Wer kennt dieses Gefühl nicht? Man redet und redet und plötzlich schießt einem der Gedanke in den Kopf: Ich könnte genauso gut mit einer Wand sprechen. Mein Gegenüber versteht mich einfach nicht. Dieser Mensch spricht vermutlich nicht meine Sprache. Anders ergeben sein Verhalten und seine Äußerungen für mich keinen Sinn. In dieser Hausarbeit möchte ich mich mit den unterschiedlichen Gesprächsstilen von Männern und Frauen beschäftigen. Während beide Gesprächsstile, sowohl die Männersprache, als auch die Frauensprache, im Rahmen ihrer eigenen Gesetzmäßigkeiten in der Regel gut funktionieren, gibt es häufig Probleme, wenn die beiden sprachlichen Welten aufeinander treffen. Missverständnisse, Verwirrung, Konflikte, Streitigkeiten und Frustration sind häufig zu beobachtende Folgen. Deborah Tannen, die sich mit dieser Problematik auseinander gesetzt hat, bezeichnet das Zusammentreffen der beiden sprachlichen Welten auch als „interkulturelle Kommunikation“. So als ob zum Beispiel zwei Menschen aus verschiedenen Kulturkreisen, Religionen oder auch mit grundlegend anderen ethischen Grundsätzen aufeinander treffen. John Gray drückt dieses Dilemma in seinem zweiten Buchtitel etwas überspitzer so aus: „Männer sind vom Mars - Frauen sind von der Venus“ (1992). Soweit geht die Soziolinguistin Tannen nicht. Sie verbannt die beiden Geschlechter nicht auf jeweils einen anderen Planeten wie Gray es in dem Titel provokativ und polemisch formulierte. Sie weist Männern und Frauen lediglich unterschiedliche Sichtweisen auf die Welt und Standpunkte in dieser zu. Diese ungleichen Weltbilder sieht sie als Ursache für manche auftretenden Kommunikationsschwierigkeiten zwischen den Geschlechterparteien. Die Autorin versucht in ihrem Buch „Du kannst mich einfach nicht verstehen“ zu erklären, wie es zu diesen unterschiedlichen Weltbildern kommen kann und warum Männer und Frauen deshalb so häufig aneinander vorbei reden. Tannen findet es zwar „sympathisch und verständlich“, wenn jemand wünscht, dass es keine Unterschiede zwischen Männern und Frauen gibt. Die Ergebnisse ihrer jahrelangen Forschungen sagen ihr allerdings etwas anderes. Es gebe durchaus geschlechtsspezifische Unterschiede im Gesprächsstil. Die Autorin Margit Hertlein beobachtete ähnliche Differenzen zwischen den Geschlechtern im Bezug auf den Gesprächsstil. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Hauptteil
- Mädchen tragen rosa, Jungs hellblau…
- Am Anfang war die Erziehung
- Die verschiedenen Weltbilder der Geschlechter
- Das Schweigen der Männer – Die quasselnden Frauen?
- Schlussbetrachtung
- Literaturverzeichnis
- Andere Quellen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit den unterschiedlichen Gesprächsstilen von Männern und Frauen. Sie analysiert, wie diese Unterschiede entstehen, welche Auswirkungen sie auf die Kommunikation haben und wie man mit ihnen umgehen kann.
- Frühkindliche Erziehung und Sozialisation der Geschlechter
- Entwicklung unterschiedlicher Weltbilder bei Männern und Frauen
- Geschlechtsspezifische Sprechweisen und Kommunikationsstile
- Missverständnisse und Konflikte in der Kommunikation zwischen den Geschlechtern
- Mögliche Lösungsansätze für einen besseren Umgang mit den unterschiedlichen Gesprächsstilen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt das Thema der Hausarbeit und die Forschungsfrage vor. Sie erklärt, warum die unterschiedlichen Gesprächsstile von Männern und Frauen zu Problemen führen können und warum es wichtig ist, diese Unterschiede zu verstehen.
Der Hauptteil der Hausarbeit untersucht die Ursachen für die unterschiedlichen Gesprächsstile. Er beleuchtet die Rolle der frühkindlichen Erziehung und Sozialisation der Geschlechter und zeigt auf, wie diese Unterschiede zu verschiedenen Weltbildern bei Männern und Frauen führen. Der Hauptteil beleuchtet auch die geschlechtsspezifischen Sprechweisen innerhalb der jeweiligen Weltbilder und stellt die Beobachtungen von Deborah Tannen und Margit Hertlein vor.
Die Schlussbetrachtung reflektiert die Beobachtungen und Lösungsvorschläge der beiden Autorinnen und setzt sie in Beziehung zu den Ansichten des Radialfeminismus. Sie bietet eine persönliche Einschätzung des Themas und schließt die Hausarbeit ab.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter und Schwerpunkte dieser Hausarbeit sind: Gesprächsstile, Männer und Frauen, Kommunikation, Sozialisation, Weltbilder, Missverständnisse, Konflikte, Lösungsansätze, Deborah Tannen, Margit Hertlein, Radialfeminismus.
- Quote paper
- Steffi Mohr (Author), 2008, Unterschiedliche Gesprächsstile von Männern und Frauen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/118609