Belehrungspflicht bei freiwilliger Teilnahme an einer Atemalkoholkontrolle

Ist vor einer Atemalkoholkontrolle darüber zu belehren, dass die Teilnahme daran freiwillig ist?


Examensarbeit, 2020

43 Seiten, Note: 13


Leseprobe


Gliederung

Literaturverzeichnis

A. Einleitung

B. Entwicklung der Diskussion

C. Praktische Relevanz der Atemalkoholkontrolle

D. Freiwilligkeit der Teilnahme an einer Atemalkoholkontrolle
I. Selbstbelastungsfreiheit
II. Mangelnde gesetzliche Ermächtigungsgrundlage

E. Belehrungspflicht über die Freiwilligkeit der Atemalkoholkontrolle
I. Innerministerielle Richtlinien zur Belehrung bei Atemalkoholkontrollen
II. Systematische Folgerungen aus § 81a StPO
1. Einwilligung in eine Blutentnahme
a) Qualitative Anforderungen an die Freiwilligkeit
b) Ansätze zur Einschränkung der Belehrungspflicht
2. Rückschlüsse für die Einwilligung in eine Atemalkoholkontrolle
3. Zwischenergebnis
III. Analogie zu § 136 I 2 StPO
1. Planwidrige Regelungslücke
a) Ausdrückliche Regelung von Belehrungspflichten in besonderen Fällen
b) Bewusste Beschränkung der Belehrungspflichten auf die Aussagefreiheit
2. Vergleichbare Interessenlage
a) Belehrung in Vernehmungssituationen
b) Belehrung des Beschuldigten
c) Belehrung über die Aussagefreiheit
3. Zwischenergebnis
IV. Wertungen des Nemo-tenetur -Prinzips und des Fair-trial -Grundsatzes
V. Datenschutzrechtliche Anforderungen an Atemalkoholkontrollen
1. Richtlinie (EU) 2016/680
2. Deutsche Umsetzung im 3. Teil des BDSG
a) Datenschutzrechtliche Vorgaben an eine Einwilligung
b) Zulassung der Einwilligung durch eine Rechtsvorschrift
3. Zwischenergebnis
VI. Ergebnis

F. Beweisverwertungsverbote bei einer rechtswidrigen Atemalkoholmessung
I. Verwertbarkeit der Atemalkoholmessung
1. Absolutes Beweisverwertungsverbot nach § 136a III 2 StPO
2. Relatives Beweisverwertungsverbot nach der Abwägungslehre
a) Beweisverwertungsverbot bei ordnungsgemäßer Belehrung
b) Beweisverwertungsverbot bei unterlassener Belehrung
II. Fernwirkung einer unverwertbaren Atemalkoholmessung

G. Gesamtergebnis

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Analogie oder Umkehrschluß? – Zugleich ein Kapitel mehrstufiger Gesetzesanwendung, dargestellt an aktuellen Rechtsfragen der juristischen Praxis: §§ 1717, 616 BGB; 32 BadVersG; Art. 64 GG, in: NJW 1954, S. 624 bis 627.

Zimmermann, Till / Bales, Laura

Der Umgang mit Divergenzen im Recht am Beispiel des Strafrechts, in: JuS 2019, S. 1137 bis 1143.

A. Einleitung

Wer pustet, ist selbst schuld!1 Diese zynische Aussage trifft den Kern der Diskussion über die Belehrungspflicht bei den auf deutschen Straßen in „großer Anzahl“2 durchgeführten Atemalkoholkontrollen. Nach der Rechtsauffassung des OLG Brandenburg3, des KG4 und des OLG Celle5 sei die Teilnahme an einer Atemalkoholkontrolle zwar freiwillig, daraus folge allerdings nicht, dass die betroffene Person über diesen Umstand auch belehrt werden müsse. Eine Belehrung über die Freiwilligkeit der Teilnahme an einer Atemalkoholkontrolle sei gesetzlich nicht ausdrücklich geregelt und komme deshalb nicht in Betracht.6

