Konflikte können in jeder Lebenslage, in jeder Beziehung und zwischen den unterschiedlichsten Personen, Gruppen oder Staaten auftreten. Die Folgen können verhärtete Fronten, Gewalt oder im extremsten Fall auch Krieg sein. Wenn der Mord, die letzte Eskalationsstufe eines Konfliktes, passiert ist, werden Polizei, Anwälte und Richter tätig. Wenn die Ehe gescheitert ist, treten Scheidungsanwalt und Familiengericht auf den Plan. Es wird also eher auf die Vergangenheit eingegangen und die Zukunft bleibt weitestgehend nicht mit gestaltet.
Die nachstehende Arbeit soll sich mit einer konstruktiven Konfliktlösungmethode beschäftigen, die einsetzt, bevor Misstrauen, Vergeltungswünsche oder Gewalt sich ihren Weg gebahnt haben – die Mediation.
Mediation bietet Wege, Möglichkeiten und Strategien Konflikte beizulegen. Mediation ist nicht nur auf dem Gebiet der Psychologie zu Hause, sondern vereinigt Handlungsperspektiven und Theorien aus unterschiedlichen Fachrichtungen. So beschäftigen sich neben der Psychologie auch Pädagogen, Kommunikationswissenschaftler sowie Straf- und Zivilrechtler mit dieser Thematik. Obwohl die Mediation interdisziplinär verankert ist, soll hier die psychologische Seite im Vordergrund stehen.
Der erste Teil der Arbeit wird sich mit dem zentralen Gegenstand der Mediation beschäftigen, der Begriffsbestimmung des Konfliktes, deren Formen, deren Wesen und dem Aufzeigen von Zusammenhängen.
Im zweiten, dem Hauptteil der Arbeit soll auf die Konfliktlösemethode der Mediation eingegangen werden. Dafür wird zunächst nach einer Definition der Mediation gesucht, die das Verfahren umfassend erklärt.
Im Anschluss daran werden die theoretischen Grundlagen in Form des verhandlungs- und lösungsorientierten Ansatzes, des Harvard- Konzeptes und des weiterentwickelten Transformationsansatzes Beachtung finden.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Gegenstand der Mediation - der Konflikt
- 2.1. Definition des Begriffs Konflikt
- 2.2. Konflikttypologie
- 2.2.1. Intensität
- 2.2.2. Beteiligte
- 2.2.2.1. Intrapsychischer Konflikt
- 2.2.2.2. Sozialer Konflikt
- 2.2.3. Streitgegenstände
- 2.2.4. Erscheinungsform
- 2.2.5. Merkmale der Beteiligten
- 2.3. Konfliktvermeidung
- 3. Das Verfahren der Mediation
- 3.1. Definition
- 3.2. Merkmale der Mediation
- 3.2.1. Mediator als externer Dritter
- 3.2.2. Allparteilichkeit/Neutralität
- 3.2.3. Die Eigenverantwortlichkeit
- 3.2.4. Das Fallspezifische
- 3.2.5. Die Ergebnisoffenheit
- 4. Theoretische Grundlagen der Mediation
- 4.1. Der verhandlungs- und lösungsorientierte Ansatz - Das Harvard-Konzept
- 4.2. Der Transformationsansatz
- 5. Die Rolle des Mediators
- 5.1. Vertrauensaufbau
- 5.2. Problembewätigungskompetenz
- 5.3. Lösungsfindungskompetenz
- 5.4. Emotionale Intelligenz
- 5.5. Passung von Mediator und Fall
- 6. Ablauf der Mediation
- 6.1. Phase I: Vorbereitung
- 6.2. Phase II: Informations- und Themensammlung
- 6.3. Phase III: Klärung der Interessen
- 6.4. Phase IV: Lösungsoptionen suchen und bewerten
- 6.5. Phase V: Bewertung und Auswahl der Lösungsoptionen
- 6.6. Phase VI: Mediationsvereinbarung
- 7. Probleme
- 7.1. Kommunikationsfallen und Störungen
- 7.2. Eskalation
- 7.3. Intervention
- 8. Anwendungsfelder
- 8.1. Ehe- und Familienmediation
- 8.2. Schulmediation
- 8.3. Wirtschaftsmediation
- 8.4. Umweltmediation
- 8.5. Interkulturelle Konflikte
- 8.6. Täter- Opfer- Konflikte
- 8.7. Online- Mediation
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Magisterarbeit befasst sich mit Mediation als konstruktiver Methode der Konfliktlösung. Ziel ist es, das Verfahren der Mediation umfassend zu beschreiben und zu analysieren, einschließlich der theoretischen Grundlagen, der Rolle des Mediators und praktischer Anwendungsbereiche.
