Die Grundsicherung im Alter ist eine bedarfsdeckende Leistung zum Lebensunterhalt nach dem zwölften Sozialgesetzbuch. Innerhalb des SGB XII ist die Grundsicherung gegenüber der Hilfe zum Lebensunterhalt eine vorrangige Sozialleistung.
Aufgabe einer Sozialarbeiter*in ist es, ihre Klient*innen in schwierigen Lebenslagen zu beraten und zu unterstützen. Vor allem im Umgang mit Behörden und Verwaltungen sind dabei Kenntnisse im Verwaltungsrecht und Existenzsicherungsrecht sehr hilfreich, wie der vorliegende Fall der Frau K. zeigt.
In dieser Hausarbeit wird beispielhaft folgender Fall bearbeitet: Frau K. ist 70 Jahre alt, leicht gehbehindert und lebt in Berlin Neukölln. Sie steht auf eigenen Wunsch unter rechtlicher Betreuung mit dem Aufgabenkreis Vermögenssorge/Finanzen. Sie hat inzwischen ihre ganzen Ersparnisse aufgebraucht und verfügt lediglich über eine kleine Rente (lediglich 300 Euro). Ihre Kinder (zwei Söhne) haben sie bisher unterstützt, können nun aber nicht mehr aushelfen (Arbeitslosigkeit des einen Sohnes, Hohe Unterhaltsverpflichtungen nach Scheidung des zweiten Sohnes). Frau K. lebt noch in einer kleinen Mietwohnung (Bruttokaltmiete 300 Euro, Heizkosten 100 Euro), Stromkosten 50 Euro und kommt dank des Sozialdienstes alleine auch gut zurecht. Ein Umzug in eine Einrichtung des betreuten Wohnens ist aktuell nicht erforderlich. Nachdem nun ihre gesamten Ersparnisse aufgebraucht sind, wendet sie sich an ihren rechtlichen Betreuer, der prüft welche sozialen Leistungen ihr zustehen. Neben der Grundsicherung im Alter möchte sie gerne die neusten Kommunikationsmittel wie Internet weiter nutzen, ein BVG Monatsticket für die Fahrtkosten zu ihren Freunden, sowie auch weiterhin regelmäßig kulturelle Veranstaltungen besuchen. Ferner benötigt sie spezielle Medikamente für ihre ärztlich diagnostizierte chronische COPD Erkrankung im Wert von 100 Euro. Sie benötigt auch dringend eine neue Zahnprothese (Kostenvoranschlag 3000 Euro) sowie eine neue Sehhilfe (Kosten 400 Euro) und einen Rollator (600 Euro).
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Leistungsberechnung von Grundsicherung und Pflegehilfe im Alter
- 2.1 Prüfung der Voraussetzungen
- 2.2 Prüfung auf Anspruch
- 2.3 Berechnung des Bedarfs
- 3. Zusätzliche Leistungen
- 3.1 Prüfung auf Voraussetzung
- 3.2 Prüfung auf Anspruch
- 3.3 Berechnung des zusätzlichen Bedarfs
- 4. Abwandlung des Falls
- 5. Abwandlung zur ersten Fallvariante und Fragen zum sozialen Leistungsrecht
- 5.1 Kürzen von Leistungen bei der Weigerung der Annahme eines Eurojobs
- 5.2 Kürzen von Leistungen bei Versäumnissen von Beratungsterminen, Bewerbungsgesprächen und Änderungen an Mietverträgen
- 5.3 Regelung und Skizzierung der Beurteilungsspielräume des Akteneinsichts- und Anhörungsrechts
- 6. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit bearbeitet exemplarisch den Fall einer 70-jährigen Frau, um die Leistungsberechnung von Grundsicherung und Pflegehilfe im Alter zu veranschaulichen. Sie dient dazu, die Anwendung des Sozialgesetzbuches XII (SGB XII) in der Praxis nachzuvollziehen und die relevanten rechtlichen Aspekte zu erläutern.
