Diese Arbeit befasst sich mit den Lebenswelten von Kindern psychisch erkrankter Eltern. In der pädagogischen Arbeit, besonders im Bereich Hilfen zur Erziehung, begegnen den Fachkräften immer wieder Kinder und Jugendliche aus hochbelasteten Familien. Nicht selten liegt in diesen Familien auch eine psychische Erkrankung vor. Die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen ist von den Auswirkungen der elterlichen Erkrankung geprägt. Kinder und Jugendliche müssen verschiedene Entwicklungsaufgaben bewältigen und benötigen Unterstützung durch ihre Eltern. Besondere Herausforderungen gilt es dann zu bestehen, wenn die Eltern ihren Erziehungsauftrag nicht ausreichend ausführen bzw. ausführen können. Aufgrund von verschiedenen Parametern kann es für Eltern erschwert werden, die Entwicklung ihrer Kinder angemessen zu fördern – dazu gehört auch der Bereich der psychischen Gesundheit.
Wie geht es nun Menschen, die als Kinder psychisch erkrankter Eltern geboren und aufgewachsen sind? Welche subjektiven Wahrnehmungsprozesse prägen ihr Aufwachsen? Hier setzt die Forschungsfrage dieser Arbeit an. In der Fachliteratur hat das Thema „Kinder psychisch erkrankter Eltern“ im letzten Jahrzehnt zunehmend an Interesse gewonnen, Erhebungen fanden in Form von Studien statt, die klinische Patient:innen und ihre Kinder zu bestimmten Parametern befragten. Jedoch geht es kaum darum, herauszufinden, wie die Kinder ihr Aufwachsen tatsächlich erleben, hier zeigt sich eine Forschungslücke. Im Rahmen dieser Arbeit gilt es daher zu erforschen, inwieweit die Kinder in ihren individuellen Wahrnehmungen durch das Aufwachsen mit einem solchen Elternteil beeinflusst werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Kinder psychisch erkrankter Eltern
- Stand der Forschung
- Lebenswelten von Kindern psychisch erkrankter Eltern
- Risikofaktoren
- Resilienzfaktoren
- Bindungstheoretischer Hintergrund im Hinblick auf Kinder psychisch erkrankter Eltern
- Introvision
- Theorie mentaler Introferenz (TMI)
- Theorie Subjektive Imperative (TSI)
- Imperativverletzungskonflikte (IKV)
- Konfliktumgehungsstrategien (KUS)
- Forschung
- Wahl der Methode
- Das Imperativtheoretische Textanalyse-Verfahren (ITA)
- Analyse Interview 1
- Analyse Interview 2
- Analyse Interview 3
- Zusammenführung der Ergebnisse
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Masterarbeit beschäftigt sich mit den Auswirkungen von psychischen Erkrankungen der Eltern auf die Wahrnehmungsprozesse ihrer Kinder. Ziel der Arbeit ist es, die subjektiven Erfahrungen von Kindern in diesen Familien zu untersuchen und die möglichen Auswirkungen der elterlichen Erkrankung auf ihre Entwicklung aufzuzeigen.
- Die Lebenswelten von Kindern psychisch erkrankter Eltern
- Risikofaktoren und Resilienzfaktoren für die Entwicklung von Kindern
- Die Rolle der Bindungstheorie im Hinblick auf Kinder psychisch erkrankter Eltern
- Die Anwendung der Introvision als Methode der Forschung
- Die Analyse von Interviews mit Kindern psychisch erkrankter Eltern
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung der Arbeit stellt den Forschungsgegenstand und die Relevanz der Thematik "Kinder psychisch erkrankter Eltern" dar. Sie beschreibt die Herausforderungen, die Kinder in diesen Familien erleben, und die Notwendigkeit, ihre spezifischen Bedürfnisse und Entwicklungsprozesse zu verstehen.
Das Kapitel "Kinder psychisch erkrankter Eltern" beleuchtet den Stand der Forschung zu diesem Thema, mit einem Fokus auf die Lebenswelten, Risikofaktoren und Resilienzfaktoren für die Kinder. Es werden verschiedene Forschungsansätze und Studien vorgestellt, die die Auswirkungen psychischer Erkrankungen der Eltern auf die Entwicklung ihrer Kinder beleuchten.
Das Kapitel "Bindungstheoretischer Hintergrund im Hinblick auf Kinder psychisch erkrankter Eltern" untersucht die Bedeutung der Bindungstheorie für die Analyse der Entwicklung von Kindern in belasteten Familien. Es werden wichtige Konzepte der Bindungstheorie erläutert und auf ihre Relevanz im Kontext psychischer Erkrankungen der Eltern eingegangen.
Im Kapitel "Introvision" wird die Methode der Introvision als Forschungsinstrument vorgestellt und ihre Anwendung im Rahmen der Arbeit erläutert. Die Theorie mentaler Introferenz und die Theorie subjektiver Imperative werden als theoretischer Rahmen für die Analyse der subjektiven Wahrnehmungsprozesse der Kinder dargestellt.
Die folgenden Kapitel widmen sich der Analyse von Interviews mit Kindern psychisch erkrankter Eltern. Die Interviews werden im Detail analysiert, um die individuellen Wahrnehmungsprozesse der Kinder und die Auswirkungen der elterlichen Erkrankung auf ihre Entwicklung zu erforschen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert auf die Themengebiete psychische Erkrankungen, Eltern-Kind-Beziehung, Entwicklungspsychologie, Bindungstheorie, Introvision, Wahrnehmungsprozesse und subjektive Imperative. Die Studie untersucht die Auswirkungen psychischer Erkrankungen der Eltern auf die Entwicklung und die subjektiven Erfahrungen ihrer Kinder.
- Citation du texte
- Juliane Sorge (Auteur), 2022, Aufwachsen mit psychisch erkrankten Eltern. Auswirkungen auf die imperativischen Wahrnehmungsprozesse der Kinder, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1189155