Sollte für jeden Betroffenen erkennbar sein, dass die Mitwirkung an einer Atemalkoholkontrolle freiwillig ist,7 würde dies die tatsächliche Bedeutung der Kontroverse zum Belehrungserfordernis wesentlich entschärfen. Erfahrungsberichte aus der Praxis deuten freilich in eine entgegengesetzte Richtung: Dem juristischen Laien wird es regelmäßig nicht bekannt sein, dass er zur Mitwirkung an einem Atemalkoholtest durch (kräftiges) Pusten in das „Röhrchen“ nicht verpflichtet ist.8 Darüber hinaus ist es naheliegend, dass viele juristisch nicht vorgebildete Bürger – entgegen der geltenden Rechtslage9 – davon ausgehen werden, die Verweigerung der Teilnahme an einer Atemalkoholkontrolle könne ihnen zum Nachteil gereichen.10 Die verbreiteten Fehlvorstellungen werden dadurch potenziert, dass die uniformierten Polizisten den Betroffenen im Rahmen einer Verkehrskontrolle in amtlicher Funktion gegenüberstehen und somit von vornherein eine Machtasymmetrie besteht.11 Deshalb ist es möglich, dass unwissende, noch unverdächtige Bürger „freiwillig“ durch eine Atemalkoholkontrolle einen Tatverdacht gegen sich selbst erzeugen und so einen wesentlichen Beitrag zu ihrer eigenen Überführung leisten. Die oberlandesgerichtliche Rechtsprechung kann also dazu führen, dass Betroffene an Atemalkoholkontrollen teilnehmen, die nicht in ihrem Interesse liegen und von ihnen verweigert worden wären, wenn sie ihre Rechte gekannt hätten.12 Insofern stellt sich die Frage, ob ein bestehendes, aber unbekanntes Verteidigungsrecht nicht aufgrund der Unkenntnis des Begünstigten zur Makulatur wird.

Vor dem Hintergrund dieser Rechtsprechungslinie und der praktischen Relevanz der Atemalkoholkontrolle ( C. ) soll im Folgenden der Frage nachgegangen werden, ob de lege lata vor einer Atemalkoholkontrolle über die Freiwilligkeit der Teilnahme ( D. ) zu belehren ist ( E. ). Um die Tragweite der Beurteilung einordnen zu können, wird im Anschluss daran erörtert, ob eine rechtswidrige Atemalkoholmessung Beweisverwertungsverbote nach sich zieht ( F. ). Diesen Fragenkomplexen soll zur Orientierung ein chronologischer Überblick über die bisherige Diskussion vorangestellt werden ( B. ).

B. Entwicklung der Diskussion

Den Ausgangpunkt der Diskussion um die Pflicht zur Belehrung über die Freiwilligkeit der Teilnahme an einer Atemalkoholkontrolle bilden vier instanzgerichtliche Entscheidungen.13 Das LG Freiburg14, das AG Freiburg15 und das AG Frankfurt a.M.16 nahmen jeweils ohne eingehendere Begründung eine Belehrungspflicht an. Diesen Entscheidungen ist das AG Michelstadt17 entgegengetreten, das die Frage nach einer Belehrungspflicht im Ergebnis offenließ und nach einer Interessenabwägung jedenfalls ein aus dem (möglichen) Belehrungsverstoß resultierendes Beweisverwertungsverbot ablehnte. Anlässlich dieser Entscheidungen sprachen sich Cierniak/Herb 18 in einem grundlegenden Aufsatz gegen eine Pflicht zur Belehrung über die Freiwilligkeit der Teilnahme an einer Atemalkoholmessung aus. Der Argumentation von Cierniak/Herb folgten daraufhin das OLG Brandenburg19 und das KG20. Gegen dieses Verständnis werden vornehmlich strafprozessuale Einwände erhoben, die eine Belehrungspflicht nach sich ziehen sollen.21 Seit Inkrafttreten der Richtlinie (EU) 2016/68022 und der deutschen Umsetzungsvorschriften in den §§ 45 ff. BDSG stehen darüber hinaus datenschutzrechtliche Bedenken gegen ohne Belehrung praktizierte Atemalkoholkontrollen im Raum, die sogar die grundsätzliche Zulässigkeit freiwilliger Atemalkoholkontrollen in Frage stellen.23 In den jüngsten Beschlüssen zu dieser Thematik verhielten sich das OLG Brandenburg24 und das OLG Celle25 allerdings nicht zu den in der Literatur angeführten Argumenten, sondern verwiesen in vollem Umfang auf die bisherige Rechtsprechung.

