Louisa Lawson. Mutter der Frauenbewegung Australiens. Eine kurze Analyse ihres Gedichts '"A Life's Dream"


Hausarbeit, 2018

13 Seiten, Note: 2,3

Anonym


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Der Weg zum Frauenwahlrecht in Australien

3. Das Leben von Louisa Lawson
3.1 Louisa und The Dawn
3.2 Die Bedeutung von A Life’s Dream

4. Fazit

1. Einleitung

Australien. Ein Land, ein Kontinent, welches Frauen bereits Ende des 19. Jahrhundert ermög­lichte, ihre eigene Meinung zu repräsentieren und wählen zu gehen. Nicht überall auf der Erde war das so früh der Fall. Auch über 100 Jahre später sind Frauen, in bestimmten Teilen der Welt, offiziell nicht dazu berechtigt, ihre Stimme abzugeben.

Seit den ersten Frauenwahlrechten ist das Thema in unserer Gesellschaft präsent und wird ver­mutlich noch lange nach unserer Zeit weiter erforscht. Bereiche wie Geschichte, Politik, Sozi­alwissenschaften oder Religion setzen sich mit dieser Thematik auseinander.

In dieser Arbeit befasse ich mich mit der Australierin Louisa Lawson, welche eine dieser Frau­enrechtskämpferinnen iml9. und 20. Jahrhundert war.

Mit Hilfe von Tom O’Lincolns Titel United We Stand- Class Struggle in Colonial Australia und Audrey Oldfields Titel Australian Women and the Vote werde ich zunächst den Weg zum Frauenwahlrecht in Australien aufzeigen. Weiterhin werde ich Louisa Lawsons Leben beschrei­ben, indem ich die Biographie Louisa von Brian Matthews knapp zusammenfasse. Ich werde auf Lawsons leidenschaftlichstes Projekt, The Dawn, eingehen und ihr eigenes Werk The Life’s Dream, herausgegeben von Leonie Rutherford und Megan Roughley in Louisa Lawson - Coll­ected Poems, interpretieren und daraus Zusammenhänge und Bezüge erschließen.

Insgesamt beziehe ich mich auf die Fragen, was Louisa Lawson mit dem Gedicht ausdrücken wollte und ob dies dazu beitragen konnte, dass das Frauenwahlrecht in Australien im Jahr 1902 abgeschlossen wurde.

2. Der Weg zum Frauenwahlrecht in Australien

„Who ordained that men only should make the laws to which both men and women have to conform? Why should half oft he world govern the other half? - Louisa Lawson“1

Die Frauenbewegung in Australien prägt vor allem das späte 19. und frühe 20. Jahrhundert. Das Wahlrecht erhielten Frauen in Australien offiziell im Jahr 1902. Im Vergleich zu anderen Län­dern war dies relativ früh. In Deutschland, England und den USA wurde es 1918 eingeführt, in Frankreich 1944 und in Regionen der Schweiz erst im Jahr 19902.

Lange Zeit herrschte in Australien im 19. Jahrhundert eine traditionelle Familienführung. Nach Beverly Kingston hieß es, die Frau hätte eine komplexe Aufgabe in der Gesellschaft. Sie müsse sicherstellen, dass geeignete und vorteilhafte Ehen arrangiert werden, sie solle sich an Hab und Gut sowie am Erbe erfreuen und müsse sich um Familie und Freunde sorgen. Der Mann hinge­gen, hätte die politische, diplomatische und unternehmerische Tätigkeit3.

Das Frauenwahlrecht in Australien ab 1902 wirkte sichjedoch nur sehr gering auf unsere Ge­sellschaft aus. Zwischen I860 und 1890 formte die Dynamik der kapitalistischen Entwicklung Australiens die Geschlechterverhältnisse um, welche die Rechte der Frauen in gewisser Weise einschränkten aber dennoch neue Möglichkeiten geschaffen wurden. Soziale Veränderungen begannen die Familieninstitution herauszufordem. Da die Massenproduktion das traditionelle Handwerk ersetzte, musste neben dem Mann auch die Frau arbeiten. Zwischen 1870 und 1890 führte dies wiederum zu einem deutlichen Rückgang der Geburtenrate. Im späten 19. Jahrhun­dert waren 20 Prozent der Arbeitergesellschaft bis hin zu 30 bis 40 Prozent in den Hauptstädten Frauen. Neben der Hausarbeit gab es eine große Anzahl von beschäftigten Frauen auf Bauern­höfen, im Boots- und Schuhhandel, in Geschäften, in Krankenhäusern und in Schulen. Ihre Löhne betrugen ungefähr zwischen einem Drittel und der Hälfte vom Lohn eines Mannes. Ab dem frühen 20. Jahrhundert unterstützten die Gewerkschaften sowie das zu der Zeit führende Gewerkschaftsmagazin, The Transmitter, gleiche Bezahlung und Chancengleichheit zwischen Mann und Frau in den meisten Teilen des Landes4.

