Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, wie es überhaupt so weit kommen konnte, dass der Finanzsektor einen
derartigen Grad an Entfesselung und Deregulierung erreichen konnte. Erklärungsansätze für diese Fragestellung gibt es einige und genauso umstritten ist auch die Beantwortung. Daher basiert der Anspruch dieser Arbeit auf dem eines Versuches einer möglichen Erklärung der de-regulativen Expansion.
Methodisch wird dem Problem auf drei unterschiedlichen Ebenen begegnet. Zum einen wird, um die Rolle des Finanzgeschäfts in den gesamtwirtschaftlichen Kontext einordnen zu können, eine Bestandsaufnahme der aktuellen Situation gemacht und die Bedeutung des Finanzwesens im System untersucht. Weiterhin werden auf der zweiten Untersuchungsebene die politischen Deregulierungsmaßnahmen aufgezeigt und diskutiert. Diese stehen im Zeichen der damaligen neoliberalen Wirtschaftsorientierung, welche mit dem Aufkündigen des Bretten-Woods Abkommens und dem Übergang zu flexiblen Wechselkursen zeitlich einzuordnen sind.
Mit Bezug auf die Fragestellung ist dieser Erklärungsansatz vor allem von Bedeutung, da sich durch die zunehmende Deregulation der Handlungsspielraum der einzelnen Finanzmarktakteure enorm ausweiten konnte. Die Dritte zu untersuchende Ebene durchleuchtet den Finanzmarkt im Hinblick auf seine Internationalität und globale Tragweite, wobei die möglichen Schwierigkeiten nationaler Regulierung ins Auge gefasst werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Aktuelle Systemrelevanz des Finanzmarktes
- Deregulierung
- Internationalisierung und Globalisierung der Finanzmärkte
- Ein ausführliches Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Entfesselung der Finanzmärkte und versucht, diese Entwicklung aus einer soziologischen Perspektive zu erklären. Die Arbeit analysiert den Prozess der Deregulierung, die zunehmende Internationalisierung und Globalisierung der Finanzmärkte sowie die Auswirkungen dieser Entwicklungen auf die Funktionsweise der Wirtschaft.
- Die wachsende Bedeutung des Finanzsektors in der modernen Wirtschaft
- Der Einfluss von Deregulierungsmaßnahmen auf die Entwicklung der Finanzmärkte
- Die Herausforderungen, die durch die Internationalisierung und Globalisierung der Finanzmärkte entstehen
- Die Rolle von Finanzinstitutionen in der Gestaltung der Wirtschaftsordnung
- Die Folgen der Entfesselung der Finanzmärkte für verschiedene Akteure in der Wirtschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt den Ausgangspunkt der Arbeit dar. Hier wird die Problematik der Entfesselung der Finanzmärkte umrissen und der Forschungsansatz der Arbeit vorgestellt. Außerdem wird der zeitliche Rahmen der Untersuchung definiert, der mit dem Ende der Deregulierungsphase und dem Inkrafttreten des Dodd-Frank-Act im Jahr 2009 beginnt.
Aktuelle Systemrelevanz des Finanzmarktes
Dieses Kapitel befasst sich mit der Bedeutung des Finanzsektors in der modernen Wirtschaft. Es wird anhand empirischer Daten die Entwicklung der Profitanteile verschiedener Wirtschaftszweige in den USA dargestellt. Dabei wird deutlich, dass der Finanzsektor in den vergangenen Jahrzehnten einen erheblichen Bedeutungszuwachs erfahren hat. Im Anschluss wird die soziologische Bedeutung des Finanzsektors im Kontext der funktional differenzierten kapitalistischen Gesellschaft beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Finanzmärkte, Deregulierung, Internationalisierung, Globalisierung, Systemrelevanz, soziologische Analyse, Wirtschaftsordnung, und Finanzkrise. Die Arbeit untersucht die Entwicklung der Finanzmärkte im Kontext der neoliberalen Wirtschaftspolitik und analysiert die Auswirkungen der Deregulierung und Globalisierung auf die Funktionsweise der Wirtschaft.
- Quote paper
- Felix Schramm (Author), 2017, Entfesselte Finanzmärkte. Der Versuch einer soziologischen Erklärung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1190711