C. Praktische Relevanz der Atemalkoholkontrolle

Die mit einer Atemalkoholkontrolle gemessene Atemalkoholkonzentration ist für den Nachweis der Alkoholisierung eines Betroffenen im Straf- und Ordnungswidrigkeitenverfahren erheblich.26

Die Atemalkoholkonzentration ist gesetzliches Tatbestandsmerkmal des § 24a StVG.27 Demnach handelt ordnungswidrig, wer im Straßenverkehr ein Kraftfahrzeug führt, obwohl er 0,25 mg/l oder mehr Alkohol in der Atemluft hat. Wird wegen einer Ordnungswidrigkeit nach § 24a StVG eine Geldbuße festgesetzt, ist gemäß § 25 I 2 StVG in der Regel auch ein Fahrverbot anzuordnen.28

Die Straftatbestände der Trunkenheit im Verkehr (§ 316 StGB) und der Gefährdung des Straßenverkehrs (§ 315c I Nr. 1 lit. a) StGB) setzen dagegen keine konkreten Atem- oder Blutalkoholgrenzwerte voraus, sondern stellen stattdessen auf die alkohol- oder rauschbedingte Fahrunfähigkeit ab.29 Für die Feststellung der alkoholbedingten Fahrunfähigkeit ist die Blutalkoholkonzentration das wichtigste Beweisanzeichen.30 Ab 1,1 Promille sind alle Führer von Kraftfahrzeugen unabhängig von weiteren Beweisanzeichen fahrunfähig (sog. absolute Fahrunfähigkeit).31 Ist dieser Grenzwert nicht erreicht, sind zusätzliche Beweisanzeichen erforderlich (sog. relative Fahrunfähigkeit).32 Für den Nachweis einer bestimmten Blutalkoholkonzentration ist die Atemalkoholkontrolle freilich nicht geeignet.33 Dementsprechend können Atemalkoholwerte für die Feststellung der absoluten Fahrunfähigkeit nicht herangezogen werden.34 Allerdings kann der Atemalkoholwert als (gewichtiges) Indiz für oder gegen die relative Fahrunfähigkeit sprechen.35 Insbesondere kann das Ergebnis einer Atemalkoholkontrolle einen Tatverdacht erzeugen und somit Anlass zur Anordnung einer Blutentnahme gemäß § 81a StPO geben.36

D. Freiwilligkeit der Teilnahme an einer Atemalkoholkontrolle

Nach allgemeiner Ansicht ist die Teilnahme an einer Atemalkoholkontrolle freiwillig.37 Als Gründe können hierfür die Selbstbelastungsfreiheit ( I. ) sowie das Fehlen einer gesetzlichen Ermächtigungsgrundlage für die zwangsweise Anordnung einer Atemalkoholkontrolle herangezogen werden ( II. ).

I. Selbstbelastungsfreiheit

Im Rahmen eines Strafverfahrens darf niemand gezwungen werden, sich durch seine eigene Aussage einer Straftat zu bezichtigen oder zu seiner Überführung aktiv beizutragen ( nemo tenetur se ipsum accusare ).38 Diese aus der Menschenwürde (Art. 1 I GG), dem allgemeinen Persönlichkeitsrecht (Art. 2 I GG) und dem Rechtsstaatsprinzip (Art. 20 III GG) hergeleitete Rechtsposition gehört zum Kernbereich der Verfahrensfairness (Art. 6 I 1 EMRK)39 und kommt insbesondere in den §§ 136 I 2, 163a III 2, IV 2 StPO exemplarisch zum Ausdruck.40 Die Selbstbelastungsfreiheit garantiert nicht nur eine Aussage-,41 sondern auch eine umfassende Mitwirkungsfreiheit.42 Der Betroffene darf also nicht zu Tests, Tatrekonstruktionen oder zur Schaffung der für die Erstattung eines Gutachtens notwendigen Anknüpfungstatsachen gezwungen werden.43 Den Betroffenen treffen im Strafverfahren nach diesen Grundsätzen nur passive Duldungs- und Verhaltenspflichten.44 Aufgrund dieser allgemeinen Prinzipien, die unverkürzt auch im Ordnungswidrigkeitenverfahren gelten (vgl. § 46 I OWiG),45 kann eine Atemalkoholkontrolle als aktive Mitwirkungshandlung nicht erzwungen werden.

