Diese Arbeit befasst sich mit dem Konzept der Sprachdominanz im Hinblick auf die Sprachverwendung bilingualer Kinder, die ihre beiden Erstsprachen von Geburt an erwerben. Hier stellt sich vor allem die Frage, welche Kriterien es zur Messung der (Un)balanciertheit in der Sprachentwicklung gibt. Darüber hinaus ist der Zusammenhang zwischen dem Balanciertheitsgrad beider Sprachen und dem Sprachgebrauch von großer Tragweite bei der Betrachtung dieser Forschungsfrage.
Im Fokus des zweiten Kapitels steht das eigentliche Thema der Arbeit. Der erste Teil widmet sich der terminologischen Klärung des Begriffs „Sprachdominanz“, dessen Verwendung eine gewisse Uneinheitlichkeit widerspiegelt. Darauf aufbauend wird im Teilkapitel 2.2 auf die Sprachmischungen im bilingualen Individuum eingegangen und die Relation zu der Sprachdominanz wird näher betrachtet. Im Anschluss wird ein weiteres Phänomen untersucht: Transfer, der den Einfluss der Sprachen aufeinander zeigt und zunächst einmal auf mögliche Disproportionalität zwischen den jeweiligen Sprachen hinweist. Das Teilkapitel 2.4. widmet sich den Domänen des sprachlichen Gebrauchs, die sich aus soziolinguistischen Gründen unterschiedlich entwickeln und ebenfalls zu einer Asymmetrie der beiden Erstsprachen führen können.
Des Weiteren werden Beispiele für die Dominanzkriterien erläutert, die eine objektive Ermittlung der Sprachentwicklung bilingualer Kinder zum Ziel haben (vgl. Abschnitt 2.5). Abschließend werden nach einer kurzen Reflexion noch einmal die wichtigsten Ergebnisse der Arbeit zusammengefasst und es wird ein Fazit gezogen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Konzept der Sprachdominanz
- Terminologische Klärung
- Sprachmischungen
- Spracheneinfluss: Transfer
- Domänen des Sprachgebrauchs
- Dominanzkriterien
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert das Konzept der Sprachdominanz im Kontext des doppelten Erstspracherwerbs bei Kindern. Der Fokus liegt auf der Frage, welche Kriterien zur Messung der (Un)balanciertheit in der Sprachentwicklung dienen und wie der Grad der Balanciertheit den Sprachgebrauch beeinflusst.
- Terminologische Klärung des Begriffs „Sprachdominanz“
- Analyse von Sprachmischungen als Indikator für Sprachdominanz
- Untersuchung des Transfers zwischen Sprachen und dessen Einfluss auf die Sprachentwicklung
- Betrachtung von Domänen des Sprachgebrauchs und deren potenziellen Einfluss auf die Sprachbalance
- Definition und Beschreibung relevanter Dominanzkriterien zur objektiven Messung der Sprachentwicklung
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit beleuchtet die wachsende Anzahl zweisprachiger Kinder in Deutschland und die Herausforderungen, die sich für das einsprachige Bildungssystem ergeben. Der Fokus liegt auf dem Erwerb von zwei Erstsprachen und der Notwendigkeit, mehrsprachige Erziehung zu unterstützen.
- Das Konzept der Sprachdominanz: Dieses Kapitel behandelt die Uneinheitlichkeit in der Definition des Begriffs „Sprachdominanz“ und analysiert verschiedene Perspektiven auf das Phänomen. Es werden unterschiedliche Definitionen von „dominanter Sprache“ und „Sprachüberlegenheit“ diskutiert, die sich auf die quantitative Ausprägung, die Entwicklung der Sprachen und die Sprachverwendung beziehen.
- Sprachmischungen: Dieses Kapitel beleuchtet die Interpretation von Sprachmischungen als Indikator für Sprachdominanz. Die Autorin argumentiert, dass das Mischen nicht immer auf lexikalische Lücken zurückzuführen ist und zeigt, dass die Frequenz von Wörtern und die Aussprache eine Rolle spielen können. Sie diskutiert die „Dominant Language Hypothesis“ von Petersen und stellt die unterschiedlichen Interpretationen von Sprachmischungen in der Forschung dar.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit dem Konzept der Sprachdominanz im doppelten Erstspracherwerb. Wichtige Begriffe sind Sprachdominanz, Sprachbalance, Sprachmischungen, Transfer, Domänen des Sprachgebrauchs, Dominanzkriterien und die Herausforderungen der Mehrsprachigkeit im Bildungssystem.
- Quote paper
- Ilona Strang (Author), 2018, Sprachdominanz bei bilingualen Kindern, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1194988