- Definition und Typologie von Konflikten
- Theoretische Grundlagen und Ansätze der Mediation
- Die Rolle und Kompetenz des Mediators
- Ablauf und Phasen der Mediation
- Anwendungsfelder und Herausforderungen der Mediation
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema Mediation ein und erläutert die Bedeutung konstruktiver Konfliktlösungsmethoden, im Gegensatz zu herkömmlichen juristischen Verfahren. Sie hebt die interdisziplinäre Natur der Mediation hervor und skizziert den Aufbau der Arbeit, der sich von der Definition des Konflikts über die theoretischen Grundlagen bis hin zu den Anwendungsfeldern erstreckt. Der Fokus liegt auf dem psychologischen Aspekt der Mediation.
2. Gegenstand der Mediation - der Konflikt: Dieses Kapitel befasst sich mit der Definition des Begriffs „Konflikt“ und seiner vielfältigen Erscheinungsformen. Es untersucht verschiedene Konflikttypologien, indem es Aspekte wie Intensität, beteiligte Parteien, Streitgegenstände und Erscheinungsformen betrachtet. Der Fokus liegt auf dem Verständnis von Konflikten als Ausgangspunkt für Mediation und der Bedeutung der Konfliktanalyse für den Mediationsprozess.
3. Das Verfahren der Mediation: Hier wird Mediation als Verfahren definiert und ihre zentralen Merkmale herausgearbeitet. Es wird die Rolle des Mediators als neutraler Dritter, die Eigenverantwortung der Konfliktparteien und die Ergebnisoffenheit des Prozesses betont. Das Kapitel legt die Grundlagen für das Verständnis des Mediationsprozesses.
4. Theoretische Grundlagen der Mediation: Dieses Kapitel untersucht die theoretischen Grundlagen der Mediation. Es werden der verhandlungs- und lösungsorientierte Ansatz (Harvard-Konzept) und der Transformationsansatz detailliert erläutert und deren Bedeutung für die praktische Anwendung der Mediation herausgestellt. Das Kapitel stellt einen wichtigen Bezugspunkt für die weiteren Ausführungen dar.
5. Die Rolle des Mediators: Dieses Kapitel konzentriert sich auf die Fähigkeiten und Kompetenzen, die ein erfolgreicher Mediator benötigt. Es werden Kompetenzen wie Vertrauensaufbau, Problembewätigung, Lösungsfindung und emotionale Intelligenz als zentrale Aspekte der Mediatorrolle beschrieben. Die Bedeutung der Passung zwischen Mediator und Fall wird hervorgehoben.
6. Ablauf der Mediation: Das Kapitel beschreibt detailliert den Ablauf der Mediation in sechs Phasen: von der Vorbereitung bis zur Mediationsvereinbarung. Jeder Phase wird dabei ein spezifischer Fokus zugeordnet, beispielsweise Informations- und Themensammlung, Klärung der Interessen und Lösungsfindung. Die Bedeutung einer strukturierten Vorgehensweise für den Erfolg wird betont.
7. Probleme: Dieses Kapitel behandelt potenzielle Probleme und Störungen im Mediationsprozess, wie Kommunikationsfallen, Eskalationen und deren Intervention. Es bietet einen Einblick in die Herausforderungen, denen sich Mediationen gegenübersehen können, und die Notwendigkeit von entsprechenden Interventionsstrategien.
8. Anwendungsfelder: Hier werden verschiedene Anwendungsbereiche der Mediation vorgestellt, von Ehe- und Familienmediation über Schul- und Wirtschaftsmediation bis hin zu interkulturellen und Täter-Opfer-Konflikten. Das Kapitel demonstriert die Vielseitigkeit der Mediation und deren Anpassungsfähigkeit an unterschiedliche Kontexte.
Schlüsselwörter
Mediation, Konfliktlösung, Konflikttypologie, Mediator, Harvard-Konzept, Transformationsansatz, Kommunikationskompetenz, Verhandlungsführung, Konfliktmanagement, Anwendungsfelder.
