Das Konzept der Anmut soll in dieser Arbeit zweifach dargestellt werden: Seine Beschaffenheit bzw. wie diese uns in der Abhandlung „Über Anmut und Würde“ präsentiert wird und welche Rolle dieses Konzept in der ästhetischen Erziehung spielt.
Um diese Aufgabe zu bewältigen, wird diese Arbeit sich nur auf die für dieses Ziel relevantesten Textstellen aus beiden Schriften beziehen. Hierbei müssen Themen, wie zum Beispiel die Übertragung des ästhetischen Charakters auf den Staat, die genaue Darstellung von Bestimmung und Bestimmbarkeit im Menschen oder die drei Stufen der Entwicklung ausbleiben. Dies ist der Fall, da diese Themen indessen wichtige Bestandteile der Schriften darstellen, allerdings nicht nötig sind, um das Konzept der Anmut und dessen Relation zur ästhetischen Erziehung zu verstehen. Um die Verständlichkeit und Übersichtlichkeit der Arbeit zu gewährleisten, werden diese also außenvorgelassen.
Hierbei wird sich vorwiegend auf die mittleren Briefe (11-16) konzentriert, wobei die weiteren Briefe gleichwohl berücksichtigt und für Ergänzungen genutzt werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Konzept der Anmut: „die Schönheit des Spiels”
- Auftreten der Anmut
- Der anmutige Charakter mit „Neigung zu der Pflicht” (A&W. S. 366)
- Schillers Anthropologie und Bildungstheorie in den Briefen „Über die ästhetische
Erziehung des Menschen”.
- Schillers Menschenbild
- Person und Zustand
- Die „Grundbegriffe“ Schillers Anthropologie: Sach- und Formtrieb
- Sachtrieb
- Formtrieb
- Bildungstheorie: Erziehung zum anmutigen Charakter
- Das verbindende Prinzip: Der Spieltrieb.
- Die ästhetische Erziehung.......
- Schillers Menschenbild
- Fazit
- Literaturverzeichnis.....
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht das Konzept der Anmut in Friedrich Schillers Schriften „Über Anmut und Würde“ und „Über die ästhetische Erziehung des Menschen“. Die Zielsetzung ist, die Beschaffenheit der Anmut gemäß Schillers Darstellung in „Über Anmut und Würde“ aufzuzeigen und ihre Rolle innerhalb der ästhetischen Erziehung zu beleuchten.
- Das Konzept der Anmut als „bewegliche Schönheit“
- Die Beziehung zwischen Anmut und Schönheit
- Die Rolle des Spieltriebs in Schillers Bildungstheorie
- Das Verhältnis von Sinnlichkeit und Vernunft im anmutigen Charakter
- Schillers Ideal der „schönen Seele“
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Der Text stellt Schillers „Über die ästhetische Erziehung des Menschen“ als bedeutende theoretische Schrift vor und erläutert die vielfältigen Reaktionen, die die Briefe hervorriefen. Die Arbeit konzentriert sich auf die Analyse des Anmut-Konzepts in beiden Schriften, „Über Anmut und Würde“ und „Über die ästhetische Erziehung des Menschen”, und beleuchtet die Beziehung zwischen diesen beiden Schriften.
2. Das Konzept der Anmut: „die Schönheit des Spiels“
Schiller beginnt seine Ausführungen mit der „griechischen Fabel“ der Gürtel-Allegorie, die die Anmut vom Begriff der Schönheit abhebt. Anmut wird als „bewegliche Schönheit“ definiert, die zwar schön ist, aber nicht alles Schöne auch Anmut ist. Anmut ist zudem „objektiv“ und entsteht am Objekt selbst.
2.1. Auftreten der Anmut
Anmut entsteht durch zufällige, willkürliche Bewegungen, die einen Ausdruck moralischer Empfindungen sind. Anmut ist somit ein „persönlicher Verdienst“, der von der Seele beeinflusst wird.
2.2. Der anmutige Charakter mit „Neigung zu der Pflicht“ (A&W. S. 366)
Der anmutige Charakter, die „schöne Seele“, zeichnet sich durch die Harmonie von Sinnlichkeit und Vernunft aus. Schiller kritisiert den moralischen Rigorismus Kants und setzt dem die „Leichtigkeit“ der Anmut entgegen. Das Ideal des anmutigen Charakters liegt darin, Neigung und Pflicht in Einklang zu bringen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert auf zentrale Begriffe wie Anmut, Schönheit, Spieltrieb, Sinnlichkeit, Vernunft, ästhetische Erziehung, Charakterbildung, „schöne Seele“, „bewegliche Schönheit“, „Leichtigkeit“ und „Neigung zu der Pflicht“. Sie behandelt die Beziehung zwischen Schillers anthropologischer Konzeption und seiner Bildungstheorie, sowie den Einfluss der Anmut auf den Prozess der ästhetischen Erziehung.
- Quote paper
- Kim Henn (Author), 2019, Schillers Konzept der Anmut in Bezug auf die ästhetische Erziehung des Menschen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1190340