„Gib einem Hungernden einen Fisch und er wird einen Tag lang satt. Lehre ihn
Fischen und er wird nie mehr hungern.“1
Dieses chinesische Sprichwort macht deutlich, dass jegliche Hilfe, die man anderen Menschen angedeihen lässt, eine Hilfe zur Selbsthilfe sein muss, wenn sie sinnvolle Früchte tragen will.
"Das größte Problem in der Welt ist Armut in Verbindung mit fehlender Bildung. Wir müssen dafür sorgen, dass Bildung alle erreicht."2
Dieses Zitat von Nelson Mandela gilt nicht nur für Entwicklungsländer. In der
Bundesrepublik Deutschland wird zurzeit immer deutlicher, dass die Schere
zwischen Arm und Reich immer weiter auseinander geht. Zwar hat sich die
Wirtschaft aus einer länger andauernden Talfahrt erholt, jedoch ist die seit Anfang der achtziger Jahre andauernde Flaute in den öffentlichen Kassen noch nie so deutlich gewesen wie heute. Trotz sinkender Arbeitslosenquote ist die gefühlte und bestehende Arbeitslosigkeit in der Bundesrepublik Deutschland noch sehr hoch. Die damit verbundenen sozialen Leistungen unseres Staates sind kaum mehr aufzufangen. Was hier dringend notwenig ist, ist eine Umverteilung der Mittel, die einen grundsätzlichen Strukturwandel ermöglichen würden. Eine der wichtigsten Säulen unseres Sozialstaates ist die Bildung seiner Bürger. Dies wird zwar allgemein anerkannt, jedoch wird, was die finanzielle Seite angeht, dieser Tatsache nicht gebührend Ausdruck verliehen.
Bildung unterteilt sich in dem in letzter Zeit an allen Stellen proklamierten „lebenslangem Lernen“ in zwei große Bereiche. Dies ist zum einen die Erwachsenenbildung und zum anderen die vorschulische und schulische Bildung unserer Kinder. Erwachsenenenbildung könnte, im Sinne des ersten chinesischen Sprichwortes, Menschen, die in Not geraten sind dazu befähigen, die Chance zu bekommen, wieder mehr Eigenverantwortung zu übernehmen.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Schulwesen des Landes Nordrhein-Westfalens und das Recht auf Chancengleichheit
- 3 Klärung des Begriffs der „Schulautonomie“
- 4 Genese der „,Schulautonomie“
- 5 Unterschiedliche politische Auffassungen zum Thema „Schulautonomie“ in der Bundesrepublik Deutschland
- 6 Die Entwicklung der „Schulautonomie“ im Land Nordrhein-Westfalen
- 7 Konkrete Umsetzung von „Schulautonomie“ anhand der Beispiele „Schule & Co. - Stärkung von Schulen im kommunalen und regionalen Umfeld“ und „Selbstständige Schule NRW“
- 7.1 Konkrete Umsetzung anhand des Beispiels „Schule & Co. - Stärkung von Schulen im kommunalen und regionalen Umfeld“
- 7.2 Beschreibung des Folgeprojekt „Selbstständige Schule NRW“
- 7.2.1 Grundparameter des Konzeptes anhand der Erfahrungen des Vorprojektes
- 7.2.2 Rahmenbedingungen des Projektes
- 7.2.3 Qualifizierung der Mitarbeiter des Projektes
- 7.2.4 Praktische Umsetzung in den Schulen
- 8 Zwei Schulen auf ihrem Weg zu mehr Innovation und Chancengleichheit
- 9 Evaluation der Projektbeteiligung des Geschwister-Scholl-Gymnasiums
- 10 Resümee mit dem Fokus auf die Erhöhung von Chancengleichheit durch Umstrukturierung von Schule durch „Schulautonomie“
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der „Schulautonomie“ und ihrer Umsetzung im Land Nordrhein-Westfalen. Ziel ist es, die Entstehung, Entwicklung und konkrete Anwendung dieses Konzepts im deutschen Schulsystem zu untersuchen und die Auswirkungen auf die Chancengleichheit zu beleuchten.
- Die Bedeutung von Chancengleichheit im deutschen Schulsystem
- Die Definition und Entwicklung der „Schulautonomie“
- Die unterschiedlichen politischen Auffassungen zum Thema „Schulautonomie“ in Deutschland
- Die konkrete Umsetzung der „Schulautonomie“ in Nordrhein-Westfalen anhand von Beispielen
- Die Chancen und Risiken der „Schulautonomie“ für die Erhöhung von Chancengleichheit
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 führt in die Thematik ein und erläutert die Relevanz von Chancengleichheit im Bildungssystem. Kapitel 2 beleuchtet das Schulwesen in Nordrhein-Westfalen und die Bedeutung des Rechts auf Chancengleichheit. In Kapitel 3 wird der Begriff der „Schulautonomie“ definiert und die Entstehung des Konzepts diskutiert. Kapitel 4 beleuchtet die Entwicklung der „Schulautonomie“ in der Bundesrepublik Deutschland. Kapitel 5 untersucht die unterschiedlichen politischen Auffassungen zum Thema „Schulautonomie“. Kapitel 6 konzentriert sich auf die Entwicklung der „Schulautonomie“ in Nordrhein-Westfalen. Kapitel 7 analysiert die konkrete Umsetzung der „Schulautonomie“ anhand von Beispielen wie „Schule & Co.“ und „Selbstständige Schule NRW“. Die Kapitel 8 und 9 beleuchten die Erfahrungen von zwei Schulen auf ihrem Weg zu mehr Innovation und Chancengleichheit. Kapitel 10 fasst die Ergebnisse zusammen und diskutiert die Auswirkungen der „Schulautonomie“ auf die Chancengleichheit.
Schlüsselwörter
Schulautonomie, Chancengleichheit, Schulwesen, Nordrhein-Westfalen, Bildungspolitik, Schulreform, Selbstständige Schule, Schule & Co., Innovation, Qualitätsmanagement, Evaluation, Bildungsdefizite.
- Citation du texte
- Anna Noack (Auteur), 2008, "Schulautonomie" und ihre Umsetzung im Land Nordrhein-Westfalen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/118619