- Berechnung der Grundsicherung im Alter
- Prüfung der Anspruchsvoraussetzungen nach SGB XII
- Anrechnung von Einkommen und Vermögen
- Zusätzliche Leistungen und Mehrbedarfe
- Relevanz des Verwaltungs- und Sozialrechts im Kontext der Sozialarbeit
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung präsentiert den Fall von Frau K., einer 70-jährigen leicht gehbehinderten Frau in Berlin-Neukölln, die ihre Ersparnisse aufgebraucht hat und auf soziale Leistungen angewiesen ist. Der Fall dient als Beispiel zur Veranschaulichung der Anwendung des Sozialrechts im Kontext der Sozialarbeit. Die Einleitung stellt Frau K.'s Situation detailliert dar und benennt ihre Bedürfnisse, die über die Grundversorgung hinausgehen, wie z.B. die Kosten für Medikamente, eine neue Zahnprothese und einen Rollator. Die Einleitung hebt die Bedeutung von Fachwissen im Verwaltungs- und Sozialrecht für Sozialarbeiter hervor, um Klienten in vergleichbaren Situationen effektiv unterstützen zu können.
2. Leistungsberechnung von Grundsicherung und Pflegehilfe im Alter: Dieses Kapitel beschreibt die Berechnung der Grundsicherung im Alter für Frau K. Es wird detailliert auf die Prüfung der Voraussetzungen für den Anspruch auf Grundsicherung gemäß § 41 Abs. 2 SGB XII eingegangen. Die Hilfebedürftigkeit von Frau K. wird gemäß § 19 Abs. 2 SGB XII i. V. m. § 42 Abs. 1 und 2 SGB XII festgestellt. Das Kapitel analysiert Frau K.'s gesundheitliche Situation (COPD, Gehbehinderung) und deren Auswirkungen auf ihren Bedarf an Leistungen. Es wird die Möglichkeit eines Schwerbehindertenausweises mit Merkzeichen „G“ erörtert und die Prüfung auf einen möglichen Pflegegrad angesprochen. Die Berechnung des Regelbedarfs und die Anrechnung ihres Einkommens (Rente) werden ausführlich behandelt. Das Kapitel betont die Bedeutung der Mitwirkungspflichten von Frau K. gemäß § 60 SGB I.
3. Zusätzliche Leistungen: Dieses Kapitel befasst sich mit zusätzlichen Leistungen, die über die Grundsicherung hinausgehen könnten und die Bedürfnisse von Frau K. im Detail berücksichtigen. Es behandelt die Prüfung der Voraussetzungen und des Anspruchs auf diese zusätzlichen Leistungen, und erklärt die Berechnung des zusätzlichen Bedarfs. Das Kapitel zeigt auf, wie spezifische Bedürfnisse wie die Kosten für Medikamente, Hilfsmittel (Rollator), Sehhilfe und Zahnprothese im Rahmen des Sozialrechts berücksichtigt werden können. Die Möglichkeiten der subsidiären Hilfe für nicht abgedeckte Bereiche, wie z.B. soziale Teilhabe, werden ebenfalls erläutert.
4. Abwandlung des Falls: Dieses Kapitel analysiert hypothetische Änderungen des Fallbeispiels. Durch Variationen der Gegebenheiten wird die Flexibilität und Komplexität der Gesetzesanwendung im Sozialrecht verdeutlicht. Es dient der Vertiefung des Verständnisses für die Anwendung der relevanten Paragraphen und die Abwägung unterschiedlicher Faktoren in der Praxis.
5. Abwandlung zur ersten Fallvariante und Fragen zum sozialen Leistungsrecht: Dieses Kapitel befasst sich mit weiteren Abwandlungen des Fallbeispiels, welche die Anwendung des sozialen Leistungsrechts in Bezug auf spezifische Situationen beleuchten. Es thematisiert die Konsequenzen bei Nichtannahme eines Eurojobs, bei Versäumnissen von Terminen und die Beurteilungsspielräume des Akteneinsichts- und Anhörungsrechts. Die Analyse zeigt die Relevanz der Mitwirkungspflichten der Leistungsberechtigten und die Komplexität der Entscheidungsfindung in der Sozialverwaltung.
Schlüsselwörter
Grundsicherung im Alter, SGB XII, Leistungsberechnung, Pflegehilfe, Hilfebedürftigkeit, Anrechnung von Einkommen, Zusätzliche Leistungen, Mehrbedarf, Schwerbehinderung, Sozialrecht, Verwaltungsrecht, Existenzsicherung, Fallbeispiel, Sozialarbeit.
Häufig gestellte Fragen zur Hausarbeit: Leistungsberechnung von Grundsicherung und Pflegehilfe im Alter
Was ist der Gegenstand dieser Hausarbeit?
