Während der Lektüre des Don Juan-Stoffes, insbesondere bei Tirso De Molina, Moliére, Mozart und Christian Dietrich Grabbe , fiel mir besonders die unterschiedliche Darstellung der Dienerfigur auf. Während sich viele Autoren vorwiegend auf die Figur Don Juans und ihrer schriftlichen Tradierung konzentrieren, möchte ich mich in dieser Seminararbeit bewusst der Dienerfigur zuwenden, die meines Erachtens in der wissenschaftlichen Sekundärliteratur zu wenig Beachtung zukommt. Um ein größtmögliches Bild der Dienerfigur erstellen zu können, soll ein Vergleich der Dienerfigur in der Don Juan-Lektüre der o.g. Autoren erfolgen. Hierbei soll nicht Seite für Seite und Wort für Wort verglichen und untersucht werden, da dies aufgrund der unterschiedlichen Dialoge nicht möglich wäre und die Kapazität einer Seminararbeit überschreiten würde. Vielmehr möchte ich mich bestimmten Stationen in der Lektüre widmen und dabei die Rolle des Dieners in seiner Funktion näher untersuchen und herausarbeiten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Exposition
- Tirso de Molina
- Molière
- Mozart da Ponte
- Christian Dietrich Grabbe
- Kritikäußerungen gegen Don Juan
- Kritik Catalinóns
- Kritik Sganarells
- Kritik Leporellos in Don Giovanni
- Kritik Leporellos in Don Juan und Faust
- Der Diener am Ende des Werkes
- Tirso de Molina
- Molière
- Mozart / da Ponte
- Christian Dietrich Grabbe
- Schlussbemerkung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht die Darstellung der Dienerfigur in verschiedenen Bearbeitungen des Don Juan-Stoffes, insbesondere bei Tirso de Molina, Molière, Mozart und Christian Dietrich Grabbe. Ziel ist es, die Unterschiede im Auftreten des Dieners herauszuarbeiten und zu analysieren, wie sich seine Rolle als Adjutant Don Juans im Laufe der Literaturgeschichte entwickelt hat. Dabei wird besonders auf die Frage eingegangen, ob der Diener sich aus seiner untergeordneten Position emanzipiert und ob sich die Kritik gegenüber seinem Herrn im Verlauf der verschiedenen Stofftraditionen verstärkt.
- Die Rolle der Dienerfigur in der Dramaturgie und Psychologie des Don Juan-Stoffes
- Der Vergleich der Dienerfigur in den Werken von Tirso de Molina, Molière, Mozart und Grabbe
- Die Veränderung der Rolle des Dieners im Laufe der Literaturgeschichte
- Die Emanzipation des Dieners von seiner untergeordneten Position
- Die Entwicklung der Kritik des Dieners an seinem Herrn Don Juan
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet die Funktion der Dienerfigur in der Literatur und stellt die besondere Rolle der Diener in der Tradition der Komödie heraus. Sie führt in die Thematik der Seminararbeit ein und erläutert die Forschungslücke, die die Arbeit aufgreifen möchte. Die Exposition widmet sich der Darstellung der Dienerfigur in den Werken der vier Autoren. Im Kapitel über Tirso de Molina wird die Figur des Catalinón vorgestellt, der zunächst durch seine Notlage Aufmerksamkeit erlangt, aber im weiteren Verlauf als leicht dümmlich und zurückhaltend dargestellt wird. In Molières „Don Juan“ wird Sganarell als burleske Figur mit komischen Dialogen präsentiert, die die Objektivität seiner Aussagen infrage stellt. Im Kapitel über Mozart da Ponte wird die Figur des Leporellos beleuchtet, der in Don Giovanni eine wichtige Rolle spielt und gleichzeitig als tragischer Charakter dargestellt wird. Der Abschnitt über Grabbe behandelt den Diener Leporello in „Don Juan und Faust“ und analysiert dessen Beziehung zu seinem Herrn und dessen Veränderung im Laufe der Handlung.
Schlüsselwörter
Dienerfigur, Don Juan-Stoff, Dramaturgie, Psychologie, Komödie, Literaturgeschichte, Emanzipation, Kritik, Tirso de Molina, Molière, Mozart, Grabbe, Catalinón, Sganarell, Leporello
- Citar trabajo
- Davide Sole (Autor), 2008, Die Dienerfigur Don Juans bei Tirso de Molina, Moliére, Mozart und Christian Dietrich Grabbe - Ein Vergleich, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/119199