aus warenwirtschaftlicher Sicht relevant sind. Jede Variante eines Artikels, z.B. unterschiedliche Farben, Größen, Motive, Sprachen, aber auch verschiedene Gebindeformen, Sammelpackungen, Versandpackungen, Standardpaletten usw. erhalten eine eigenständige GTIN.29

Viele Unternehmen verwenden zur Identifikation von Handelseinheiten die 13-stellige GTIN. Aber auch die 14-stellige GTIN ist zur Kennzeichnung von Handelseinheiten, die nicht am POS (Point of Sale) gelesen werden, zulässig und im In- und Ausland durchaus verbreitet. Auch bei mengenvariablen Handelseinheiten ist heute schon die Vergabe einer 14-stelligen GTIN (mit führender „9“) von GS1 vorgesehen.30

In Tabelle 3 werden die Nummernstrukturen zur Integration der GTIN in Datenbanken und IT-Systemen aufgezeigt (N = Nummer):

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tabelle 3: GS1 Nummernstrukturen in Datenbanken

Quelle: GS1 Austria (2006)

Seitens GS1 wird empfohlen, in den Anwendungsprogrammen 14-stellige Datenfelder für die GTIN vorzusehen (vgl. Tabelle 3).

In Hinblick der vorliegenden Forschungsarbeit und unter Berücksichtung des GS1 DataBar Strichcode am POS ist dies vor allem im Frischebereich (zur Kennzeichnung von Gewichtsware) wichtig.

2.3.2 Die GTIN im elektronischen Datenaustausch

Die GTIN dient als Schlüssel zu Datenbank- und Warenwirtschaftssystemen (vgl. Kap. 4.4) und stellt damit die Basis für einen unternehmensübergreifenden elektronischen Datenaustausch mittels EDI (Electronic Data Interchange) dar.

Boutellier31 beschreibt EDI als den Austausch von strukturierten Geschäfts- und Handelsdaten mittels EDV-Programmen, deren Basis einheitliche Standards bilden, die mittels Telekommunikation zur maschinellen Weiterverarbeitung dienen.

Ein EDI-System ist ein System zur Abwicklung von Geschäftstransaktionen, bei dem ein Betrieb mit einem oder mehreren Geschäftspartnern (Lieferanten, Geschäftskunden, Banken, Behörden usw.) entweder direkt oder über eine so genannte Clearing-Stelle elektronische Geschäftsdokumente austauscht.32

In nachstehender Abbildung 3 wird die Funktionsweise eines EDI-Systems dargestellt.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 3: Komponenten eines EDI-Systems

Quelle: in Anlehnung an Boutellier (2002)

Die automatische und artikelgenaue Erfassung der Abverkäufe am POS schafft die Grundlage für Bestellsysteme mit hoher Reaktionsfähigkeit (Quick Response Systeme). Neben der Vernetzung der Filialunternehmen und der Lieferantenanbindung ist die Integration von Banken, Logistikdienstleistern und Marktforschungsinstituten Ziel der Optimierung des Gesamtsystems, in denen vor allem „integrierte Warenwirtschaftssysteme“ (vgl. Kap. 4.4.2) eine große Rolle spielen.33

EANCOM stellt dabei einen einheitlichen Nachrichtenstandard dar, indem jedes Produkt mittels eindeutiger Artikelnummer (GTIN) und jeder Partner mittels GLN überschneidungsfrei identifiziert wird.34 EANCOM-Nachrichten weisen immer dieselbe Struktur auf und der Nutzer kann auf Segmentebene anhand von Codes bzw. Qualifiern standardisierte und anwendergerechte Inhalte übermitteln. Wichtige Anwendungen sind:35

- ORDERS: Die Bestellung (ORDERS) wird von einem Kunden an seine Lieferanten übertragen, um Waren oder Dienstleistungen zu ordern und die entsprechenden Mengen, Daten und Lokationen der Lieferung anzugeben.
- DESADV: Die Liefermeldung (DESADV) enthält Einzelheiten zu Gütern, die aufgrund von vereinbarten Bedingungen versandt wurden. Mit Hilfe dieser Nachricht weiß der Empfänger, wann welche Güter versandt wurden.
- INVOIC: Die Rechnung (INVOIC) übermittelt Zahlungsforderungen für Güter und Dienstleistungen, die laut Vereinbarung (Verkäufer und Käufer) geliefert wurden.