Häufig gestellte Fragen zur Magisterarbeit: Mediation als konstruktive Methode der Konfliktlösung
Was ist der Gegenstand dieser Magisterarbeit?
Die Magisterarbeit befasst sich umfassend mit Mediation als konstruktiver Methode der Konfliktlösung. Sie analysiert das Verfahren der Mediation, einschließlich der theoretischen Grundlagen, der Rolle des Mediators und praktischer Anwendungsbereiche. Der Fokus liegt auf dem psychologischen Aspekt der Mediation.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themenschwerpunkte: Definition und Typologie von Konflikten, theoretische Grundlagen und Ansätze der Mediation (Harvard-Konzept und Transformationsansatz), die Rolle und Kompetenz des Mediators, Ablauf und Phasen der Mediation, sowie Anwendungsfelder und Herausforderungen der Mediation.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit ist in acht Kapitel gegliedert: Einleitung, Gegenstand der Mediation (Konfliktdefinition und -typologie), Das Verfahren der Mediation, Theoretische Grundlagen der Mediation, Die Rolle des Mediators, Ablauf der Mediation, Probleme im Mediationsprozess und Anwendungsfelder der Mediation. Jedes Kapitel wird durch eine Zusammenfassung beschrieben.
Was versteht die Arbeit unter Konflikt?
Die Arbeit definiert den Begriff „Konflikt“ und untersucht seine vielfältigen Erscheinungsformen. Es werden verschiedene Konflikttypologien anhand von Intensität, beteiligten Parteien, Streitgegenständen und Erscheinungsformen betrachtet. Der Fokus liegt auf dem Verständnis von Konflikten als Ausgangspunkt für Mediation und der Bedeutung der Konfliktanalyse für den Mediationsprozess.
Wie wird Mediation in der Arbeit definiert und beschrieben?
Mediation wird als Verfahren definiert und ihre zentralen Merkmale, wie die Rolle des Mediators als neutraler Dritter, die Eigenverantwortung der Konfliktparteien und die Ergebnisoffenheit des Prozesses, werden herausgearbeitet. Die Arbeit legt die Grundlagen für das Verständnis des Mediationsprozesses.
Welche theoretischen Grundlagen der Mediation werden behandelt?
Die Arbeit untersucht den verhandlungs- und lösungsorientierten Ansatz (Harvard-Konzept) und den Transformationsansatz als detaillierte theoretische Grundlagen der Mediation. Die Bedeutung dieser Ansätze für die praktische Anwendung wird herausgestellt.
Welche Rolle spielt der Mediator?
Die Arbeit beschreibt die Fähigkeiten und Kompetenzen eines erfolgreichen Mediators, wie Vertrauensaufbau, Problembewätigung, Lösungsfindung und emotionale Intelligenz. Die Bedeutung der Passung zwischen Mediator und Fall wird betont.
Wie läuft ein Mediationsprozess ab?
Der Ablauf der Mediation wird in sechs Phasen detailliert beschrieben: Vorbereitung, Informations- und Themensammlung, Klärung der Interessen, Lösungsoptionen suchen und bewerten, Bewertung und Auswahl der Lösungsoptionen und Mediationsvereinbarung. Die Bedeutung einer strukturierten Vorgehensweise für den Erfolg wird hervorgehoben.
Welche Probleme können im Mediationsprozess auftreten?
Die Arbeit behandelt potenzielle Probleme und Störungen im Mediationsprozess, wie Kommunikationsfallen, Eskalationen und deren Intervention. Es wird die Notwendigkeit von entsprechenden Interventionsstrategien beschrieben.
In welchen Bereichen kann Mediation angewendet werden?
Die Arbeit präsentiert verschiedene Anwendungsbereiche der Mediation, einschließlich Ehe- und Familienmediation, Schulmediation, Wirtschaftsmediation, Umweltmediation, interkulturelle Konflikte, Täter-Opfer-Konflikte und Online-Mediation. Die Vielseitigkeit und Anpassungsfähigkeit der Mediation an unterschiedliche Kontexte wird demonstriert.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter der Arbeit sind: Mediation, Konfliktlösung, Konflikttypologie, Mediator, Harvard-Konzept, Transformationsansatz, Kommunikationskompetenz, Verhandlungsführung, Konfliktmanagement, Anwendungsfelder.
- Arbeit zitieren
- Alexandra Stutz (Autor:in), 2008, Mediation. Die Kunst konstruktiver Konfliktlösung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/118985