Wer nutzt das Internet wo - Förderung oder Aufhebung regionaler Disparitäten?


Dossier / Travail, 2008

49 Pages, Note: 1,3


Extrait


Gliederung

1. Einleitung

2. Nutzungsbedingungen

3. Internetnutzung
3.1 Regionale Disparitäten weltweit
3.1.1 Gründe für die Aufhebung regionaler Disparitäten
3.1.2 Gründe für die Förderung regionaler Disparitäten
3.1.3 Zwischenreflexion
3.2 Regionale Disparitäten in Deutschland
3.2.1 Sozialgefüge (Vergleich: Alter, Bildung, Geschlecht & räumliche Differenzierungen)
3.2.2 Internetnutzung in den Städten und auf dem Land
3.2.3 Internetnutzung im Beruf vs. Nutzung zu Hause/ Freizeit
3.3 Breitbandmarkt in Deutschland
3.3.1 Breitbandinternet allgemein
3.3.2 Bedeutung, Entwicklung von Breitbandanschlüssen
3.3.3 Breitbandinternet der Zukunft

4. Abschlussbetrachtung

Literaturverzeichnis

Anhang

1. Einleitung

Das Internet ist eines der zentralsten Medien in unserer heutigen Gesellschaft. Egal, ob es nur das simple verschicken einer E-Mail ist oder die Suche nach einem Schnäppchen bei Ebay, über das Internet ist in der heutigen schnelllebigen Zeit nahezu alles möglich.

„Internetnutzung bleibt hoch - 41,3 Millionen Menschen online“ – so lautete die Überschrift eines Artikels im Internet – Newsticker der „Welt“. Eine beachtliche Zahl, für das vierte Quartal im Jahr 2007, wie ich finde, wenn man bedenkt, dass in Deutschland ca. 82,5 Mio. Menschen leben.

„Kein anderes Medium hat sich so dynamisch entwickelt wie das Internet. Im Jahr 1993, zur „Geburtsstunde“ des World-Wide-Webs [...], konnte sich noch niemand vorstellen, wie das Internet die Gesellschaft verändern würde. Mit 500 Websites fing es an, 2007 liegt die Zahl der registrierten Domains bei über 45 Millionen.“ (Eimeren, 2007, S. 362)

Dieses ständig wachsende Medium biete dem Nutzer eine riesige Flut an Informationen und lockt daher auch immer mehr Menschen an. Gibt man beispielsweise bei der Suchmaschine „Google“ das Wort Geographie ein, so erhält man innerhalb von 0,16 Sekunden ungefähr 10.800.000 Ergebnisse. Dadurch wird schon sehr deutlich, was sich hinter dem Begriff „Internet“ für eine riesige Masse an gesammelten Daten verbirgt. Durch das Internet ist es möglich mit anderen, völlig unbekannten Menschen in Kontakt zu treten, die sich an einem ganz anderen Punkt auf der Erde befinden. Doch wie funktioniert das eigentlich und ist es für alle Menschen möglich das Internet zu nutzen bzw. wer bedient sich dieser Möglichkeiten wofür? Gerade durch diese Übertragung von Daten in Sekundenschnelle erscheinen die Standorte der Einzelpersonen als zweitrangig. Dadurch bin ich auch zu meiner Fragestellung gelangt: Das INTERNET – Förderung oder Aufhebung regionaler Disparitäten? Mit Förderung sind die Gründe gemeint, die dazu führen, dass die Schere zwischen Arm und Reich weiter auseinander geht. Die Aufhebung hingegen beschreibt Aspekte, die für einen Abbau der regionalen Disparitäten, mittels des Internets, sprechen.

Dabei stellt sich auch die Frage, ob es zum sogenannten „Digital Divide“ und/oder zum „Death of Distance“ kommt.