Die elektronische Vernetzung zwischen Industrie und Handel zielt darauf ab, die Kosten für die Übermittlung der zahlreichen Informationen (Bestellungen, Lieferscheine, Rechnungen) herabzusetzen.36 Die Basis für Prognoseverfahren und Bestellmodelle stellen vor allem im Handel die eindeutigen Nummernsysteme von GS1 dar.

2.3.3 Die GTIN in elektronischen Datenpools

Mit Hilfe von Datenpools (SINFOS, 1SYNC) soll der Aufwand, der beim Datenaustausch durch die Kommunikation mit unterschiedlichen Medien und Datenformaten entsteht, reduziert werden. Die Lieferanten senden dabei ihre Artikelstammdaten gebündelt in Datenpools, wo sie gesammelt den beteiligten Unternehmen zur Verfügung gestellt werden.37

Das GDSN (Global Data Synchronisation Network) ist ein internetbasiertes Netz zwischen verschiedenen Datenpools und der GS1 Global Registry. Die Global Registry ist ein weltweites Verzeichnis von zertifizierten Datenpools mit den Teilnehmern (GLN), Produkten (GTIN) sowie Produktklassifizierungen (GPC - Global Product Classification).38 Abbildung 4 zeigt die Verwendung der GTIN in GDSN:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 4: GTIN in GDSN

Der Nutzen von GDSN besteht darin, dass die beteiligten Unternehmen über diese Plattform Stammdaten standardisiert (multilateral statt bilateral) austauschen und synchronisieren können. Interne (proprietäre) Artikelnummernsysteme (vgl. Kap. 2.4) können in internationalen Datenpools nicht verwendet werden (vgl. Abbildung 4).

Mit den neuen GS1 DataBar Strichcodes eröffnen sich durch die durchgängige Verwendung der GTIN vor allem im Frischebereich (z.B. Gewichtsware) neue Perspektiven für Industrie und Handel (vgl. dazu Kap. 3.5).

2.4 Nationale GS1 Nummerierungssysteme

Für „mengenvariable Frischeprodukte“ für den POS sieht das GS1 System seit vielen Jahren die Strichcodekennzeichnung mit dem Präfix 20 bis 29 vor. Dabei obliegt jeder nationalen GS1 Organisation die genaue Abwicklung dieser 13-stelligen „ Instore-Codes “. Die Empfehlungen zur Verwendung von „Instore-Nummern“ beziehen sich deshalb immer nur auf den jeweiligen regionalen Zielmarkt. Beim länderübergreifenden Einsatz verlieren auch national eindeutige „Instore-Nummern“ ihre Gültigkeit.39

Neben dem Präfixbereich 20-29, der vorwiegend zur Kennzeichnung von „mengenvariablen Einheiten für den POS“ verwendet wird, gibt es auch noch andere Bereiche, wie beispielsweise Gutscheine, die auf Grund ihrer Besonderheit nicht durchgängig mit der GTIN gekennzeichnet werden können. In Abbildung 5 findet sich ein Auszug nationaler GS1 Nummerierungssysteme:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 5: Spezialanwendungen des GS1 Systems

Quelle: eigene Darstellung in Anlehnung an GS1

Die weltweit unterschiedlichen GS1-Empfehlungen im Präfixbereich 20-29 sind im Anhang (vgl. Anlage 10) der vorliegenden Arbeit nachzulesen. Tabelle 4 zeigt den Aufbau und die generelle Struktur des GS1 Präfixbereiches 20-29.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tabelle 4: 13-stellige GS1 Instore-Nummer

Quelle: in Anlehnung an GS1 Austria (2006), Kap. 4, S 4

Der Präfixbereich 20-29 (vgl. Tabelle 4) wird vor allem im Lebensmittelhandel zur Identifikation und Kennzeichnung (mittels EAN-13 Symbol zur automatisierten Erfassung mittels Scanner) von Gewichtsware für den POS verwendet. Mit dem GS1 DataBar Expanded Strichcodesymbol (vgl. Kap. 3.2.3) eröffnet sich speziell für den Frischebereich die Möglichkeit zur Verschlüsselung der GTIN sowie weiterer erforderlicher Daten (z.B. Gewicht, Haltbarkeit etc.).

Auf die Besonderheiten des Frischebereichs wird in Kapitel 5.3 eingegangen, da dieser einen wichtigen Teil der vorliegenden Forschungsfragen darstellt.

2.5 AI-Datenstandard

Ab 01.01.2010 ist der AI-Datenstandard Bestandteil der GS1 DataBar Strichcodesymbole und findet damit Einzug am Point of Sale. Er wird deshalb in der Folge beschrieben.

