Auswirkungen von Geschwisterbeziehungen auf die Resilienz


Hausarbeit, 2020

15 Seiten, Note: 1.0

Anonym


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung

2 Resilienz
2.1 Vulnerabilitat
2.1.1 Risiko- und Schutzfaktoren
2.2 Methode
2.2.1 Versuchspersonen
2.2.2 Untersuchungsmaterial
2.2.3 Durchfuhrung
2.3 Ergebnisse
2.4 Diskussion

Literaturverzeichnis

1 Einleitung

Geschwisterbeziehungen gehoren ebenso wie Eltem-Kind-Beziehungen zu den „Primarbezie- hungen“. Diese gelten als die langsten zwischenmenschlichen Beziehungen, die Menschen uberhaupt erleben und erst durch den Tod beendet werden konnen. Geschwister selber verfu- gen uber keine Entscheidungsmacht die Geschwisterschaft einzugehen oder nicht. Sie sind ein Leben lang aneinander gebunden, ob sie einander mogen oder nicht. Die Geschwisterbezie- hung gilt als ein Beziehungstypus besonderer Art, da diese am langsten wahrend und unauf- kundbar ist, sowie auf einer gemeinsamen Vergangenheit beruht. Die Beziehung zwischen Geschwistern hat eine lebenspragende Bedeutung, welche sich uber das ganze Leben hinweg erstreckt und verandert. Besonders in Kindheit und Jugendalter wird innerhalb der Beziehung in weitem Umfang und vielfaltiger Hinsicht Einfluss aufeinander genommen. Fur die kindli- che Entwicklung sind Geschwister besonders und zentral. Die Nahe und Vertrautheit, die diese zueinander haben konnen, ist einzigartig. Geschwister konnen als wichtige Ressource wahrgenommen werden. Besonders in Stresssituationen konnen diese als bedeutsame Quelle fur Unterstutzung gelten. Auch Verpflichtungen in Bezug auf Solidaritat, Anteilnahme und Hilfe konnen entstehen. Geschwisterbeziehungen sind dennoch qualitativ sehr unterschied- lich. Manche verstehen sich, andere jedoch auch nicht (vgl. Bruck, 2018, S.llff.). Die Ent- wicklungspsychopathologie erforscht Faktoren, die ein Individuum uber den Entwicklungs- verlauf fordern oder behindern. Dabei ist die Umwelt und die Interaktion zwischen Indivi­duum und Umwelt wichtig. Besondere Beachtung haben hierbei die Konzepte zu Risiko- und Schutzfaktoren, sowie Vulnerabilitat und Resilienz. Einige Menschen konnen unbeschadet von ernsten Belastungen durchs Leben gehen, wahrend andere von negativen Erfahrungen stark belastet werden. Wichtig ist es zu klaren, welche Faktoren Menschen besonders robust (resilient) machen konnen und welche Schutzfaktoren vor Schadigungen bewahren konnen (vgl. Petermann, Kusch, & Niebank, 1998, S.203). Aufgrund des groBen und bedeutsamen Einflusses von Geschwistern auf die Entwicklung eines Menschen stellten wir uns in einer Kleingruppe die Frage, ob eine positive Geschwisterbeziehung die Entwicklung der Resilienz begunstigen kann und dadurch ein Schutzfaktor darstellen kann. Um dieser Fragestellung nachzugehen stellten wir einige Hypothesen auf, die anhand einer quantitativen Forschung innerhalb des Seminars „Risiken und Resilienz uber die Lebensspanne“ an der Universitat Siegen uberpruft werden sollten. Im Folgenden wird zunachst ein Theorieteil uber Resilienz und verschiedene Risiko- und Schutzfaktoren allgemein behandelt. AnschlieBend wird die eigens durchgefuhrte Studie mit dessen Ergebnissen vorgestellt und kritisch beleuchtet, sowie diskutiert. Im letzten Schritt wird mit den Ergebnissen der Studie ein Bezug zu der ursprungli- chen Fragestellung, ob eine positive Geschwisterbeziehung ein Schutzfaktor fur Resilienz dar- stellen kann, hergestellt.

2 Resilienz

Der Begriff der Resilienz stammt aus dem lateinischen Wort „resilire“, was so viel wie zuruckspringen oder abprallen meint. Das bezieht sich auf die Fahigkeit eines Korpers, nach Veranderung der Form wieder in seine Ursprungsform zuruckkehren zu konnen (vgl. Thun- Hohenstein, Lampert & Altendorfer-Kling, 2020, S.8). ,,Die Fahigkeit, sich von den nachteili- gen Folgen fruherer Erfahrungen schnell zu erholen oder angesichts belastender Lebensum- stande ohne offensichtliche psychische Schadigung zu bestehen und Bewaltigungskompeten- zen zu entwickeln, wird als Resilienz (Widerstandsfahigkeit) bezeichnet“ (Petermann, Kusch &Niebank, 1998, S.222).

Resilienz geht auf dynamische Wechselwirkungen von Kraften inner- und auberhalb des Organismus zuruck und ist somit nicht statisch, sondern uber die Zeit veranderbar. Es lasst sich als eine Kapazitat verstehen, welche sich uber eine Zeit hinweg in einer Interaktion des Menschen mit seiner Umwelt entwickelt und nicht schon von Kindheit an vorliegt. Resilienz beruht auf vielen interagierenden Faktoren wie genetischen Pradispositionen und sozial ver- mittelten Qualitaten. Genetische Pradispositionen werden beispielsweise anhand des Tempe­raments, der Personlichkeit oder der Intelligenz sichtbar. Sozial vermittelte Qualitaten werden beispielsweise an sozialen Fertigkeiten und Selbstachtung sichtbar. Im Zentrum der Resilienz- Forschung steht immer das Individuum selber. Menschen, die vergleichbaren Risikofaktoren ausgesetzt sind, konnen sich trotzdem in Bezug auf ihre Resilienz unterschiedlich entwickeln (vgl. Petermann, Kusch & Niebank, 1998, S.222f.). Resilienz wird als ein allgemein mensch- liches Phanomen wahrgenommen, welches aus dem Zusammenwirken basaler humaner, adap- tiver Systeme mit der Umwelt entsteht. Dieses Zusammenspiel befahigt dazu, schwierige Lebenssituationen zu bewaltigen. Der Mensch ist dann selbst unter der Einwirkung negativer Faktoren in der Lage dazu, sich robust zu entwickeln. Somit ist das gesunde, adaptive und/oder integrative Funktionieren auch nach einem traumatisierenden Erlebnis moglich (vgl. Thun-Hohenstein, Lampert & Altendorfer-Kling, 2020, S.13).

2.1 Vulnerability

Resilienz stellt das positive Gegenstuck zur Vulnerabilitat dar. Vulnerabilitat beschreibt die besondere Empfindlichkeit gegenuber Umweltbedingungen.

[...]

Ende der Leseprobe aus 15 Seiten

Details

Titel
Auswirkungen von Geschwisterbeziehungen auf die Resilienz
Hochschule
Universität Siegen
Note
1.0
Jahr
2020
Seiten
15
Katalognummer
V1201697
ISBN (eBook)
9783346663016
ISBN (Buch)
9783346663023
Sprache
Deutsch
Schlagworte
auswirkungen, geschwisterbeziehungen, resilienz
Arbeit zitieren
Anonym, 2020, Auswirkungen von Geschwisterbeziehungen auf die Resilienz, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1201697

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