Im Folgenden werde ich daher erst die Voraussetzungen beschreiben, die nötig sind um das Medium Internet zu nutzen. Dabei soll vor allen Dingen die Technische Ebene im Vordergrund stehen. Im Hauptteil werde ich als erstes die Nutzerraten weltweit darstellen. Besonders möchte ich dabei auf Förderung bzw. die Aufhebung der vorherrschenden Strukturen, durch das Internet, eingehen. Im Anschluss daran geht es um die Internetnutzung in Deutschland. Darauf baut auch der letzte Punkt auf. Hier werde ich die Entwicklung des Breitbandmarktes, speziell in Deutschland, aufzeigen, um abschließend ein Fazit ziehen zu können.

2. Nutzungsbedingungen

Das Internet ermöglicht den weltweiten Austausch von Daten. Um jedoch auf diese Informationen zugreifen zu können, ist ein komplexes Netzwerk von Rechnern notwendig. Weiterhin sind, neben den Betreibern dieser Strukturen, auch die Anbieter der Materialien unabdingbar. Für große Unternehmen unausweichlich, wird für kleinere Firmen oder auch Einzelpersonen das Internet zu einer Plattform, auf der man sich der Öffentlichkeit präsentieren kann. Durch das enorme Wachstum der Internet-Branche kam es zu einem gezielten und raschen Ausbau der Telekommunikationsinfrastruktur in Deutschland. Im Anhang ist auf der Abbildung 1 gut zu erkennen, dass besonders die wirtschaftlichen Zentren mit leistungsfähigen Verbindungen ausgestattet sind. „Die für den technischen Betrieb des Internets erforderlichen Internet-Protocol (IP)-Adressen werden ebenfalls gruppenweise an Internet Service Provider (ISP) vergeben...“. (Langhagen- Rohrbach, 2004, S. 59) Diese IP- Adressen sind wichtig für die Kommunikation im Netz. Jeder Sender und Empfänger von Daten wird, zur eindeutigen Identifikation, mit einer solchen Kennung ausgestattet. Diese IP´s werden von den Internet Service Providern vergeben. Weiterhin haben diese Internetdienstanbieter die Funktion des Datentransfers zwischen den jeweiligen IP- Adressen. Die einfachste Form stellt dabei die Übertragung über Netzwerkkabel dar. Andere Möglichkeiten der Informationsübertragung bieten Wähl- oder Standleitungen, die Funktechnik und die Breitbandzugänge.

Des Weiteren benötigt jeder Anbieter eine eigene Internet-Adresse. Als Domain werden die Namen der jeweiligen Internetseite bezeichnet. Diese Namen werden durch das Domain Name System (DNS) gebildet. Im Anhang (Abb. 2) ist ein Teil dieser Gliederung zu finden. Die einzelnen Stufen werden dabei immer durch einen Punkt voneinander getrennt. Als Ausgangspunkt bildet der Root, die sogenannte Stammdomäne. „Die Stammdomäne verwendet die Bezeichnung "Null" und wird durch einen einzelnen Punkt (.) angegeben. In den USA werden mehrere Stammdomänen-Namenserver durch die Internet Assigned Names Authority (IANA) verwaltet.“ (http://www.microsoft.com) Den Abschluss einer jeden Domain und damit die höchste Hierarchiestufe des DNS bildet das sogenannten „Top Level Domain“. Dadurch wird eine thematische oder geographische Eingrenzung der Domain vorgenommen. Jeder dieser Namen wird in Network Information Centern gespeichert. Diese sorgen dafür, dass keine Namen doppelt vergeben werden. Das DENIC (DE utsches N etwork I nformation C enter) verwaltet beispielsweise alle „de“ Adressen. Mit Second Level Domain wird der Teil, der direkt vor dem Top Level Domian steht, bezeichnet. Hier findet man meist die Produktbeschreibung oder den Name des Betreibers der Internetseite. (Bsp.: www.uni-marburg.de Betreiber: Philipps – Universität Marburg) Das „www“, „dev“ oder „support“ vor dem Namen hingegen, wird als Microsoft – Domäne bezeichnet und gleichzeitig auch von Microsoft verwaltet.