II. Mangelnde gesetzliche Ermächtigungsgrundlage

Jeder staatliche Eingriff in Grundrechte setzt nach dem Vorbehalt des Gesetzes (vgl. Art. 20 III GG) eine gesetzliche Ermächtigungsgrundlage voraus.46 Nach § 81a StPO kann lediglich die passive Duldung einer Blutentnahme, nicht hingegen eine aktive Mitwirkung bei einer Atemalkoholkontrolle erzwungen werden.47 Folglich fehlt eine – unter der Geltung des Grundgesetzes ohnehin nicht verfassungskonform zu erlassene48 – gesetzliche Ermächtigungsgrundlage für die zwangsweise Anordnung zur Mitwirkung an einer Atemalkoholkontrolle. Eine Atemalkoholkontrolle kann als grundrechtsbeeinträchtigende Maßnahme (vgl. Art. 2 I, 1 I GG) deshalb nur dann verfassungskonform sein, wenn der Betroffene freiwillig in die Durchführung einwilligt und so der Atemalkoholkontrolle den Eingriffscharakter nimmt.49

E. Belehrungspflicht über die Freiwilligkeit der Atemalkoholkontrolle

Von der Freiwilligkeit der Teilnahme ist der Fragenkomplex zu trennen, ob hierüber auch zu belehren ist. Die StPO enthält diverse Regelungen, die eine Pflicht zur Belehrung des Beschuldigten über sein Recht, sich zu der Beschuldigung zu äußern oder nicht zur Sache auszusagen, statuieren (vgl. §§ 115 III 1, 126a II 1, 128 I 2, 136 I 2, 163a III 2, IV 2, 243 V 1 StPO).50 Diese Vorschriften verpflichten allerdings nach ihrem Wortlaut nur zur Belehrung über die Aussagefreiheit, nicht hingegen auch zur Belehrung über die Mitwirkungsfreiheit. Eine Pflicht zur Belehrung des Betroffenen über die Freiwilligkeit einer nonverbalen Mitwirkung ist gesetzlich nur für DNA-Reihenuntersuchungen in § 81h IV StPO geregelt.51 Atemalkoholkontrollen und die Frage der Belehrung über ihre Freiwilligkeit sind demnach gesetzlich in der StPO nicht unmittelbar normiert.52

Gleichwohl existieren innerministerielle Richtlinien ( I. ), die eine Belehrungspflicht statuieren. Darüber hinaus könnten systematische Erwägungen für eine Belehrungspflicht streiten. Insbesondere § 81a StPO ( II. ), der die zwangsweise Blutentnahme regelt, und § 136 I 2 StPO ( III. ), der eine Belehrungspflicht über die Aussagefreiheit in Vernehmungssituationen vorsieht, könnten als gesetzliche Anknüpfungspunkte für eine Belehrungspflicht heranzuziehen sein. Des Weiteren sind ergänzend verfassungs- und konventionsrechtliche Wertungen zu berücksichtigen ( I V. ). Fernerhin kommt es in Betracht, datenschutzrechtliche Anforderungen an die freiwillige Einwilligung in prozessuale Ermittlungsmaßnahmen im Straf- und Ordnungswidrigkeitenverfahren zu stellen ( V. ).

I. Innerministerielle Richtlinien zur Belehrung bei Atemalkoholkontrollen

Die im Wesentlichen bundeseinheitlich erlassenen innerministeriellen Richtlinien zur „Feststellung von Alkohol-, Medikamenten- und Drogeneinfluss bei Straftaten und Ordnungswidrigkeiten; Sicherstellung und Beschlagnahme von Führerscheinen“ (RiBA)53 regeln in Nr. 2.1.1., dass die betroffene Person vor der Durchführung der Atemalkoholmessung ausdrücklich darüber zu belehren ist, dass die Messung nur mit ihrem Einverständnis durchgeführt wird.54 Der Person ist dabei zu eröffnen, welche Straftat oder Ordnungswidrigkeit ihr zur Last gelegt wird. Auf die Folgen einer Weigerung der Teilnahme ist hinzuweisen (Nr. 2.1.1. RiBA). Die innerministeriellen Richtlinien haben als Verwaltungsvorschriften keine unmittelbare Außenwirkung gegenüber den Bürgern, sondern dienen nur der gleichmäßigen internen Verwaltungssteuerung.55 Gleichwohl kommt einer Verwaltungsvorschrift insoweit über den allgemeinen Gleichheitssatz (Art. 3 I GG) eine mittelbare Außenwirkung zu, als sie die Verwaltungspraxis vereinheitlicht und (Ermessens-)Entscheidungen über den Einzelfall hinaus lenkt.56 Es wäre willkürlich, wenn die Ermittlungsbehörden die Betroffenen ohne sachlichen Grund in gleichgelagerten Sachverhalten teilweise über die Freiwilligkeit der Atemalkoholkontrolle belehrten und teilweise nicht.57 Soweit in dem entsprechenden Bundesland58 eine innerministerielle Richtlinie eine Belehrungspflicht über die Freiwilligkeit von Atemalkoholkontrollen vorschreibt, beansprucht diese folglich über die Umschaltnorm des Art. 3 I GG auch im Außenverhältnis gegenüber den Bürgern Geltung.

