Hessischer Dialekt


Exposé Écrit pour un Séminaire / Cours, 2003

14 Pages, Note: 2,5


Extrait


„Jede Provinz liebt ihren Dialekt, denn er ist doch eigentlich das Element, in welchem die Seele ihren Atem schöpft“

J.W. von Goethe

Bekannte Landespolitiker der jüngsten Vergangenheit und der Gegenwart sind in diesem Zusammenhang zu nennen. Da heißt es 1981 in einem Geleitwort des damaligen Hessischen Ministerpräsidenten Holger Börner: „Die hessischen Dialekte bewahren viel von der Erfahrung der Menschen unserer Heimat auf, von ihrem Umgang miteinander, wie sie die Welt um sich herum beurteilen. Ich begrüße es, dass die Menschen heute ihren Dialekt wieder ungeniert sprechen. In ihm fühlt sich zu Hause und ungezwungen, und das kommt der Sprache zugute. Die Wirklichkeitsnähe, Unverblümtheit, Angriffslust und Musikalität der Dialekte sind eine große kulturelle Leistung, die ebenso wenig verlorengehen darf wie die Handwerkskunst des Volkes. Sprachen, und besonders Dialekte, gedeihen schlecht im Gewächshaus. Wer Dialekte erforscht, erfährt etwas über die Menschen der Vergangenheit und der Gegenwart. (...) Wir Hessen lieben unser schönes kulturerfülltes Land und sind stolz auf unsere Muttersprache in ihrer vielfältigen Ausprägung.“

Hessische Geschichte

Ganz am Anfang der hessischen Geschichte standen die Chatten, ein germanischer Volksstamm. Das Hauptgebiet der Chatten war in der Gegend der Stadt Gudensberg südlich von Kassel, ungefähr dort wo die Eder in die Fulda mündet. Hier kamen die Chatten mit den römischen Besatzungsgruppen in Berührung, welche bis an den Rhein und sogar in den Taunus vordrangen. Diese Informationen sind aus den Schriften des Römers Tacitus, die um das Jahr 15 nach Christus stammen, entnommen worden.

Nach dieser frühren Kunde können wir über einige Jahrhunderte nichts erfahren. Erst seit dem sechsten Jahrhundert kann man wieder die Geschichte Hessens mitverfolgen.

Hessen war zu dieser Zeit Teil des Frankenreichs und das Gebiet hieß „Hessengau“. Einige Zeit später verlagerte sich das Stammland der Chatten nach Süden, das neue Zentrum wurde das fruchtbare Amöneburger Becken.

Mit dem Frankenreich verschwand auch die Bezeichnung „Hessengau“.

1137 erwarb Ludwig I. von Thüringen durch Heirat ansehnliche Güter in Hessen; somit wurde Hessen ein Teil Thüringens. Zunächst bestand die Landgrafschaft aus Niederhessen um Kassel und Oberhessen um Gießen und Marburg. Nachdem Hessen auf dem Erbwege die Grafschaft Katzenelnbogen hionzugewonnen hatte, dehnte sich das hessische Territorium bis an den Rhein und auch südlich des Mains um Darmstadt herum aus. Damit hatte sich im damaligen Mitteldeutschland ein Machtpotential herausgebildet, das wichtige Verkehrswege Deutschland kontrollieren konnte.

Dies dauerte aber nicht lange. 1567 zerfiel die Landgrafschaft durch Erbteilung in vier Teile, wovon später zwei übrig blieben: Hessen-Kassel und Hessen-Darmstadt. Neben den Beiden existierten noch viele Grafschaften, Herrschaften, Ritterschaften und Städte im vormaligen geeinten hessischen Territorium, z.B. Frankfurt am Main und das Fürstentum Waldeck; diese waren selbstständig und unabhängig.

Erst mit Napoleon I. fand die Kleinstaaterei ein Ende, die kleinen Grafschaften und Herrschaften wurden nach und nach dem Großherzogtum Hessen-Darmstadt und dem Kurfürstentum Hessen-Kassel angeschlossen und gehörten zeitweise zum Herzogtum Westfalen.

Das heutige Bundesland Hessen hat den Schwerpunkt von Bevölkerung und Wirtschaftskraft im Rhein-Main-Gebiet um Frankfurt, so daß sich schlußendlich feststellen läßt, daß sich der Schwerpunkt Hessens im Laufe der Jahrhunderte immer weiter nach Süden verlagert hat.

[...]

Fin de l'extrait de 14 pages

Résumé des informations

Titre
Hessischer Dialekt
Université
University of Wuppertal
Cours
Diachronische Sprachwissenschaft
Note
2,5
Auteur
Année
2003
Pages
14
N° de catalogue
V12000
ISBN (ebook)
9783638180177
Taille d'un fichier
736 KB
Langue
allemand
Mots clés
Hessischer, Dialekt, Diachronische, Sprachwissenschaft
Citation du texte
Tatiana Hoyer (Auteur), 2003, Hessischer Dialekt, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/12000

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