Mit zunehmender Umweltbelastung und der medialen Präsenz des Klimawandels steigen das individuelle und das gesamtgesellschaftliche Umweltbewusstsein. Das ökologische Umdenken kann das Verhalten von Individuen, über die Bildung von entsprechenden Einstellungen, in umweltfreundliche Bahnen lenken. Die Automobilindustrie steht vor der Herausforderung, angemessen auf die widersprüchliche Nachfrage zwischen den zahlreichen herkömmlichen automobilen Kundenwünschen und den neuen ökologischen Verbraucherbedürfnissen zu reagieren. Neue gesetzliche Regelungen und die hohen Kraftstoffpreise verstärken das Dilemma, dem sich Automarken derzeit gegenüber sehen, und sind zusätzliche Vorboten für den essentiellen Wandel, der sich auf dem Markt für Automobile abzeichnet.
Die vorliegende Arbeit klärt die Frage, über welche Determinanten es eine Automarke erreicht, von den Verbrauchern als umweltbewusst wahrgenommen zu werden und welchen Effekt die Harmonie bezüglich des Wertes ‚Schutz der Umwelt’ zwischen den Marktteilnehmern auf deren Beziehung hat. Hierbei wird das individuelle Umweltbewusstsein explizit als moderierende Variable berücksichtigt. Unter Verwendung von PLS wird ein Pfadmodell entwickelt, dessen Gültigkeit am Beispiel der Marken Peugeot, Toyota und VW in Deutschland und Frankreich überprüft wird. Die Faktoren ökologische Produktqualität, Attraktivität der alternativen Antriebe, Kommunikation des Umweltbewusstseins, ökologische Glaubwürdigkeit und sonstiges Engagement determinieren das wahrgenommene Umweltbewusstsein der Marken; die daraus resultierende Beziehung wird über die Einstellung des Verbrauchers zu der Marke sowie dessen Weiterempfehlungs- und Kaufabsicht bestimmt.
Die Empirie liefert die Erkenntnis, dass die umweltverträgliche Produktqualität und die Glaubwürdigkeit einen bedeutenden Einfluss auf die ökologische Wahrnehmung der Marke haben. Das außerbetriebliche Engagement wirkt sich ebenfalls positiv auf das empfundene Markenumweltbewusstsein aus. Unter Berücksichtigung der zahlreichen weiteren Faktoren, die die Automarkenbeurteilung beeinflussen können, begründet die ökologische Wahrnehmung die drei betrachteten Beziehungskomponenten zu einem relativ hohen Anteil. Je höher das individuelle Umweltbewusstsein, desto besser ist die Beziehung zu einer ökologischen Automarke, weswegen die steigende Bedeutung des Aspektes der Umweltfreundlichkeit für die Automobilmarkenführung festgehalten werden kann.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Relevanz des steigenden Umweltbewusstseins für den Automobilmarkt
- 2.1 Umweltbewusstsein auf Konsumenten- und Unternehmensseite
- 2.1.1 Definition des individuellen Umweltbewusstseins
- 2.1.2 Zunehmendes Umweltbewusstsein in der Bevölkerung
- 2.1.3 Ökologisches Konsumentenverhalten
- 2.1.4 Ökologisches Bewusstsein und Autokauf
- 2.2 Umweltbewusstsein und Unternehmensführung
- 2.2.1 Umweltbewusstsein als Wettbewerbsfaktor
- 2.2.2 Strategische Markenführung zwischen Konstanz und Wandel
- 2.2.3 Aktuelle Tendenzen auf dem Automobilmarkt
- 2.3 Theoretische Grundlagen zur Markenwahrnehmung unter Berücksichtigung von Wertvorstellungen
- 2.3.1 Markenpersönlichkeit und Selbstkongruenz
- 2.3.2 Means-End-Theorie
- 3 Entwicklung eines Modells zum wahrgenommenen Umweltbewusstsein einer Automarke und dessen Effekt auf die Beziehung zum Verbraucher
- 3.1 Determinanten des wahrgenommenen Umweltbewusstseins
- 3.1.1 Ökologische Produktqualität
- 3.1.2 Attraktivität des Angebots alternativer Antriebe
- 3.1.3 Kommunikation des Umweltbewusstseins
- 3.1.4 Glaubwürdigkeit im Hinblick auf das Umweltbewusstsein
- 3.1.5 Sonstiges Engagement
- 3.2 Konsequenzen des wahrgenommenen Umweltbewusstseins
- 3.2.1 Einstellung gegenüber der Marke
- 3.2.2 Weiterempfehlungsabsicht
- 3.2.3 Kaufabsicht
- 3.3 Das individuelle Umweltbewusstsein als moderierende Variable
- 4 Empirische Überprüfung des Modells zum wahrgenommenen Umweltbewusstsein einer Automarke und dessen Effekt auf die Beziehung zum Verbraucher
- 4.1 Konzeption der empirischen Untersuchung
- 4.2 Auswahl einer geeigneten Forschungsmethode
- 4.3 Operationalisierung der Konstrukte
- 4.3.1 Ökologische Produktqualität