II. Systematische Folgerungen aus § 81a StPO

Gemäß § 81a I StPO dürfen einem Beschuldigten zur Feststellung von Tatsachen, die für das Verfahren von Bedeutung sind, Blutproben durch einen Arzt nach den Regeln der ärztlichen Kunst entnommen werden, wenn kein Nachteil für die Gesundheit des Beschuldigten zu erwarten ist. Zwar sind Atemalkoholkontrollen nicht vom Anwendungsbereich des § 81a StPO erfasst, allerdings lassen sich aus den rechtlichen Anforderungen an die Einwilligung in eine Blutentnahme ( 1. ) Rückschlüsse für die Fälle der Einwilligung in eine Atemalkoholkontrolle ziehen ( 2. ).

1. Einwilligung in eine Blutentnahme

Der Wortlaut des § 81a I StPO sieht jedenfalls implizit die Möglichkeit vor, dass die Anordnung der Blutentnahme durch den Richter (§ 81 a II 1 StPO), Staatsanwalt oder Polizisten (§ 81a II 2 StPO)59 durch eine Einwilligung des Betroffenen ersetzt werden darf.60 Es sind qualitative, durch eine Belehrung abzusichernde Anforderungen an die Freiwilligkeit der Einwilligung in eine Blutentnahme zu stellen ( a) ), die nicht aufgeweicht werden sollten ( b) ).

a) Qualitative Anforderungen an die Freiwilligkeit

Wenn die materiellen Voraussetzungen für die Anordnung einer Blutentnahme vorliegen, führt die Einwilligung lediglich zu einer Abkürzung des Verfahrens, indem die präventive Prüfung der Rechtmäßigkeit durch den Richter, Staatsanwalt oder Polizisten entbehrlich wird (sog. eingriffsmildernde Einwilligung).61 Sollten die materiellen Voraussetzungen für die Anordnung einer Blutentnahme dagegen nicht vorliegen, erlangen die Ermittlungsbehörden durch die Einwilligung Beweismaterial, das ihnen ansonsten nicht zur Verfügung gestanden hätte (sog. gesetzesvertretende Einwilligung).62 In beiden Fällen der Einwilligung in eine Blutentnahme vermag die in ihren formellen oder sogar auch materiellen Tatbestandsvoraussetzungen nicht erfüllte Ermächtigungsgrundlage des § 81a StPO die Grundrechtsbeeinträchtigung nicht in vollem Umfang zu rechtfertigen. Jedenfalls hinsichtlich der nicht von § 81a StPO abgedeckten Grundrechtsbeeinträchtigung muss somit konstitutiv auf die erteilte Einwilligung des Betroffenen zurückgegriffen werden, um der Blutentnahme den grundrechtlichen Eingriffscharakter zu nehmen.63 Um diesen Zweck erfüllen zu können, muss die Einwilligung aber eine bestimmte Qualität aufweisen; Sie muss insbesondere freiwillig sein.64 Dies setzt voraus, dass der Betroffene in Kenntnis der Sachlage und seines Weigerungsrechts ausdrücklich und aus freiem Entschluss einwilligt.65

[...]


1 Ähnlich: Jäger JA 2015, 314 („Pusten auf eigene Gefahr“).

