In jeder Religion stellt sich die Frage, ob und wie der Mensch nach dem Tod weiterexistiert. Dabei gibt es die unterschiedlichsten Ansätze. In Buddhismus und Hinduismus stellt man sich das jenseitige Leben beispielsweise als ein Aufgehen im Nirvana – und damit verbunden ein Verlöschen der menschlichen Existenz – vor. In Judentum, Christentum und Islam hat sich dagegen die Paradiesvorstellung durchgesetzt. Gott „belohnt“ den Menschen für seine Taten auf der Erde durch die Aufnahme in sein Reich. Auch die Philosophen der alten Griechen hatten ein Modell des Jenseitsglaubens entwickelt, das später maßgebend für mehrere theologische Auseinandersetzungen mit christlichen Splittergruppen, wie etwa den Manichäern, war. Dabei wurde der Leib als Hülle und Gefängnis des Geistes angesehen, das es unbedingt zu überwinden galt. Im Tod sahen die Griechen eine Möglichkeit der leiblichen Existenz zu entkommen und so den Geist, das Pneuma, zu befreien. Diese philosophische Ausrichtung, die auch im griechischen Korinth verbreitet war, war auch der Grundauslöser für den Abschnitt 15 im Korintherbrief, in dem der Apostel Paulus die Leiblichkeit der christlichen Auferstehung noch einmal extra offen legt. In dieser Arbeit soll dabei vor allem auf 1Kor 15, 35-41 eingegangen werden. Nach einem kurzen Einblick in die Stadt Korinth, die dortige christliche Gemeinde, inr Entstehung und Aufbau des Briefes werden die Argumente Paulus’ für eine leibliche Auferstehung erläutert. Ziel ist es dabei, seinen Argumentationsweg offen zu legen und die paulinische Position so verständlich wie möglich zu machen.
Inhaltsverzeichnis
- I Die Stadt Korinth und ihre christliche Gemeinde
- II Der Korintherbrief - Entstehung und Aufbau
- III Die Auferstehung der Toten in 1Kor 15, 35 – 41
- 1. Der Streit um die Leiblichkeit der Auferstehung als Auslöser für 1Kor 15, 35 – 41
- 2. Der Aufbau von 1Kor 15, 35 – 41
- 3. Die Einführung in das Thema: Vers 35
- 4. Die Saat als Beispiel für eine leibliche Wiederauferstehung
- 5. Die Ausweitung der Leiblichkeit auf die ganze Schöpfung
- 6. 1Kor 15, 35 – 41 im Vergleich: Verschiedene Möglichkeiten der Übersetzung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Abschnitt 1 Korinther 15, 35-41 und beleuchtet Paulus' Argumentation für eine leibliche Auferstehung. Sie bietet einen Einblick in die Stadt Korinth, ihre christliche Gemeinde und die Entstehung des Korintherbriefs, um den Kontext von Paulus' Argumenten zu verstehen und diese verständlich darzustellen.
- Die Stadt Korinth und ihre gesellschaftliche Struktur
- Die Entstehung und der Aufbau des ersten Korintherbriefs
- Der Streit um die Leiblichkeit der Auferstehung in der Korinther Gemeinde
- Paulus' Argumentation für eine leibliche Auferstehung in 1 Kor 15, 35-41
- Der Vergleich verschiedener Übersetzungsmöglichkeiten von 1 Kor 15, 35-41
Zusammenfassung der Kapitel
I Die Stadt Korinth und ihre christliche Gemeinde: Dieses Kapitel beschreibt Korinth als bedeutende Handelsstadt mit einer multikulturellen Bevölkerung. Es beleuchtet die Entstehung der christlichen Gemeinde durch Paulus' Missionstätigkeit und die Herausforderungen, die sich aus den sozialen und kulturellen Unterschieden innerhalb der Gemeinde ergaben, insbesondere zwischen Judenchristen und Heidenchristen.
II Der Korintherbrief - Entstehung und Aufbau: Hier wird die Entstehung des ersten Korintherbriefes nach Paulus' Abreise aus Korinth und dessen Zweck, auf Missstände innerhalb der Gemeinde einzuwirken, erklärt. Die Länge und die Vielfältigkeit der Themen im Brief werden ebenfalls angesprochen.
Schlüsselwörter
Korintherbrief, Paulus, Auferstehung der Toten, Leiblichkeit, 1 Korinther 15, 35-41, Korinth, christliche Gemeinde, Judenchristen, Heidenchristen, soziale Verhältnisse, Übersetzung.
- Citation du texte
- Wolfgang Gaßner (Auteur), 2007, Die Wirklichkeit der Ersten Schöpfung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/119392