- 4.3.2 Attraktivität des Angebots alternativer Antriebe
- 4.3.3 Kommunikation des Umweltbewusstseins
- 4.3.4 Glaubwürdigkeit im Hinblick auf das Umweltbewusstsein
- 4.3.5 Sonstiges Engagement
- 4.3.6 Wahrgenommenes Umweltbewusstsein der Marke
- 4.3.7 Einstellung gegenüber der Marke
- 4.3.8 Weiterempfehlungsabsicht
- 4.3.9 Kaufabsicht
- 4.3.10 Individuelles Umweltbewusstsein
- 4.4 Überprüfung des Untersuchungsmodells
- 4.4.1 Überprüfung auf Messmodellebene
- 4.4.2 Überprüfung auf Strukturmodellebene
- 4.4.3 Modellvergleich
- 4.5 Interpretation der Ergebnisse
- 4.5.1 Interpretation der Ergebnisse auf Strukturmodellebene
- 4.5.2 Interpretation der Ergebnisse der Modellvergleiche
- 4.6 Implikationen für Praxis und Forschung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht den Einfluss des wahrgenommenen Umweltbewusstseins einer Automarke auf die Kundenbeziehung. Ziel ist es, die Determinanten dieses wahrgenommenen Umweltbewusstseins zu identifizieren und deren Effekt auf die Kundenbindung zu analysieren. Dabei wird das individuelle Umweltbewusstsein als moderierende Variable berücksichtigt.
- Determinanten des wahrgenommenen Umweltbewusstseins einer Automarke
- Einfluss des wahrgenommenen Umweltbewusstseins auf die Kundenbeziehung
- Rolle des individuellen Umweltbewusstseins als Moderator
- Empirische Überprüfung des entwickelten Modells anhand von Peugeot, Toyota und VW
- Implikationen für die Markenführung im Automobilsektor
Zusammenfassung der Kapitel
1 Relevanz des steigenden Umweltbewusstseins für den Automobilmarkt: Dieses Kapitel beleuchtet die zunehmende Bedeutung des Umweltbewusstseins für den Automobilmarkt. Es beschreibt den Wandel im Konsumentenverhalten hin zu umweltfreundlicheren Produkten und die Herausforderungen für die Automobilindustrie, auf diese veränderte Nachfrage zu reagieren. Der steigende Druck durch gesetzliche Regelungen und Kraftstoffpreise wird ebenfalls thematisiert, um den dringenden Handlungsbedarf der Branche zu unterstreichen. Die widersprüchliche Nachfrage zwischen traditionellen Kundenwünschen und neuen ökologischen Bedürfnissen bildet den zentralen Konfliktpunkt.
2 Umweltbewusstsein auf Konsumenten- und Unternehmensseite: Dieses Kapitel legt die theoretischen Grundlagen für die weitere Analyse. Es definiert individuelles Umweltbewusstsein und analysiert dessen zunehmende Verbreitung in der Bevölkerung und den Einfluss auf das Konsumverhalten, insbesondere beim Autokauf. Zusätzlich werden die Aspekte des Umweltbewusstseins in der Unternehmensführung beleuchtet, mit Fokus auf Umweltbewusstsein als Wettbewerbsfaktor und strategische Markenführung im Kontext des Wandels auf dem Automobilmarkt. Aktuelle Markttrends werden ebenfalls eingeordnet.
3 Entwicklung eines Modells zum wahrgenommenen Umweltbewusstsein einer Automarke und dessen Effekt auf die Beziehung zum Verbraucher: In diesem Kapitel wird ein Modell entwickelt, das die Determinanten des wahrgenommenen Umweltbewusstseins einer Automarke und deren Einfluss auf die Kundenbeziehung beschreibt. Es werden Faktoren wie ökologische Produktqualität, Attraktivität alternativer Antriebe, Kommunikationsstrategien, Glaubwürdigkeit und sonstiges Engagement als Einflussfaktoren identifiziert. Die Konsequenzen des wahrgenommenen Umweltbewusstseins werden auf Einstellung, Weiterempfehlung und Kaufabsicht heruntergebrochen. Das individuelle Umweltbewusstsein wird als moderierende Variable integriert, um den Einfluss der persönlichen Werte auf die Markenwahrnehmung zu berücksichtigen.
4 Empirische Überprüfung des Modells zum wahrgenommenen Umweltbewusstsein einer Automarke und dessen Effekt auf die Beziehung zum Verbraucher: Dieses Kapitel beschreibt die empirische Überprüfung des im vorherigen Kapitel entwickelten Modells. Es erläutert die Methodik, die Auswahl der Forschungsmethode (PLS), die Operationalisierung der Konstrukte und die Durchführung der Analyse. Die Ergebnisse der Mess- und Strukturmodellprüfung werden dargestellt und interpretiert. Ein Modellvergleich schließt das Kapitel ab, wobei die Ergebnisse im Detail diskutiert werden. Das Kapitel liefert die empirischen Belege für die Zusammenhänge zwischen den untersuchten Variablen.