2 Antwort der Sächsischen Staatsregierung auf die Kleine Anfrage der Fraktion DIE LINKE v. 08.03.2018 zur Häufigkeit von Atemalkoholkontrollen, Drucks.-Nr. 6/12391, online abrufbar unter: https://bit.ly/2DM9QmU, letzter Zugriff: 13.08.2020.

3 OLG Brandenburg DAR 2020, 41, 42; NStZ 2014, 524, 525.

4 KG NStZ 2015, 42.

5 OLG Celle BeckRS 2019, 34912 Rn. 9.

6 Die Rechtsprechung zusammenfassend: Meyer-Goßner/ Schmitt, § 81a StPO Rn. 4b.

7 In diesem Sinne: OLG Celle BeckRS 2019, 34912 Rn. 9; OLG Hamm NJW 1967, 1524; Göhler NStZ 1994, 71, 72: „für Betroffene mit einem durchschnittlichen Intelligenzgrad“.

8 Geppert NStZ 2014, 481; Böse JZ 2015, 653; Mosbacher NStZ 2015, 42, 43; Meyer-Goßner/ Schmitt, § 81a StPO Rn. 4a; Urbanzyk/Homann DAR 2018, 402, 405; Häcker, S. 133.

9 BVerfG NJW 1996, 1587, 1588; BGHSt 49, 56, 58.

10 Geppert NStZ 2014, 481; Stief StV 2017, 470, 475; El-Ghazi ZIS 2019, 110, 112; Amelung, S. 90.

11 So: Stief StV 2017, 470, 475; Mosbacher NStZ 2015, 42, 43; Amelung StV 1985, 257, 261; siehe auch BGHSt GS 42, 139, 147, zu Vernehmungssituationen.

12 So die Feststellungen vom LG Freiburg NZV 2009, 614, 615; siehe aber zur höheren körperlichen Eingriffsintensität einer beim Beschuldigten zwangsweise anzuordnenden Blutentnahme: AG Michelstadt NZV 2012, 97, 98; Arbab-Zadeh NJW 1984, 2615, 2619; Häcker, S. 135.

13 Überblick: Cierniak/Herb NZV 2012, 409 f.

14 LG Freiburg NZV 2009, 614, 615.

15 AG Freiburg BeckRS 2009, 86594.

16 AG Frankfurt a.M. NZV 2010, 266 (Ls.) = BeckRS 2010, 12332.

17 AG Michelstadt NZV 2012, 97, 98; ähnlich: AG Castrop-Rauxel Blutalkohol 2015, 280, 282.

18 Cierniak/Herb NZV 2012, 409.

19 OLG Brandenburg NStZ 2014, 524, 525.

20 KG NStZ 2015, 42.

21 Insbesondere: Geppert NStZ 2014, 481; Böse JZ 2015, 653; Mosbacher NStZ 2015, 42.

22 Richtlinie (EU) 2016/680 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 27.04.2016 zum Schutz natürlicher Personen bei der Verarbeitung personenbezogener Daten durch die zuständigen Behörden zum Zwecke der Verhütung, Ermittlung, Aufdeckung oder Verfolgung von Straftaten oder der Strafvollstreckung sowie zum freien Datenverkehr und zur Aufhebung des Rahmenbeschlusses 2008/977/JI des Rates.

23 Insbesondere: El-Ghazi ZIS 2019, 110, 118; Schwichtenberg NK 2020, 91, 100.

24 OLG Brandenburg DAR 2020, 41, 42.

25 OLG Celle BeckRS 2019, 34912 Rn. 9.

26 Überblick: Fischer, § 316 StGB Rn. 23 f.; Koehl SVR 2016, 1 f.

27 BGHSt 46, 358; B/H/ Schäpe, § 12 Rn. 196.

28 B/B/ Niehaus, 16. B. Rn. 102 ff.; B/K/K/ Krumm, § 3 Rn. 68.

29 Laschewski NZV 2009, 1, 2; zu den bei Trunkenheitsfahrten in Betracht kommenden Delikten: Mosbacher JuS 2015, 129, 131; Soiné NZV 2016, 411.

30 BGHSt 31, 42, 44; NK/ Zieschang, § 316 StGB Rn. 21.

31 BGHSt 37, 89; L/K/ Heger, § 315c StGB Rn. 6a.

32 BGHSt 31, 42, 44; S/S/ Hecker, § 316 StGB Rn. 12.

33 BGH NVZ 2001, 267, 268; NStZ 1995, 539, 540; B/H/H/J/ Hühnermann, § 24a StVG Rn. 19; Haffner/Graw NZV 2009, 209, 212 f.; Krumm SVR 2016, 26, 28.

