Die Hintergründe der Entstehung des Lernfeldkonzepts und dessen Bestandteile


Seminararbeit, 2007

24 Seiten, Note: 2,7


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung mit Aufgabenstellung

2. Vorgehensweise

3. Das Lernfeldkonzept
3.1 Einführung des Lernfeldkonzepts
3.2 Gründe für eine Neuorientierung
3.3 Die wesentlichen Unterschiede zum Vorgängermodell
3.4 Schwierigkeiten bei der Einführung

4. Kritische Beurteilung des Inhalts

5. Gesamtreflexion und Ausblick

6. Quellenangabe

Anhang

1. Einleitung mit Aufgabenstellung

Im Rahmen der Vorlesung Berufspädagogik 2 -Didaktik der schulischen und betrieblichen Berufsausbildung- bei Herr Prof. Dr. Josef Rützel am Institut für allgemeine Pädagogik und Berufspädagogik der Technischen Universität Darmstadt wurden neben einigen anderen ebenso interessanten Themenschwerpunkten der betrieblichen und schulischen Berufsausbildung in Deutschland auch die Einführung des Lernfeldbezogenen Unterrichts in den Gewerblichen Schulen behandelt.

Der gesellschaftliche Wandel, weg von der Wissensgesellschaft und hin zur Informationsgesellschaft, der spätestens seit der Einführung von Personalcomputer in allen gesellschaftlichen Bereichen im Ganzen vollzogen wurde, fordert auch von Bildungswesen eine Neuausrichtung und Überarbeitung der vorhandenen Qualifikationsstrukturen. Natürlich auch auf der Ebene der betrieblichen und schulischen Berufsausbildung. Hinzu kommt die im Rahmen der Globalisierung und dem damit einhergehenden stärkeren internationalen Konkurrenzkampf der Unternehmen notwendigen Angleichung der Qualifikationsprofile auf allen ebenen der schulischen und beruflichen Ausbildung in Deutschland. Die jungen Menschen sollen als Berufseinsteiger fit sein für die hier geforderten Anforderungen, die der Arbeitsmarkt an jeden einzelnen stellt. Sie sollen berufliche Handlungsfähigkeit erlangen und in der Lage sein, sich und ihre Familie ernähren und einen angenehmen Lebensstandart leisten zu können.

Es wurde erkannt, dass heute mehr denn je die Problemlösungskompetenz und Methodenkompetenz vermittelt werden sollte. Dies sind Formen von Kompetenzen, die in der Informationsgesellschaft in hohem Maße gefordert sind. Es ist für das Individuum schwierig, handlungsfähig zu bleiben, wenn es nicht mit der Informationsflut umzugehen versteht und keine Möglichkeiten hat, wichtige von unwichtigen, von unbrauchbaren Informationen unterscheiden zu können. Der Focus sollte also weniger, wie es lange vollzogen wurde, auf die reine Wissensvermittlung gelegt werden. Dies wurde durch den Beschluss der Kultusministerkonferenz festgeschrieben, der dann die Einführung des Lernfeldunterrichts im Schuljahr 1998/99 zur Folge hatte. Mit Einführung dieses Beschlusses wurde die Gliederung der Unterrichtsinhalte in Lernfelder eingeführt. Im Gegensatz zu dem Vorgängermodell, in dem die Einteilung des Unterrichtsstoffes in klar voneinander abgrenzbarer Fächer vorgenommen wurde, baut das System des Lernfeldunterrichts auf fächerübergreifende Handlungsfelder und Tätigkeitsfelder auf und ist somit handlungslogisch und handlungsorientiert. Diese Orientierung des Berufsschulunterrichts ist somit viel stärker an der „echten“ Berufspraxis orientiert als das bisherige System.

Von Anfang an wurde das Konzept der Lernfelder unter vielerlei Gesichtspunkten heftig diskutiert und auch von vielen Beteiligten hemmungslos kritisiert. Dies betrifft sowohl die Ebene der Wissenschaft und der Verwaltung und zieht sich hinunter bis in die Schulen. Die Meinung der Lehrkräfte an den Berufsbildenden Schulen war eher eine geteilte. Manche fanden recht schnell Anschluss an die neue Form des Lehrens und andere haben bis heute die Verordnung nicht oder nur zu einem geringen teil in ihrer Praxis umgesetzt. Dies stellte sicher zu Anfang ein echtes Problem dar, denn was hilft ein Beschluss der Kultusministerkonferenz, wenn dieser zur äußerst zaghaft in die Tat umgesetzt wird. Dennoch hat sich scheinbar im Laufe der Zeit eine konstruktive, aber immer noch auch kritische Haltung an den Schulen durchgesetzt. Die Lehrer sind nun mal dazu verpflichtet, nach dem Lernfeldkonzept zu unterrichten und müssen sich von dieser Seite her betrachtet natürlich ganz einfach den Vorgaben ihrer Übergeordneten Dienststellen beugen. Diese konstruktive aber dennoch auch kritische und mit Sicherheit von äußerster Zurückhaltung geprägte Haltung der Lehrkräfte stabilisierte sich aber mehr und mehr und führte dazu, dass gerade die jüngeren Lehrkräfte mehr und mehr nach dem Lernfeldkonzept unterrichteten. Dies übertrug sich dann auch langsam auch auf die höheren Semester unter den Lehrern und ermöglichte am Ende doch auch ein durchaus konstruktives Feedback in Richtung der verantwortlichen Stellen. Es ist klar, dass eine solche Neuerung den Lehrkräften ein hohes Maß an Kreativität und Einsatzwillen abverlangt und dies nicht von heute auf morgen zu bewerkstelligen ist. Es scheint tatsächlich so zu sein, dass dieser nicht ganz unproblematische Vorstoß der Kultusministerkonferenz auf der Makroebene der didaktischen Verordnungen und Erneuerungen nach vielen Vorbehalten und Unklarheiten auf der Praxisebene des schulischen Alltags doch eine positive Wirkung erzielt. Durch massive Bemühungen auf der Mesoebene des Bildungssystems zeigt, dass eine neue Ausrichtung der Organisationsstruktur der Schulen und der konkreten Lehrsituationen und Lernsituationen unter Einwirkung der durch die Einführung der Lernfelder neu entstandenen Aspekte möglich zu sein scheint und auch zu guten Ergebnissen bei den Schülerinnen und Schülern führen wird.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Bild 1: Bildungsökonomische Zusammenhänge zwischen