„Die vorhandenen Datenleitungen, die von den ISP verwendeten IP- Adressen und die Domain-Namen weisen in hoch verdichteten Regionen hohe Konzentrationen auf und können als die Angebotsseite des Internets verstanden werden.“ (Langhagen- Rohrbach, 2004, S. 59) Sie bilden allerdings auch die Voraussetzungen für die Nutzung des Internets. (vgl. http://www.gk-informatik.de und http://www.microsoft.com)

3. Internetnutzung

In diesem Abschnitt werde ich auf die Verteilung, sowie auf die Zusammensetzung der Nutzer, eingehen. Die Nutzung des Internets soll dabei vor dem Hintergrund betrachtet werden, ob dieses neue Medium zur Aufhebung bestehender Ungleichheiten beiträgt, oder ob die derzeitigen Strukturen durch das Internet weiter verfestigt werden.

3.1 Regionale Disparitäten weltweit

Im Jahre 1982 zählten zum Internet 315 Computer. Damit wird deutlich, wie gering die Entwicklung des Medium bis zu dieser Zeit war. Mit mehr als 2,8 Milliarden IP- Adressen sieht das heute schon ganz anders aus. ( vgl. Heidmann & Pradkin, 2007, S. 1)

Die Verteilung der Internetnutzer ist global sehr unterschiedlich. Das hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab. Die Hauptfaktoren sind dabei der Entwicklungsstand des Landes und geographische Lage des Ortes. Diese heterogene Verteilung ist sehr gut in der Abbildung 3 zu erkennen. Die Farbe der Länder zeigt die Internetnutzer pro 100 Einwohner, während die Kugeln die absolute Anzahl der User und deren Entwicklungsdynamik von 1998 bis 2003 darstellen. Dabei wird die Kluft zwischen den Industrie- und Entwicklungsländern deutlich. 94% der ca. 160 Mio. registrierten Domains, der Erde, sind in den reichen Ländern angesiedelt. In Afrika findet man beispielsweise nur 0.002%. Die USA hingegen weist einen Anteil von 73,2% auf. Auch die Abbildungen 4 und 5 verdeutlichen die Unterschiede zwischen den einzelnen Ländern. Hier werden zum einen die Festnetzanschlüsse gezeigt und zum anderen die Mobilfunkanschlüsse. Allerdings ist zu sagen, dass es in einigen Ländern der Dritten Welt die Mobilfunkanschlüsse höher sind als die Festnetzanschlüsse. Das hängt hauptsächlich mit dem erhöhten Kostenvolumen für die Festnetzanschlüsse zusammen. Ein Beispiel hierfür wäre Südafrika. Dennoch sind die Zahlen der Anschlüsse weiterhin sehr gering im Vergleich zu den führenden Industrienationen. (vgl. Rauh, 2006, S. 7)

In diesem Zusammenhang wird in vielen Fachzeitschriften oder Fachbüchern vom sogenannten „Digital Divide“ gesprochen. Erbert (2007) beschreibt das beispielsweise als digitale Spaltung. Diese digitale Kluft, von der oft gesprochen wird, kann mehrere Gründe haben. Zum einen ist das der unterschiedliche Zugang zum Medium Internet, zwischen reichen und armen Ländern. Viele Menschen in Entwicklungsländern besitzen beispielsweise gar nicht die Möglichkeit ins Internet zu gehen. Dort müssen oft erst die technischen Voraussetzungen geschaffen werden. Diese sind jedoch sehr teuer, und da in den Ländern der Dritten Welt die finanziellen Mittel sehr knapp bemessen sind, ist man hier auf die Entwicklungshilfe anderer Staaten angewiesen. Für diese Menschen ist das tägliche Leben bzw. das Überleben wichtiger, als ein möglichst schneller Internetanschluss. Eine weitere Frage, die immer wieder aufkommt, ist nach dem „Death of Distance“. Nach dieser These verschwinden die physischen Grenzen zwischen den einzelnen Staaten, durch neuen Informations- und Kommunikationstechnologien. Dadurch würde sich beispielsweise auch das bestehende Siedlungssystem ändern und die „Face to Face“ Kontakte würden durch mediale Kommunikation ersetzt werden. Eine Aktion, die in diesem Bereich der Förderung tätig ist, nennt sich DSF (Digitaler Solidaritätsfonds).