34 OLG Zweibrücken NStZ 2002, 269, 270; Fischer, § 316 StGB Rn. 23; Janker DAR 2009, 1, 3; zweifelnd: König NZV 2000, 298, 299; a.A. Laub SVR 2016, 9 ff.

35 OLG Nürnberg DAR 2010, 217, 218 f.; OLG Celle NJW 2009, 3524, 3526; Fischer, § 316 StGB Rn. 23; Vergho SVR 2011, 201, 203 f.; Cierniak/Herb NZV 2012, 409.

36 Fischer, § 316 StGB Rn. 23; König NZV 2000, 298; Laschewski NZV 2009, 1, 2; zum Anfangsverdacht einer Trunkenheitsfahrt: Gramse NZV 2002, 17 ff.

37 BGH VRS 39 (1970), 184, 185; Cierniak/Herb NZV 2012, 409, 410 f.; Geppert NStZ 2014, 481, 482 ff.; Kühne, Rn. 477; Volk/Engländer, § 10 Rn. 22.

38 BVerfGE 109, 279, 324; 56, 37, 49; BGHSt 49, 136, 145; 14, 358, 364; Kasiske JuS 2014, 15 ff.; Meyer GA 2007, 15, 18 ff.; Pawlik GA 1998, 378; Eser ZStW 79 (1967), 565, 587.

39 EGMR JR 2005, 423 m. Anm. Gaede ; EGMR StV 2003, 257 („Allan-Urteil“) m. Anm. Gaede.

40 BVerfGE 133, 168, 201; 110, 1, 31; 56, 37, 43; 55, 144, 150 f.; BGHSt 14, 358, 364; SK/ Rogall, Vor. § 133 StPO Rn. 66; Niemöller/Schuppert AöR 107 (1982), 387, 421 ff.; rechtsvergleichend: Eidam, S. 49, 50 ff.

41 So aber: Ransiek/Winsel GA 2015, 620, 635 ff.; Böse GA 2002, 98, 128; Lesch ZStW 111 (1999), 624, 636 ff.; Pawlik GA 1998, 378, 383; Lorenz JZ 1992, 1000, 1006.

42 SK/ Rogall, Vor. § 133 StPO Rn. 66, 73; Rösinger, S. 3 ff.; Mosbacher NStZ 2015, 42 f.; die Prämisse der Differenzierung zwischen Aktivität und Passivität hinterfragend: Verrel NStZ 1997, 415, 417 ff.; Bosch, S. 277; Kölbel, S. 44 ff.; Eisenhardt, S. 48 ff.

43 BGHSt GS 42, 139, 152; Cierniak/Herb NZV 2012, 409, 410.

44 BVerfGE 56, 37, 42; BGHSt 34, 39, 45 f.; a.A. auch Duldungspflichten sind am Nemo-tenetur -Grundsatz zu messen: Sautter AcP 161 (1962), 215, 246 ff.; Wolfslast NStZ 1987, 103 f.

45 BVerfGE 55, 144, 150; implizit: BGHSt 25, 365, 368 f.; ferner: Cierniak/Herb NZV 2012, 409, 411; a.A. Günther GA 1978, 193, 205 f.; Stürner NJW 1981, 1757, 1759; Schöch DAR 1996, 44, 49.

46 Zur Wesentlichkeitstheorie: BVerfGE 98, 218, 251 f.; Amelung, S. 63; Hoffmann-Riem AöR 130 (2005), 5, 10.

47 BGH VRS 39 (1970), 184, 185; S/S/W/ Bosch, § 81a StPO Rn. 5.

48 So: El-Ghazi ZIS 2019, 110, 111; zum Nemo-tenetur -Prinzip: BVerfGE 109, 279, 324; 56, 37, 49.

49 Böse JZ 2015, 653, 654; El-Ghazi ZIS 2019, 110 ff.; SK/ Rogall, § 81a StPO Rn. 16; grundlegend: Amelung, S. 65 f.; Kölbel, S. 47; Voßkuhle/Kaiser JuS 2009, 313, 314.