Bildungssystem und Beschäftigungssystem

Es scheint so, als wäre der Ansatz der Kultusministerkonferenz, den Unterricht in den deutschen Berufsschulen grundsätzlich und konsequent in Richtung Handlungsorientierung auszurichten und somit auch speziell an die Anforderungen im Berufsleben zu orientieren am Ende doch im Ganzen auf Zustimmung stoßen. Die Betriebe, wie auch die Lehrkräfte und zuständigen Stellen, die für die Organisation vor Ort verantwortlich sind, zeigen sich kooperativ und tragen die Neuerungen im wesentlichen auch aktiv mit. Oberstes Ziel ist eben, den Berufsschüler durch seine Berufsausbildung zu beruflicher und gesellschaftlicher Handlungsfähigkeit zu erziehen und ihm somit einen starken Platz im Gefüge des Arbeitsmarktes zu ermöglichen.

2. Vorgehensweise

Nach einer gründlichen Internetrecherche und dem Einlesen in die beiden von Herrn Prof. Rützel vorgeschlagenen Bücher der Autoren Lipsmeier, Lisop und Huisinga habe ich mir grundsätzlich die Frage gestellt, welche punkte eigentlich zum Thema „ Hintergründe und Entstehung des Lernfeldkonzepts und dessen Bestandteile“ unbedingt beleuchtet werden sollten und wo inhaltlich die Grenzen gezogen werden können. Ich habe selbst durch meine Schulpraktischen Studien an der Ludwig-Geissler-Schule in Hanau meine ersten Erfahrungen mit dem Lernfeldunterricht gemacht.

Dort wurde nicht von jeder Lehrkraft gleichermaßen das Lernfeldkonzept mitgetragen. Manche Lehrer waren absolut nicht vom Lernfeldkonzept überzeugt. Dadurch stellt sich auch für mich die Frage, warum eigentlich eigene Lehrer sich nicht entsprechend für die Lernfelder erwärmen können. Diese Frage würde ich somit gerne als weiteren Schwerpunkt neben den Hintergründen der Entstehung und der Bestandteile des Lernfeldkonzepts nachgehen und ein Stück weit auch beantworten. Hierfür müssen weitere Quellen gesichtet werden. Möglicherweise könnte man auch die Lehrer direkt auf die Frage der Gründe für diese Zurückhaltung dem Lernfeldkonzept gegenüber befragen, um quasi die Informationen aus erster hand zu erhalten. Dies würde ich dann auch an der Ludwig-Geissler-Schule in Hanau durchführen und im Kapitel 3.4 - Schwierigkeiten bei der Einführung der Lernfelder- gemeinsam mit weiteren Informationen überblickend aufführen. Der Hauptteil dieser Ausarbeitung wird durch das Kapitel „Einführung des Lernfeldkonzepts“ eingeleitet, in dem die formelle Seite der Einführung der Lernfelder etwas genauer betrachtet werden soll. Wichtig scheint mir auch eine genauere Betrachtung der wesentlichen Unterschiede zum vorherigen didaktischen Modell und den Neuerungen, die das Lernfeldkonzept mit sich bringt. Dieses geschieht in Kapitel 3.3 – „Die wesentlichen Unterschiede zum Vorgängermodell“.

Abschließend soll im Kapitel „Gesamtreflexion und Ausblick“ der Versuch unternehmen werden, ein Gesamtbild über die Einführung und die teilweise entstandenen Probleme darzustellen und eine mögliche weitere Entwicklung des Lernfeldunterrichts, wie er sich in Zukunft darstellen könnte, zu beschreiben. Dieser Aspekt scheint sehr wichtig zu sein, da die Lernfelder ein gutes Werkzeug zu sein scheinen, den Unterricht auf die berufliche Praxis, wie sie sich später für die Gesellen und Facharbeiter darstellt, auszurichten.

[...]

Ende der Leseprobe aus 24 Seiten

Details

Titel
Die Hintergründe der Entstehung des Lernfeldkonzepts und dessen Bestandteile
Hochschule
Technische Universität Darmstadt  (Institut für Allgemeine Pädagogik und Berufspädagogik)
Veranstaltung
Berufspädagogik 2 – Didaktik der schulischen und betrieblichen Berufsausbildung
Note
2,7
Autor
Jahr
2007
Seiten
24
Katalognummer
V118608
ISBN (eBook)
9783640225187
ISBN (Buch)
9783640226962
Dateigröße
1864 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Hintergründe, Entstehung, Lernfeldkonzepts, Bestandteile, Berufspädagogik, Didaktik, Berufsausbildung
Arbeit zitieren
Master of Education Marc Schneider (Autor:in), 2007, Die Hintergründe der Entstehung des Lernfeldkonzepts und dessen Bestandteile, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/118608

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