Es ist statistisch erwiesen, dass jede dritte bis vierte Frau in ihrer Kindheit oder später sexuell missbraucht wurde. Dabei ist allerdings auch zu erwähnen, dass es viele Überlebende der Kriegs- und Nachkriegszeit gibt und zu dieser Zeit sexuelle Gewalt sehr häufig vorkam. Bei Männer und Jungen gibt es noch keine greifbaren Zahlen. Das liegt daran, dass die Dunkelziffer nicht zu schätzen ist. Es besteht eine hohe Hemmschwelle beim männlichen Geschlecht, über solche Vorkommnisse zu sprechen. Momentan wird geschätzt, dass jeder 7. Junge zum Opfer wurde. Vermutlich wird aber die tatsächliche Zahl nicht viel geringer sein als bei Mädchen.
Kinder, Jugendliche, Männer und Frauen müssen für dieses Thema - welches nur am Rande der Wahrnehmung abläuft - sensibilisiert werden, deshalb habe ich es zum Gegenstand dieser Seminararbeit gemacht. Was ist sexueller Missbrauch? Wie sehen die Möglichkeiten und Effekte der Aufklärung zu sexuellem Missbrauch aus? Da Sexueller Missbrauch häufig im nahen sozialen Umfeld, durch Tanten, Nachbarn, Brüder, Lehrer usw. geschieht, liegt mir sehr viel daran, dieses Thema anzugehen.
Zuerst möchte ich sexuellen Missbrauch definieren, damit klar ist, mit welchem Gegenstand sich diese Arbeit beschäftigt. Danach möchte ich kurz auf die Folgen eingehen, um ein Verständnis dafür zu entwickeln, wie schrecklich eine solche Erfahrung sein kann. Dies alles soll als Einführung für das eigentliche Thema dienen: Wie kann man mit Jugendlichen zu diesem Thema arbeiten? Es werden Wege gezeigt, was zu diesem Thema in der Bildungsarbeit mit Jugendlichen getan werden kann. Danach folgen kurzgefasst einige Ratschläge und Interventionsmaßnahmen um einen Anhaltspunkt zu geben wie reagiert werden sollte, falls es bereits zur sexuellen Gewalt kam oder diese noch besteht.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Definition von Sexuellem Missbrauch
- Wie kommt es zu sexueller Gewalt?
- Strafbarkeit vor dem Gesetz
- Die Folgen des sexuellen Missbrauchs
- Bildungsarbeit mit Jugendlichen
- Aufklärung
- Über Gefühle reden und Nein sagen lernen
- Spielerisch verstehen – Spielerisch entdecken
- Wie kann man sich schützen?
- Es ist passiert...
- Wie soll man damit umgehen, sexuell missbraucht worden zu sein?
- Hilfen und Interventionsmaßnahmen
- Wie geht man damit um, wenn man zum Verbündeten „erwählt“ wurde?
- Verhaltensregeln
- Wie soll man damit umgehen, sexuell missbraucht worden zu sein?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit befasst sich mit dem Thema sexueller Missbrauch bei Kindern und Jugendlichen. Ziel ist es, auf die Problematik aufmerksam zu machen und Möglichkeiten der Sensibilisierung und Aufklärung aufzuzeigen. Die Arbeit beleuchtet die Definition von sexuellem Missbrauch, die Folgen für die Opfer und konkrete Ansätze für die Bildungsarbeit mit Jugendlichen.
- Definition und Erscheinungsformen sexuellen Missbrauchs
- Folgen sexuellen Missbrauchs für Kinder und Jugendliche
- Methoden der Aufklärung und Prävention
- Intervention und Hilfestellung bei bereits geschehenem Missbrauch
- Rollen von Verbündeten und deren Verhalten
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung hebt die hohe Dunkelziffer sexuellen Missbrauchs hervor und betont die Notwendigkeit von Sensibilisierung. Kapitel 2 definiert sexuellen Missbrauch, differenziert nach Intensität und beschreibt die Täterstrategien. Kapitel 3 skizziert die Folgen des Missbrauchs. Kapitel 4 widmet sich der Bildungsarbeit mit Jugendlichen, mit Schwerpunkten auf Aufklärung, dem Erlernen von Grenzen und Selbstbehauptung, sowie spielerischen Methoden. Kapitel 5 gibt Ratschläge zum Umgang mit bereits geschehenem Missbrauch und der Rolle von Verbündeten.
Schlüsselwörter
Sexueller Missbrauch, Kinder, Jugendliche, Aufklärung, Prävention, Bildungsarbeit, Intervention, Hilfestellung, Gewalt, Grenzen setzen, Selbstbehauptung, Opfer, Täter, Dunkelziffer.
- Arbeit zitieren
- Nicole Wegmann (Autor:in), 2008, Am Rande der Wahrnehmung - Sexueller Missbrauch, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/119766