Ich werde mich mit Stephen Kings Roman „Friedhof der Kuscheltiere“ befassen. Der Roman aus der populären Literatur fällt in vielen Beziehungen unter das Genre der Phantastik. Allerdings ist die Struktur der Raumsemantik eher simple und nach der Raumstruktur eines „realistischen“ und modernen Märchens gerichtet.
In dieser Hausarbeit soll es nun darum gehen, die Raumstruktur, die wir in „Friedhof der Kuscheltiere“ vorfinden, zu analysieren und zu interpretieren. Hierbei werde ich mich an der „Richtlinie“ für die Raumstruktur in Erzählungen von Lurij Lotman orientieren. Dieser vertritt die Meinung, die Menschen neigen im Allgemeinen dazu, sich abstrakte Relationen räumlich vorzustellen. Somit werde ich im Folgenden den Roman auf die vier Kriterien von Lotman überprüfen. Hierbei wird jeder einzelne Punkt spezifisch und genau betrachtet, um sie später untereinander in Beziehung zu setzen. Mir erschien im Weiteren wichtig, einen besonderen Blick auf den Raum hinter Louis Haus, bzw. den Tierfriedhof, zu werfen. Gerade in dieser Betrachtung des Raumes fällt dieser Ort und seine Aufgabe in dem Geschehen durch seine „Nicht-Zugehörigkeit“ besonders in Auge. Deshalb erschien es mir lohnenswert, ihn aus den vorherigen Betrachtungen komplett auszuschließen, um ihn im Anschluss gesondert und speziell zu betrachten.
Neben der Analyse steht natürlich auch die Frage nach einer Interpretation. Was möchte Stephen King uns mit der Raumstruktur und dem Roman sagen? Was versteckt sich hinter der Raumsemantik? Kann man über die Raumstruktur weiter zwischen den Zeilen lesen? Mit all diesen Fragen habe ich mich beschäftigt und versucht, Antworten darauf zu finden. Ich habe sie gefunden. Allerdings möchte ich auch noch betonen, dass ich mich hier auf einige Theorien der Literaturwissenschaft berufe und sie nach meiner eigenen Interpretation auf Stephen Kings Roman anwende, was somit natürlich nicht zu einer absoluten Antwort führen kann. Ich möchte überzeugen und nicht meine Meinung und Interpretation aufzwingen.
Inhaltsverzeichnis
- Vorüberlegungen
- Lotmans Raumsemantik angewandt auf Kings Werk
- Die ersten zwei antagonistischen Räume und ihre Grenze
- Die zwei antagonistischen Räume und ihre Grenze im „zweiten Teil“
- Die Grenzüberschreitung
- Affirmativer oder revolutionärer Schluss?
- Die Bedeutung des Tierfriedhofs hinter dem Haus der Creeds
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit analysiert und interpretiert die Raumstruktur in Stephen Kings Roman „Friedhof der Kuscheltiere“ unter Anwendung der Raumsemantik von Jurij Lotman. Der Fokus liegt dabei auf der Grenzziehung zwischen antagonistischen Räumen und der Bedeutung des Tierfriedhofs für die Handlung.
- Analyse der Raumstruktur in „Friedhof der Kuscheltiere“ anhand von Lotmans Kriterien
- Bedeutung der Grenzziehung zwischen antagonistischen Räumen im Roman
- Interpretation des Tierfriedhofs als Ort der Grenzüberschreitung und der „Nicht-Zugehörigkeit“
- Die Frage nach der Botschaft des Romans und seiner Raumsemantik
- Die Verbindung von realistischen und fantastischen Elementen in der Raumstruktur
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die Zielsetzung und den methodischen Ansatz erläutert. Im zweiten Kapitel wird Lotmans Raumsemantik auf die Struktur von „Friedhof der Kuscheltiere“ angewandt. Es werden die ersten beiden antagonistischen Räume und ihre Grenze, sowie die Grenzüberschreitung des Protagonisten analysiert. Das dritte Kapitel befasst sich mit der Bedeutung des Tierfriedhofs als Ort der „Nicht-Zugehörigkeit“ und seiner Rolle im Geschehen des Romans.
Schlüsselwörter
Stephen King, Friedhof der Kuscheltiere, Raumsemantik, Jurij Lotman, antagonistische Räume, Grenzüberschreitung, Tierfriedhof, „Nicht-Zugehörigkeit“, Phantastik, modernes Märchen, realistische Elemente.
- Quote paper
- Anna Ritte (Author), 2005, „Böse Räume“ in Stephan Kings „Friedhof der Kuscheltiere“ , Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/118652