Es war der Wunsch der Anwender, das GS1 System über die primäre Produktidentifikation hinaus zu erweitern. Aus diesem Grund hat GS1 vor vielen Jahren den AI- (Application Identifier) Datenstandard entwickelt, welcher über die reine Produktidentifikation noch weitere Zusatzinformationen verschlüsseln kann.40

Mittels AI-Datenstandard können der GTIN weitere semantische Bedeutungen hinzugefügt werden.41 Er besteht aus 2 bis 4-stelligen Ziffernkombinationen, mit denen die Bedeutung und das Format des jeweils nachfolgenden Datenfeldes bestimmt werden. AIs stellen damit das Werkzeug zur Verschlüsselung sämtlicher Information dar. Sie wurden für die Produktidentifikation, zur Warenverfolgung, für Datums-, Mengen- und Maßangaben und viele andere Arten von Information definiert.42

Im GS1 System wird beispielsweise als einheitlicher, standardisierter Ausdruck für die Chargen-/Lotnummer der AI (10) verwendet. Dieser definiert eine Chargennummer im Format numerisch 2 (n2) + alphanumerisch 20 (an…20). Das bedeutet, dass das Datenfeld nach dem 2-stelligen AI (10) immer eine Chargennummer variabler Länge sein wird, die mit maximal 20 alphanumerischen Stellen belegt ist. Als Beispiel dazu die Darstellung der Chargen-/Lotnummer in Tabelle 5:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tabelle 5: Chargennummer 2AC789 mit AI (10)

Quelle: in Anlehnung an GS1 Austira (2006): online

Somit ist es möglich, den Ausdruck „Chargen/-Lotnummer“ (vgl. Tabelle 5) in einem weltweit einheitlichen Standard darzustellen.

Das Datenfeld des AI (01) umfasst 14 Stellen und transportiert die 13-stellige GTIN. Mit dem Wert des Indikators errechnet sich die Prüfziffer. Abbildung 6 zeigt die GTIN der Handelseinheit:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 6: GTIN der Handelseinheit

Quelle: GS1 Austria (2006a): Kap.1, S 16

Der Indikator „1 – 8“ (vgl. Abbildung 6) kann entsprechend den Anforderungen des einzelnen Unternehmens in der Logistik verwendet werden. Zur Kennzeichnung von variablen Einheiten (z.B. Gewichtsware) wird der Indikator „ 9 “ verwendet.43 Der AI- Datenstandard kann von allen, an der Wertschöpfungskette beteiligten Unternehmen verstanden werden, unabhängig davon, welches Unternehmen die Daten ursprünglich generiert hat (vgl. Kap. 2.6.2). 44

2.6 Bekannte GS1 Barcodesymbole

Während EDI (Electronic Data Interchange) die Aufgabe der Übertragung von Logistikinformationen übernimmt, dienen Strichcode und Scanner der Erfassung, Verarbeitung und Speicherung von Logistikinformation (vgl. dazu Abbildung 7).45

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 7: GTIN im EAN/UPC Symbol

Quelle: in Anlehnung an GS1

In der Folge werden die, vor allem im Lebensmittelhandel bekannten und heute im Einsatz befindlichen GS1 Strichcodesymbole EAN/UPC und GS1-128 vorgestellt.

2.6.1 EAN/UPC Strichcodesymbol

Die EAN/UPC Strichcodesymbologie46 ist eine omnidirektional (lageunabhängig) lesbare Strichcodesymbologie. Sie dient zur Kennzeichnung jener Artikel, die heute an den Kassen des klassischen Einzelhandels gelesen werden.47 Abbildung 8 zeigt die jeweils heute am POS zum Einsatz kommenden EAN/UPC Symbole:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 8: EAN/UPC-13 Symbol und EAN/UPC-8 Symbol

Quelle: GS1 Austria

Den EAN/UPC Symbolen (vgl. Abbildung 8) liegt die GTIN zugrunde. Es ist aber auch möglich, GS1 Instore-Nummern (vgl. Kap. 2.4) in diesen Symbolen darzustellen.

