Ziel der Arbeit ist es, aufzuzeigen, welches Potenzial, aber auch Einschränkungen die stationäre, also klinische Behandlung von depressiven Patient*innen mit sich bringt und herauszuarbeiten, wie sich Suizide verhindern lassen und ob die klinische Behandlung der depressiven Störungen dazu beitragen kann. Weiterhin sollten aber auch Missstände und mögliche Forschungslücken aufgezeigt werden.
Zum Beginn der Arbeit sollen zunächst einige Grundlagen zum Krankheitsbild der Depressionen gelegt werden, einschließlich der Erscheinungsformen, Verlaufsformen, Klassifikation, möglichen Ursachen, Entstehung und Verbreitung. Diese werden anschließend durch das Thema Selbstmord ergänzt. In den folgenden Kapiteln werden, auf den Grundlagen aufbauend, die Behandlung depressiver Störungen, ihre möglichen Settings und das Thema Prävention behandelt, um abschließend auf den Schwerpunkt der Arbeit einzugehen.
Die Depression ist eine der häufigsten und bekanntesten psychischen Störungen überhaupt: Fast jede*r fünfte Deutsche (17,1 % der erwachsenen Deutschen zwischen 18 und 65 Jahren) ist oder war mindestens ein Mal im Laufe ihres bzw. seines Lebens an Depressionen erkrankt, weltweit sind über 264 Millionen Menschen betroffen und die Anzahl an Fällen von Arbeitsunfähigkeit aufgrund von Depressionen steigt seit Jahren an. Dabei liegt die Dunkelziffer weit höher, denn die Mehrzahl der Depressionen wird weder von den Betroffenen noch von Ärzt*innen erkannt. So suchen einerseits nur rund 35 % der Betroffenen professionelle Hilfe auf, andererseits werden laut einer Untersuchung der WHO nur rund 54 Prozent der Depressionen von Allgemeinärzt*innen als solche diagnostiziert.
Doch nehmen nicht nur die Zahlen depressiver Störungen zu, auch ist das Thema Depression in den Medien präsenter denn je - nicht nur in Verbindung mit dem Corona-Virus, an dessen gesellschaftlichen Folgen zweifelsohne auch viele Menschen psychisch leiden. Immer mehr Personen des öffentlichen Lebens und/oder aus Film und Fernsehen berichten, an Depressionen erkrankt (gewesen) zu sein. Als Beispiel sind hier national bekannte Personen wie Kurt Krömer, Wincent Weiss und Nora Tschirner, aber auch international bekannte Stars wie Katy Perry, Eminem und Angelina Jolie zu nennen - die Aufzählung ließe sich noch sehr viel länger fortführen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Depressionen
- 2.1 Was ist eine Depression?
- 2.2 Klassifikation und Diagnostik
- 2.2.1 Die Klassifikationssysteme
- 2.2.2 Symptome einer Depression
- 2.2.3 Diagnostische Kriterien
- 2.3 Diagnose von Depressionen
- 2.3.1 Erste Schritte
- 2.3.2 Schweregrad der Depression
- 2.3.3 Differenzialdiagnostik
- 2.3.4 Weitere Diagnosestellung
- 2.4 Verlauf
- Major Depression
- Persistierende depressive Störung (Dysthymia)
- 2.5 Ätiologie
- 2.5.1 Biologische Modelle
- 2.5.2 Lerntheoretische Modelle
- 2.5.3 Kognitive Modelle
- 2.6 Komorbidität
- 2.6.1 Epidemiologie der Komorbidität
- 2.6.2 Gründe für Komorbidität
- 2.7 Epidemiologie
- 3. Suizidalität
- 3.1 Epidemiologie
- 3.2 Risiko- und Schutzfaktoren
- 4. Behandlung
- 4.1 Psychotherapie
- 4.1.1 Kognitive Verhaltenstherapie
- 4.1.2 Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie
- 4.2 Pharmakotherapie
- 4.3 Wirksamkeit
- 4.1 Psychotherapie
- 5. Behandlungssettings
- 5.1 Ambulante Behandlung von Depressionen
- 5.2 Stationäre Behandlung von Depressionen
- 5.2.1 Indikation einer stationären Behandlung
- 5.2.2 Anbieter stationärer Therapien
- 5.2.3 Behandlungsangebot
- 5.2.4 Effektivität
- 5.2.5 Nach der stationären Behandlung
- 5.3 Vergleich der Settings und Fazit
- 5.4 Inanspruchnahme
- 6. Prävention
- Verhindern Depressions- und Suizidprävention Suizide?
- 7. Beantwortung der Fragestellung und Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Bachelorarbeit befasst sich mit Chancen und Grenzen der Behandlung von Depressionen im stationären Kontext und untersucht insbesondere die Rolle der stationären Therapie als Suizidprophylaxe. Sie beleuchtet die unterschiedlichen Facetten dieser Thematik und betrachtet dabei die wissenschaftlichen Erkenntnisse, die sich aus dem Forschungsstand ergeben.
- Klassifikation und Diagnostik von Depressionen
- Ätiologie und Verlauf depressiver Erkrankungen
- Epidemiologie von Depressionen und Suizidalität
- Behandlungsmöglichkeiten von Depressionen, insbesondere die stationäre Therapie
- Präventionsansätze im Kontext von Depressionen und Suizidalität
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung liefert einen Überblick über die Relevanz der Thematik und skizziert die Ziele der Arbeit. Kapitel 2 widmet sich der Definition, Klassifikation, Diagnostik und Epidemiologie von Depressionen. Es beleuchtet verschiedene Modelle, die die Entstehung von Depressionen erklären, und widmet sich der Komorbidität mit anderen psychischen Erkrankungen.
Kapitel 3 behandelt das Thema Suizidalität und beleuchtet die Epidemiologie sowie die relevanten Risiko- und Schutzfaktoren. Kapitel 4 untersucht verschiedene Behandlungsmöglichkeiten von Depressionen, sowohl psychotherapeutische als auch medikamentöse Ansätze, und geht auf deren Wirksamkeit ein.
Kapitel 5 beschäftigt sich mit unterschiedlichen Behandlungssettings und stellt den Fokus auf die stationäre Behandlung von Depressionen. Es analysiert die Indikation, die Effektivität und die Nachbetreuung im stationären Kontext. Die Arbeit schließt mit einem Fazit, das die zentralen Erkenntnisse der Arbeit zusammenfasst und die Fragestellung beantwortet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit dem komplexen Themenfeld der Depressionen, ihrer Behandlung, der Suizidprävention und den Möglichkeiten der stationären Therapie. Zentrale Begriffe sind: Depression, Suizidalität, stationäre Behandlung, Psychotherapie, Pharmakotherapie, Prävention, Komorbidität, Ätiologie und Epidemiologie. Die Arbeit untersucht, wie die stationäre Therapie dazu beitragen kann, depressive Symptome zu lindern und das Suizidrisiko zu senken.
- Citar trabajo
- Lukas Staab (Autor), 2021, Chancen und Grenzen der Behandlung einer Depression im stationären Kontext. Stationäre Therapie als Suizidprophylaxe, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1190463