Erinnert man sich an die eigene Schulzeit zurück, so verbindet man mit dem
Geschichtsunterricht in erster Linie Daten, Fakten, Entwicklungen und
historische Zusammenhänge. Auch wenn es zunächst für die Schüler sehr
interessant zu sein scheint etwas über die Vergangenheit der Menschheit zu
lernen und dadurch auch die Gegenwart besser zu verstehen, so wenden sich
dennoch viele frustriert vom Geschichtsunterricht ab. Es werden oft zu viele
Jahreszahlen und einzelne kleine Ereignisse vermittelt, die sich die Schüler
einprägen sollen, möglichst auch im Langzeitgedächtnis. Ohne ständige
Wiederholung und Einübung ist das freilich nicht zu bewerkstelligen und ich
kann aus eigener Erfahrung sagen, dass außer einem groben Überblick über die
gesamte Geschichte nicht viel hängen geblieben ist. Besonders im Fach
Geschichte ist das Engagement des Lehrers von immenser Bedeutung. Die
Schüler bringen meist eine gewisse Vorbildung und Vorstellung in den
Unterricht mit, allerdings sehr oft fehlerhaft und unvollständig. Daher ist es die
Aufgabe des Lehrers, die Sachverhalte und Zusammenhänge klar und
verständlich darzustellen und etwaige falsche Ansichten zu berichtigen.
Wann sich schließlich die Schüler mit welchen Themen der Geschichte
beschäftigen legt der Lehrplan fest. In dieser Arbeit wird das Augenmerk auf
die Lehrpläne von Bayern und Sachsen für das Gymnasium gerichtet. Da
Unterricht und Kultus Ländersache sind, wird man einige Unterschiede
erwarten können. Nach einer allgemeinen Darstellung über die Aufgabe und
die Bedeutung von Lehrplänen werden im Folgenden die Lehrpläne von der
Unterstufe bis zur Kollegstufe analysiert und sich daraus ergebende Eigenheiten
und Besonderheiten der Bildungspolitik herausgearbeitet. Dabei wird
vor allem den Fragen nachgegangen: Welche Schwerpunkte setzen die
Kultusministerien von Bayern und Sachsen im Geschichtsunterricht? Welche
Bedeutung hat die Geschichte des eigenen Bundeslandes? Inwieweit können
die Lehrer eigene Schwerpunkte setzen und auf Wünsche von Seiten der
Schüler eingehen?
[...]
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Aufgabe und Bedeutung von Lehrplänen
- 3. Bayerns und Sachsens Gymnasiallehrpläne
- 3.1 Die Unterstufe
- 3.2 Die Mittelstufe
- 3.3 Die Oberstufe
- 4. Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit vergleicht die bayerischen und sächsischen Gymnasiallehrpläne im Fach Geschichte, um Unterschiede und Gemeinsamkeiten aufzuzeigen und deren Bedeutung für die Bildungspolitik beider Kultusministerien zu analysieren. Der Fokus liegt auf der Schwerpunktsetzung im Geschichtsunterricht, der Bedeutung der Landesgeschichte und dem Handlungsspielraum der Lehrer.
- Vergleich der Lehrpläne Bayerns und Sachsens im Fach Geschichte
- Analyse der Unterschiede und Gemeinsamkeiten in der Schwerpunktsetzung
- Bedeutung der Landesgeschichte im Geschichtsunterricht
- Handlungsspielraum der Lehrer bei der Unterrichtsgestaltung
- Einfluss der Lehrpläne auf die Bildungspolitik
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung reflektiert die oft frustrierende Erfahrung von Schülern mit Geschichtsunterricht, der oft zu daten- und faktenlastig ist. Sie betont die wichtige Rolle des Lehrers bei der Vermittlung von Sachverhalten und Zusammenhängen und kündigt den Vergleich der bayerischen und sächsischen Gymnasiallehrpläne an, um Unterschiede in der Bildungspolitik aufzuzeigen und Fragen nach Schwerpunkten, der Bedeutung der Landesgeschichte und dem Handlungsspielraum der Lehrer zu beantworten.
2. Aufgabe und Bedeutung von Lehrplänen: Dieses Kapitel erläutert die Notwendigkeit von Lehrplanänderungen aufgrund wissenschaftlicher Fortschritte, gesellschaftlichen Wandels und veränderter bildungspolitischer Vorstellungen. Es wird auf den quantitativen und qualitativen Aspekt der Lehrplanerstellung eingegangen, wobei die Auswahl der Inhalte aufgrund der begrenzten Unterrichtszeit und der Relevanz für die Gegenwart entscheidend ist. Die Rolle des Staates, der gesellschaftlichen Kontrolle, der Lehrerautonomie, der Schulform und Schulstufe bei der Gestaltung des Geschichtsunterrichts werden ebenfalls thematisiert.