2.6.2 GS1-128 Strichcodesymbol

Für den Abwicklungsprozess des Warenflusses ist es entscheidend, Dateninformationen zur Verfügung zu stellen, um das Tracking der Ware entsprechend zu steuern.48

Die GS1-128 Strichcodes bieten die Möglichkeit, Daten über die reine Produktidentifikation hinaus zu verschlüsseln. Dies bedeutet gleichzeitig, dass die Länge (Breite) der Symbole von Anwendung zu Anwendung unterschiedlich ist. Die GS1-128 Strichcodesymbole sind nur bidirektional, d.h. von rechts nach links und umgekehrt, lesbar und deshalb nicht für den Einsatz am POS geeignet.49 Abbildung 9 zeigt ein GS1-128 Symbol mit 14-stelliger GTIN, Herstelldatum, Gewichtsangabe und Chargennummer.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 9: GS1-128 Strichcode

Quelle: GS1 Austria

Durch das Scannen der GS1-128 Strichcodes wird die rasche, fehlerfreie und eindeutige Erfassung garantiert. Artikelnummern, Datumsangaben sowie weitere relevante Informationen stehen zur Speicherung oder weiteren Verarbeitung bereit.50 Der neue GS1 DataBar Expanded Strichcode (vgl. Kap. 3.2.3 sowie Kap. 3.3.3) weist die gleichen Eigenschaften auf wie die GS1-128 Strichcodesymbologie, mit Ausnahme, dass der GS1 DataBar Expanded Strichcode auch omnidirektional (lageunabhängig) lesbar ist und sich deshalb für den Einsatz am Point of Sale eignet.51

2.7 RFID im Vergleich zu heutigen Strichcodesymbolen

Elektronische Kassen- und Scanningsysteme sind uns heute sehr vertraut. Handelte es sich vor Jahren bei „Geschlossenen Warenwirtschaftssystemen“ um ein wichtiges Schlagwort, löst heute die RFID- (Radiofrequenz Identifikation) Technik intensive Überlegungen aus.52

Ob sich der Einsatz von RFID in der Logistik lohnt oder nicht, ist deshalb ein häufig diskutiertes Thema. Durch das berührungslose Erkennen von Waren, bei dem im Gegensatz zur herkömmlichen Barcodetechnik kein Sichtkontakt erforderlich ist, bieten sich mit RFID neue Perspektiven.53

Damit die RFID-Technologie branchenübergreifend eingesetzt werden kann, sind entsprechende Standards notwendig. Die Spezifikationen der RFID- Standardisierungsorganisation EPCglobal54 integrieren bestehende GS1 Standards zur Produkt- und Objektidentifikation.55 Beim Electronic Product Code (EPC) handelt es sich um eine global eindeutige, serialisierte Identifikationsnummer zur universellen Kennzeichnung physischer Objekte mittels Radiofrequenztags.

Im Vergleich zu heutigen Strichcodesystemen befindet sich auf einem EPC Transponder eine „nicht sprechende“ Nummer (GTIN) die dem jeweiligen Produkt zugeordnet ist. Der EPC wird über elektromagnetische Wellen vom EPC Transponder zum Lesegerät übertragen. Bei Strichcodes passiert dies über Sichtkontakt mit Laser- oder Kameratechnik. In einer vom Handelspartner eingerichteten Datenbank befinden sich die Produktinformationen zum EPC, wie z.B. Artikelbezeichnung oder Preis. Erst durch die Verknüpfung der Nummer mit den Datenbankinformationen können Auswertungsprozesse wie das Kassieren oder Nachbestellen erfolgen. Mit dem EPC alleine lässt sich nicht anfangen.56

Kotzab/Messeritsch57 vertreten die Meinung, je näher die Unternehmen dem Endkonsumenten angesiedelt sind, desto durchgängiger sind zum Teil automatisierte Scanningsysteme vorhanden. „ Speziell in Österreich mit einer starken und gut funktionierenden Scannerdurchdringung darf die RFID Technologie auf keinen Fall als Ersatz für den Strichcode behandelt werden.“58 Die RFID Technologie hat aber Potential, um sich in Österreich als branchenspezifisches Nischenprodukt zu etablieren.59

Im Zusammenhang mit der vorliegenden Arbeit lässt sich sagen, dass die Verwendung der GTIN sowohl im Barcode als auch in RFID-Anwendungen mit dem EPC den eindeutigen Schlüssel zu Datenbanksystemen darstellt. Für tiefer gehende Information zu RFID/EPC:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tabelle 6: Weiterführende Literaturempfehlung zu RFID und EPC

Quelle: eigene Darstellung

2.8 Fazit

Das Kapitel 2 hat gezeigt, dass die GTIN als weltweit eindeutige Produktidentifikation den Schlüssel für viele weitere Anwendungen (EDI, GDSN, EPC) darstellt. Im Blickwinkel der Forschungsfrage 1, die sich der Untersuchung der „Nutzenpotentiale des GS1 DataBar im Frischebereich“ widmet, wurde im Abschnitt 2.4 gezeigt, dass speziell im Frischebereich (Obst, Gemüse, Fleisch, Wurstwaren, Käse etc.) des Lebensmittelhandels „nationale (interne) Nummerierungssysteme von GS1“ zum Einsatz kommen. Diese „sprechenden“ Nummernsysteme sind national definiert und in den verschiedensten Ausprägungen vorhanden (vgl. Anhang 10).