„Die Aufgabe des neuen Digitalen Solidaritätsfonds besteht in der Förderung und Finanzierung von Aufbauprojekten, die dazu geeignet sind, den benachteiligten Populationen eine Chance zu geben, den Übergang in das Zeitalter der Informationsgesellschaft zu geben.“ (Rauh, 2006, S. 11)

Doch nicht nur die finanziellen Voraussetzungen sind ein Grund für die Unterentwicklung der Internetnutzung in den ärmeren Ländern. „Denn neben technischen, ökonomischen und rechtlichen Ressourcen sind es auch kulturelle, soziale und qualifikatorische Voraussetzungen, die erfüllt sein müssen, um IuK- Technologien sinnvoll verwenden zu können.“ (Rauh, 2006, S. 10) Mit IuK- Technologien sind in diesem Fall die neuen Informations- und Kommunikationstechniken gemeint. Ein schlechter Entwicklungsstand des Landes, ein geringer Bildungsstand und das niedrige Einkommen der Bevölkerung sind weitere Indikatoren für eine geringe Verbreitung von Internetnutzern. Die Abbildung 6 zeigt hierzu den Entwicklungsstand der Staaten. Weiterhin wird in der Abbildung 7 das Bruttonationaleinkommen gezeigt. Ein wichtiger Grund ist dabei auch die Sprache. Die meisten Internetseiten wurden in englischsprachigen Ländern erstellt. Somit ist auch verständlich, dass die Länder mit einer hohen Analphabetenrate, oder allgemein mit einer geringen Schulbildung, große Probleme schon allein bei der Bedienung eines PCs oder dem Öffnen einer Internetseite haben werden. Somit wird für große Teile der Dritte-Welt-Länder das Internet ein unerforschtes Phänomen bleiben, wie dies durch die Analphabetenrate aus der Abbildung 8 ersichtlich wird. Vergleicht man daher die Abbildungen 3, 4 und 5 mit den Karten 6, 7 und 8, dann wird dieser Zusammenhang sehr deutlich. Ein weiterer Beweis dafür, dass die Anzahl der Internetnutzer sehr stark vom Einkommen abhängt, wird in der Tabelle in der Abbildung 9 deutlich.

Zusammenfassend kann man sagen, dass die Nutzung der sogenannten „Neuen Medien“ nicht nur vom Vorhandensein eines Computers oder eines Festnetzanschlusses abhängt. Entscheidend für den Einzelnen ist es, ob die Informationen verständlich sind und ob der Internetnutzer sie verwenden kann. Die Grafik in Abbildung 10 verdeutlicht das noch einmal.

3.1.1 Gründe für die Aufhebung regionaler Disparitäten

Die Internetnutzung bringt viele Vorteile mit sich. Zum einen ist das Internet ein zuverlässiges und relativ günstiges neues Medium. Man kann heute nahezu überall auf der Erde e-Mails abrufen oder Bankgeschäfte tätigen. Dazu ist nur ein einfacher PC mit einem Internetanschluss oder ein internetfähiges Handy nötig. Dadurch spielt auch die Verlagerung von Arbeitsplätzen in die Entwicklungsländer eine bedeutende Rolle. Ist ein Standort in einem Entwicklungsland beispielweise mit einer ausreichenden technischen Infrastruktur ausgestattet, dann kommen auch wieder andere Standortfaktoren (z. B.: geringe Produktions- und Lebenshaltungskosten) mehr zur Geltung. Zusammen mit der Möglichkeit des elektronischen Handels über das weltweite Netz, steigt auch die Wettbewerbsfähigkeit der einzelnen Länder. So können die Länder der Dritten Welt beispielsweise mit den großen Industrienationen in Kontakt treten und ihre Geschäfte abwickeln. Diese wirtschaftlichen Gesichtspunkte stellen das Internet auf eine gute Grundlage. Somit ist es auch für kleinere Firmen und Unternehmen leichter sich auf dem internationalen Markt zu präsentieren und an Kunden zu gewinnen. Hinzu kommt, dass die Nutzung des Internets positiv für die Bildung einer eigenen Meinung ist. Das ist besonders für die Länder wichtig, die sich von vorhandenen politischen Strukturen lösen wollen. Diktatorische Formationen können dadurch aufgebrochen werden und es kann sich eine demokratische Regierungsform bilden. (Dietz, 2001, S.53)