3. Bayerns und Sachsens Gymnasiallehrpläne: Dieses Kapitel vergleicht die Lehrpläne Bayerns (1990, mit Hinweis auf den neuen G8-Lehrplan) und Sachsens. Es werden Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Zielsetzung (historisches Verständnis, Allgemeinbildung, politische Bildung) und der Strukturierung des Geschichtsunterrichts in Unter-, Mittel- und Oberstufe herausgearbeitet. Besondere Aufmerksamkeit wird auf die unterschiedliche Ausgestaltung didaktischer Grundsätze gelegt, wobei Sachsen detailliertere Angaben liefert als Bayern. Der Vergleich beleuchtet die unterschiedlichen Schwerpunkte der beiden Kultusministerien.
Schlüsselwörter
Bayerischer Lehrplan, Sächsischer Lehrplan, Gymnasiallehrplan, Geschichtsdidaktik, Bildungspolitik, Geschichtsunterricht, Unterrichtsgestaltung, Landesgeschichte, Lehrplanvergleich.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum Vergleich der bayerischen und sächsischen Gymnasiallehrpläne im Fach Geschichte
Was ist der Inhalt dieses Dokuments?
Dieses Dokument bietet eine umfassende Übersicht über einen Vergleich der bayerischen und sächsischen Gymnasiallehrpläne im Fach Geschichte. Es enthält ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung und Themenschwerpunkte, Zusammenfassungen der einzelnen Kapitel und Schlüsselwörter. Der Fokus liegt auf dem Vergleich der Lehrpläne, der Analyse von Unterschieden und Gemeinsamkeiten in der Schwerpunktsetzung, der Bedeutung der Landesgeschichte und dem Handlungsspielraum der Lehrer.
Welche Themen werden in den einzelnen Kapiteln behandelt?
Das Dokument ist in vier Kapitel gegliedert: Kapitel 1 (Einleitung) beleuchtet die Problematik des oft zu datenlastigen Geschichtsunterrichts und kündigt den Vergleich der Lehrpläne an. Kapitel 2 (Aufgabe und Bedeutung von Lehrplänen) erläutert die Notwendigkeit von Lehrplanänderungen und die verschiedenen Einflussfaktoren auf deren Gestaltung. Kapitel 3 (Bayerns und Sachsens Gymnasiallehrpläne) vergleicht die Lehrpläne beider Bundesländer, untersucht Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Zielsetzung und Strukturierung des Geschichtsunterrichts in Unter-, Mittel- und Oberstufe und beleuchtet die unterschiedlichen Schwerpunkte der Kultusministerien. Kapitel 4 (Zusammenfassung) fasst die Ergebnisse zusammen.
Welche Zielsetzung verfolgt der Vergleich der Lehrpläne?
Der Vergleich der bayerischen und sächsischen Gymnasiallehrpläne zielt darauf ab, Unterschiede und Gemeinsamkeiten aufzuzeigen und deren Bedeutung für die Bildungspolitik beider Kultusministerien zu analysieren. Im Mittelpunkt stehen die Schwerpunktsetzung im Geschichtsunterricht, die Bedeutung der Landesgeschichte und der Handlungsspielraum der Lehrer.
Welche Unterschiede und Gemeinsamkeiten bestehen zwischen den bayerischen und sächsischen Lehrplänen?
Das Dokument analysiert die Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Zielsetzung (historisches Verständnis, Allgemeinbildung, politische Bildung) und der Strukturierung des Geschichtsunterrichts in den verschiedenen Stufen (Unter-, Mittel- und Oberstufe). Es wird auf unterschiedliche Schwerpunkte der Kultusministerien eingegangen und die detaillierteren Angaben Sachsens im Vergleich zu Bayern hervorgehoben.
Welche Rolle spielt die Landesgeschichte in den Lehrplänen?
Die Bedeutung der Landesgeschichte im Geschichtsunterricht ist ein wichtiger Aspekt des Vergleichs. Das Dokument untersucht, wie stark die Landesgeschichte in den Lehrplänen Bayerns und Sachsens berücksichtigt wird und welche Unterschiede in diesem Bereich bestehen.
Welchen Handlungsspielraum haben Lehrer bei der Unterrichtsgestaltung?
Der Vergleich beleuchtet den Handlungsspielraum der Lehrer bei der Gestaltung des Geschichtsunterrichts. Es wird untersucht, inwieweit die Lehrpläne die Lehrerautonomie einschränken oder fördern.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt des Dokuments?
Schlüsselwörter, die den Inhalt des Dokuments prägnant beschreiben, sind: Bayerischer Lehrplan, Sächsischer Lehrplan, Gymnasiallehrplan, Geschichtsdidaktik, Bildungspolitik, Geschichtsunterricht, Unterrichtsgestaltung, Landesgeschichte, Lehrplanvergleich.
- Citation du texte
- Markus Friedrich (Auteur), 2004, Bayerns und Sachsens Gymnasiallehrpläne im Vergleich: Unterschiede, Gemeinsamkeiten und ihre Bedeutung für die Bildungspolitik der beiden Kultusministerien, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/119263