Speziell für diesen Bereich identifiziert die Autorin Girz große Potentiale zur Verwendung des neuen GS1 DataBar Expanded Symbols, da dieses Symbol zur internationalen GTIN auch nötige Zusatzinformation (z.B. Gewicht, Haltbarkeit etc.) abbilden kann.

Die dazu erforderliche Auseinandersetzung mit GTIN, GS1 Barcodes und AI- Datenstandard in diesem Kapitel stellt die ideale Grundlage zur Betrachtung der GS1 DataBar Strichcodesymbole in Kapitel 3 dar.

3 GS1 DataBar Strichcodesymbole (RSS – Reduced Space Symbology)

Das vorliegende Kapitel behandelt die GS1 DataBar Strichcodesymbole, eine informationstechnische Entwicklung am Gebiet der Strichcodes, die zum 01.01.2010 an den Scannerkassen des klassischen Handels (POS) Einzug finden wird.

Die Schwerpunkte des Kapitels bilden:

- Entstehung der GS1 DataBar Strichcodes (vgl. Kap.3.1)
- Arten der GS1 DataBar Symbole (vgl. Kap. 3.2)
- Symbolaufbau und Technik der GS1 DataBar Symbole (vgl. Kap. 3.3)
- GS1 Strichcodesymbole für den POS (vgl. Kap. 3.4)
- Nutzenpotentiale der GS1 DataBar Strichcodes (vgl. Kap. 3.5)

Die Begriffe „RSS“ und „GS1 DataBar“ werden auf Grund der von GS1 Ende Februar 2007 bekannt gegebenen Namensänderung synonym verwendet.60

3.1 Entstehung der GS1 DataBar Strichcodes

Der GS1 DataBar Strichcode, bis Ende Februar 2007 noch Reduced Space Symbology (RSS) genannt, wurde von GS1 entwickelt, um die gestiegenen Anforderungen der Anwender zu erfüllen und diesen für offene Anwendungen bereit zu stellen.61

Die Herausforderung war, bessere Methoden zur automatischen Identifikation vor allem auch für das Anwendungsgebiet „Gewichtsvariable Waren mit vollständiger Produktidentifikation“ (z.B. Fleisch, Geflügel und vorverpackte Frischwaren) zur Verfügung zu stellen. Um eine globale Lösung mit einer höheren Effizienz und vielfältigeren Funktionen sicherzustellen, mussten einige Anforderungen erfüllt werden. Die Anforderungen waren, das lageunabhängige Lesen von Symbolen, das Drucken von

mehr Informationen auf kleineren Flächen sowie die Kompatibilität zu bestehenden Anwendungen und Technologien.62

Die von der GS1 Organisation gebildeten Arbeitsgruppen haben dabei auch die Möglichkeit der Kombination der bestehenden GS1 Symbologien mit zweidimensionalen Stapel- und Matrixcodes untersucht.63 Der GS1 DataMatrix Code eignet sich aber vor allem auf Grund seiner technischen Anforderungen nicht für den Einsatz am Point of Sale des klassischen Handels.

3.2 Arten der GS1 DataBar Symbole

Die Verwendung der GS1 DataBar Symbologien ist in den GS1 Anwendungsrichtlinien als GS1 General Specifications definiert.64 In der Folge werden alle sieben Arten der GS1 DataBar Symbole aufgezeigt. Nicht alle eignen sich aber für den Einsatz am POS des Handels (vgl. Kap. 3.4).

Die GS1 DataBar Strichcodesymbole gehören zur Familie der linearen Strichcodesymbologien. Es gibt drei verschiedene Arten von Symbolen, die jeweils für unterschiedliche Anwendungsgebiete optimiert sind:65

- GS1 DataBar-14 Strichcodes
- GS1 DataBar Limited Strichcodes
- GS1 DataBar Expanded Strichcodes

In der Folge werden diese drei Arten mit deren insgesamt sieben Ausprägungen bzw. Versionen vorgestellt.

