Wenn es darum geht einen Menschen, eine Person zu beschreiben, so kommt man nicht umher, auf sein Äußeres, seine Physis einzugehen. Besonders in unseren postmodernen Industriegesellschaften scheint der Körper einen immer stärker werdenden Stellenwert einzunehmen. Allein der Blick auf die heutige Medienlandschaft offenbart, wie wichtig der menschliche Körper und das Verhältnis zum Selbigen zu sein scheint. So preist z. B. die Werbung Produkte an, die unsere Körper gesünder, vitaler, leistungsstärker und schöner machen sollen. Der Anspruch unserer modernen Leistungsgesellschaft scheint sich geradezu in unserer Physis zu manifestieren. Dies beginnt mit dem Joghurt, der unsere Verdauung regulieren soll und setzt sich fort in sog. „Tipps“ und „Tricks“ der einschlägigen Lifestylemagazine zur Reduzierung von Cellulite und Glättung von Falten. Solche Ratschläge beschränken sich dabei schon lange nicht mehr auf das weibliche Geschlecht, vielmehr ist zu beobachten, wie geschlechtsübergreifend das Bedürfnis und das Angebot wächst, sich und damit seinem Körper etwas „Gutes“ zu tun.
Mitunter ist diese Fixierung auf den Körper nicht verwunderlich, wenn man sich vor Augen führt, dass unsere „menschliche Welt ohne den Körper nicht existieren würde – es gäbe keine Kommunikation, keine Arbeit, keinen Krieg, keine Wettkämpfe und kein Spiel, keine Sexualität, keine Kunst, keine Erziehung, keine Strafen, keine Kultur des Essens und Trinkens, der Heilung, des Umgangs mit den Toten…“.
Doch dies reicht bei weitem nicht aus zu erklären, warum dem Umgang mit dem Körper und der Konzentration auf den Körper in unserer Gesellschaft soviel Aufmerksamkeit geschenkt wird.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Exposition - Bedeutung des Körpers in unserer Gesellschaft
- 2. Der Mensch und sein Körper
- 2.1. Körper und Macht
- 2.2. Der genormte Körper
- 3. Das Konzept der „totalen Institution“
- 4. Der Körper als „totale Institution“
- 4.1. ,,Haus der Schildkröten“
- 4.2. Auf den Spuren der „totalen Institution“ im ,,Haus der Schildkröten“
- 4.3. Der Körper als „totale Institution“ im ,,Haus der Schildkröten“
- 4.4. Verlust der Körperlichkeit = Verlust der gesellschaftlichen Identität?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit untersucht die Bedeutung des Körpers in unserer Gesellschaft und analysiert, inwiefern der Verlust der Körperlichkeit mit dem Verlust der gesellschaftlichen Identität zusammenhängt. Der Fokus liegt auf dem Konzept der „totalen Institution“ und dessen Anwendung auf die Körperlichkeit.
- Bedeutung des Körpers in der postmodernen Gesellschaft
- Der Körper als Spiegel gesellschaftlichen Status und Machtverhältnisse
- Das Konzept der „totalen Institution“ und seine Relevanz für die Körperlichkeit
- Der Einfluss von Attraktivität auf soziale Wahrnehmung und Erfolg
- Die Verbindung zwischen Körperlichkeit und gesellschaftlicher Identität
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 beleuchtet die Bedeutung des Körpers in der heutigen Gesellschaft und analysiert den Einfluss von Medien und Werbung auf die Körperwahrnehmung. Kapitel 2 erörtert den Zusammenhang zwischen Körper, Macht und gesellschaftlichem Status, unter Einbeziehung von Studien zum „Halo-Effekt“. Kapitel 3 beschreibt das Konzept der „totalen Institution“. Kapitel 4 wendet dieses Konzept auf das Thema Körperlichkeit an, wobei das „Haus der Schildkröten“ als Beispiel dient. Die Analyse konzentriert sich auf den Einfluss der Institution auf die Körperlichkeit und die Frage nach dem Zusammenhang zwischen dem Verlust der Körperlichkeit und dem Verlust der gesellschaftlichen Identität.
Schlüsselwörter
Körper, Gesellschaft, Identität, totale Institution, Körperlichkeit, Macht, Attraktivität, sozialer Status, Halo-Effekt, „Haus der Schildkröten“, Chancengleichheit.
- Citation du texte
- David Liniany (Auteur), 2008, Der Körper als totale Institution, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/119339