50 SK/ Rogall, Vor. § 133 StPO Rn. 66.

51 § 81h StPO betrifft als freiwillige, nicht erzwingbare Mitwirkung den Nemo-tenetur -Grundsatz: BT-Drucks. 15/5674, S. 1 f. (freiwillige „Mitwirkung“); Cierniak/Herb NZV 2012, 409, 412; Geppert NStZ 2014, 481, 485; Böse JZ 2015, 653, 654, 656.

52 OLG Brandenburg DAR 2020, 41, 42; OLG Celle BeckRS 2019, 34912 Rn. 9; KG NStZ 2015, 42.

53 Die Abkürzung ist nicht amtlich.

54 Die allgemeine Verfügung Bayerns vom 05.04.2001 (BayAllMBl. S. 165) ist bei LK/ König, § 316 StGB Rn. 255 abgedruckt, online abrufbar unter: https://bit.ly/2D2fbpA, letzter Zugriff: 13.08.2020; zur Verwaltungsvorschrift von Rheinland-Pfalz: Schäler NZV 2017, 422 f.

55 Mosbacher NStZ 2015, 42, 43; Cierniak/Herb NZV 2012, 409, 411; zu Verwaltungsvorschriften im Allgemeinen: Maurer /Waldhoff, § 24 Rn. 1 ff.

56 Voßkuhle/Kaufhold JuS 2016, 314, 315 f.; Dreier/ Heun, Art. 3 GG Rn. 58.

57 Mosbacher NStZ 2015, 42, 43; Böse JZ 2015, 653, 657.

58 Der Gleichheitssatz gilt nur gegenüber demselben, zuständigen Hoheitsträger: BVerfGE 79, 127, 158; Zimmermann/Bales JuS 2019, 1137, 1138; Klein JZ 2018, 64, 65.

59 Zur Anordnungskompetenz: BT-Drucks. 18/12785, S. 46; G/J/T/Z/ Brauer, § 81a StPO Rn. 19 ff.

60 MüKo/ Trück, § 81a StPO Rn. 24; BeckOK/ Goers, § 81a StPO Rn. 15.

61 OLG Brandenburg DAR 2020, 41, 42; NStZ 2014, 524, 525; Amelung, S. 105 ff.; Böse JZ 2015, 653, 655; Cierniak/Herb NZV 2012, 409, 412.

62 Böse JZ 2015, 653, 654 f.; SK/ Rogall, § 81a StPO Rn. 16; Amelung, S. 82 ff.; zur Zulässigkeit dieser Konstellation: Meyer-Goßner/ Schmitt, § 81a StPO Rn. 3; Löffler NJW 1951, 821, 822.

63 Böse JZ 2015, 653, 654 f.; El-Ghazi ZIS 2019, 110 f.; Amelung, S. 63 ff.

64 Zur Einwilligung in eine Freiheitsentziehung: BGH NJW 1964, 1177 f.; OLG Hamm BeckRS 2009, 21051; grundlegend: Amelung, S. 79 ff.; Putzhammer, S. 86 ff.; Cierniak/Herb NZV 2012, 409, 411.

65 OLG Jena BeckRS 2011, 28891; OLG Bamberg NJW 2009, 2146; OLG Karlsruhe NStZ 2005, 399, 400; L/R/ Krause, § 81a StPO Rn. 13; Metz NStZ-RR 2014, 329, 330; Heinrich NZV 2010, 278, 281.

Ende der Leseprobe aus 43 Seiten

Details

Titel
Belehrungspflicht bei freiwilliger Teilnahme an einer Atemalkoholkontrolle
Untertitel
Ist vor einer Atemalkoholkontrolle darüber zu belehren, dass die Teilnahme daran freiwillig ist?
Hochschule
Bucerius Law School - Hochschule für Rechtswissenschaften in Hamburg
Note
13
Autor
Jahr
2020
Seiten
43
Katalognummer
V1189807
ISBN (eBook)
9783346622716
ISBN (eBook)
9783346622716
ISBN (eBook)
9783346622716
ISBN (Buch)
9783346622723
Sprache
Deutsch
Schlagworte
belehrungspflicht, teilnahme, atemalkoholkontrolle
Arbeit zitieren
Mats Morten Leverenz (Autor:in), 2020, Belehrungspflicht bei freiwilliger Teilnahme an einer Atemalkoholkontrolle, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1189807

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