3.2.1 GS1 DataBar-14

Die GS1 DataBar Strichcodefamilie mit den Symbolen GS1 DataBar-14, GS1 DataBar-14 Truncated, GS1 DataBar-14 Stacked und GS1 DataBar-14 Stacked Omnidirectional ermöglicht die vollständige Darstellung der GTIN (vgl. dazu Kap. 2.3). Jedes dieser Symbole ist in seinen Abmessungen deutlich kleiner als EAN-13 und UPC-A Symbole. Der GS1 DataBar-14 (vgl. Abbildung 10) sowie GS1 DataBar-14 Stacked Omnidrectional können omnidirektional, d.h. richtungs- und lageunabhängig gelesen werden.66

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 10: GS1 DataBar-14 Symbol

Quelle: GS1 Germany, GS1 Austria, GS1 Schweiz (2006), Kap. 5.5.2.2.1

3.2.2 GS1 DataBar Limited

Der GS1 DataBar Limited (vgl. Abbildung 11) wurde zur Identifikation sehr kleiner Produkte entwickelt. Mit ihm kann die 14-stellige Artikelnummer (GTIN) verschlüsselt werden, wobei der führende Indikator (erste Stelle von links) ausschließlich die Werte 0 und 1 annehmen darf.67

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 11: GS1 DataBar Limited Symbol

Quelle: GS1 Germany, GS1 Austria, GS1 Schweiz (2006), Kap. 5.5.2.3

Im Zusammenhang mit der vorliegenden Arbeit lässt sich sagen, dass sich der GS1 DataBar Limited (vgl. Abbildung 11) für den klassischen Einsatz am POS des Handels nicht eignet, da er nicht lageunabhängig gelesen werden kann.

3.2.3 GS1 DataBar Expanded

Der GS1 DataBar Expanded wurde entwickelt, um zur Primäridentifikation noch weitere Informationen zu verschlüsseln, welche an Einzelhandelskassen gelesen und in anderen Anwendungen weiterverarbeitet werden. Mit der Familie der GS1 DataBar Expanded Strichcodes können die Datenelemente des AI-Datenstandard (vgl. dazu Kap. 2.5) verschlüsselt werden.

Der GS1 DataBar Expanded kann deshalb im Handel als auch in der Industrie und Logistik zur Kennzeichnung von Waren eingesetzt werden. Die wichtigsten Vorteile sind: 68

- sehr flexible Codestruktur für neue Aufgaben im Handel und Industrie
- sehr kompakter, sicherer Code
- benötigt wenig Platz und ist mit allen Standard Drucktechniken anwendbar
- numerisch bis zu 74 Ziffern, alphanumerisch bis zu 41 Zeichen codierbar

Die flexiblen zwei Versionen GS1 DataBar Expanded und GS1 DataBar Expanded Stacked bieten die Möglichkeit, bis zu 74 numerische bzw. 41 alphanumerische Zeichen zu verschlüsseln und können omnidirektional gelesen werden.69 Sie eigenen sich deshalb vor allem für Anwendungen am POS, die nach Zusatzinformation fordern. In Abbildung 12 findet sich ein GS1 DataBar Expanded Stacked Symbol, das mit Hilfe des AI- Datenstandard die GTIN (01) und eine Gewichtsangabe (3202) abbildet (zum AI- Datenstandard verg. Kap. 2.5).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 12: GS1 DataBar Expanded Stacked Symbol

Quelle: GS1 Germany, GS1 Austria, GS1 Schweiz (2006), Kap. 5.5.2.4.2

Die Leerfläche am Ende der zweiten Reihe des in Abbildung 12 gezeigten Symbols ist nicht Teil des Symbols und kann für andere Zwecke (z.B. Text) verwendet werden.70

Zusammenfassend zu den unter Kapitel 3.2 präsentierten Arten lässt sich sagen, dass es sich beim GS1 DataBar Expanded und GS1 DataBar Expanded Stacked um die variabelste Art handelt die sich besonders für Anwendungen eignet, die bis heute nicht zufrieden stellend mit EAN/UPC Symbolen gelöst werden können (vgl. dazu Kap. 2.4).

3.3 Symbolaufbau und Technik der GS1 DataBar Symbole

Die technischen Spezifikationen zum GS1 DataBar sind in der ISO/IEC 24724 Information Technology – Automatic Identification and Data Capature Techniques – Bar cod symbology specification – Reduced Space Symbology (RSS) geregelt.