3.1.2 Gründe für die Förderung regionaler Disparitäten

Trotz der Vorzüge des Internets gibt es auch Gefahren, die mit der Nutzungserweiterung zusammenhängen. Die größte Angst liegt darin begründet, dass die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter auseinandergehen kann. Viele Länder, denen das Geld für eine gut ausgebaute Infrastruktur im Bereich Telekommunikation fehlt, werden bei der gesamten Entwicklung auf der Strecke bleiben. Somit werden nur die Länder aus dem technischen Fortschritt ihre Vorteile ziehen können, die schon am Weitetesten entwickelt sind. Weiterhin besteht die Gefahr der staatlichen Zensur. Durch Nutzer - Registrierung werden, beispielsweise in China und Kuba, Kritiker der Regierung mundtot gemacht. Dadurch werden die alten, eingefahrenen Strukturen nicht aufgebrochen, sonder bleiben bestehen oder werden weiter verfestigt. Als letzten Punkt beschreibt Dietz, dass das Internet von den Industriestaaten errichtet wurde und daher auch sehr stark unter deren Einfluss steht.

"Entsprechend groß ist die Gefahr, dass die Wertvorstellungen des Nordens einseitig in die Länder der Südens transferiert werden. Die Dominanz der europäischen bzw. US-amerikanischen und der englischen Sprache im Internet führt zur Überdeckung anderer Kulturen und Sprachen und zum Verlust des indigen Wissens in den Entwicklungsländern." (Panos Institute, 1995, S. 48; zit. nach Dietz, 2001, S. 53)

Weiterhin ist es nicht nur notwendig, dass die entsprechende technische Infrastruktur vorhanden ist, sondern auch bestimmte Kenntnisse, im Umgang mit PC und Internet erworben werden müssen. Diese sogenannten „E – Skills“ sind jedoch in den meisten Entwicklungsländern nur sehr gering verbreitet.

„Die wichtigste Quelle sind Hilfestellungen aus dem Freundes-, Kollegen- oder Verwandtenkreis: Drei Viertel (75%) der Personen, die im ersten Quartal 2005 entweder den Computer oder das Internet nutzten, haben sich mit Hilfe anderer ihre Kenntnisse erworben. 60% eigneten sich die Fertigkeiten selbstständig an durch „Learning by Doing“. Erst mit einigem Abstand folgt der Wissenserwerb im eher institutionellen Rahmen, sei es in der Ausbildung oder der beruflichen Weiterbildung oder durch private Kurse [...]. 27% ziehen weitere Medien, wie Bücher, CD-ROMs und Ähnliche, heran.“ ( Kahle, 2006, S. 729)

Durch diese Ergebnisse, aus einer Befragung des Statistischen Bundesamtes 2005, zeigt sich, dass es für die Menschen aus den Ländern der Dritten Welt besonders schwierig ist, einen Zugang zu den neuen Medien zu finden. Denn viele wissen nicht wie sie an Informationen kommen sollen. Das hängt damit zusammen, dass man Freunde und Verwandte nicht befragen kann und aufgrund der sprachlichen Barriere sich kaum Wissen selbst aneignen kann.

3.1.3 Zwischenreflexion

Wenn man die Punkte 3.1.1 und 3.1.2 betrachtet, stellt man fest, dass es einige Aspekte gibt, die man einerseits als Förderung, andererseits aber auch als Aufhebung für die regionalen Disparitäten sehen kann. Gibt es beispielsweise einen Investor, der nur auf seinen eigenen Profit bedacht ist, dann wird es in dem Land vielleicht überall Internetanschlüsse geben, doch niemand kann es sich noch leisten diese zu nutzen. Daher ist es wichtig, dass die Länder der Dritten Welt das Handwerkszeug bekommen, gleichzeitig jedoch lernen sie sich selbst zu helfen, wenn beispielsweise Probleme auftreten. Dafür ist es allerdings auch wichtig, dass die Entwicklungsländer auf den richtigen Weg gebracht werden. Staatliche Kontrollen seitens der Regierung oder andere Sanktionen dürfen daher dem Informationsfluss aus dem Internet nicht im Weg stehen. Somit kann man sagen, dass der „Digital Divide“ eintritt und es nicht zum „Death of Distance“ kommt.

