Laut dem IHA Branchenreport „Hotelmarkt 2008“ belegen Studien die seit Jahren schwankenden Zimmerpreise der deutschen Hotellerie mit einer Höchstmarke von 85 Euro im Jahr 2006, verglichen mit anderen Ländern ein sehr niedriges Niveau. Hoteliers in Deutschland konnten Ihre Preise von 2006 zu 2007 um lediglich 0,2% erhöhen, im gesamt europäischen Raum waren es im selben Zeitraum hingegen beachtliche 5,5%. Während die Zimmerpreise in 2007 im Vorjahresvergleich stagnierten, nahmen die Kosten zu. So machen die Erhöhung der Nahrungsmittelpreise wie Milch, Mehl, und alkoholische Getränke dem Hotelier zusehends zu schaffen. Als überaus gravierend wirkten sich in 2007 die steigenden Energiepreise, insbesondere von Strom und Öl, auf die Kostenpositionen der Hotels aus. Hinzu kommt die vom Gast zu tragende Mehrwertssteuererhöhung. Trotz der aufgezählten Schwierigkeiten, ist zu beobachten, dass internationale Hotelketten in Deutschland investieren. Gleichzeitig schließen sich immer mehr Einzelhotels bestehenden Kooperationen an oder gründen solche Zusammenschlüsse. Der Einfluss dieser zur Markenhotellerie zusammengefassten Ketten und Kooperationen wächst mit ungebremster Dynamik. Dadurch findet ein Verdrängungswettbewerb statt, unter dem insbesondere die kleinen vornehmlich einzelbetrieblich organisierten Hotels leiden. Diese werden zumeist vom Inhaber und seiner Familie geführt - deren „Management by Erfahrung“ erweist sich oftmals als schlechte Organisationsform, genauso wie der bei KMUs weit verbreitete patriarchalische Führungsstil, bei dem der Inhaber bzw. seine Familienmitglieder unter anderem strategische Entscheidungen alleine treffen und so über Wohl und Wehe des Betriebes bestimmten. In diesem Zusammenhang wird von Munke das Überprüfen bestehender Strukturen und Denkmuster gefordert. Diese Arbeit soll verschiedene Wege aufzeigen, der wachsenden Konkurrenz durch die verbundenen Hotels standzuhalten, und diskutiert neben den Kompetenzen der Individualhotellerie auch Probleme, Chancen und ausgewählte Möglichkeiten zum Aufbau einer nachhaltigen Wettbewerbsfähigkeit. Dies insbesondere im Hinblick auf den steigenden Druck der Markenhotellerie.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 1.1 Problemstellung
- 1.2 Aufbau der Arbeit
- 1.3 Begrifflichkeiten
- 2 Der Hotelmarkt in Deutschland
- 2.1 Strukturmerkmale, Überkapazitäten und Kategorien
- 2.2 Trends und Entwicklungen
- 2.2.1 Änderung des Gästeverhaltens
- 2.2.2 Verdrängung der Individualhotels durch die Markenhotellerie
- 2.3 Zusammenfassung
- 3 Ausgewählte Probleme der Individualhotellerie
- 3.1 Problematik der Betriebsgröße
- 3.2 Mangelnde Professionalisierung
- 3.2.1 Standardisierung
- 3.2.2 Mitarbeiterführung
- 3.2.3 Planung und Kontrolle
- 3.2.4 Marketing
- 3.2.5 Finanzierung und Investition
- 4 Kernkompetenzen der Individualhotellerie
- 4.1 Flexibilität der Organisation bei Nachfrageänderungen
- 4.2 Individualität und Persönlichkeit eines Individualhotels
- 5 Potentielle Maßnahmen zum Aufbau einer nachhaltigen Wettbewerbsfähigkeit
- 5.1 Qualitätsmanagement
- 5.1.1 „Q“-Initiative
- 5.1.2 Die Norm ISO EN 9001:2000 ff.
- 5.1.3 Das EFQM For Excellence-Modell
- 5.1.4 Kosten von Zertifizierungssystemen
- 5.2 Spezialisierung und Profilierung
- 5.3 Nischenstrategie
- 5.4 Der regionale Aspekt beim Marketing
- 5.5 Kreative Mitarbeiterführung am Beispiel des Hotels Schindlerhof in Nürnberg
- 5.6 Produkt- und Dienstleistungsinnovation
- 5.7 Netzwerke und Kooperationen
- 6 Grenzen beim Aufbau einer nachhaltigen Wettbewerbsfähigkeit
- 7 Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit untersucht die Chancen, Möglichkeiten und Grenzen der Individualhotellerie im Hinblick auf den Aufbau einer nachhaltigen Wettbewerbsfähigkeit. Die Arbeit analysiert die Herausforderungen, denen sich Individualhotels gegenübersehen, und erörtert potentielle Strategien zur Stärkung ihrer Position im Markt.
- Herausforderungen der Individualhotellerie im deutschen Markt
- Analyse von Stärken und Schwächen der Individualhotellerie
- Potentiale für nachhaltige Wettbewerbsfähigkeit
- Strategien zur Verbesserung der Professionalisierung und des Qualitätsmanagements
- Bedeutung von Marketing und regionaler Ausrichtung
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 führt in die Thematik ein und beschreibt die Problemstellung sowie den Aufbau der Arbeit. Kapitel 2 beleuchtet den deutschen Hotelmarkt, seine Struktur und aktuelle Trends. Kapitel 3 analysiert ausgewählte Probleme der Individualhotellerie, wie z.B. die Problematik der Betriebsgröße und mangelnde Professionalisierung. Kapitel 4 fokussiert auf die Kernkompetenzen der Individualhotellerie, insbesondere Flexibilität und Individualität. Kapitel 5 stellt potentielle Maßnahmen zum Aufbau einer nachhaltigen Wettbewerbsfähigkeit vor, einschließlich Qualitätsmanagement, Spezialisierung und Marketingstrategien.
Schlüsselwörter
Individualhotellerie, Wettbewerbsfähigkeit, Nachhaltigkeit, Qualitätsmanagement, Marketing, Spezialisierung, Nischenstrategie, Deutschland, Hotelmarkt, Professionalisierung.
- Quote paper
- Jochen Vukas (Author), 2008, Nachhaltige Wettbewerbsfähigkeit. Chancen, Möglichkeiten und Grenzen für die Individualhotellerie, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/119166