[...] Obwohl Beck und Schulze die bundesdeutsche Gesellschaft von verschiedenen Perspektiven
und mit unterschiedlicher Schwerpunktsetzung betrachten, zeigt ein Vergleich der beiden
Diagnosen in vielen Punkten Überschneidungen bzw. Ergänzungen. Diese sollen in der
vorliegenden Hausarbeit in folgenden Schritten beleuchtet werden:
Das zweite Kapitel dieser Hausarbeit stellt Becks Risikogesellschaft in groben Zügen vor,
wobei der Schwerpunkt nicht auf die Modernisierungsrisiken und deren
Verteilungsproblematik, sondern auf „gesellschaftliche, biographische und kulturelle Risiken
und Unsicherheiten“ (Beck 1986: 115) gelegt wird, die sich für die Individuen durch das
Brüchigwerden des sozialen Binnengefüges der Industriegesellschaft ergeben. Eingehender
betrachtet werden die Enttraditionalisierung und das Verschwimmen der sozialen Schichten,
die fortschreitende Individualisierung, die Herausbildung neuer Handlungsstrategien sowie
die von Beck vorgeschlagenen Wege aus der Risikogesellschaft. Ergänzt wird Becks 1986
veröffentlichte Diagnose durch aktuelle Gedankengänge, die seinem 2007 erschienenen Buch
„Weltrisikogesellschaft“ entnommen sind.
Das dritte Kapitel rückt Schulzes Erlebnisgesellschaft ins Zentrum der Betrachtung. Nach
einer kurzen Beschreibung der Ausgangssituation seiner Untersuchung werden der Wandel
von außenorientierter hin zu innenorientierter Handlungsrationalität sowie die
Erlebnisorientierung, die den Fokus auf das „Projekt des schönen Lebens“ richtet, untersucht.
Beleuchtet werden des weiteren die Herausbildung neuer Strukturen in einer Gesellschaft, in
der Individualität und Kollektivität parallel existieren, sowie die von Schulze aufgezeigten
Wege aus der Erlebnisgesellschaft. Schulzes Analyse aus dem Jahr 1992 wird ergänzt durch
Gedanken, die er im Jahr 2005 der Neuauflage seines Buches „Die Erlebnisgesellschaft“
vorangestellt hat.
Das vierte Kapitel bündelt zentrale Aspekte beider Diagnosen und stellt sie einander
vergleichend gegenüber. Schwerpunkte bilden dabei die Enttraditionalisierung der Moderne,
die Individualisierung, die Herausbildung veränderter Handlungsstrategien und neuer
Gesellschaftsstrukturen sowie die von Beck und Schulze aufgezeigten Wege aus der Risiko-
bzw. Erlebnisgesellschaft.
Das fünfte Kapitel fasst die zentralen Erkenntnisse dieser Hausarbeit zusammen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Risikogesellschaft
- Ausgangssituation
- Enttraditionalisierung und das Verschwimmen der sozialen Schichten
- Individualisierung
- Die Herausbildung neuer Handlungsstrategien
- Wege aus der Risikogesellschaft
- Die Weltrisikogesellschaft des Jahres 2007.
- Die Erlebnisgesellschaft
- Ausgangssituation
- Innenorientierte Handlungsrationalität - Erlebnisorientierung
- Individualität und Kollektivität
- Die Auflösung alter und die Herausbildung neuer Gesellschaftsstrukturen
- Wege aus der Erlebnisgesellschaft
- Ergänzende Gedanken aus dem Jahr 2005
- Gegenüberstellung der beiden Gegenwartsdiagnosen
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit beschäftigt sich mit den Gegenwartsdiagnosen „Risikogesellschaft“ von Ulrich Beck und „Erlebnisgesellschaft“ von Gerhard Schulze, die die gesellschaftlichen Verhältnisse der Bundesrepublik Deutschland Mitte der 1980er Jahre untersuchen. Ziel ist es, die beiden Diagnosen vergleichend zu betrachten und Gemeinsamkeiten sowie Unterschiede aufzuzeigen.
- Enttraditionalisierung und Individualisierung in der modernen Gesellschaft
- Herausbildung neuer Handlungsstrategien und Gesellschaftsstrukturen
- Die Rolle von Risiken und Unsicherheiten in der Risikogesellschaft
- Erlebnisorientierung und die Suche nach einem „schönen Leben“ in der Erlebnisgesellschaft
- Wege aus der Risikogesellschaft und der Erlebnisgesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Das zweite Kapitel beleuchtet Becks Risikogesellschaft, wobei der Schwerpunkt auf den Folgen der Enttraditionalisierung und Individualisierung für das Individuum liegt. Es werden die Herausbildung neuer Handlungsstrategien sowie Becks Lösungsansätze für die Herausforderungen der Risikogesellschaft dargestellt.
Das dritte Kapitel fokussiert auf Schulzes Erlebnisgesellschaft. Es wird der Wandel von außenorientierter zu innenorientierter Handlungsrationalität, die Erlebnisorientierung und die Herausbildung neuer Gesellschaftsstrukturen beschrieben. Weiterhin werden Schulzes Lösungsansätze für die Herausforderungen der Erlebnisgesellschaft vorgestellt.
Das vierte Kapitel stellt die zentralen Aspekte beider Diagnosen gegenüber und zeigt Gemeinsamkeiten und Unterschiede auf.
Schlüsselwörter
Risikogesellschaft, Erlebnisgesellschaft, Enttraditionalisierung, Individualisierung, Handlungsstrategien, Gesellschaftsstrukturen, Moderne, postmoderne Gesellschaft, Bundesrepublik Deutschland.
- Quote paper
- Karin Heiduck (Author), 2008, Erlebnisgesellschaft und Risikogesellschaft - Zwei Gegenwartsdiagnosen im Vergleich, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/118975