Trotz Milliardeninvestitionen in die Modernisierung der russischen Streitkräfte und etlichen Reformansätzen ist Russlands Militär von einer schlagkräftigen Einsatzarmee noch weit entfernt.
Die Erlöse aus der Vermarktung bedeutender Energie und Rohstoffreserven der Russischen Föderation werden nach einer Phase des Zerfalls staatlicher und militärischer Ordnung in den 90er
Jahren seit der Präsidialzeit Wladimir Putins zunehmend in die Neuausrüstung der Streitkräfte investiert. Der innere Zustand der Armee offenbart jedoch, das eine tiefgreifende Militärreform nicht mit bloßer Aufrüstung zu bewältigen ist, da die verkrusteten Hierarchiestrukturen sowie Korruption und Besitzstanddenken innerhalb der Armee nur von einer „Reform von Innen“ aufgebrochen werden kann. Die einst „Ruhmreiche Sowjetarmee“, die nach dem Kalten Krieg von über 4 auf eine Millionen Soldaten zusammenschmolz, versucht als verlängerter Arm der russischen
Hegemonialpolitik, wie im August 2008 im Georgienkonflikt, an die Politik der UDSSR anzuknüpfen.
Inhaltsverzeichnis
- Präsident Wladimir Putins Politik der „gelenkten Demokratie“ und „Stabilität“
- Die „Pfründe der Generale“ und der innere Zustand der Armee
- Das „Komitee der Soldatenmütter“
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Text analysiert den Zustand der russischen Streitkräfte im Kontext der Politik Wladimir Putins. Es werden die innenpolitischen und wirtschaftlichen Faktoren beleuchtet, die die Reformbemühungen beeinflussen.
- Putins Politik der „gelenkten Demokratie“ und ihre Auswirkungen auf das Militär
- Der innere Zustand der russischen Armee: Korruption, Disziplinlosigkeit und Ausrüstungsmängel
- Die Rolle des „Komitees der Soldatenmütter“ bei der Aufdeckung von Menschenrechtsverletzungen
- Der Einfluss des Rohstoffexports auf die Militärreform
- Die Aufrüstung im Kontext des US-Raketenschildes
Zusammenfassung der Kapitel
Präsident Wladimir Putins Politik der „gelenkten Demokratie“ und „Stabilität“: Dieses Kapitel beschreibt den politischen Kontext, in dem sich die Reform der russischen Streitkräfte abspielt, unter besonderer Berücksichtigung von Putins autoritärem Regierungsstil und dessen Auswirkungen auf die innen- und außenpolitische Lage Russlands.
Die „Pfründe der Generale“ und der innere Zustand der Armee: Hier wird der Zustand der russischen Armee beleuchtet: Korruption, mangelnde Disziplin, veraltete Ausrüstung und der anhaltende Reformbedarf werden thematisiert. Der Fall des U-Bootes „Kursk“ dient als Beispiel für die bestehenden Probleme.
Das „Komitee der Soldatenmütter“: Dieses Kapitel stellt die Arbeit des „Komitees der Soldatenmütter“ vor, einer NGO, die sich für die Rechte von Wehrpflichtigen einsetzt und Menschenrechtsverletzungen in der Armee aufdeckt. Der Fall Andrej Sytschow wird als Beispiel für die von der Organisation angeprangerten Missstände genannt.
Schlüsselwörter
Russische Streitkräfte, Militärreform, Wladimir Putin, gelenkte Demokratie, Korruption, Dedowschtschina, Komitee der Soldatenmütter, Rohstoffexport, US-Raketenschild, KSE-Vertrag, Menschenrechtsverletzungen.
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- Thilo Jörg Gehrke (Author), 2008, Die Reform der russischen Streitkräfte im Kontext sicherheits- und wirtschaftspolitischer Vorgaben, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/119380