3.2 Internetnutzung in Deutschland

Auch auf der nationalen Ebene gibt es regionale Disparitäten zwischen den verschiedenen Standorten. Wie in der Einleitung schon angesprochen, sind im vierten Quartal des Jahres 2007 ca. 41,3 Mio. Menschen in Deutschland online. "Das sind 63,7 Prozent der Bevölkerung über 14 Jahren und damit in etwa so viele wie im vorangegangenen Drei-Monats-Zeitraum, in dem erstmals über 40 Millionen Onliner registriert wurden." (http://newsticker.welt.de) Vergleicht man diese Zahl mit denen der Jahre 2000 (ca. 21,8%) und 2001 (ca. 35%) dann stellt man fest, dass die Wachstumsrate der Internetnutzer in den letzten Jahren sehr hoch war. Die Abbildung 11 zeigt hierzu sehr gut die Verteilung der Domains in Deutschland. Vergleicht man diese Abbildung mit Karte Nummer 1, dann stellt man fest, dass die Internetnutzung sehr stark mit der Telekommunikationsinfrastruktur im Zusammenhang steht. Auffällig ist dabei, dass besonders in den Wirtschaftlichen Zentren wie beispielsweise Frankfurt, München, Stuttgart, Hamburg, Berlin und dem Ruhrgebiet, der technische Ausbau sehr weit fortgeschritten ist. Mit diesem technischen Fortschritt steigt, meiner Meinung nach, auch die Abhängigkeit von den neuen Medien, wie beispielsweise dem Internet. Mit jeder Neuheit auf dem Technologiemarkt wachsen somit auch gleichzeitig die Erwartungen an die Wirtschaftszentren. (vgl. Langhagen- Rohrbach, 2002, S. 37)

Die Entwicklung der Internetnutzung hat, laut Eimeren und Frees (2007), in Deutschland zwei Phasen durchlaufen. „In der ersten Phase nutzte eine junge, gut gebildete Infoelite das Netz, um sich schnell und komfortabel aus einem riesigen Informationspool zu bedienen und um über E-Mail miteinander in Kontakt zu treten.“ (Eimeren, 2007, S. 362) Die nächste Phase zeichnet sich dadurch aus, dass auch andere Bevölkerungsgruppen den Weg zu diesem Medium gefunden haben. Dabei erfreuten sich besonders Themen, wie Onlineshopping oder Onlinebanking, großer Beliebtheit. Des Weiteren wird das Internet als virtuelle Realität benutzt. Dabei bauen sich immer mehr Menschen ihre eigene Welt auf. Viele der Spiele, die im Internet mit oder gegen Andere gespielt werden, lassen den Anschein erwecken, dass man das wirkliche Leben nicht mehr braucht oder das man Dinge aus dem Cyberspace mit in die Wirklichkeit übernehmen kann. Besonders bei Kindern können dadurch falsche Realitätswahrnehmungen entstehen.

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Fin de l'extrait de 49 pages

Résumé des informations

Titre
Wer nutzt das Internet wo - Förderung oder Aufhebung regionaler Disparitäten?
Université
University of Marburg
Cours
Oberseminar
Note
1,3
Auteur
Année
2008
Pages
49
N° de catalogue
V119845
ISBN (ebook)
9783640229789
ISBN (Livre)
9783640812370
Taille d'un fichier
3206 KB
Langue
allemand
Mots clés
Internet, Förderung, Aufhebung, Disparitäten, Oberseminar
Citation du texte
Hans-Philip Nebelung (Auteur), 2008, Wer nutzt das Internet wo - Förderung oder Aufhebung regionaler Disparitäten?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/119845

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