Hatte schon Cicero Rom als eine aus dem Zusammenschluss der Völker gebildete Gemeinde genannt, lobte es der Sophist Polemos als „Kompendium der Welt“.
Auch die Juden siedelten sich im Laufe der Jahrhunderte in Rom an. Mit einigen Störungen gestaltete sich das Zusammenleben friedlich und die jüdische Gemeinde wurde sogar rechtlich privilegiert.
Im Jahr 19 n. Chr. kam es jedoch zu einer jähen Unterbrechung dieser friedlichen Koexistenz. Unter Kaiser Tiberius wurden 4000 freigelassene Juden in den Militärdienst eingezogen, die restlichen wurden ebenfalls der Stadt verwiesen.
Die Forschung hat sich intensiv mit diesem Thema beschäftigt. Lange ging man davon aus, dass der Grund für die Ausweisung der Proselytismus der Juden, ihre Missionstätigkeit, gewesen sei. Seit den 1980er Jahren wird dieser These allerdings widersprochen.
In dieser Hausarbeit soll untersucht werden, warum und wie die Ausweisung unter Tiberius von statten ging. Zunächst soll ein kurzer Abriss der Beziehungen zwischen Römern und Fremden bzw. Juden gegeben werden, wobei auch auf Vorurteile und Meinungen gegenüber den Juden der antiken Autoren und der römischen Oberschicht eingegangen werden. Anschließend soll die Lage der Juden unter Caesar und Augustus untersucht werden, weil unter ihnen erstmals eine weitgehende Privilegierung der Juden zu verzeichnen ist.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Fremde und Juden in Rom
- Die Situation der Juden vor Tiberius
- Caesar
- Augustus
- Gründe für die Privilegiengebung und deren Entwicklung
- Die Vertreibung der Juden aus Rom
- Die Darstellung der Vertreibung in den Quellen
- Auswertung der Quellenberichte
- Gründe für die Vertreibung der Juden
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht die Vertreibung der Juden aus Rom im Jahr 19 n. Chr. unter Kaiser Tiberius. Ziel ist es, die Ursachen und den Ablauf dieser Ausweisung zu beleuchten und den historischen Kontext zu erhellen. Dabei werden die Beziehungen zwischen Römern und Juden, insbesondere die Situation der jüdischen Gemeinde unter Caesars und Augustus' Herrschaft, berücksichtigt.
- Die Beziehungen zwischen Römern und Fremden/Juden in Rom.
- Die rechtliche und gesellschaftliche Stellung der Juden unter Caesar und Augustus.
- Die Darstellung der Vertreibung in den antiken Quellen und deren Auswertung.
- Mögliche Gründe für die Vertreibung der Juden unter Tiberius.
- Der historische Bruch zwischen der Politik Tiberius' und der seiner Vorgänger.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema ein und skizziert die Forschungsfrage. Kapitel 2 beleuchtet die Rolle von Fremden, insbesondere Juden, im antiken Rom, einschließlich vorherrschender Vorurteile und Meinungen. Kapitel 3 untersucht die Situation der Juden unter Caesar und Augustus, hervorhebend deren bis dahin gegebene Privilegierung. Kapitel 4 analysiert die Quellenberichte über die Vertreibung und deren Bewertung im aktuellen Forschungsstand.
Schlüsselwörter
Juden in Rom, Kaiser Tiberius, Vertreibung, Antisemitismus, Römisches Reich, Privilegien, Quellenanalyse, Augustus, Caesar, Proselytismus.
- Quote paper
- Elisa Mätzig (Author), 2008, Die Juden im Römischen Reich. Gründe für ihre Vertreibung im Jahre 19 n. Chr., Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/119465