Die Hausarbeit behandelt exemplarisch den Fall einer 70-jährigen Frau, um die Leistungsberechnung von Grundsicherung und Pflegehilfe im Alter nach dem SGB XII zu veranschaulichen. Sie analysiert die Anwendung des Sozialgesetzbuches XII in der Praxis und erläutert die relevanten rechtlichen Aspekte.
Welche Themen werden in der Hausarbeit behandelt?
Die Hausarbeit umfasst die Berechnung der Grundsicherung im Alter, die Prüfung der Anspruchsvoraussetzungen nach SGB XII, die Anrechnung von Einkommen und Vermögen, zusätzliche Leistungen und Mehrbedarfe, sowie die Relevanz des Verwaltungs- und Sozialrechts im Kontext der Sozialarbeit. Es werden verschiedene Szenarien und Abwandlungen des Fallbeispiels diskutiert, um die Komplexität der Gesetzesanwendung zu verdeutlichen.
Wer ist die Hauptperson im Fallbeispiel?
Die Hauptperson ist eine 70-jährige, leicht gehbehinderte Frau in Berlin-Neukölln, die ihre Ersparnisse aufgebraucht hat und auf soziale Leistungen angewiesen ist. Sie leidet an COPD und benötigt u.a. Medikamente, eine neue Zahnprothese und einen Rollator.
Wie wird die Grundsicherung im Alter berechnet?
Die Hausarbeit beschreibt detailliert die Berechnung der Grundsicherung im Alter gemäß § 41 Abs. 2 SGB XII. Sie umfasst die Prüfung der Voraussetzungen für den Anspruch auf Grundsicherung, die Feststellung der Hilfebedürftigkeit gemäß § 19 Abs. 2 SGB XII i. V. m. § 42 Abs. 1 und 2 SGB XII, die Analyse der gesundheitlichen Situation und deren Auswirkungen auf den Bedarf, die Anrechnung des Einkommens (Rente) und die Berücksichtigung möglicher Schwerbehinderungen und Pflegegrade. Die Bedeutung der Mitwirkungspflichten gemäß § 60 SGB I wird ebenfalls betont.
Welche zusätzlichen Leistungen werden betrachtet?
Die Hausarbeit untersucht zusätzliche Leistungen, die über die Grundsicherung hinausgehen könnten, um die individuellen Bedürfnisse der Frau zu berücksichtigen. Dies beinhaltet die Prüfung von Ansprüchen auf zusätzliche Leistungen, die Berechnung des zusätzlichen Bedarfs und die Berücksichtigung spezifischer Bedürfnisse wie Kosten für Medikamente, Hilfsmittel (Rollator), Sehhilfe und Zahnprothese. Möglichkeiten subsidiärer Hilfe für nicht abgedeckte Bereiche werden ebenfalls erläutert.
Wie werden hypothetische Änderungen des Fallbeispiels behandelt?
Die Hausarbeit analysiert hypothetische Änderungen des Fallbeispiels, um die Flexibilität und Komplexität der Gesetzesanwendung im Sozialrecht zu verdeutlichen. Variationen der Gegebenheiten dienen der Vertiefung des Verständnisses für die Anwendung der relevanten Paragraphen und die Abwägung unterschiedlicher Faktoren in der Praxis. Dies umfasst z.B. die Konsequenzen bei Nichtannahme eines Eurojobs oder bei Versäumnissen von Terminen.
Welche Rolle spielt das Akteneinsichts- und Anhörungsrecht?
Die Hausarbeit beleuchtet die Beurteilungsspielräume des Akteneinsichts- und Anhörungsrechts im Kontext des Fallbeispiels. Die Analyse zeigt die Relevanz der Mitwirkungspflichten der Leistungsberechtigten und die Komplexität der Entscheidungsfindung in der Sozialverwaltung.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Hausarbeit?
Schlüsselwörter sind: Grundsicherung im Alter, SGB XII, Leistungsberechnung, Pflegehilfe, Hilfebedürftigkeit, Anrechnung von Einkommen, Zusätzliche Leistungen, Mehrbedarf, Schwerbehinderung, Sozialrecht, Verwaltungsrecht, Existenzsicherung, Fallbeispiel, Sozialarbeit.
- Citation du texte
- Anonym (Auteur), 2019, Alterssicherung: Fallbeispiel der Grundsicherung und sozialen Leistungen im Alter, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1193160