Schlüsselwörter
Automobil, Markenführung, ökologische Markenwahrnehmung, Umweltbewusstsein, ökologisches Konsumentenverhalten, Partial Least Squares (PLS), Produktqualität, alternative Antriebe, Markenkommunikation, Glaubwürdigkeit, Kundenbeziehung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Arbeit: Der Einfluss des wahrgenommenen Umweltbewusstseins einer Automarke auf die Kundenbeziehung
Was ist das Thema der Arbeit?
Die Arbeit untersucht den Einfluss des wahrgenommenen Umweltbewusstseins einer Automarke auf die Kundenbeziehung. Sie identifiziert die Determinanten dieses wahrgenommenen Umweltbewusstseins und analysiert deren Effekt auf die Kundenbindung. Das individuelle Umweltbewusstsein wird als moderierende Variable berücksichtigt.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Ziel der Arbeit ist es, die Determinanten des wahrgenommenen Umweltbewusstseins einer Automarke zu identifizieren und deren Effekt auf die Kundenbeziehung zu analysieren. Dabei wird die Rolle des individuellen Umweltbewusstseins als Moderator untersucht. Die Arbeit beinhaltet eine empirische Überprüfung des entwickelten Modells an Beispielen von Peugeot, Toyota und VW und liefert Implikationen für die Markenführung im Automobilsektor.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themenschwerpunkte: Determinanten des wahrgenommenen Umweltbewusstseins einer Automarke, Einfluss des wahrgenommenen Umweltbewusstseins auf die Kundenbeziehung, Rolle des individuellen Umweltbewusstseins als Moderator, empirische Überprüfung des entwickelten Modells (anhand von Peugeot, Toyota und VW), und Implikationen für die Markenführung im Automobilsektor.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit umfasst vier Kapitel: Kapitel 1 beleuchtet die Relevanz des steigenden Umweltbewusstseins für den Automobilmarkt. Kapitel 2 untersucht das Umweltbewusstsein auf Konsumenten- und Unternehmensseite und legt die theoretischen Grundlagen. Kapitel 3 entwickelt ein Modell zum wahrgenommenen Umweltbewusstsein und dessen Effekt auf die Kundenbeziehung. Kapitel 4 beschreibt die empirische Überprüfung des Modells, inklusive Methodik, Ergebnisse und Interpretation.
Wie ist das Modell zum wahrgenommenen Umweltbewusstsein aufgebaut?
Das Modell identifiziert Determinanten wie ökologische Produktqualität, Attraktivität alternativer Antriebe, Kommunikationsstrategien, Glaubwürdigkeit und sonstiges Engagement als Einflussfaktoren auf das wahrgenommene Umweltbewusstsein. Die Konsequenzen wirken sich auf Einstellung, Weiterempfehlung und Kaufabsicht aus. Das individuelle Umweltbewusstsein fungiert als moderierende Variable.
Welche Methode wird für die empirische Überprüfung verwendet?
Für die empirische Überprüfung des Modells wird die Partial Least Squares (PLS) Methode verwendet.
Welche Marken werden in der empirischen Untersuchung betrachtet?
Die empirische Untersuchung betrachtet die Automarken Peugeot, Toyota und VW.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Automobil, Markenführung, ökologische Markenwahrnehmung, Umweltbewusstsein, ökologisches Konsumentenverhalten, Partial Least Squares (PLS), Produktqualität, alternative Antriebe, Markenkommunikation, Glaubwürdigkeit, Kundenbeziehung.
Welche Konstrukte werden operationalisiert?
Operationalisiert werden die Konstrukte ökologische Produktqualität, Attraktivität des Angebots alternativer Antriebe, Kommunikation des Umweltbewusstseins, Glaubwürdigkeit im Hinblick auf das Umweltbewusstsein, Sonstiges Engagement, Wahrgenommenes Umweltbewusstsein der Marke, Einstellung gegenüber der Marke, Weiterempfehlungsabsicht, Kaufabsicht und Individuelles Umweltbewusstsein.
Welche Ergebnisse werden im Kapitel 4 präsentiert?
Kapitel 4 präsentiert die Ergebnisse der Mess- und Strukturmodellprüfung, interpretiert diese und schließt mit einem Modellvergleich und der detaillierten Diskussion der Ergebnisse ab. Es liefert empirische Belege für die Zusammenhänge zwischen den untersuchten Variablen.
- Quote paper
- Diplom-Kaufmann Markus Heibel (Author), 2008, Das wahrgenommene Umweltbewusstsein einer Automarke und dessen Effekt auf die Beziehung zum Verbraucher, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/120300