In der Folge wird nur auf jene Symbole eingegangen, die für den klassischen Einsatz am POS des Handels optimiert sind. Die detaillierte Aufstellung aller sieben Symbole findet sich im Anhang der vorliegenden Arbeit (vgl. Auszug der General Specifications Version 7.0).

3.3.1 GS1 DataBar-14 Symbolaufbau

Zur Unterscheidung der Datenübermittlung von GS1-128 wird beim GS1 DataBar ein neuer Symbologie-Identifikator, nämlich „ ]e0 “ verwendet, da das Limit von 48 Zeichen im GS1-128 Strichcode beim GS1 DataBar Strichcode leicht überschritten werden kann.71

Jedes Symbol der GS1 DataBar-14 Familie enthält vier Datenzeichen und zwei Suchmuster. Die zwei Suchmuster verschlüsseln zusammen die, mit Hilfe des Modulo 79 berechnete Prüfziffer. Das linke und das rechte Randzeichen des Symbols besteht aus einem schmalen Balken und einem schmalen Zwischenraum. Der GS1 DataBar-14 (vgl. Abbildung 13) benötigt keine Hellzone. Jedes der GS1 DataBar-14 Symbole kann in vier Segmenten gescannt und entschlüsselt werden, die anschließend wieder zusammengesetzt werden. Dadurch wird das omnidirektionale Scanning ermöglicht.72

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 13: GS1 DataBar-14 Struktur

Quelle: GS1 Germany, GS1 Austria, GS1 Schweiz (2006), Kap. 5.5.2.2

Die Abmessungen (vgl. Abbildung 13) betragen 96X in der Breite, beginnend mit einem 1X Zwischenraum und endend mit einem 1X Balken. Die Höhe beträgt 33X, wobei X der Breite eines Moduls (schmalste Element eines Balkens) entspricht.

3.3.2 GS1 DataBar-14 Stacked Omnidirectional Symbol

Die GS1 DataBar-14 Stacked Omnidirectional Symbologie (vgl. Abbildung 14) ist eine zweireihige Version der GS1 DataBar-14 Symbologie in Standardgröße, die entwickelt wurde, um durch omnidirektionale Scanner an Einzelhandelskassen gelesen zu werden. Die Abmessungen betragen 50X in der Breite und 69X in der Höhe (X der Breite entspricht einem Modul).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 14: GS1 DataBar Stacked Omnidirektional Symbol

Quelle: GS1 Germany, GS1 Austria, GS1 Schweiz (2006), Kap. 5.5.2.2.3

3.3.3 GS1 DataBar Expanded Symbolaufbau

Die GS1 DataBar Expanded Symbole (vgl. Abbildung 15) beinhalten eine Prüfziffer, drei bis 22 Datenzeichen und zwei bis 11 Suchmuster, in Abhängigkeit von der Symbollänge. GS1 DataBar Expanded ermöglicht Teillesungen der einzelnen Segmente. Jedes Segment besteht aus einem Datenzeichen oder Prüfzeichen sowie angrenzenden Suchmustern. Der Wert des Prüfzeichens berechnet sich nach dem Modulo 211 Algorithmus und dient zur Datensicherheit.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 15: GS1 DataBar Expanded Struktur

Quelle: GS1 Germany, GS1 Austria, GS1 Schweiz (2006), Kap. 5.5.2.4

[...]


1 vgl. Allweyer (2005), S 4

2 vgl. Tiemeyer (2006), S 11

3 vgl. Piller (2007), S 1

4 vgl. Clasen (2005) in: RFID in der Logistik , S 80

5 vgl. GS1 Austria (2006a), Kap. 4, S 3

6 vgl. GS1 Germany (2006): online

7 vgl. dazu auch das Informationsblatt der WKO Bundessparte Handel (1/2007)

