Die folgende Hausarbeit soll der Arbeitswelt von Lehrer:innen nachgehen und nach den Begriffen der Prekarität und Kreativität in diesem Kontext fragen.
Durch die vielfach verbreitete Verbeamtung und der damit einhergehenden finanziellen und gesellschaftlichen Stabilität und Anerkennung ist der Beruf von Lehrer:innen attraktiv und wirkt nach außen hin stabil. Doch was steckt hinter dem Lehrberuf?
Als ehemalige Schüler:innen sind wir gewissermaßen betriebsblind die realen Bedingungen der Berufssituation immer sofort zu erkennen. Wir sehen nicht vollständig, was unsere ehemaligen Lehrer:innen alles leisten mussten, ob sie, nachdem wir am Mittag mit dem Schulgong frei hatten, noch mehrere Stunden ihren Unterricht vor- und nachbearbeiteten, mit einem Elternteil ein ernstes Telefonat über ein:e Schüler:in führten oder diverse Klausuren korrigieren mussten. All dies blieb für uns unsichtbar. Lina Franken, Kulturwissenschaftlerin, die sich unter anderem mit der Arbeitswelt von Lehrer:innen beschäftigt hat, macht einen ähnlichen Punkt stark, indem sie sagt: „Selten werden aber momentan eher klassische Berufsfelder untersucht, die nicht von Prekarisierung betroffenen Arbeitsbereiche.“ Abgesicherte Arbeitskulturen würden also ebenfalls in der kulturwissenschaftlichen Forschung unterschlagen und vergessen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Prekarität bei Lehrenden
- 2.1 Verschiedene Akteure im Lehrbetrieb
- 2.2 Prekaritätsähnliche Zustände und Vertrieblichung des Lehrberufs
- 2.2.1 Immaterialität – Von sprachlicher und intellektueller Arbeit
- 2.2.2 Entgrenzung - Zwischen Arbeit und Nicht-Arbeit
- 3. Kreativität im Lehrbetrieb.
- 3.1 Fachfremd unterrichten
- 3.2 Unterrichten während Corona.
- 4. Fazit.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit der Arbeitswelt von Lehrkräften im Kontext von Prekarität und Kreativität. Sie untersucht, wie sich diese beiden Konzepte auf die Arbeitsbedingungen von Lehrkräften auswirken und welche Herausforderungen und Möglichkeiten sich daraus ergeben.
- Prekaritätsähnliche Zustände im Lehrberuf, insbesondere Immaterialität und Entgrenzung
- Die unterschiedlichen Akteure im Lehrbetrieb
- Der Einfluss der postfordistischen Arbeitswelt auf die Bildungsarbeit
- Kreativität als Reaktion auf die Herausforderungen des Lehrberufs
- Die Bedeutung von Fachfremd- und Distanzunterricht
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung
Die Einleitung stellt den Lehrberuf als allgegenwärtige, aber wenig beachtete Institution dar. Es wird argumentiert, dass die Arbeit von Lehrkräften trotz ihrer vermeintlichen Sicherheit von prekaritätsähnlichen Zuständen geprägt ist. - Kapitel 2: Prekarität bei Lehrenden
Dieses Kapitel definiert die spezifischen prekaritätsähnlichen Zustände im Lehrberuf, insbesondere Immaterialität und Entgrenzung. Es wird erläutert, wie diese Zustände zu einer Vertrieblichung der Bildungsarbeit führen. - Kapitel 2.1: Verschiedene Akteure im Lehrbetrieb
Hier werden die verschiedenen Akteure im Lehrbetrieb vorgestellt, wobei der Fokus auf Lehrkräften an Primar- und Sekundarschulen liegt. - Kapitel 2.2: Prekaritätsähnliche Zustände und Vertrieblichung des Lehrberufs
Dieses Kapitel beleuchtet, wie die Immaterialität und Entgrenzung der Lehrarbeit in einer postfordistischen Arbeitswelt zu einer Kommodifizierung von Bildung führen.
Schlüsselwörter
Die zentralen Themen dieser Hausarbeit sind Prekarität, Kreativität, Immaterialität, Entgrenzung, Lehrberuf, Postfordismus, Bildungsarbeit, Vertrieblichung, Arbeitsverhältnisse, und Lehrkräfte.
- Citation du texte
- Theresa Melnyk (Auteur), 2021, Der Lehrberuf an Schulen. Zwischen Immaterialität, Entgrenzung und Kreativität, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1195248