Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Darstellung von Teufel und Gott im "Redentiner Osterspiel" und in der "Historia" von Fausten und beantwortet die Frage, wie vermitteln sie ihre heilpädagogische Absicht.
Gott und Teufel – Die Darstellung der beiden Kontrahenten findet zu jeder Zeit Anklang, so auch im Mittelalter. Aus dem Nikodemus-Evangelium habe man die Darstellungen vom Teufel und der Hölle entnommen, auf dessen Grundlage Oster- und Passionsspiele die Heilsgeschichte näherbrächten – so auch das "Redentiner Osterspiel", das eine weit ausgedehnte Teufelshandlung enthalte.
Dem Osterspiel wird eine „künstlerische Qualität“ nachgesagt, und es basiere auf einer Abschrift aus dem Jahre 1464 aus unbekannter Hand. Auch während des Umbruches vom Mittelalter zur Neuzeit sei das Thema weiterhin präsent, was sich in der 1587 veröffentlichten "Historia" von D. Johann Fausten niederschlage.
Die "Historia" thematisiert, was passiert, wenn ein Pakt mit dem Teufel eingegangen wird, und wenn man zu Sünden verführt wird. Beide Werke haben eine bestimmte Wirkung auf den Rezipienten – eine heilspädagogische, die ihn belehren und schützen soll. Woran sich diese heilspädagogische Absicht erkennen lässt, und wie die Werke sie vermitteln, soll in dieser Hausarbeit untersucht werden.
Der Schwerpunkt der Analyse liegt auf dem "Redentiner Osterspiel", wobei im Weiteren die "Historia" von D. Johann Fausten als Vergleichswerk herangezogen wird. Aufgrund der gattungsspezifischen Besonderheiten der Werke eignet sich ein Vergleich, um weitere Erkenntnisse über die Wirkung der Darstellungen von Gott und Teufel zu gewinnen, wobei der Affekt der Angst schwerpunktmäßig thematisiert wird.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Analyse des Redentiner Osterspiels
- Kontrast der Hölle und des Erlösers in der Höllenfahrt
- Sünde und Seligkeit im Teufel-Seelen-Spiel
- Analyse der Historia von D. Johann Fausten
- Absichtserklärung in den Vorreden
- Teufel und Gott als Kontrahenten
- Vergleich des Osterspiels und der Historia
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit analysiert die Darstellung von Gott und Teufel im Redentiner Osterspiel und der Historia von D. Johann Fausten. Sie untersucht die heilspädagogische Absicht beider Werke und untersucht, wie diese Absicht durch die Darstellung der Machtverhältnisse zwischen Gott und Teufel vermittelt wird. Im Zentrum der Analyse steht der Affekt der Angst und dessen Rolle in der Wirkung der Werke.
- Die Darstellung des Kontrastes zwischen Gott und Teufel
- Die heilspädagogische Absicht der Werke
- Die Rolle des Affekts der Angst in der Wirkung der Werke
- Der Vergleich des Osterspiels und der Historia von D. Johann Fausten
- Die Darstellung von Sünde und Erlösung in beiden Werken
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Darstellung von Gott und Teufel im Mittelalter und in der frühen Neuzeit ein. Sie stellt das Redentiner Osterspiel und die Historia von D. Johann Fausten als zentrale Werke vor und erläutert die Ziele und Schwerpunkte der Analyse.
Kapitel 2 analysiert das Redentiner Osterspiel. Zunächst wird der Kontrast zwischen Hölle und Erlöser in der Höllenfahrt untersucht. Dabei werden die sprachlichen Mittel und die szenische Gestaltung hervorgehoben, die diesen Kontrast verstärken. Im zweiten Teil des Kapitels wird das Teufel-Seelen-Spiel analysiert, wobei die Darstellung von Sünde und Seligkeit im Vordergrund steht. Auch hier wird die Rolle des Affekts der Angst im Fokus der Analyse stehen.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter dieser Arbeit sind: Gott, Teufel, Redentiner Osterspiel, Historia von D. Johann Fausten, Heilspädagogik, Angst, Kontrast, Machtverhältnis, Sünde, Erlösung, Affekt, szenische Gestaltung, sprachliche Mittel, Wirkung.
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- Melina Boll (Autor), 2021, Die Darstellung von Teufel und Gott im "Redentiner Osterspiel" und in der "Historia" von Fausten, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1187641