Themen wie Migration, Integration und Multikulturalität haben derzeit Konjunktur; in den Medien sind sie ständig präsent. Die schon lange schwelende Integrationsfrage, die Straßenkrawalle in den französischen Vororten 2005, der Mord an dem Niederländer Theo van Gogh, die kontroverse Diskussion zur deutschen Leitkultur, das Zuwanderungsgesetz, die Ereignisse an der Rütlischule in Berlin und vieles mehr haben dem stets aktuellen Thema der Parallelgesellschaften oder sozialräumlichen Gettoisierung neue Brisanz gegeben. Die Integrationsdebatte in Form des zweiten Integrationsgipfels am 12. Juni 2007 bezüglich des nationalen Integrationsplans macht deutlich, dass das Thema Integration und Migration aktuelle und ausschlaggebende Impulse in der Politik der Bundesrepublik gibt. Kulturelle Vielfalt ist ein Charakteristikum unserer Gesellschaft, denn etwa 15 Millionen Menschen besitzen einen Migrationshintergrund. Die Tatsache der Heterogenität beinhaltet Konfliktpotenzial kultureller Natur, woraus sich die Frage ableiten lässt, wie diesen sozialen Konflikten vorgebeugt bzw. wie sie überwunden werden können, um ein Miteinander in einem zur gemeinsamen Heimat gewordenen Deutschland erreichen zu können. In vorliegender Arbeit wird Interkulturelle Bildung als Vermittlungsinstanz interkultureller Kompetenz – also der Fähigkeit, sich in kulturellen Überschneidungssituationen angemessen verhalten zu können - vorgestellt, insbesondere im Hinblick auf ihre Intergrationsförderlichkeit. Dies gewinnt vor allem vor dem Hintergrund an Bedeutung, dass sich die gesellschaftlichen Beziehungen eben nicht in kulturell homogenen Umwelten, sondern unter kulturell sehr heterogenen Bedingungen vollziehen. Gerade in der Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen unterschiedlicher ethnischer Herkunft ist dieser Aspekt relevant.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- Politische Integrationsziele - Der Nationale Integrationsplan
- GESELLSCHAFTLICHE, POLITISCHE UND INSTITUTIONELLE RAHMENBEDINGUNGEN SOWIE KONZEPTIONELLE GRUNDLAGEN
- Ausgangssituation
- Legitimation und Notwendigkeit Interkultureller Bildung
- Verwendete Begriffe und Grundlagen
- Kultur
- Multikulturalität, Interkulturalität, Transkulturalität
- Migration - Migrationshintergrund – Migrantenmilieus
- Integration in Abgrenzung
- Diversitätskonzept
- INTERKULTURELLE BILDUNG IN DER SCHULE – THEORIE UND PRAXIS
- Entwicklung
- Interkulturelle Bildung heute und ihre Dimensionen
- Interkulturelle Bildung in der Schule
- Merkmale und Aspekte Interkulturellen Lehrens bzw. Lernens
- Ziele, Grundsätze und Prinzipien
- Gleichwertigkeit - Ethnische Vorurteile und Rassismus
- Didaktische Ansätze, Lernprozesse und Methoden
- Bedeutung von Interkultureller Bildung in der Schule
- Schule als multi- bzw. transkultureller (Lern-)Ort
- Schule als Sozialisationsinstanz
- Befähigung der Lehrkräfte
- Sprache als wesentlicher Bestandteil für Integration?
- SCHLUSSBETRACHTUNG
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Frage, ob und inwiefern Interkulturelle Bildung moderne Integration fördern kann und inwieweit für die Integration interkulturelle Kompetenz notwendig und dienlich ist. Sie untersucht die Rolle der Interkulturellen Bildung im Kontext der Herausforderungen, die durch die wachsende kulturelle Vielfalt unserer Gesellschaft entstehen.
- Die Bedeutung von Interkultureller Bildung im Kontext von Migration und Integration in Deutschland
- Die theoretischen Grundlagen und die historische Entwicklung der Interkulturellen Bildung
- Die Herausforderungen und Chancen der Interkulturellen Bildung in der Schule
- Die Relevanz von interkultureller Kompetenz für eine gelingende Integration
- Die Rolle der Sprache als wesentlichen Bestandteil für Integration
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Darstellung der Ausgangssituation in Deutschland und der aktuellen Integrationsdebatte, wobei der Nationale Integrationsplan als wichtiger Bezugspunkt dient. Es wird die Legitimation und Notwendigkeit von Interkultureller Bildung im Kontext der gesellschaftlichen Herausforderungen hervorgehoben. Im Anschluss werden zentrale Begriffe wie Kultur, Multikulturalität, Interkulturalität, Migration und Integration definiert und abgegrenzt.
Der Hauptteil der Arbeit widmet sich der Interkulturellen Bildung in der Schule. Es werden die historische Entwicklung, die Dimensionen, Merkmale, Ziele und Prinzipien der Interkulturellen Bildung beleuchtet. Die Bedeutung von Gleichwertigkeit, die Auseinandersetzung mit ethnischen Vorurteilen und Rassismus sowie die Frage nach geeigneten didaktischen Ansätzen und Lernmethoden werden behandelt. Die Arbeit zeigt auf, wie die Schule als multi- bzw. transkultureller Lernort und Sozialisationsinstanz eine wichtige Rolle bei der Integration von Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund spielt. Die Bedeutung der Befähigung von Lehrkräften und die Rolle der Sprache als wesentlicher Bestandteil für Integration werden ebenfalls beleuchtet.
Schlüsselwörter
Interkulturelle Bildung, Integration, Migration, Multikulturalität, Diversität, Schule, Lehrkräfte, interkulturelle Kompetenz, ethnische Vorurteile, Rassismus, Sprache, Integrationsplan, Gesellschaft, Bildung, Sozialisation, Chancengleichheit.
- Citation du texte
- Jennifer Lückerath (Auteur), 2008, Interkulturelle Bildung in der Schule. Ein Weg zur Integration?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/118711