8 vgl. GS1 (2007a): online

9 Darunter werden kommerzielle Anbieter von Soft- und Hardware für Strichcodeanwendungen verstanden.

10 vgl. Berekhoven (2004), S 264

11 vgl. Schiebel (1986), Vorwort

12 Häder (2002), o. S.

13 Drucker (2005), S 109

14 vgl. Alpar (2005), S 374

15 vgl. Kummer (2005), S 30

16 vgl. Buxbaum/König (1998), S 122

17 vgl. Otto (2002), S 18

18 vgl. Otto (2002), S 14

19 vgl. Buxbaum (1996), S 28ff

20 vgl. Dittmann (2006), S 51

21 vgl. GS1 Austria (2006), S 1

22 vgl. GS1 (2006): online

23 vgl. GS1 (2007c): online

24 vgl. Hallier (2006) in: Handbuch Handel, S 79

25 vgl. GS1 (2006): online

26 vgl. Hertel (2005), S 202

27 vgl. GS1 Austria (2006), Kap. 2, S 4f

28 vgl. GS1 (2006): online

29 vgl. GS1 Austria (2006), Kap. 3, S 4

30 vgl. GS1 Austria (2006), Kap. 3, S 7

31 vgl. Boutellier (2002), S 101

32 vgl. Hansen/Neumann (2005), S 95

33 vgl. Toporowski/Zielke (2006) in: Handbuch Handel, S 774

34 vgl. GS1 Germany (2005a), S 3

35 vgl. GS1 Germany (2005a), S 9

36 vgl. Müller-Hagedorn (2006) in: Innovationen in Handel und Marketing, S 39

37 vgl. ECR-Academics (2007): online

38 vgl. GS1 Hong Kong (2006), S 17f

39 vgl. GS1 Austria (2006), Kap. 4

40 vgl. GS1 Austria (2006): online

41 vgl. Dittmann (2006), S 52

43 Die jeweiligen Kennzeichnungsregeln sind im GS1-128 Handbuch [GS1 Austria (2006a), Kap. 1, S 16] nachzulesen.

44 vgl. GS1 Austria (2006): online

45 vgl. Kotzab (1997), S 75

46 Dazu zählen UPC-A, UPC-E, EAN-8, EAN-13, 2-stelliger u. 5-stelliger Add on.

47 vgl. GS1 Austria (2006), Kap. 1, S 13

48 vgl. Lenk (2004), S 36

49 vgl. GS1 Austria (2006a), Kap. 2, S 3

50 vgl. GS1 Austria (2006a), S 22

51 vgl. GS1 Austria (o. J. d), S 7

52 vgl. Müller-Hagedorn (2006) in: Innovationen in Marketing und Handel, S 38f

53 vgl. Kotzab/Messeritsch (2006), S 49f

54 Die offizielle Vertretung von EPCglobal in Österreich ist GS1 Austria.

55 vgl. Dittmann (2006), S 34

56 vgl. GS1 Austria (o. J.b), S 11

57 vgl. Kotzab/Messeritsch (2006), S 51

58 Kotzab/Messeritsch (2006), S 51

59 vgl. Kotzab/Messeritsch (2006), S 49f

60 vgl. GS1 (2007a): online

61 vgl. GS1 Austria (o. J. d), S 3

62 vgl. GS1 Austria (o. J.c), S 13

63 vgl. GS1 Austria (2006a), Kap. 4, S 3

64 vgl. ISO (2007a): online

65 vgl. GS1 Germany (2006), S 7 sowie ISO (2007a): online

66 vgl. GS1 Germany (2006), S 7

67 vgl. GS1 Germany (2006), S 7

68 vgl. Lenk (2002), S 163

69 vgl. GS1 Germany (2006), S 7

70 vgl. GS1 Germany (2006), S 8

71 vgl. GS1 Germany, GS1 Austria, GS1 Schweiz (2006), Kap. 5.5, S 5

72 vgl. GS1 Germany (2006), S 10

Ende der Leseprobe aus 144 Seiten

Details

Titel
GS1 DataBar (RSS). Mögliche Ausbreitung und Anwendung eines neuen Strichcodesymbols in Warenwirtschaftssystemen
Untertitel
Eine Delphi-Studie
Hochschule
Hochschule Fresenius; Wien
Veranstaltung
Diplomarbeit
Note
1
Autor
Jahr
2007
Seiten
144
Katalognummer
V118595
ISBN (eBook)
9783640217496
ISBN (Buch)
9783640217540
Dateigröße
1901 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Die Diplomarbeit der Autorin Heidrun R. Girz wurde in Österreich mit dem "1.Preis des ECR-Academic Students Award 2008" ausgezeichnet.Die Diplomarbeit der Autorin Heidrun R. Girz wurde in Österreich mit dem "1.Preis des ECR-Academic Students Award 2008" ausgezeichnet.
Schlagworte
DataBar, Warenwirtschaftssystemen, Diplomarbeit, Strichcode, Scanner, Girz, GS1, Standard, Barcode, Reduced Space Symbology, Delphi, Studie, ECR, Informationstechnologie, RFID
Arbeit zitieren
Mag. (FH) Heidrun R. Girz (Autor:in), 2007, GS1 DataBar (RSS). Mögliche Ausbreitung und Anwendung eines neuen Strichcodesymbols in Warenwirtschaftssystemen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/118595

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