Die Wirtschaftskrise der 1890er Jahre ermöglichte Frauen den Weg zur wirtschaftlichen Ver­antwortung. Frauen aus Mittelschichten und der Arbeiterklasse wie Mary Gilmore und Louisa Lawson gehörten zu der Bevölkerung Australiens, die oftmals vom Land in Städte wie Sydney zogen und die Rolle der Frau völlig neu präsentierten. Sie versammelten sich in Frauenrechts­gruppen, Vereinen und Genossenschaften wie die Women’s Christian Temperance Union (WCTU) oder die Womenhood Suffrage League, die sich speziell auf Wahlrechte und Eigen­tumsrechte konzentrierten. Des Weiteren kämpften sie um die Aufhebung des Alkoholverbots für die Frau sowie für Kleidung, die eher praktisch gehalten wird und welche nicht aufgrund von Korsetts und Schnürungen die Gesundheit der Frau gefährden. Die Durchsetzung dieser Forderungen ergab sich teilweise als sehr kompliziert. Frauen ersetzten auf einmal die Arbeits­plätze der Männer, was viele Männer sowohl im Arbeitervolk als auch in der Regierung beun­ruhigte und daher gegen weitere Rechte der Frau stimmten5.

South Australia war die erste Kolonie, die im Jahr 1894 das weibliche Wahlrecht für unverhei­ratete Frauen mit Vermögen anerkannte. Das zu Grunde liegende Argument dafür war, dass Stimmrechte Eigentum repräsentierten. Das Vermögen der Ehefrauen wurde durch die Stimm­abgabe ihrer Ehemänner dargestellt, aber einzelne Eigentümerinnen benötigten ihre eigene Stimme6. Western Australia zog im Jahr 1899 nach, sodass Frauen aus den Kolonien South- und Western Australias ihre Stimme für das neue Parlament der ersten Commonwealth-Wahlen im Jahr 1901 abgeben konnten. Die Frauen aus den restlichen Kolonien Australiens kämpften weiter um ihre Rechte, indem sie Protestversammlungen hielten, Briefe schrieben, Rundschrei­ben versandten und Unterschriften für Petitionen sammelten. Schlussendlich war beim ersten Zusammentreffen des neuen Parlaments die Mehrheit der Mitglieder davon überzeugt, dass alle australischen Frauen das Recht zum Wählen bekommen sollten. Das Gesetz wurde im Jahr 1902 verabschiedet, welchesjedoch bis ins Jahr I960 eine Sonderklausel enthielt. Männer und Frauen der australischen Ureinwohner, der Aborigines, waren in Western Australia und Queensland von dem Stimmrecht ausgeschlossen7.

Zeitungen auf der ganzen Welt berichteten, dass Australiens Frauen ihre nationale Stimme ab­gegeben hatten. Zunächst wurde die Arbeit der Suffragistinnen versteckt gehalten und das Ge­rücht kam auf, dass die Frauen nicht für ihre Stimme gekämpft hätten.

[...]


1 Audrey Oldfield, Australien Women and the Vote, Cambridge 1994, S. 35.

2 Frankfurter Allgemeine „Politik", Wahlrecht. Seit wann Frauen wählen gehen, in: FAZ v. 16.01.2001.

3 Vgl. Tom O'Lincoln, United We Stand. Class Struggle in Colonial Australia, Carlton North 2005, S. 69.

4 Vgl. Ebd.S. 69 ff.

5 Vgl. Ebd.S. 75 ff.

6 Vgl. Ebd. S. 84 ff.

7 Vgl. Audrey Oldfield, Australien Women and the Vote, Cambridge 1994, S. 51.

Ende der Leseprobe aus 13 Seiten

Details

Titel
Louisa Lawson. Mutter der Frauenbewegung Australiens. Eine kurze Analyse ihres Gedichts '"A Life's Dream"
Hochschule
Universität Kassel
Veranstaltung
Frauen und Politik um 1900
Note
2,3
Jahr
2018
Seiten
13
Katalognummer
V1190399
ISBN (eBook)
9783346625595
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Frauenrechte, Geschichte der Frauen, Louisa Lawson, AustraliensFrauenrechte, Frauenbewegung, Geschichte, The Dawn, A Lifes Dream
Arbeit zitieren
Anonym, 2018, Louisa Lawson. Mutter der Frauenbewegung Australiens. Eine kurze Analyse ihres Gedichts '"A Life's Dream", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1190399

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