Mit der vorliegenden empirischen Arbeit soll eine rassismuskritische Auseinandersetzung mit den Ursachen der Unterrepräsentanz von Menschen mit Migrationshintergrund im höheren Dienst und in Leitungspositionen der öffentlichen Verwaltung erfolgen. Es wird versucht, die für selbstverständlich genommenen Überzeugungen und Praktiken innerhalb der öffentlichen Verwaltung in Frage zu stellen. Dabei konzentriert sich die Arbeit auf mögliche Ursachen innerhalber der öffentlichen Verwaltung und nicht auf biographische und soziökonomische Merkmale. Das Ziel ist es also zu untersuchen, ob eine Benachteiligung von Menschen mit Migrationshintergrund durch die öffentliche Verwaltung vorliegt und welche Faktoren für die vertikale Segregation verantwortlich sind.
Mit der Zieldefinition der vorliegenden Arbeit bietet sich die folgende Fragestellung an: Was sind die Ursachen für die Unterrepräsentanz von Menschen mit Migrationshintergrund im höheren Dienst und in Leitungspositionen der öffentlichen Verwaltung? Weshalb steigt ihr Anteil trotz der Diversitätsbemühungen nur langsam an? Welche Rolle spielt Rassismus innerhalb der öffentlichen Verwaltung dabei?
Nach der Einleitung folgt in Kapitel 2 eine kurze Einführung in den Stand der Forschung und das Erkenntnisinteresse der vorliegenden Arbeit. In Kapitel 3 wird im Rahmen der theoretischen Vorannahmen für ein besseres Verständnis zunächst in das Phänomen Rassismus und das Konzept Weißsein eingeführt. Danach folgt eine Auseinandersetzung mit der Reproduktion rassifizierter Hierarchien innerhalb von Organisationen. Bei der Betrachtung der Zugangschancen von Personen mit Migrationshintergrund in den höheren Dienst und insbesondere in Leitungspositionen eignet sich dabei die bourdieusche Perspektive. Ausgehend von diesen Grundlagen wird in Kapitel 4 auf das Diversitätsmanagement der öffentlichen Verwaltung eingegangen. Nachdem die Interkulturelle Öffnung als Bestandteil des Diversitätsmanagements und die Gründe dafür vorgestellt werden, folgt eine Skizzierung der aktuellen Strategien und Maßnahmen. Gleichzeitig werden erste Lücken im Diversitätsmanagement aufgezeigt. In Kapitel 5 wird zunächst die Methodik und das methodologische Vorgehen beschrieben. Dabei werden die Verfahren der Datenerhebung und -auswertung sowie die Datengrundlage selbst vorgestellt. Kapitel 6 widmet sich der Darstellung der Ergebnisse. Abschließend werden in Kapitel 7 die zentralen Ergebnisse der Arbeit zusammengefasst und diskutiert.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Ausgangslage
- Ziel der Arbeit
- Fragestellung
- Aufbau der Arbeit
- Stand der empirischen Forschung und Erkenntnisinteresse
- Theoretische Vorannahmen
- Rassismus
- Weißsein als Privileg
- Reproduktion rassifizierter Hierarchien im Kontext der Theorie Bourdieus
- Diversitätsmanagement der öffentlichen Verwaltung
- Interkulturelle Öffnung als Bestandteil des Diversitätsmanagements
- Gründe für die Interkulturelle Öffnung der öffentlichen Verwaltung
- Strategien und Maßnahmen
- Leerstellen
- Methode und Datengrundlage
- Grounded Theory
- Datenerhebung und Interviews
- Ergebnisse
- Rassismus
- Fehlende Unterstützungssysteme
- Unzureichendes Diversitätsmanagement
- Ineffizientes Personalmanagement
- Zusammenfassung und Diskussion der Ergebnisse
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese empirische Arbeit befasst sich mit den Ursachen der Unterrepräsentanz von Menschen mit Migrationshintergrund im höheren Dienst und in Leitungspositionen der öffentlichen Verwaltung. Sie hinterfragt die impliziten Annahmen und Praktiken innerhalb der öffentlichen Verwaltung und untersucht, ob eine Benachteiligung von Menschen mit Migrationshintergrund durch die öffentliche Verwaltung vorliegt. Aus den gewonnenen Erkenntnissen soll eine Handlungsempfehlung für die öffentliche Verwaltung abgeleitet werden.
- Rassismus als ein zentrales Problem, das die Unterrepräsentanz von Menschen mit Migrationshintergrund im höheren Dienst beeinflusst
- Analyse der strukturellen Ursachen und der Reproduktion rassifizierter Hierarchien innerhalb der öffentlichen Verwaltung
- Beurteilung des Diversitätsmanagements der öffentlichen Verwaltung und dessen Effektivität
- Identifizierung von Leerstellen und Herausforderungen im Diversitätsmanagement
- Entwicklung von Handlungsempfehlungen, um Chancengleichheit und Inklusion in der öffentlichen Verwaltung zu fördern
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt die aktuelle Situation der Unterrepräsentanz von Menschen mit Migrationshintergrund im höheren Dienst dar und erläutert die Zielsetzung und Fragestellung der Arbeit. Der Aufbau der Arbeit wird dargelegt.
- Stand der empirischen Forschung und Erkenntnisinteresse: Dieses Kapitel gibt einen Überblick über den aktuellen Forschungsstand zum Thema und definiert das Erkenntnisinteresse der Arbeit.
- Theoretische Vorannahmen: Dieses Kapitel beleuchtet den Begriff des Rassismus und das Konzept des Weißseins als Privileg. Die Reproduktion rassifizierter Hierarchien innerhalb von Organisationen im Kontext der Theorie Bourdieus wird diskutiert.
- Diversitätsmanagement der öffentlichen Verwaltung: Dieses Kapitel betrachtet die Interkulturelle Öffnung als Bestandteil des Diversitätsmanagements, analysiert die Gründe für die Interkulturelle Öffnung der öffentlichen Verwaltung und stellt aktuelle Strategien und Maßnahmen vor. Es werden auch Lücken im Diversitätsmanagement aufgezeigt.
- Methode und Datengrundlage: Dieses Kapitel beschreibt die Methodik der Arbeit, einschließlich des methodischen Vorgehens, der Datenerhebung und -auswertung sowie der Datengrundlage.
- Ergebnisse: Dieses Kapitel stellt die wichtigsten Ergebnisse der Arbeit dar, einschließlich der Analyse von Rassismus, fehlenden Unterstützungssystemen, unzureichendem Diversitätsmanagement und ineffizientem Personalmanagement.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Rassismus, Diversitätsmanagement, Unterrepräsentanz, öffentliche Verwaltung, Interkulturelle Öffnung, Chancengleichheit und Handlungsempfehlungen. Die Studie analysiert die strukturellen Ursachen für die Benachteiligung von Menschen mit Migrationshintergrund im höheren Dienst und in Leitungspositionen. Wesentliche theoretische Konzepte sind die Theorie Bourdieus und der Begriff des Weißseins als Privileg.
- Arbeit zitieren
- Yasemin Kotra (Autor:in), 2021, Die Weiße Decke. Eine qualitative Studie zu den Ursachen der Unterrepräsentanz von Menschen mit Migrationshintergrund im höheren Dienst und in Leitungspositionen der öffentlichen Verwaltung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1195203