Unternehmenskultur und Wirtschaftsethik gehören vor dem Hintergrund von Globalisierung, Ressourcenknappheit und Wirtschaftsskandalen wie, Brent Spar oder Enron zu den neuen Schlagwörtern der Wirtschaftslehre. Die Forderungen von Politik und Gesellschaft nach sozialer Verantwortung durch Unternehmen werden immer lauter. Dennoch, so scheint es, keimt der Samen Ethik in der Wirtschafts-landschaft nur vereinzelt und zaghaft. Diese Arbeit soll untersuchen, ob das Oxy-moron Wirtschaftsethik wirklich existiert, ob Unternehmen eine Unternehmensethik brauchen und ob Ethik ökonomisch relevant ist. Anstoß zur Diskussion ist der Artikel Friedmann, der immer noch Diskusionsgrundlage vieler Wirtschaftsethikgegner ist. Die Argumentation wird aus ökonomischer und nicht ideologischer Sicht geführt.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Charakterisierung Unternehmensethik
- 2.1. Abgrenzung zwischen Ethik und Moral
- 2.2. Teleologische und deontologische Ethik
- 2.3. Unternehmensethik
- 2.3.1. Abgrenzung zwischen Unternehmensethik und Wirtschaftsethik
- 2.3.2. Handlungsraum der Unternehmensethik
- 3. Diskurs über das Oxymoron Ethik anhand der These von Friedmann
- 3.1. Einführung in die These Friedmanns
- 3.1.1. Ökonomische Relevanz der Gewinnmaximierung
- 3.1.2. Soziale Verantwortung der Gewinnmaximierung
- 3.2. Unethisches Agieren generiert Wettbewerbsvorteile - Begründung auf Basis einer Spieltheorie
- 3.2.1. Differenzierung des Gefangenendilemmas
- 3.2.2. Das ethische Paradox
- 3.2.3. Fazit
- 4. Ökonomische Relevanz der Ethik
- 4.1. Ansatz Spieltheorie - Ethik als Grundlage der Marktwirtschaft
- 4.1.1. Irritierende Dilemmata sind Nash-Gleichgewichte
- 4.1.2. Nash-Gleichgewichte erzwingen kooperative Strategien
- 4.1.3. Ethisches Handeln rentiert sich durch sinkende Transaktionskosten
- 4.2. Marketingansatz-Produktdifferenzierung durch Ethik
- 4.2.1. Product-Präferenzen durch ethischen Mehrwert
- 4.2.2. Promotion - Verknüpfung von Ethik und Marke
- 4.2.3. Risiken des Societal Marketings
- 4.2.3.1. Vertrauensverlust und Kundenverlust
- 4.2.3.2. Price-Limitierung des Wertschöpfungsfaktors Ethik
- 4.2.3.3. Integrität zwingt zur moralisch vollentwickelten Organisation
- 4.2.3.4. Unternehmensethik - Voraussetzung für die moralisch vollentwickelte Organisation
- 4.2.4. Fazit Marketingansatz
- 4.3. Organisatorischer Ansatz - Qualitätsmanagement durch Unternehmensethik
- 4.3.1. Human-Relation-Ansatz
- 4.3.1.1. Theorie Y- Gewinnen von Humankapitalen durch Menschenführung
- 4.3.2. Werte sind Basis einer fruchtbaren Unternehmenskultur
- 4.3.2. Fazit Organisationsansatz
- 5. Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die ökonomische Relevanz von Unternehmensethik und hinterfragt das scheinbare Oxymoron „Wirtschaftsethik“. Sie analysiert, ob Unternehmen eine eigene Ethik benötigen und ob ethisches Handeln wirtschaftlich sinnvoll ist. Der Artikel "The social responsibility of business is to increase its profits" von Milton Friedman dient als Ausgangspunkt der Diskussion.
- Abgrenzung von Ethik und Moral
- Ökonomische Argumente für und gegen ethisches Handeln
- Spieltheoretische Betrachtung unethischen Verhaltens
- Marketing- und Organisationsansätze zur Implementierung von Unternehmensethik
- Die Rolle von Unternehmensethik in der Marktwirtschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 (Einleitung): Einführung in die Thematik Unternehmensethik im Kontext von Globalisierung und Wirtschaftsskandalen. Die Arbeit stellt die Forschungsfrage nach der Existenz und ökonomischen Relevanz von Unternehmensethik.
Kapitel 2 (Charakterisierung Unternehmensethik): Unterscheidung zwischen Ethik und Moral, teleologischer und deontologischer Ethik sowie die Abgrenzung von Unternehmens- und Wirtschaftsethik. Der Handlungsraum der Unternehmensethik wird definiert.
Kapitel 3 (Diskurs über das Oxymoron Ethik): Analyse von Milton Friedmanns These, wonach die soziale Verantwortung eines Unternehmens einzig in der Gewinnmaximierung besteht. Eine kritische Auseinandersetzung mit dieser These aus ökonomischer Perspektive.
Kapitel 4 (Ökonomische Relevanz der Ethik): Untersuchung der ökonomischen Vorteile ethischen Handelns mithilfe spieltheoretischer Modelle und Marketing- sowie Organisationsansätze. Die Kapitel befassen sich mit der Produktdifferenzierung durch Ethik, den Risiken des Societal Marketings und den Vorteilen einer ethisch geprägten Unternehmenskultur.
Schlüsselwörter
Unternehmensethik, Wirtschaftsethik, Gewinnmaximierung, Spieltheorie, Nash-Gleichgewicht, Marketing, Qualitätsmanagement, Stakeholder, Friedman, Moral, Ethik, Transaktionskosten, soziale Verantwortung.
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- Sebastian Gräbe (Autor), 2005, Die Ökonomie der Ethik, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/119241